Panzerbrigade 18

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Panzerbrigade 18
„Holstein“
— PzBrig 18 —
X

Verbandsabzeichen
Verbandsabzeichen
Aktiv 1. Jul. 1956 bis 31. Dez. 2008
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer Heer
Unterstellung 1959–1997
6. PzGrenDiv 6. PzGrenDiv
1997–2008
14. PzGrenDiv 14. PzGrenDiv
Letzter Sitz des Stabes Boostedt
Führung
letzter Kommandeur Brigadegeneral Christof Munzlinger
Insignien
Internes Verbandsabzeichen
Internes Verbandsabzeichen
Internes Verbandsabzeichen

Die Panzerbrigade 18 „Holstein mit Sitz des Stabs zuletzt in Boostedt war eine Brigade des deutschen Heeres, die 2008 zusammen mit ihrer ehemals übergeordneten 14. Panzergrenadierdivision „Hanse“ aufgelöst wurde. Die Panzerbrigade 18 war die letzte Stammbrigade der ehemaligen 6. Panzergrenadierdivision. Die Brigade war vollständig in Schleswig-Holstein stationiert.

Auftrag

Die Brigade hatte seit 2006 keine Aufgaben in der Landesverteidigung mehr. Großgerät wie der Schützenpanzer Marder des Panzergrenadierbataillons 182 waren bereits 2006 ausgesteuert worden. Letzter verbleibender Auftrag bis zur Auflösung war die Durchführung des 18. Deutschen Einsatzkontingents KFOR und das 9. Deutsche Einsatzkontingent EUFOR.

Verbandsabzeichen

Das interne Verbandsabzeichen der Stabskompanie und des Brigadestabes zeigte in Anlehnung an das Wappen der ehemaligen 6. Panzergrenadierdivision einen Kampfpanzer in der Frontansicht und das weiße Nesselblatt auf rotem Grund für die Stationierungsorte in Holstein. Die gelbe Umrandung erinnerte an die Funktion als 3. Brigade der 6. Panzergrenadierdivision. Das Verbandsabzeichen (Ärmelabzeichen) verzichtete auf den Kampfpanzer und zeigte die Löwen identisch zu denen im Verbandsabzeichen der 6. Division.

Geschichte

Heeresstruktur I

Die Brigade wurde am 1. Juli 1956 als Kampfgruppe B1 in Neumünster aufgestellt. Die ersten Truppenteile waren:

  • Grenadierbataillon 31
  • Grenadierbataillon 46
  • Panzerjägerbataillon 3
  • Panzerbataillon 13

Bereits am 1. April 1958 wurde die Kampfgruppe in Kampfgruppe B 6 umbenannt. Die Truppenteile wechselten nicht, als der nun als Kampfgruppe B 6 bezeichnete Verband im Mai 1958 von Hamburg nach Neumünster und Boostedt verlegte.

Heeresstruktur II

Im Januar 1959 begann die Teilung der Stabskompanie der Kampfgruppe B 6. Eine Hälfte Teil bildete die Stabskompanie der neu aufzustellenden Brigade 18, der andere Teil verlegte nach Hamburg um dort den Stamm der Stabskompanie der Panzergrenadierbrigade 17 zu bilden. Am 16. März 1959 wurde die Kampfgruppe B6 in Panzerbrigade 18 umbenannt. Die Brigade wurde der 6. Panzergrenadierdivision unterstellt. Die Brigade umfasste folgende Truppenteile:

  • Panzergrenadierbataillon 182 (Bad Segeberg, ehemals Grenadierbataillon 46)
  • Panzerbataillon 183 (Boostedt, ehemals Panzerbataillon 13)
  • Panzerbataillon 184 (Neumünster, ehemals Panzerjägerbataillon 3)
  • Panzerartilleriebataillon 185 (Boostedt)
  • Versorgungsbataillon 186 (Aufstellung 1. April 1959, Neumünster)
  • Panzeraufklärungskompanie 180 (Aufstellung 16. September 1958, Lingen an der Ems, Verlegung 7. Januar 1959 nach Strande-Altbülk und im August 1959 nach Breitenburg, am 1. Oktober 1961 Eingliederung in Panzerspähzug 180 und Umgliederung zu 3./ Panzerspähzug 180)
  • Panzerpionierkompanie 180 (Aufstellung ab 1. März 1959 in Plön durch Aus- und Umgliederung der 3. Kompanie des Pionierbataillons 6)
  • Flugabwehrbatterie 180 (Aufstellung 16. September 1961 in Schleswig, Verlegung am 2. Januar 1962 nach Lütjenburg, Umbenennung am 1. Februar 1967 in Flugabwehrlehrbatterie 61 und Lehrtruppenteil der Heeresflugabwehrschule, jedoch bis 1971 weiterhin Brigadeeinheit)
  • ABC-Abwehrkompanie 180 (Aufstellung 1. Oktober 1967 aus der ABC-Abwehrkompanie 6, nur bis 1. April 1972 unterstellt)
  • Stabskompanie

1962 erfolgte der erste große Einsatz bei der Sturmflut in Norddeutschland.

