St. Marien (Lüneburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. September 2015 um 23:49 Uhr durch 178.2.91.37 (Diskussion) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Außenansicht

Die Kirche Sankt Marien ist die römisch-katholische Pfarrkirche in Lüneburg, einer Kreisstadt in Niedersachsen. Ihre gleichnamige Pfarrgemeinde gehört zum Dekanat Lüneburg des Bistums Hildesheim. Die nach der heiligen Maria (Mutter Jesu) benannte Kirche befindet sich in der Friedenstraße 8A.

Geschichte

Mit Einführung der Reformation wurde Lüneburg evangelisch. 1532 fand in der St.-Michaelis-Kirche die für lange Zeit letzte Heilige Messe in Lüneburg statt.

Am 1. Januar 1850 wurde in Lüneburg eine katholische Missionsstation gegründet, ihre Gottesdienste fanden zunächst im Betsaal der „Kettenstrafanstalt“ statt. Vor 1850 fanden in Lüneburg bereits gelegentlich katholische Gottesdienste seitens der Kirchengemeinde Celle statt. Schon im Frühjahr 1850 wurde die katholische Pfarrgemeinde Lüneburg gegründet, ihr zunächst riesiges Einzugsgebiet umfasste auch Städte wie Hamburg-Harburg, Lüchow, Soltau und Uelzen.

Im Herbst 1854 begann an der Wallstraße der Bau einer eigenen Kirche, im Sommer 1855 erfolgte ihre Grundsteinlegung. Am 5. August 1857 wurde der erste Gottesdienst in der neuen, im Baustil der Backsteingotik errichteten St.-Marien-Kirche gefeiert; ihre feierliche Weihe folgte am 23. Mai 1858 (Pfingsten) durch Bischof Eduard Jakob Wedekin. Es war dies nach „St. Ludwig“ in Celle die zweite katholische Kirche, die nach der Reformation in der Lüneburger Heide erbaut wurde.

Im 20. Jahrhundert wurde das Gebiet der Pfarrei durch die Errichtung neuer Kirchen (unter anderem 1905 in Uelzen, 1914 in Lüchow und 1915 in Soltau) verkleinert. Nach 1945 wurden unter anderem in Adendorf, Dahlenburg, Neuhaus (Elbe), Salzhausen und Winsen (Luhe) eigene Seelsorgebezirke und Kirchengemeinden eingerichtet.

In Folge des Zweiten Weltkriegs vergrößerte sich die Zahl der Katholiken in Lüneburg stark durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches, so daß die Kirche zu klein geworden war und 1968 abgerissen wurde.

Als Ersatz war bereits an der Friedenstraße die heutige St.-Marien-Kirche errichtet worden. 1958 wurde dafür ein ehemaliges Fabrikgrundstück angekauft. Am 30. April 1961 begann der Bau mit dem ersten Spatenstich durch Pfarrer Johannes Bendfeld, am 12. November des gleichen Jahres folgte die Grundsteinlegung. Bereits ab Karfreitag 1963 fanden alle Gottesdienste in der neuen Kirche statt, und am 5. Mai 1963 erfolgte ihre Konsekration durch Bischof Heinrich Maria Janssen. Wie die Vorgängerkirche wurde auch das neue Gotteshaus der „ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ geweiht.

Seit dem 1. August 2004 gehören zur Pfarrgemeinde „St. Marien“ auch die Kirchen in Kaltenmoor, Adendorf und Amelinghausen.[1]

Architektur und Ausstattung

Innenansicht

Die in rund 15 Meter Höhe über dem Meeresspiegel gelegene Kirche wurde nach Plänen des Architekten Karlheinz Bargholz (* 1920) aus Hamburg erbaut, ausgeführt als zwölfeckiger turmloser Zentralbau. Eine Darstellung über dem Haupteingang zeigt Maria mit dem Jesuskind. An der heutigen künstlerischen Innengestaltung war um 1980 Josef Baron (* 1920) beteiligt. Die Orgel wurde 1974 vom Unternehmen Gebrüder Hillebrand Orgelbau errichtet. Gabi Weiß (* 1960) entwarf die 1995 eingesetzten Buntglasfenster.

Siehe auch

Literatur

  • Reinhold Dyckhoff, Anneliese Reichelt, Thomas Scharf-Wrede: St. Marien Lüneburg 1850–2000. (= Hildesheimer Chronik, Schriftenreihe des Bistumsarchivs Hildesheim, Band 5.) Hildesheim / Bielefeld 2000.
  • Josef M. Sprenger: Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Pfarrkirche St. Marien zu Lüneburg (1858–1958). Lüneburg 1958.
  • Willi Stoffers: Bistum Hildesheim heute. Hildesheim 1987, ISBN 3-87065-418-X, S. 126 f.

Weblinks

Commons: St.-Marien-Kirche (Lüneburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Kirchlicher Anzeiger. Nr. 7/2004, Hildesheim 2004, S. 194–196.

Koordinaten: 53° 14′ 43″ N, 10° 24′ 39,8″ O