USS Luce (DD-522)

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USS Luce 1944 im Tarnschema Camouflage Measure 32, Design 18D
USS Luce 1944 im Tarnschema Camouflage Measure 32, Design 18D
Übersicht
Typ Zerstörer
Bauwerft

Bethlehem Shipbuilding Corporation

Kiellegung 24. August 1942
Stapellauf 6. März 1943
1. Dienstzeit Flagge
Dienstzeit

21. Juni 1943–6. Mai 1945

Verbleib 6. Mai 1945 durch Kamikaze versenkt
Technische Daten
Verdrängung

2.100 ts

Länge

114,7 Meter

Breite

12,2 Meter

Tiefgang

5,4 Meter

Besatzung

312

Antrieb
Geschwindigkeit

35 kn

Reichweite

6.500 Seemeilen (11.700 km) bei 15 Knoten

Bewaffnung

Bei Indienststellung:

Die USS Luce (DD-522) war ein zur Fletcher-Klasse gehörender Zerstörer der US-Marine. Sie nahm zwischen 1943 und 1945 am Zweiten Weltkrieg teil. Am 4. Mai 1945 wurde sie durch einen Kamikaze-Angriff versenkt.

Namensgeber

Stephen Luce (1827–1917) war Rear Admiral der United States Navy. Er war Gründer des Naval War College und von 1884 bis 1886 dessen erster Präsident.

Technik

Rumpf und Antrieb

Der Rumpf der USS Luce war 114,7 m lang und 12,2 m breit. Der Tiefgang betrug 5,4 m, die Verdrängung 2.100 Tonnen. Der Antrieb des Schiffs erfolgte durch zwei Dampfturbinen von General Electric, der Dampf wurde in vier Kesseln von Babcock & Wilcox erzeugt. Die Leistung betrug 60.000 Wellen-PS, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 35 Knoten.

Bewaffnung und Elektronik

Hauptbewaffnung des Zerstörers waren fünf 5"/38 Mk.30-Einzeltürme und zwei Torpedorohrsätze mit jeweils fünf 21"-Torpedos. Dazu kamen sechs 40 mm-Bofors- und zehn 20 mm-Oerlikon-Flugabwehrgeschütze. Bereits im September 1943 wurden die 20 mm-Geschütze im Bereich der Brücke durch 40 mm-Geschütze ersetzt, so dass die USS Luce über fünf 40 mm-Zwillingsgeschütze und sieben 20 mm-Geschütze auf Einzellafette verfügte. Zur Bekämpfung von U-Booten war das Schiff am Heck mit zwei Ablaufschienen für 600 lb.-Wasserbomben und mit jeweils drei K-Gun-Wasserbombenwerfer für 300 lb.-Wasserbomben an Steuer- und Backbordseite ausgerüstet.

Die USS Luce war mit Radar ausgerüstet. Am Mast über der Brücke waren ein SG- und ein SC-Radar montiert, mit denen Flugzeuge auf Entfernungen zwischen 15 und 30 Seemeilen und Schiffe in Entfernungen zwischen 10 und 22 Seemeilen geortet werden konnten. Zur Unterwasserortung war ein QC-Sonar eingebaut.

Geschichte

Die USS Luce wurde am 24. August 1942 bei Bethlehem Steel Corporation auf Staten Island auf Kiel gelegt. Am 6. März 1943 wurde sie von der Ehefrau des Enkels des Namensgebers getauft und am 21. Juni 1943 unter dem Kommando von Commander D. C. Varian in Dienst gestellt. Die USS Luce gehörte zur Destroyer Division (DesDiv) 98 des Destroyer Squadron (DesRon) 49.

1943

Die USS Luce verließ am 5. September 1943 New York und lief durch den Panamakanal mit Stopps auf Trinidad und in San Diego nach Bremerton. Am 1. November nahm sie Kurs auf Pearl Harbor, diente dort als Plane Guard für den Flugzeugträger USS Enterprise und nahm an Schießübungen teil. Am 24. November lief sie nach Adak und operierte von dort aus gegen Attu.

