St. Markus (Berlin-Spandau)

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St.-Markus-Kirche

Die 1977 gebaute römisch-katholische St.-Markus-Kirche steht Am Kiesteich 50 im Berliner Ortsteil Falkenhagener Feld des Bezirks Spandau. Sie wurde von Hans Schädel entworfen. Der Gebäudekomplex, ein Stahlbetonskelettbau im Architekturstil der Nachkriegsmoderne, steht unter Denkmalschutz.

Geschichte

Seit 1963 erfolgte ein allgemeiner Zuzug aus Altbaugebieten der Innenstadt in das Falkenhagener Feld mit einem hohen Anteil an Katholiken. Mitte 1965 wurde der Wunsch an den Berliner Bischof Alfred Bengsch herangetragen, in die Satellitenstadt einen eigenen Priester zu schicken, nachdem bisher in einem Gartenhaus notdürftig Gottesdienste abgehalten wurden. Daraufhin wurde 1966 die Kirchengemeinde offiziell gegründet, die sich bis 1968 in der Jeremia-Kirche gastweise zu Gottesdiensten zusammenfand, dann war das eigene von Hermann Jünemann entworfene Gemeindezentrum fertiggestellt, in dessen Gottesdienstraum fortan die Heilige Messe gefeiert wurde. Innerhalb weiterer neun Jahre wurde die Kirche fertiggestellt, wofür die Gemeinde Geld sammelte. Bei der Wahl des Namenspatrons, des Evangelisten Markus, wurde auf die Zeit des Urchristentums zurückgegriffen.

Die Gemeinde begeht das 50-jährige Jubiläum der Gemeindegründung mit einer Festwoche vom 2. bis 10.  April 2016.[1]

Baubeschreibung

Im Baukörper sollen die Gedanken zur vollkommenen räumlichen und liturgischen Gestaltung im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils umgesetzt sein. Nach diesem Vorbild schuf der Architekt zuvor die St.-Dominicus-Kirche in der Gropiusstadt und danach die Kirche Zu den heiligen Märtyrern von Afrika in Lichtenrade. Diese Kirchen werden wegen der Form der Kuppeln von den Berlinern auch als „St. Melitta“ bezeichnet.[2]

Die Mitte des Zentralbaus, er hat einen quadratischen Grundriss, ist mit einem Kegelstumpf aus 24 Trägern überkuppelt, oberhalb eines umlaufenden Fensterbandes ist dessen Mantelfläche mit Aluminium verkleidet. Die seitlichen fensterlosen Wände des Kirchenschiffs sind aus rotbraunen Klinker gemauert und unverputzt. Die Rückwand besteht aus Dickglas.

Der Innenraum ist durch die Kegelstumpf-Kuppel geprägt, dessen Deckfläche ein Oberlicht hat, unterhalb dem der Altar steht. Die Bänke des Kirchengestühls sind unter Aussparung eines Segments von 60 Grad kreisförmig um den Altar angeordnet.

Auf dem Vorplatz steht ein Brunnen von Hubert Elsässer. Von ihm stammt auch der Tabernakel. Der verglasten Eingangsfront ist eine überdeckte Pergola vorgelagert.

Am Ende befindet sich als Tor das Sockelgeschoss des Campanile, der aus Betonfertigteilen zusammengesetzt und mit einem großen Kreuz bekrönt ist. In der Glockenstube hängt eine Bronzeglocke, die von Petit & Gebr. Edelbrock 1975 gegossen wurde. Sie wiegt 200 kg, hat einen Durchmesser von 67 cm und eine Höhe von 58 cm, trägt die Inschrift „FAST ERDRÜCKT VOM LÄRM STARTENDER DÜSENFLUGZEUGE RUFE ICH ZU BESINNUNG UND GEBET“ und klingt auf den Schlagton d′′.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Band Berlin, München/Berlin 2006
  • Christine Goetz und Matthias Hoffmann-Tauschwitz: Kirchen Berlin Potsdam. Berlin 2003.
  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin: Berlin und seine Bauten. Teil VI. Sakralbauten. Berlin 1997.
  • Klaus-Dieter Wille: Die Glocken von Berlin (West). Geschichte und Inventar. Berlin 1987.
  • Gerhard Streicher und Erika Drave: Berlin – Stadt und Kirche. Berlin 1980.
  • Hilde Herrmann: Aufbau und Ausbau im Bistum Berlin. Berlin 1968.

Weblinks

Commons: Sankt-Markus-Kirche, Berlin-Falkenhagener Feld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 32′ 56,5″ N, 13° 9′ 49″ O

Einzelnachweise

  1. www.st-markus-berlin.de: 50 Jahre St. Markus, abgerufen am 3. April 2016.
  2. Tag des Herrn. Katholische Wochenzeitung für das Erzbistum Berlin. Nr. 14, 66. Jahrgang, 3. April 2016, S. 11.