Rue La Fayette (Paris)
Rue La Fayette ist der Name einer Straße in Paris an der Grenze zwischen dem 9. und 10. Arrondissement zwischen dem Boulevard Haussmann auf Höhe der Pariser Oper und dem Canal Saint-Martin (Place de la Bastille). Sie ist 2800 Meter lang, heute in ihrem westlichen Teil als Einbahnstraße stadtauswärts angelegt und verläuft absolut gerade in etwa nordöstliche Richtung. Nach zirka 1500 Metern kreuzt der Boulevard de Magenta, wenig später hat sie den Gare de l'Est zu ihrer Rechten und den Gare du Nord zu ihrer Linken.
Geschichte
Die Straße wurde 1823 für den Verkehr freigegeben. Benannt ist sie zu Ehren des Generals Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette, der dazu beigetragen hatte, die amerikanische Freiheitsidee in der Französischen Revolution für Frankreich umzusetzen. 1862 wurde sie im Zuge des Neubaus des Boulevards Haussmann bis dorthin verlängert.
Unterhalb des Straßenplanums befindet sich die 1910 eröffnete Metrolinie 7, die, von Opéra kommend, in Höhe der Station Poissonnière nach Osten abbiegt und um den Ostbahnhof einen Bogen schlägt, um ab der Station Louis Blanc die Straße bis zu ihrem Ende wieder zu begleiten.
In den 1980er Jahren wurde die Straße trotz ihrer Breite von 30 Metern zur Einbahnstraße umgewidmet, um den Straßenverkehr sicherer zu machen. Seitdem stehen für den motorisierten Individualverkehr zwei Fahrspuren zur Verfügung.
Quartiere
Die Rue de La Fayette berührt die folgenden Quartiere (Verwaltungsbezirke):
9. Arrondissement
10. Arrondissement
- Quartier de la Porte-St-Denis[4]
- Quartier Saint-Vincent-de-Paul[5]
- Quartier de l'Hôpital Saint-Louis[6]
Orte von Interesse
Entlang der Straße sind einige historische Ereignisse besonders bemerkenswert:
- Galeries Lafayette: Das Stammhaus der großen französischen Kaufhauskette steht an der Ecke zum Boulevard Haussmann.
- Nr. 1: Im Hôtel de Montesson gab der österreichische Feldmarschall Karl Philipp zu Schwarzenberg im Juli 1810 einen Empfang zu Ehren der Hochzeit Napoleons mit Marie-Louise von Österreich. An diesem Abend wurde außerdem die Einrichtung einer städtischen, militärisch organisierten Feuerwehr verkündet.
- Nr. 24-26: Ausstellungsräume mit Instrumenten des Orgelbauers Alexandre-François Debain in seiner ersten Werkstatt.
- in Höhe der Nr. 31-33: das äußerst luxuriöse Hôtel de Thellusson an der damaligen Rue de Provence Nr. 30 wurde im Rahmen der Straßenerweiterung 1824 abgerissen.
- Nr. 56: Ein Attentatsversuch auf einen deutschen Militärkonvoi im November 1943 der Résistance-Gruppe FTP-MOI scheiterte: Zwei wichtige Köpfe (Rino Della Negra und Robert Witchitz) werden verletzt bzw. verhaftet.
- Nr. 61: Verlagsort der Zeitung Le Petit Journal, die zwischen 1863 und 1944 erschien.
- Nr. 81: Hauptsitz des Harmoniumbauers Alexandre Père et Fils von 1843 bis 1955
- Nr. 145: Scheingebäude der Bahngesellschaft RATP, um die Lüftungsschächte ihrer unterirdischen, hier kreuzenden Gleistrasse zu verbergen (⊙ ).
- Die Stahlbetonbrücke Pont La Fayette von Albert Caquot überspannt mit einer Länge von 150 Metern das Gleisvorfeld des Gare de l'Est; Breite 20 Meter. Das heutige Bauwerk ist von 1927/28.
- Nr. 214: Die Kirche St-Joseph-Artisan wurde als Kapelle Saint-Joseph-des-Allemands zu Beginn des 19. Jahrhunderts von deutschen Einwanderern errichtet
Weblinks
Offizielle Straßendaten (franz.)
Einzelnachweise
Koordinaten: 48° 52′ 41″ N, 2° 21′ 10″ O