Saint-Léonard VS
VS ist das Kürzel für den Kanton Wallis in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Saint-Léonard zu vermeiden. |
Saint-Léonard | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Wallis (VS) |
Bezirk: | Siders |
BFS-Nr.: | 6246 |
Postleitzahl: | 1958 |
Koordinaten: | 598518 / 122465 |
Höhe: | 498 m ü. M. |
Höhenbereich: | 493–931 m ü. M.[1] |
Fläche: | 3,88 km²[2] |
Einwohner: | 2548 (31. Dezember 2022)[3] |
Einwohnerdichte: | 657 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
19,8 % (31. Dezember 2022)[4] |
Website: | www.st-leonard.ch |
Saint-Léonard VS | |
Lage der Gemeinde | |
Saint-Léonard ist eine politische Gemeinde des Bezirks Siders im französischsprachigen Teil des Kantons Wallis in der Schweiz.
Ur- und Frühgeschichte
Saint-Léonard weist mehrere archäologische Fundplätze auf.
- Die Felsritzungen von Crête-des-Barmes, die 1912 von Burkhard Reber auf einer 110 m² großen Fläche entdeckt und Pierre Corboud 1974 untersuchte, weisen sich vier-phasig überlagernde Gravierungen aus dem Neolithikum auf.
- In der ältesten Periode erscheint wiederholt der mehr oder weniger schematisch dargestellte Odorant. Auch die Schälchen mit einem oder zwei konzentrischen Kreisen werden dieser Phase zugeordnet.
- In diese Periode gehört eine Mäanderdarstellung und Baum-, Schlangen- und Fußsohlendarstellungen.
- Periode 3 zeigt stark schematisierte Oranten und anthropomorphe Stelen, die mit den gravierten Stelen von Sion, Petit Chasseur, vergleichbar sind.
- Der jüngsten Periode sind vor allem gepickte Flächen zuzuordnen, die quadratische und rechteckige Figuren bilden.
- Auf dem Schwemmkegel der Lienne, im heutigen Dorf Saint-Léonard scheint es eine ausgedehnte mittelneolithische Siedlung gegeben zu haben, die Sauter 1961 entdeckte. In ihr kamen bei Les Bâtiments 1975-77 drei Steinkisten vom Chamblandes-Typ zum Vorschein, die vier, drei bzw. eine Person (in Hockerstellung) zusammen mit Leichenbrand enthielten. Die Anzahl der Bestatteten erlaubte die Einordnung in eine späte Phase der Cortaillod-Kultur, aus der auch die Siedlung bei Sur-le-Grand-Pré stammt.
- Die 1956 von Marc-Rodolphe Sauter entdeckt und bis 1962 ausgegrabene Siedlung bei Sur-le-Grand-Pré liegt auf einem Felskamm (498 m) über der Rhone. Ihr Kernbereich liegt in einer mit postglazialem Löss gefüllten langen Senke von vier bis sechs Metern Breite. Der aufschlussreichste Teil der Siedlung stammt aus dem Mittelneolithikum (3700–3350 v. Chr.) dem zahlreiche Gruben im sterilen Löss zuzuordnen sind. Dank des Materials konnte eine Saint-Léonard-Fazies definiert werden, eine echte Mischung aus Elementen der Chassey-Lagozza-Cortaillod Kultur mit großen südländischen (Lagozza)-Bezügen. Ein Grossteil der Steinwerkzeuge besteht aus Bergkristall. Das Spalten von Gestein durch Ansägen war eingeführt. Die Keramik ist kannelurenverziert. Möglicherweise gehört ein Teil des Materials einer älteren Kultur an, (um 4000–3700 v. Chr.) die dem Chasséen ähnliche Elemente aufweist (Protochasséen). Die mehr als einen Meter dicke Erdschicht über der neolithischen Schicht enthält frühgeschichtliche und römische Spuren, war aber für den Rebbau umgegraben worden.
Sehenswürdigkeiten
- Auf dem Crête-des-Barmes, oberhalb des Ortes finden sich die ältesten Petroglyphen und Schälchen der Schweiz.
- In der Gemeinde befindet sich der grösste unterirdische See Europas: 300 m lang, 20 m breit und 10 m tief. Es werden Besichtigungen im Boot mit mehrsprachigen Kommentaren durchgeführt.
Persönlichkeiten
- Henri Schwery (* 1932 in Saint-Léonard), Kardinal
Weblinks
Commons: Saint-Léonard VS – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Website der Gemeinde Saint-Léonard
- Alain Gallay und Bernard Truffer: Saint-Léonard. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Seite des Lac Souterrain - Betreibers
- Die Petroglyphen ( vom 15. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023