Pjotr Maximowitsch Ostapenko

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Pjotr Maximowitsch Ostapenko (russisch Пётр Макси́мович Оста́пенко; * 17. September 1928 in Prochladny; † 8. April 2012 in Schukowski) war ein sowjetischer Testpilot.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostapenko wurde in Prochladny in der Kabardinisch-Balkarischen ASSR geboren. Seine Familie zog während der Herrschaft Katharina II. von Tschernigow nach Nordkaukasien und gehörte zu den dort ansässigen Grebener Kosaken (eine Gruppe der Terekkosaken).

Seine Jugend verlebte er in Wladikawkas, wo er von 1936 bis 1942 zur Schule ging.[2] Ostapenko wurde 1947 einberufen und absolvierte eine Pilotenausbildung, die er 1951 abschloss. Anschließend diente er an der Fliegerschule als Fluglehrer. 1957 wurde er aus den Luftstreitkräften entlassen und wechselte nach Schukowski an die Testfliegerschule, wo er 1958 seinen Abschluss machte. Neben seiner Tätigkeit als Testpilot für das OKB MiG nahm er ein Abendstudium am Moskauer Luftfahrtinstitut auf, welches er 1968 abschloss.

Ostapenko flog alles, was bei MiG entworfen wurde; er führte zahlreiche Erstflüge durch und war an der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung der MiG-19, MiG-21, MiG-23, MiG-25, MiG-27, MiG-29, MiG-31 und deren Varianten beteiligt. Er absolvierte insgesamt mehr als 5000 Flugstunden als Testpilot und testete mehr als 60 verschiedene Flugzeugmuster.[3]

Flugzeug Datum
Je-7/2 (MiG-21P) 1. Februar 1960
Je-6U (MiG-21U) 8. Oktober 1960
Je-152/2 21. September 1961
Je-155P (MiG-25P) 9. September 1964
MiG-21PD („23-31“) 16. Juni 1966
MiG-23PD („23-01“) 3. April 1967
 
Flugzeug Datum
MiG-23/2 22. März 1968
Je-155PU (MiG-25PU) 28. Oktober 1969
MiG-23 („23-41“) 20. August 1970
MiG-23B/2 7. März 1973
Je-155MP/2 (MiG-31/2) 22. April 1976
MiG-29/4 3. Juli 1979

Am 20. September 1979 versagten bei einem Testflug mit der MiG-31 vom Flugplatz Achtubinsk aus beide Triebwerke. Ostapenko und sein Copilot Leonid Popow mussten mit dem Schleudersitz aussteigen, das Flugzeug ging verloren.[1][4][5]

Ostapenko war Reserve-Kosmonaut und in das Spiral-Testprogramm eingebunden, wo er fünf Testflüge durchführte.

Zuletzt war Ostapenko als Ingenieur im OKB Mikojan tätig.

Ostapenko war mit Luisa Charitonowna verheiratet.[6] Sein Sohn Viktor ist ebenfalls Testpilot.[1]

Pjotr Ostapenko wurde auf dem Bykowo-Gedenkfriedhof in Schukowski begraben.[6]

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pjotr Ostapenko erflog 8 Weltrekorde, darunter einen absoluten, mit drei Typen von Flugzeugen:

  • Je-166 (Je-152-1) mit der Tumanski R-15-300 (Schubkraft 100 kN);
  • Je-266 (Prototyp Je-155R-3 der MiG-25, der auch für den Rekord auf 500-km Rundkurs und für Steigzeitrekorde genutzt wurde), mit der Tumanski R-15B-300 (Schubkraft ebenfalls 100 kN; Die Serienversion des Aufklärungsflugzeugs wurde dagegen mit der verstärkten Version R-15BD-300 mit einer Schubkraft von 110 kN ausgestattet.);[7]
  • Je-266M № 601.
Typ Flugzeug Wert Datum FAI-Kategorie FAI-Code
Höhe im Horizontalflug Je-166 22.670 m 11. Sep. 1962 C-1 8652[8]
Höhe im Horizontalflug Je-166 22.670 m 11. Sep. 1962 C-Absolut
Geschwindigkeit über einen geschlossenen 1000-km-Rundkurs mit 2000, 1000 kg und ohne Nutzlast Je-266 2920,67 km/h 27. Okt. 1967 C-1 8507, 8508, 8509[9][10][11]
Steigzeit auf 25.000 m Je-266 3 min 12,6 s 4. Juni 1973 C-1 9071[12]
Steigzeit auf 30.000 m Je-266 4 min 3,86 s 4. Juni 1973 C-1 9091[13]
Steigzeit auf 30.000 m Je-266M 3 min 10 s 17. Mai 1975 C-1 6738[14]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 26. April 1971 wurde Pjotr Ostapenko mit dem Titel Held der Sowjetunion und dem dazugehörigen Leninorden ausgezeichnet.

Weiterhin erhielt er folgende Titel und Orden:

An der Schule in Wladikawkas, die er besuchte, erinnert eine Gedenktafel an ihn.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c MiG Test Pilot Ostapenko Dies Age 83. In: sputniknews.com. 9. April 2012, archiviert vom Original am 2. August 2017; abgerufen am 22. August 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sputniknews.com
  2. a b Герой Советского Союза Остапенко Пётр Максимович. In: warheroes.ru. Abgerufen am 22. August 2017 (russisch).
  3. Bryan R. Swopes: Pyotr Maksimovich Ostapenko. 7 July 1962. In: thisdayinaviation.com. 7. Juli 2017, abgerufen am 22. August 2017 (englisch).
  4. Test & Research Pilots, Flight Test Engineers: Peter Maksimovich Ostapenko 1928–2012. In: thetartanterror.blogspot.de. 15. April 2009, abgerufen am 22. August 2017 (englisch).
  5. Russian & former Soviet Republic ejectees. In: ejection-history.org.uk. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. November 2016; abgerufen am 22. August 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ejection-history.org.uk
  6. a b Остапенко Петр Максимович. In: sport-strana.ru. 11. Juli 2016, abgerufen am 22. August 2017 (russisch).
  7. R.Belyakow
  8. FAI Record ID #8652. In: fai.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2017; abgerufen am 22. August 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fai.org
  9. FAI Record ID #8507. In: fai.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2017; abgerufen am 22. August 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fai.org
  10. FAI Record ID #8508. In: fai.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2017; abgerufen am 22. August 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fai.org
  11. FAI Record ID #8509. In: fai.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2017; abgerufen am 22. August 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fai.org
  12. FAI Record ID #9071. In: fai.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2017; abgerufen am 22. August 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fai.org
  13. FAI Record ID #9091. In: fai.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2017; abgerufen am 22. August 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fai.org
  14. FAI Record ID #6738. In: fai.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2017; abgerufen am 22. August 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fai.org
  15. De-la-Vaulx-Medaille ID #1535 (Memento des Originals vom 20. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fai.org auf fai.org; nicht direkt verlinkbar