Región de Tarapacá

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Tarapacá
Region I
Región de Tarapacá
LagePeruBolivienArgentinienParaguayFalklandinselnUruguayBrasilienArgentinienRegión de Arica y ParinacotaRegión de TarapacáRegión de AntofagastaRegión de AtacamaRegión de CoquimboRegión de ValparaísoRegión Metropolitana de SantiagoRegión del Libertador General Bernardo O’HigginsRegión del MauleRegión del Bío-BíoRegión de La AraucaníaRegión de Los RíosRegión de los LagosRegión de AysénRegión de Magallanes y de la Antártica Chilena
Lage
Symbole
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Chile
Hauptstadt Iquique
Fläche 42.200,5 km²
Einwohner 345.000 (Volksbefragung 2002)
Dichte 8,2 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 CL-TA
Politik
Intendant Patricio Zapata Valenzuela
Koordinaten: 20° 14′ S, 70° 6′ W

Tarapacá ist eine Region im Norden Chiles (Region I).

Tarapacá wurde durch seine riesigen Salpeter- und Guano-Vorkommen in der Atacama-Wüste bereits um 1800 sehr bekannt. Die Atacama-Wüste gehört zu den trockensten Gebieten der Erde.

Provinzen

Tarapacá besteht aus den beiden Provinzen Iquique und Tamarugal, welche sich in insgesamt sieben Kommunen gliedern.

Provinzen Hauptstadt Kommune
Iquique Iquique 1 Alto Hospicio
2 Iquique
Tamarugal Pozo Almonte 3 Camiña
4 Colchane
5 Huara
6 Pica
7 Pozo Almonte

Geschichte

Bereits um 1809 begann der großflächige Abbau von Salpeter, dieser wurde zur Sprengstoff-Produktion und als Düngemittel eingesetzt. Ab 1853 wurde der Abbau durch Einsatz von Dampfmaschinen stark beschleunigt.

Um den Transport zu beschleunigen errichtete man 1871 eine Eisenbahntrasse vom Hafen Iquique zum Gebiet La Noria, gefolgt von der Eisenbahnstrecke Pozo Almonte zum Hafen Pisagua. Die südlichste Eisenbahnstrecke reichte bis Lagunas. An den gesamten Strecke reihte sich ein Salpeterwerk ans andere. Peru selbst baute im Gebiet Guano ab und finanzierte damit große Teile seines Staatshaushalts. Es stellte sich aber heraus, dass Salpeter ein wesentlich leistungsfähigerer Dünger war. Peru wurde ab 1877 seinen Guano nicht mehr los, mehr als 650.000 Tonnen lagen in den Häfen.

Zwischen den chilenischen Salpeterwerks-Betreibern und der bolivianischen Regierung kam es 1879 zum Streit. Die bolivianische Regierung hatte hohe Steuern auf Salpeter eingeführt, die die Chilenen nicht bezahlen wollten. Bolivien beschlagnahmte daraufhin die Salpeterwerke. Die chilenische Armee besetzte daraufhin die bolivianischen Häfen, wie die Stadt Antofagasta.

Chile bekämpfte Bolivien und Peru im Salpeterkrieg von 1879 bis 1883. Nachdem die Chilenen die bolivianischen Hafenstädte besetzt hatten, schickte der bolivianische Diktator Hilarión Daza im April 1879 seine Truppen aus Richtung Arica, um Peru zu unterstützen. Der Vorstoß endete kläglich, die Truppen verdursten fast in der Atacama-Wüste und mussten umkehren. Das Versagen führte zur Absetzung von Daza. Die Seegefechte von Iquique und von Punta Gruesa am 21. Mai 1879 hatten die Vorentscheidung für die Erringung der chilenischen Seeherrschaft gebracht.

Die Provinz Tarapacá fiel schließlich im Vertrag von Ancón 1883 von Peru an Chile.

Die Städte Arica und Tacna blieben noch lange von Chile besetzt. Erst 1929 wurde Arica Chile zugeschlagen und Tacna verblieb bei Peru.

Die Region wurde häufig von schweren Erdbeben und Tsunamis heimgesucht, die viele Zerstörungen anrichteten (z. B. in Arica 1868). Zuletzt kam es am 14. November 2007 zu einem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala. Am schwersten betroffen waren die Stadt Tocopilla und der Ort María Elena in der Nähe des Epizentrums etwa 170 Kilometer nordöstlich von Antofagasta. Am Abend des 1. April 2014 kam es vor der Küste vor der Stadt Tarapacá zu einem Beben der Stärke 8,2.[1]

Am 8. Oktober 2007 wurden die nördlichsten Provinzen Arica und Parinacota abgetrennt um eine neue Region zu schaffen, die XV. Region oder Región de Arica y Parinacota, gleichzeitig wurde die Provinz El Tamarugal geschaffen, die bis dahin Teil der Provinz Iquique war.

Geographie und Klima

Tarapacá liegt am Pazifischen Ozean. Bereits kurz hinter der Küste beginnt die Atacama-Wüste. Im Osten liegen die Vulkane der West-Kordillere in Zentral-Anden. Die Region ist extrem trocken, es gibt kaum Regenfälle. Einzig die Anden speisen die Flüsse, von denen viele in der Wüste bzw. in Salzseen enden.

Die Region Tarapacá umfasst 41.800 km² und ist mit rund 445.000 Menschen relativ dünn besiedelt. Die größten Städte sind die beiden Provinzhauptstädte Iquique und Pozo Almonte. Die Hauptstadt Iquique hat rund 227.000 Einwohner. Hauptattraktionen sind hier der lange Pazifikstrand, die Salpetergeschichte und prähistorische Funde aus der Zeit der Inkas.

Sehenswürdigkeiten

Theater von Iquique

Die Küstenstadt Iquique bietet weitläufige Strände und viele geschichtliche Orte.

Die verfallenen Humberstone- und Santa-Laura-Salpeterwerke 50 km östlich von Iquique sind seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO. Diese Geisterstädte sind ein gern besuchtes Ziel in der Atacamawüste.

"Geisterstadt" Humberstone

Wirtschaft

Der Bergbau ist die wichtigste wirtschaftliche Aktivität. Die Häfen spielen deshalb eine wichtige Rolle, denn sie dienen dem Export von Erzen, Schwefel und Salpeter. Auch spielt der Fischfang und die Verarbeitung von Erdöl eine Rolle. Aufgrund der langen Strände spielt auch der Fremdenverkehr eine bedeutende Rolle.

Weblinks

Commons: Tarapacá Region – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GFZ Potsdam abgerufen am 2. April 2014