Sienau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sienau
Hansestadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 49′ N, 11° 10′ OKoordinaten: 52° 49′ 27″ N, 11° 10′ 9″ O
Höhe: 24 m ü. NHN
Fläche: 2,62 km²[1]
Einwohner: 73 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Krinau
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 039033
Sienau (Sachsen-Anhalt)
Sienau (Sachsen-Anhalt)

Lage von Sienau in Sachsen-Anhalt

Sienau ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das kleine Straßendorf[1] Sienau liegt etwa fünf Kilometer südsüdöstlich von Salzwedel im Norden der Altmark. Östlich des Dorfes fließt die Jeetze.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1309 wurde ein Thidericus Cynou in Salzwedel erwähnt.[4] Kurz darauf, im Jahr 1347 wurden zwei Bürger in Salzwedel genannt: Johannis de cynowe et Arnoldo dicto lunigh, ciuibus in soltwedele.[5]

Ob diese Personen einen Bezug zu Sienau oder zu Zienau haben, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, so der Historiker Peter P. Rohrlach.[1]

Die erste Erwähnung des Dorfes Sienau stammt aus dem Jahre 1573 als Sinow in einer Urkunde im Brandenburgischen Landeshauptarchiv. Im Dorf gab es drei Hüfner. In der Urkunde heißt es: Haben keine Kirche, gehen nach Brewitz zur Kirche, Pfarrer und Küster bekommen nur den Vierzeitenpfennig. Alemann hat ein Stück Land.[1] Weitere Nennungen sind 1608 Zinow, um 1650 Zienow 1687 Zienow,[1] 1804 Zienau,[6] und 1873 Sienau.[7]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 20. Juli 1950 wurden die Gemeinden Sienau und Kricheldorf im Landkreis Salzwedel zu einer Gemeinde mit dem Namen Krinau zusammengeschlossen.[8] Am 25. Juli 1952 wurde Krinau in den Kreis Salzwedel umgegliedert. Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Krinau in die Stadt Salzwedel eingemeindet.[9] Krinau wurde damit aufgelöst. Sienau und Kricheldorf wurden Ortsteile von Salzwedel.[10]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner[1]
1734 59
1776 64
1789 60
1798 64
1801 68
1818 45
1840 85
1864 84
Jahr Einwohner[1]
1871 85
1885 94
1892 [00]91[11]
1895 82
1900 [00]074[11]
1905 096
1910 [00]111[11]
1925 101
Jahr Einwohner[1]
1939 110
1946 179
1993 80
1995 87
2000 88
2005 91
2010 [00]92[12]
2014 [00]89[13]
Jahr Einwohner
2015 [00]87[13]
2020 [00]82[14]
2021 [0]82[2]
2022 [0]73[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[1] 1993 bis 2005[12]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Sienau gehörten früher zur Kirchengemeinde Brewitz, die als mater combinata zur Pfarrei St. Georg in Salzwedel-Perver gehörte.[15] Die Evangelischen aus Sienau werden heute betreut vom Pfarrbereich Salzwedel-St. Georg im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ein Bauernhof und zwei Torscheunen stehen unter Denkmalschutz.
  • Der Ortsfriedhof liegt am westlichen Ende des Dorfes.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2084–2087, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 152 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 346, 153. Sienau (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2084–2087, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Zitiert nach Peter P. Rohrlach: Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 17). Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-54808-7, S. 380.
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 50 (Digitalisat).
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 391 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00413~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band VI, 1873, ZDB-ID 1467440-3, S. 14 (Digitalisat).
  8. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 362.
  10. Karla Balkow, Werner Christ: Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der DDR, 1986, ISBN 3-7685-2185-0, S. 168, 291.
  11. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 152 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. a b Hansestadt Salzwedel (Hrsg.): Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 84 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  13. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  14. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 11. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 64 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Salzwedel-St. Georg. In: ekmd.de. Abgerufen am 28. Januar 2024.