Scribus

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Scribus


Scribus 1.3 unter Linux Mint
Basisdaten

Entwickler Scribus Development Team
Erscheinungsjahr 26. Juni 2003
Aktuelle Version 1.4.6
(11. Januar 2016)
Aktuelle Vorabversion 1.5.2
(17. Mai 2016)
Betriebssystem Unix, Linux, Mac OS X, Windows, OS/2, eCS, Haiku
Programmiersprache C++
Kategorie DTP
Lizenz GPL (Freie Software)
deutschsprachig ja
scribus.net

Scribus ist ein freies Desktop-Publishing-Programm für Linux-, Unix-, Mac OS X-, OS/2- bzw. eCS-, Haiku- und Windows-Systeme, das unter der GNU General Public License lizenziert ist.

Funktionsumfang

Die französische Zeitschrift Le Tigre wird mit Scribus gesetzt.

Scribus ist ein Seitenlayoutprogramm, das die flexible Gestaltung von Dokumenten mit freier Platzierung von Text und Bildern in Rahmen ermöglicht. Dabei können Musterseiten und Ebenen erstellt werden.

Für die Bearbeitung von Text stehen zahlreiche Funktionen zur Formatierung zur Verfügung. Stilvorlagen können für Absatz- und Zeichenstile sowie für Linienstile verwendet werden. Text kann an einem Grundlinienraster ausgerichtet werden (Registerhaltigkeit). Darüber hinaus bietet das Programm einige mikrotypographische Funktionen wie optischen Randausgleich, Unterschneidung oder Grauwert-Optimierung mittels Glyphenskalierung.

Andere ausgefeiltere Umbruchfunktionen wie vertikaler Keil (vertikales Austreiben von Text auf die volle Höhe des Rahmens durch Raumverteilung zwischen Absätzen oder Zeilen), automatisches Zusammenhalten von Absätzen oder die automatische Unterdrückung von Hurenkindern und Schusterjungen, die in den professionellen Programmen InDesign und QuarkXPress seit langem vorhanden sind, fehlen jedoch ebenso wie die in den marktführenden Standardanwendungen in den letzten Jahren geschaffenen Möglichkeiten zum Satz von Fußnoten und Marginalien (sind jedoch in Version 1.5.1, die zur Zeit entwickelt wird und in Betaversion zur Verfügung steht, bereits vorhanden). Vorgaben für die Silbentrennung lassen sich mit Ausnahme der Spracheinstellung nur global für das ganze Dokument festlegen. Festausschlüsse (Leerzeichen mit fixierter Breite, z. B. Halbgeviert, Viertelgeviert usw.) werden aus Unicode-Zeichensätzen entnommen und sind folglich nur in Unicode-Schriften verfügbar, in denen die entsprechenden Zeichensatzpositionen belegt sind. Die erweiterten Funktionalitäten von OpenType-Schriften wie automatische Substitution von Ligaturen und Mediävalziffern sind bislang nicht nutzbar. An der Unterstützung von Complex Text Layout (nötig für Arabisch und Hebräisch) wird gearbeitet[1].

Formatierter Text kann aus freien Formaten wie ODT oder HTML oder mit vom Benutzer frei definierbaren Filtercodes importiert werden (letztere unterstützen jedoch nur Absatzstilvorlagen, keine Zeichenstile). Der Export von Text ist nur unformatiert möglich.

Zu den Besonderheiten von Scribus gehören spezielle Rahmen (Renderrahmen), die den Einsatz externer Software zum Rendern von Grafiken innerhalb von Scribus erlaubt, z. B. für Formelsatz mittels LaTeX oder Notensatz mit Hilfe von LilyPond. Gut unterstützt wird die Erstellung von PDF-Formularen.

Rastergrafiken können in allen gängigen Formaten, inklusive PSD, geladen werden. Vektorgrafiken können in den Formaten AI, CVG, EPS, FIG, ODG, SXD, PDF, PICT, PostScript, SHAPE, SML, SVG sowie WMF geöffnet oder importiert und bearbeitet werden.

Beginnend mit Scribus 1.5 unterstützt Scribus den Import einiger, größtenteils propritärer, Dokumentformate wie das von Apple Pages, VivaDesigner und Xara[2].

Scribus kann Dokumente als PDF exportieren. Für die professionelle Druckausgabe unterstützt Scribus die Standards PDF/X-1a und PDF/X-3, CMYK-Farbseparation, Schmuckfarben sowie Farbmanagement (mit LittleCMS). Darüber hinaus enthält das Programm mehr als 150 Farbpaletten kommerzieller Anbieter sowie staatliche bzw. offizielle Farbstandards.

