Quark Inc.

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Quark

Rechtsform Inc.
Gründung 1981
Sitz Denver, Colorado
Leitung Ray Schiavone
Mitarbeiterzahl 1000
Umsatz (nicht veröffentlicht)
Branche Computer, Software
Website www.quark.com/de

Das Unternehmen Quark, Inc. ist ein nicht-börsennotiertes, US-amerikanisches Unternehmen und hauptsächlich als Hersteller der Software QuarkXPress bekannt.

Der Name Quark soll das Ziel des Unternehmens symbolisieren, Software herzustellen, die als substantielle Plattform für Publishing dient, also wie jedes Quark auch Basis jeglicher Materie ist.[1]

Geschichte

Quark wurde mit einem Startkapital von 2000 Dollar im Jahre 1981 in Denver, Colorado, USA, durch Tim Gill and Marc Pope unter dem Namen Quark Engineering gegründet.[2] Quark Engineering entwickelte zuerst eine Textverarbeitungssoftware namens Word Juggler für den Apple II und den Apple III sowie ein Programm namens Catalyst, das von Apple mit dem Apple IIe ausgeliefert wurde und das es erlaubte, diskettenbasierte Programme von der Festplatte laufen zu lassen.

Laut Fred Ebrahimi, der 1986 als CEO zum Unternehmen stieß und Anteile übernahm, ist das Unternehmen seitdem profitabel, hauptsächlich durch den Erfolg ihres „Flaggschiffs“ QuarkXPress, welches – zusammen mit Adobes PostScript, Photoshop und Apples Computer – als einer der Gründungsväter des Desktoppublishing gesehen werden kann.

QuarkXPress hatte von Anfang an die Präzision und die Funktionen, die Mediengestalter und Layouter brauchten und der Konkurrent PageMaker damals nicht anbieten konnte. In den 1990ern schaffte es QuarkXPress 3.x so auf ca. 90 % Marktanteil bei professionellen Layoutwerkzeugen. Quarks Redaktionssystem Quark Publishing System (QPS) das seit 1991 auf dem Markt ist, wurde ca. 1000-mal verkauft und zementierte so QuarkXPress’ hohen Marktanteil bei Magazinen und Zeitungen.

Beide Gründungsmitglieder sind nicht mehr an Quark beteiligt. Mark Pope verließ Quark 1990; Tim Gill, bis dahin CTO von Quark, verließ Quark im Jahre 2000 und verkaufte ebenfalls seine Anteile an Fred Ebrahimi.

Im Jahre 2003 folgte Quark dem generellen Trend in den USA, Teile der Entwicklungsabteilung und den technischen Support nach Indien auszulagern und baute dort einen Technologiepark namens QuarkCity in Mohali, einem Vorort von Chandigarh. Dies wurde 2007 wieder teilweise revidiert durch eine Eröffnung einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung nahe San Francisco.

Um nicht von einem Produkt abhängig zu sein, versuchte Quark Mitte der 1990er ein Bildbearbeitungsprogramm (QuarkXPosure) und ein Multimediaautorenprogramm (QuarkImmedia) im Markt zu platzieren. Beide Programme sind heute nicht mehr Teil von Quarks Produktpalette.

Anfang 2005, zeitgleich mit dem Rücktritt von Fred Ebrahimi als CEO von Quark, kündigte Quark an, dass es auf den zunehmenden Konkurrenzdruck von Adobe reagieren würde und begann, Preise zu senken und Produktzyklen zu verkürzen. Als Abschluss dieser Veränderung zu einem kundenorientierten und freundlichen Unternehmen stand Ende 2005 ein neues Logo, gestaltet von Sicola Martin, ein Teil des Young & Rubicam Netzwerks. Jedoch kurz nach Veröffentlichung des Logos machten Bloggers die Ähnlichkeit des neuen Logos mit dem bestehenden Logo des Scottish Arts Council publik. Daraufhin wurde im März 2006 ein neues Logo gestaltet und bekanntgegeben, das Quark bis heute nutzt.

Am 1. November 2006 wurde Raymond Schiavone, Gründer von Arbortext, als neuer CEO von Quark ernannt und führt seitdem das Unternehmen.

Seit Anfang 2008 hat sich Quark das Thema Dynamic Publishing auf die Fahne geschrieben, das Desktopprodukte wie QuarkXPress und Serverlösungen wie DPS umfasst.

Am 9. August 2011 verkauften die Eigentümer, die Ebrahimi Familie, sämtliche Anteile an die kalifornische Investmentfirma Platinum Equity.[3]

Übernahmen

Quark hat Ende der 90er mehrere Unternehmen übernommen.

Im Jahre 1996 übernahm Quark einen Minderheitsanteil an Colossal Pictures, San Francisco. Colossal produziert und gestaltet Filme.

Im Jahre 1997 übernahm Quark mFactory, das mit mTrolopis ein innovatives Multimediaautorensystem herstellte.

1998 übernahm Quark das Unternehmen Coris Inc. (nicht zu verwechseln mit Corel), eine Tochter von R.R. Donnelley and Sons, welches das Softwareprodukt Coris Publisher 3.0 herstellte.

