Rødt

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Rødt
Raudt
Rot
Logo der Rødt
Parteivorsitzender Bjørnar Moxnes
Partei­vorsitzender Bjørnar Moxnes
General­sekretärin Mari Eifring (Parteisekretärin)
Stell­vertretende Vorsitzende 1. Marielle Leraand
2. Marie Sneve Martinussen
Gründung 11. März 2007
Haupt­sitz Oslo
Jugend­organisation Rød ungdom oder Raud ungdom
Aus­richtung Revolutionärer Sozialismus, Marxismus
Farbe(n) Rot
Parlamentssitze 0 von 169 (Storting, 2013)
Mitglieder­zahl 1.846 (2010)
Website rødt.no

Rødt oder Raudt (deutsch Rot) ist eine kommunistische[1] und sozialistische-revolutionäre Partei in Norwegen. Sie entsendet keinen Abgeordneten ins nationale Parlament Storting.

Geschichte

Rødt entstand am 11. März 2007 durch den Zusammenschluss der Rød Valgallianse (Roten Wahlallianz) und der maoistisch orientierten Arbeidernes kommunistparti (Kommunistischen Arbeiterpartei). Im September 2007 schloss sich die trotzkistische Organisation Internasjonale Sosialister der neuen Partei an. Damit verfügte sie über etwa 1.700 Mitglieder.[2]

Erster Vorsitzender der Partei wurde Torstein Dahle, der ab 2003 der Rød Valgallianse vorgestanden hatte. Als Stellvertreterinnen fungierten Ingrid Baltzersen, zuvor Vorsitzende der Arbeidernes kommunistparti, und die aus Uruguay eingewanderte Pädagogin Ana Taylor Lopez.

Programm

Rødt versteht sich selbst als „revolutionäre“ Partei und bezieht sich sowohl auf das Prinzip des Klassenkampfes als auch auf das Konzept eines „demokratischen Sozialismus“. In einem Manifest, das vom Stiftungsparteitag im März 2007 angenommen wurde, wird als Ziel eine „demokratische und sozialistische Gesellschaft“ angegeben, die geprägt ist von „ökologischer Balance, individueller Freiheit, Frauenemanzipation, sozialer Gerechtigkeit und der Abschaffung der Armut“.[3] Vision bleibe die „klassenlose Gesellschaft“.[4]

Die Partei fordert gleichen Lohn für Mann und Frau, den Ausbau des Wohlfahrtsstaates und einen radikalen Wandel in der Umweltpolitik angesichts der drohenden Klimakatastrophe. In der Wirtschaftspolitik lehnt sie eine Privatisierung von staatlichen Firmen ab und tritt für eine Verstaatlichung von Unternehmen wie Telenor oder Statoil ein.[2] Sie unterstützt anti-rassistische Aktionen und kritisiert die ihrer Meinung nach restriktive Asylpolitik Norwegens.[3]

Außenpolitisch verlangt die Partei den Austritt Norwegens aus der NATO und den Abzug norwegischer Truppen aus Afghanistan. Eine Mitgliedschaft Norwegens in der Europäischen Union lehnt Rødt entschieden ab.[3]

Die Partei unterhält keine offiziellen Verbindungen zu Parteien im Ausland. Jedoch beteiligt sie sich u.a. am globalisierungskritischen Netzwerk Attac und der pro-palästinensischen Initiative in Norwegen (Palestinakomiteen). Sie ruft unter anderem zu einem Boykott des „Okkupanten Israel“ auf.

Wahlergebnisse

Zur Kommunalwahl 2007 trat die Partei aus juristischen Gründen noch unter dem Namen Rød Valgallianse an. Sie gewann landesweit 41.340 Stimmen, was einem Anteil von 1,9 Prozent entsprach. Sie konnte dabei in 66 Gemeindevertretungen einziehen und stellte in Risør den Bürgermeister.[5]

Seit der Kommunalwahl 2011 verfügt die Partei über 57 lokale Abgeordnetenmandate und fünf Sitze auf Fylkesebene.

Für die Parlamentswahl 2009 stellte Rødt Kandidaten in allen Provinzen auf. Am stärksten schnitt die Partei in Oslo und Hordaland ab. Bei einem Stimmenanteil von landesweit 1,3 Prozent gewann sie jedoch kein Mandat im Storting. 2013 ging der Stimmenanteil zurück, ein Kreismandat in Oslo wurde knapp verfehlt.

Vorsitz

Höchstes Organ zwischen den Parteitagen ist der Arbeitsausschuss (arbeidsutvalget). Dessen Vorsitzenden und seine zwei Stellvertreter bestimmt alle zwei Jahre der Parteitag:

  • Torstein Dahle, 2007–2010
  • Turid Thomassen, 2010–2012
  • Bjørnar Moxnes, seit 2012[6]

Einzelnachweise

  1. http://www.vg.no/nyheter/innenriks/roedt/roedt-holder-paa-kommunismen/a/10123041/
  2. a b Rødt - landets røde rebell nrk.no, abgerufen am 12. September 2009
  3. a b c Rødt er stiftet rødt.no, 11. März 2007
  4. Grundsatzprogramm (norwegisch) rødt.no, abgerufen am 14. November 2012
  5. Kommunestyrevalgene 2003-2007. Godkjente stemmesedler og representanter Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 14. November 2012
  6. Her er Rødts nye ledelse rødt.no, abgerufen am 6. Mai 2012

Weblinks