Heeresstruktur III

1972 wurde das Versorgungsbataillon 186 aufgelöst. Neu aufgestellt wurde dafür die Instandsetzungskompanie 180 (früher 3./Versorgungsbataillon 186) in Boostedt und die Nachschubkompanie 180 (früher 4./Versorgungsbataillon 186) in Neumünster. Am 1. Oktober 1976 wurde zusätzlich die Instandsetzungsausbildungskompanie 6/6 unterstellt. 1977 unterstanden der Brigade:

  • Panzergrenadierbataillon 182
  • Panzerbataillon 183
  • Panzerbataillon 184
  • Panzerartilleriebataillon 185
  • Versorgungsbataillon 186
  • Stabskompanie (Neumünster)
  • Nachschubkompanie 180 (Neumünster)
  • Instandsetzungskompanie 180 (Boostedt)
  • Panzerpionierkompanie 180 (Lübeck)
  • Panzerspähzug 180 (Neumünster)

Heeresstruktur IV

Am 1. April 1981 wurde das Panzerbataillon 181 und das Jägerbataillon 67 neu aufgestellt. Das Jägerbataillon 67 war ein teilaktiver Verband, der erst im Spannungsfall durch Reservisten aufwachsen konnte. 1980 wurde die ehemalige Panzerjägerkompanie 170 als Panzerjägerkompanie 180 der Panzerbrigade 18 unterstellt. In der Heeresstruktur IV unterstanden der Brigade:

  • Stabskompanie (Neumünster, Sick-Kaserne)
  • Panzerbataillon 181 (Neumünster, Sick-Kaserne; Kampfkompanien bei den Bataillonen 182, 183 und 184)
  • Panzergrenadierbataillon 182 (Bad Segeberg, Lettow-Vorbeck-Kaserne)
  • Panzerbataillon 183 (Boostedt, Rantzau-Kaserne)
  • Panzerbataillon 184 (Neumünster, Scholtz-Kaserne), ab 1983 Boostedt, Rantzau-Kaserne
  • Panzerartilleriebataillon 185 (Boostedt, Rantzau-Kaserne)
  • Feldersatzbataillon 65 (Neumünster)
  • Jägerbataillon 67 (Breitenburg-Nordoe)
  • Panzerpionierkompanie 180 (Lübeck, Travekaserne)
  • Panzerjägerkompanie 180 (Bad Segeberg, Lettow-Vorbeck-Kaserne)
  • Ausbildungskompanie StDst/MKF 2/6 (Bad Segeberg, Lettow-Vorbeck-Kaserne)
  • Nachschubkompanie 180 (Neumünster, später Boostedt, Rantzau-Kaserne)
  • Instandsetzungskompanie 180 (Neumünster, später Boostedt, Rantzau-Kaserne)

Der Beiname „Holstein“ wurde der Panzerbrigade 18 am 26. April 1988 verliehen.

Heeresstruktur V bis Auflösung

Gedenkstein für das Panzerartilleriebataillon 185 im „Ehrenhain der schleswig-holsteinischen Artillerie“ in Kellinghusen

In der Heeresstruktur V wurde die Brigade zu einer teilaktiven mechanisierten Brigade umgegliedert. Dazu wurde das Panzerbataillon 184 1992 als nicht-aktiver Verband dem Panzerbataillon 183 unterstellt. Das Material des Bataillons war konserviert gelagert in der Rantzau-Kaserne in Boostedt. Weiterhin wurden die Kompanien des Panzerbataillons 181 bis 1991 aufgelöst. Das Jägerbataillon 67 wurde am 30. Januar 1992, das Panzerbataillon 181 im März 1992 endgültig aufgelöst. Das Panzergrenadierbataillon 172 (ehemals Panzergrenadierbrigade 17) verlegte mit Teilen des Panzergrenadierbataillons 171 von Lübeck nach Bad Segeberg. Diese Panzergrenadierbataillone 171 und 172 wurde zum 1. Oktober 1992 der Panzerbrigade 18 als nicht-aktive Truppenteile dem Panzergrenadierbataillon 182 unterstellt.

