Trinitatis

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Hugo van der Goes: Diptychon der Anbetung der Dreifaltigkeit, etwa 1480

Trinitatis (lateinisch, Genitiv von trinitasTrinität, Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit‘) ist ein Fest im Kirchenjahr, das in der Westkirche am ersten Sonntag nach Pfingsten begangen wird. Deutsche Bezeichnungen sind etwa Dreifaltigkeitssonntag oder Dreieinigkeitsfest. Das lateinische Trinitatis ist durch eine Verkürzung entstanden (ähnlich wie bei Epiphanias): Der vollständige Name lautet Sollemnitas Trinitatis oder Festum Trinitatis, „[Hoch-]Fest der Dreifaltigkeit“. Im geltenden römisch-katholischen Calendarium Romanum Generale heißt der Sonntag Sollemnitas Sanctissimae Trinitatis (dt. „Hochfest der allerheiligsten Dreifaltigkeit“).

Bei den orthodoxen Kirchen gilt Pfingsten auch als Fest der Dreifaltigkeit; der Sonntag nach Pfingsten wird dort als Allerheiligenfest begangen.

Das Fest, das um die Wende des ersten Jahrtausends in den französischen Benediktinerklöstern aufkam,[1] wurde 1334 durch Papst Johannes XXII.[2] in den römischen Generalkalender eingeführt und ist als Ideenfest der Verehrung der allerheiligsten Dreifaltigkeit gewidmet: Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Bis zur Messbuchreform von 1969/1970 war in der Messfeier die Präfation vom Trinitatisfest die übliche Sonntagspräfation.[3]

Die Sonntage von Trinitatis bis zum Ende des Kirchenjahres werden in der evangelischen Kirche als Sonntage „nach Trinitatis“ gezählt.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Konstitutionen der Zisterzienser wurde die Predigt im Kapitel zum Dreifaltigkeitsfest aufgrund der Schwierigkeit der Materie („propter difficultatem materiae“) für nicht angezeigt erklärt.[4]

Datum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2020: 7. Juni
  • 2021: 30. Mai
  • 2022: 12. Juni
  • 2023: 4. Juni
  • 2024: 26. Mai
  • 2025: 15. Juni
  • 2026: 31. Mai
  • 2027: 23. Mai
  • 2028: 11. Juni
  • 2029: 27. Mai
  • 2030: 16. Juni

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adolf Adam: Dreifaltigkeitssonntag. In: Adolf Adam: Das Kirchenjahr. Schlüssel zum Glauben. Betrachtungen. Herder, Freiburg im Breisgau 1990, S. 121–125, ISBN 3-451-22098-9.
  • Peter Browe: Zur Geschichte des Dreifaltigkeitsfestes. In: Archiv für Liturgiewissenschaft 1 (1950), S. 65–81.
  • Adalbert Klaus: Ursprung und Verbreitung der Dreifaltigkeitsmesse. Verlag Franziskus Druckerei, Werl 1938.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu Dreifaltigkeitssonntag im Austria-Forum, Autor/Redaktion: Helga Maria Wolf (im ABC zur Volkskunde Österreichs), zuletzt geändert am 11. Januar 2019, abgerufen am 12. Juli 2019.
  2. Ernst Christian Achelis: Band 1 Einleitung – die Lehre von der Kirche und ihren Ämtern – die Lehre vom Kultus (1. Buch: Liturgik). De Gruyter, 1911, § 67. Christusfeste. 1. Der Osterkreis, S. 254, doi:10.1515/9783112490686-010 (Enthält weitere Bemerkungen zu Entstehung des Trinitatisfestes.).
  3. Missale Romanum, 1962. (PDF; 79 MB) S. 293, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Februar 2020; abgerufen am 6. Januar 2015 (Latein).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sanctamissa.org
  4. Julius Paris: Nomasticon cisterciense, seu antiquiores ordinis cisterciensis constitutiones. Vidua Gervasii Alliot, Paris 1664, S. 509 (Volltext in der Google-Buchsuche).