Das spektakulärste Übernahmeangebot, das Quark machte, war 1998 die Ankündigung, Adobe zu übernehmen, nachdem diese 300 Arbeitsplätze (damals 10 % der Belegschaft) streichen mussten und Adobes Aktienkurs in den Keller rutschte. Adobe, geschützt durch seine Aktionärsgesetze, konnte die Übernahme erfolgreich abwehren.

Den Münchner Systemintegrator und Softwareentwickler Silent GmbH, besser bekannt durch seine Tochter Vision GmbH, kaufte und integrierte Quark 1998.

Die weitere Akquisition war 2005 der Kauf des amerikanischen XTension-Entwicklers alap, der Ausschieß-Software und Powertools für Adobe Acrobat, Adobe InDesign und QuarkXPress herstellte.

2008 übernahm Quark die In.vision Research Corporation, ein Softwareunternehmen aus Florida (USA), das unter anderem ein Add-in für XML-Authoring mit Microsoft Word entwickelt hat.

2010 erwirbt Quark das Unternehmen Gluon, bekannt als Entwickler von QuarkXPress XTensions und Plug-Ins für InDesign und Illustrator sowie ein dynamisches Publishing-System namens HyperPublishing System.[4]

2012 übernimmt Quark das Unternehmen MobileIQ, eine britisch/kalifornische Entwicklungsfirma für mobile Webseiten, native Apps und Web Apps. MobileIQ bietet eine InDesign Xtension an, um direkt aus InDesign HTML5-basierte Apps zu erstellen. Quark behält die InDesign Lösung bei (die bis heute unter dem Namen App Studio verkauft wird) und integriert die gleiche Technologie auch in QuarkXPress.[5]

Heute

Derzeit (März 2012) besteht Quarks Produktpalette aus:

Der Hauptsitz von Quark, Inc. befindet sich in Denver, Colorado. Entwicklungsabteilungen sind in Denver (CO), Maplewood (NJ), Santa Clara (CA) und St. Petersburg (FL), alle vier USA, Dublin (IRL) und Chandigarh, Indien, angesiedelt. Verkaufs- und Marketingbüros befinden sich in Australien, Deutschland, England, Frankreich, Indien, Japan, Polen sowie in mehreren Städten in den USA.

Quark hat weltweit ca. 1.000 Mitarbeiter.

Marktanteile

Durch den starken Konkurrenzkampf zwischen QuarkXPress und InDesign sind gerade Marktanteile immer wieder Anlass zu wilden Spekulationen und emotionalen Debatten. Gerade seit InDesign hauptsächlich als Teil der Creative Suite verkauft wird, und somit Verkaufszahlen nicht notwendigerweise Marktanteile bedeuten, existieren keine verlässlichen Zahlen über Marktanteile. Die letzte verlässliche Studie wurde 2004 von Merrill Lynch durchgeführt, die zu dem Ergebnis kam, dass QuarkXPress damals einen achtmal so hohen Marktanteil hatte wie Adobe InDesign.

Laut Quark gibt es weltweit über drei Millionen legale Nutzer von QuarkXPress.

Geschichte der deutschen Niederlassung

  • bis 1993: Keine deutsche Niederlassung, Vertretung durch Prisma GmbH.
  • 1994: Eröffnung der ersten deutschen Niederlassung in Bietigheim-Bissingen.
  • 1996: Umzug der deutschen Filiale nach Ludwigsburg.
  • 2003: Umzug der deutschen Filiale nach Hamburg (Gänsemarkt).
  • 2013: Umzug der deutschen Filiale in die Speicherstadt (Hamburg).

Weblinks

Quellen

  1. Firmengeschichte von Quark. Abgerufen am 27. April 2010 (englisch).
  2. Lebenslauf von Tim Gill, unter anderem mit Referenzen zur Gründung von Quark. Abgerufen am 10. August 2011 (englisch).
  3. Platinum übernimmt Quark. Abgerufen am 9. August 2011 (englisch).
  4. Pressemitteilung von Quark. Abgerufen am 27. April 2010 (englisch).
  5. Pressemitteilung von Quark zur MobileIQ Übernahme. Abgerufen am 17. Juli 2014 (englisch).
  6. Produktseite von QuarkXPress. Abgerufen am 10. August 2011 (deutsch).
  7. Produktseite von QPS. Abgerufen am 10. August 2011 (deutsch).
  8. Produktseite von QuarkCopyDesk. Abgerufen am 10. August 2011 (deutsch).
  9. Produktseite von QuarkXPress Server. Abgerufen am 10. August 2011 (deutsch).
  10. Produktseite von Quark XML Author. Abgerufen am 10. August 2011 (deutsch).
  11. Produktseite von Quark Web-to-Print System. Abgerufen am 10. August 2011 (deutsch).
  12. Quark Promote Service. Abgerufen am 10. August 2011 (englisch).
  13. Website von Quark-Tochter Gluon. Abgerufen am 10. August 2011 (englisch).
  14. Produktseite von Quark App Studio. Abgerufen am 13. März 2012 (deutsch).
  15. Produktseite von Quark Brandmanager. Abgerufen am 13. März 2012 (deutsch).