Inklusive der bis 1997 aufgelösten Einheiten unterstanden zwischen 1990 und 1997 der Brigade damit (zeitweilig):

  • Instandsetzungskompanie 180
  • Panzerpionierkompanie 180
  • Nachschubkompanie 180
  • Panzerjägerkompanie 180
  • Ausbildungskompanie StDst/MKF 2/6
  • Panzerbataillon 181
  • Panzergrenadierbataillon 182
  • Panzerbataillon 183
  • Panzerbataillon 184
  • Panzerartilleriebataillon 185
  • Jägerbataillon 67
  • Feldersatzbataillon 65

Als 1997 die 6. Panzergrenadierdivision aufgelöst wurde, wechselte die Brigade zur 14. Panzergrenadierdivision „Hanse“. Ab 1997 unterstanden der Brigade:

  • Standortsanitätszentrum
  • Feldersatzbataillon 180
  • Panzergrenadierbataillon 182
  • Panzerbataillon 183
  • Panzerbataillon 184
  • Panzerartilleriebataillon 515
  • Kraftfahrausbildungszentrum
  • Panzerpionierkompanie 510

1997 wurden Kräfte bei der Oderflut eingesetzt. 2000/2001 wurde die Brigade in Bosnien und Herzegowina als SFOR Einheit eingesetzt. Die Brigade unterstützte beim Hochwassereinsatz an der Elbe im August 2002. 2003 verlegte der Stab Panzerbrigade 18 von Neumünster nach Boostedt. 2003/2004 wurde die Truppe für die ISAF Mission in Afghanistan sowie (nur 2004) als ORF-Bataillon im Kosovo verwendet. 2006 erfolgte die erneute Verwendung als 10. Kontingent ISAF und als ORF-Einheit auf dem Balkan. 2006 begann die Auflösung der Brigade mit der Außerdienststellung des Panzerbataillons 183 aus Boostedt und der Panzerpionierkompanie 510 aus Kellinghusen. Die Brigade und ihre Bataillone wurden zusammen mit ihrer übergeordneten Division Ende 2008 aufgelöst. Der Außerdienststellungsappell wurde am 19. Juni 2008 in der Patenstadt Neumünster durchgeführt. Rund 700 Soldaten stellten das Nachkommando der Brigade, die bis zum Jahresende 2008 endgültig aufgelöst wurde. Der Namenszusatz „Holstein“ wurde dem Aufklärungsbataillon 6 in Eutin übertragen.

Unmittelbar vor der Auflösung wurde die Panzerbrigade 18 2007/2008 auf dem Balkan (KFOR-Einsatz 18. Kontingent, EUFOR-Einsatz 9. Kontingent) eingesetzt. Zuletzt waren dazu noch folgende Einheiten der Brigade unterstellt:

  • Stabskompanie Panzerbrigade 18 Holstein (Boostedt)
  • Internes Verbandsabzeichen des Panzerartilleriebataillons 515 Panzerartilleriebataillon 515 (Kellinghusen)
  • Internes Verbandsabzeichen des Panzergrenadierbataillons 182 Panzergrenadierbataillon 182 (Bad Segeberg)

Kommandeure

Die Kommandeure der Brigade waren (Dienstgrad bei Kommandoübernahme – bei Obersten danach meist regelmäßig Beförderung zum Brigadegeneral):

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
17 Oberst Georg Maeker (Stellvertretender Kommandeur, mdFb) 11. Januar 2008 Auflösung
16 Brigadegeneral Christof Munzlinger 1. Mai 2005 10. Januar 2008
15 Brigadegeneral Rainer Korff 2003 30. April 2005
14 Oberst Bernd Kiesheyer 2000 2003
13 Oberst Christian Trull 1. Oktober 1995 1999
12 Oberst Hans-Georg Atzinger 1. Oktober 1992 30. September 1995
11 Brigadegeneral Ehrenfried Boege 30. August 1985 30. September 1992
10 Brigadegeneral Dieter Toppe 1. April 1983 29. August 1985
9 Oberst Hartmut Schmidt-Petri 24. September 1980 31. März 1983
8 Brigadegeneral Erwin Hentschel 25. September 1974 23. September 1980
7 Brigadegeneral Heinz Fielitz 1. April 1970 24. September 1974
6 Oberst Hans Mitto 1. April 1968 31. März 1970
5 Oberst Ottomar Berke 1. April 1964 31. März 1968
4 Oberst Hermann Miltzow 1. Juli 1961 31. März 1964
3 Oberst Wilhelm Voß 1. April 1959 30. Juni 1961
2 Oberstleutnant i.G. Wolf-Hubertus Schlabitz 1. Februar 1959 31. März 1959
1 Oberst Eckart Reichel 1. April 1958 31. Januar 1959

Weblinks

Koordinaten: 54° 0′ 58″ N, 10° 1′ 25″ O