Pride (Film)
Film | |
Titel | Pride |
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Produktionsland | Großbritannien |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2014 |
Länge | 120 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Matthew Warchus |
Drehbuch | Stephen Beresford |
Produktion | David Livingstone |
Musik | Christopher Nightingale |
Kamera | Tat Radcliffe |
Schnitt | Melanie Oliver |
Besetzung | |
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Pride ist ein britischer Film aus dem Jahr 2014 von Regisseur Matthew Warchus und beruht auf tatsächlichen Begebenheiten. Der Film feierte seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2014 und gewann dort den Queer Palm Award.
Pride erzählt von einer Gruppe homosexueller Aktivisten, die 1984 für streikende Bergleute Geld sammelten. Der Film startete bundesweit am 30. Oktober 2014 in den deutschen Kinos.
Handlung
Im von Margaret Thatcher regierten Großbritannien bildet sich im Sommer des Jahres 1984 die ungewöhnliche Allianz zweier Gruppen: Eine Schwulen- und Lesbengruppe aus London beschließt bei der Gay Pride Demo 1984, unter dem Namen „Lesben und Schwule für die Bergarbeiter“ (Lesbians and Gays Support the Miners – LGSM) Spenden für die Familien streikender Bergleute zu sammeln. Nach anfänglichen Absagen aufgrund von Vorurteilen seitens der Gewerkschaft sucht die Gruppe auf eigene Faust einen Ort, den sie unterstützen können. Das kleine walisische Bergarbeiterdorf Onllwyn lässt sich auf ein Treffen ein. Die ungewöhnliche Konstellation sorgt für Irritationen auf beiden Seiten. Dank des Engagements einiger Frauen der Bergarbeiter sowie einer furiosen Tanzeinlage des exzentrischen Jonathan scheint das Eis gebrochen. Eine Gegnerin dieses Bündnisses informiert jedoch die Presse, welche die Streikenden ins Lächerliche zieht. Eine Abordnung des Ortes kommt dennoch zum Gegenbesuch nach London, wo die Organisation ein Benefizkonzert mit der Band Bronski Beat organisiert hat. Nach Ende des Streiks kommen die Bergarbeiter 1985 mit mehreren Bussen zum Gay Pride, wo sie die Spitze des Zuges bilden.
Historischer Hintergrund
Der Film geht auf die Lebensgeschichte des LGBT-Aktivisten Mark Ashton sowie auf die Gründung der Kampagne LGSM und deren Wirken zurück. Die Londoner Gruppe von LGSM unterstützte streikende Bergarbeiter in den walisischen Regionen Vale of Neath und Swansea Valley während des britischen Bergarbeiterstreiks von 1984 und 1985 durch das Sammeln von Geldspenden. Das Benefizkonzert Pits and Perverts fand am 10. Dezember 1984 im Electric Ballroom in Camden Town statt. Der schwule Buchladen, zugleich Zentrale von LGSM Gay’s The Word, existiert noch heute und befindet sich in Bloomsbury, London. Weitere im Film auftretende historische Persönlichkeiten sind die walisische Menschenrechtsaktivistin Hefina Headon sowie die walisische Politikerin und Parlamentsabgeordnete Siân James.
Kritik
Pride wurde überwiegend positiv aufgenommen. „Matthew Warchus, der hier seit dem 15 Jahre zurückliegenden Simpatico mit Jeff Bridges zum ersten Mal wieder für die Leinwand inszeniert, bringt von Crowdpleaser-Bühneninszenierungen […] einen mitreißenden Schwung mit, aber auch sehr viel Feingefühl und eine ansteckende Mischung aus Charme, Warmherzigkeit und Witz. Grandiose Luftaufnahmen des abgeschieden ins Tal geschmiegten Dörfchens mit den gewundenen Straßen und Bächen des Umlandes sorgen für Kinoschauwerte.“ (Anke Sterneborg: epd Film) Weiterhin würde „ein schillerndes Schauspielerensemble große Themen wie Freundschaft, Toleranz und Solidarität in eine Fülle intimer, wahrhaftiger Momente“ (Anke Sterneborg: Anke Sterneborg: Pride. In: epd-film.de. epd Film, abgerufen am 4. April 2015. )Vorlage:": Ungültiger Wert: ref=
auflösen. Laut film-dienst spare „die warmherzige Sozialkomödie weder die politischen Aspekte noch die persönlichen Probleme einer Zeit aus, in der Vorurteile und die Angst vor AIDS bis tief in die Familien reichten.“ Die Filmkommission vergibt 4 von 5 möglichen Sternen.[1]
Die Welt-Redakteur Thomas Abeltshauser bezeichnet Pride als „sympathische Komödie“ und lobt die darstellerische Leistung von „Schauspielgrößen wie Bill Nighy, Imelda Staunton und Dominic West sowie zahlreichen neuen Gesichtern.“[2] Zwar rügt der Focus, dass der Film manchmal etwas pathetisch geraten sei, aber „die britische Kohlenpott-Komödie erzählt wie jeder gute Ensemblefilm viele Geschichten und verliert ihr Thema dennoch nicht aus den Augen: Solidarität. Zusammen kann man etwas erreichen.“[3]
Auszeichnungen
- 2014: British Independent Film Award als bester britischer Independent-Film
Weblinks
- Pride bei IMDb
- Offizielle Website
- Silvia Hallensleben: Homos helfen Kumpels. In: Der Tagesspiegel. 30. Oktober 2014, abgerufen am 4. April 2015 (Rezension).
- Wolfgang Scheel: Filmregal: Kumpels und Queers kämpfen: Pride. In: Werkstatt Schwule Theologie (WeSTh) 17.Jg 2015. S. 149-152, abgerufen am 23. April 2016 (Rezension).
- Sina Fabian: Pride – Britische Geschichte der 1980er Jahre verpackt in einem Feel-Good-Movie, auf Zeitgeschichte-online, November 2014.
Einzelnachweise
- ↑ film-dienst, Nr. 22/2014, S. 50, Bewertung der Filmkommission
- ↑ Thomas Abeltshauser: Homophobe und Schwule, vereinigt euch! auf welt.de, abgerufen am 1. November 2014.
- ↑ „Pride“: Culture-Clash-Komödie um streikende Bergarbeiter auf focus.de, abgerufen am 1. November 2014.