1944

In der Nacht vom 3. auf den 4. Februar 1944 beschoss die USS Luce als Teil der Task Force (TF) 94 Paramuschir in den nördlichen Kurilen und versenkte ein japanisches Frachtschiff. Am 13. Juni beschoss die TF 94 Matsuwa in den zentralen Kurilen und am 26. Juni erneut Paramishir. Am 8. August nahm die USS Luce Kurs auf San Francisco und fuhr von dort nach Pearl Harbor, wo sie am 31. August 1944 einlief.

Sie wurde TF 79 zugeteilt, die von Manus aus operierte. Während der Schlacht um Leyte vom 20. bis 23. Oktober bezog sie Position vor den Landungsabschnitten und diente zum Schutz der Gebiete vor Luftangriffen. Zwischen dem 1. November und 12. Dezember war sie zu U-Jagd- und Geleitdiensten zwischen Manus und Neuguinea eingesetzt. Anschließend unterstützte sie bis zum 27. Dezember 1944 die Landungen im Huongolf. Am 27. Dezember eskortierte sie Truppentransporter für die Operation Musketeer: Mike I, der Schlacht um Luzon.

1945

Der Verband erreichte das Zielgebiet am 9. Januar 1945. Die USS Luce schützte die Truppentransporter und LST während der Landung im Golf von Lingayen. Am 11. Januar gelang der Abschuss eines japanischen Flugzeugs. Zusammen mit 40 weiteren Schiffen kämpfte sie sich anschließend in die San Pedro Bay, wo sie am 16. Januar ankam. Bis zum 25. Januar patrouillierte sie in diesem Seeraum und beteiligte sich danach an der Landung bei San Antonio. Am 30. Januar nahm sie Kurs auf Mindoro und war vom 2. Februar bis 24. März im Geleitdienst zwischen der Subic-Bucht und San Pedro Bay eingesetzt.

Am 24. März verließ sie Leyte und eskortierte die TF 51 nach Kelse Shima, die zur Unterstützung der Landungen auf Okinawa beschossen wurde. Die USS Luce wurde am 1. April aus der TF 51 herausgelöst und als Radarvorposten vor den Kerama-Inseln eingesetzt. Am 4. Mai um 7:40 Uhr konnten zwei japanische Flugzeuge den amerikanischen Jagdschutz durchbrechen und stürzten sich auf den Zerstörer. Die USS Luce konnte den ersten Angreifer abschießen, jedoch traf das abstürzende Flugzeug den Zerstörer auf Höhe des vorderen Schornsteins, wodurch die elektrische Versorgung ausfiel. Die Geschütze konnten nicht mehr schnell genug gerichtet werden, um auch den zweiten Angreifer zu bekämpfen. Die Maschine schlug von Backbord kommend auf Höhe des hinteren Maschinenraums ein, wodurch es zum Ausfall der Backbordmaschine, zu Wassereinbrüchen und zum Versagen des Ruders kam. Um 8:14 Uhr hatte die USS Luce bereits starke Schlagseite nach Steuerbord und begann übers Heck zu sinken. Der Kommandant gab den Befehl zum Verlassen des Schiffes. 149 Mann verloren ihr Leben.[1]

Auszeichnungen

Die USS Luce wurde mit fünf Battle Stars ausgezeichnet.

Literatur

  • Stefan Terzibaschitsch: Zerstörer der U.S. Navy. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-587-8.
  • Alan Raven: Fletcher Class Destroyers. Naval Institute Press, Annapolis 1986, ISBN 0-87021-193-5.
  • Jerry Scutts: Fletcher DDs (US Destroyers) in action (Warships No. 8). Squadron/signal publications, Carrollton (Texas) 1995, ISBN 978-0-89747-336-1
  • Theodore Roscoe: Destroyer Operations in World War II. United States Naval Institute, Annapolis, 1953, ISBN 978-0-87021-726-5

Einzelnachweise

  1. T. Roscoe: Destroyer Operations in World War II, S. 478.

Weblinks