Das Scribus-Dokumentformat SLA beruht auf XML, sodass eine Transformation in andere Formate relativ einfach möglich ist. Scribus hat eine integrierte Scripting-Engine unter Verwendung von Python. Das Programm ist in 44 Sprachen bzw. Sprachvarianten verfügbar.

Versionsgeschichte

Legende:
Alte Version
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukünftige Version
Version Veröffentlichung Modus Kommentar
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 0.3 9. Juli 2001 Entwicklung Erstes veröffentlichtes Entwicklungsrelease.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.0 26. Juni 2003 stabil Erstes stabiles Release.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.2.0 28. August 2004 stabil Erstes stabiles Release in der 1.2.x.x Serie.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.2.1 1. August 2005 stabil Seit Version 1.2.1 wird für Europa und Nordamerika kommerzieller Support angeboten.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.3.0 15. Juli 2005 Entwicklung Erste Version, die auf Windows und Mac OS X läuft.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.3.3.5 10. November 2006 stabil Erstes stabiles Release in der 1.3.x.x Serie.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.3.3.7 9. Januar 2007 stabil Erste Version, die auf OS/2 läuft.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.3.3.8 15. März 2007 stabil
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.3.4 30. Mai 2007 Entwicklung Die Entwicklung der Version 1.3.4 wurde zugunsten der Qt-4-basierten Version 1.3.5 eingestellt, die jedoch nie als stabile Version veröffentlicht wurde.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.3.5 20. April 2009 Entwicklung native Aqua Version für Mac OS X
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.3.3.14 28. Januar 2010 stabil Letztes stabiles Release in der 1.3.3.x Serie.
Ältere Version; noch unterstützt: 1.4.0 1. Januar 2012 stabil Die Reihe 1.4.x ist der Nachfolger der stabilen Versionsreihe 1.3.3.x, von der die Version 1.3.3.14 die letzte Aktualisierung war.
Ältere Version; noch unterstützt: 1.4.2 14. Januar 2013 stabil hunspell integriert, erstmals 64 Bit Version für Windows verfügbar
Ältere Version; noch unterstützt: 1.4.3 31. Juli 2013 stabil Portierung auf Haiku, Unterstützung von QR-Codes
Ältere Version; noch unterstützt: 1.4.4 29. Mai 2014 stabil PDF/X-1a-Export hinzugefügt
Ältere Version; noch unterstützt: 1.4.5 30. Januar 2015 stabil Verbesserungen am Scripter[3]
Aktuelle Version: 1.4.6 12. Januar 2016 stabil Verbesserungen am PDF-Export, Unterstützung von SVG blend modes[4]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.5.0 25. Mai 2015 Entwicklung Verbesserter Dokument- und Grafik-Import[5]; neu strukturierte Programmoberfläche[6]
Vorabversion: 1.5.1 14. Februar 2016[7] Entwicklung Neue Icons, CIE-LAB und CIE-HLC-Untertützung, RTF- und DOCX-Import
Vorabversion: 1.5.2 17. Mai 2016[8] Entwicklung Neues Textlayout-System, Unterstützung für Hi-DPI-Monitore, Zugang zu über 300 kommerziellen Farbpaletten im CIE-LAB-Format, erweiterte Optionen zur Dateisicherung und -wiederherstellung.

Einzelnachweise

  1. ScribusCTL project started. Scribus.net, abgerufen am 17. Februar 2016.
  2. 1.5.x Roadmap. Scribus Wiki, abgerufen am 17. Februar 2016.
  3. 1.4.5 Release. 3. Februar 2015, abgerufen am 14. Februar 2016.
  4. 1.4.6 Release. 12. Januar 2016, abgerufen am 14. Februar 2016.
  5. Scribus 1.5.0 Readme. 23. Mai 2015, abgerufen am 14. Februar 2016.
  6. Liarne M. Dubowy: Freie DTP-Software Scribus 1.5.0 mit vielen neuen Funktionen. heise open, 26. Mai 2015, abgerufen am 26. Mai 2015.
  7. http://www.scribus.net/scribus-1-5-1-released/
  8. https://wiki.scribus.net/canvas/1.5.2_Release/

Literatur

  • Gregory Pittman, Christoph Schäfer et al.: Scribus. Open Source Desktop Publishing: The Official Manual. FLES Books, U.K. 2009, ISBN 978-0-9560780-0-1.
  • Holger Reibold: Scribus 1.5 kompakt – Das Anwenderhandbuch. Brain-Media.de, 2015, ISBN 978-3-95444-124-2, S. 460 ([1] – Font, ClipArts und Tastenkürzel als kostenlose Downloads).
  • Thomas Kaltschmidt: Seitenwende. Kostenfreies DTP mit Scribus. In: c't. Nr. 5. Heise Zeitschriften Verlag, 2012, S. 71.

Weblinks

Commons: Scribus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiversity: Kurs:Scribus – Kursmaterialien