Verbandsgemeinde Maikammer
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 18′ N, 8° 8′ O | |
Bestandszeitraum: | 1972– | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südliche Weinstraße | |
Fläche: | 39,72 km2 | |
Einwohner: | 8124 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 205 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÜW | |
Verbandsschlüssel: | 07 3 37 5006 | |
Verbandsgliederung: | 3 Gemeinden | |
Adresse der Verbandsverwaltung: |
Immengartenstraße 24 67487 Maikammer | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Karl Schäfer (CDU) | |
Lage der Verbandsgemeinde Maikammer im Landkreis Südliche Weinstraße | ||
Die Verbandsgemeinde Maikammer ist eine Verwaltungseinheit in der Rechtsform einer Gebietskörperschaft im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören drei eigenständige Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der namensgebenden Ortsgemeinde Maikammer.
Verbandsangehörige Gemeinden
Ortsgemeinde | Fläche (km²) | Einwohner |
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Kirrweiler (Pfalz) | 14,85 | 2.018 |
Maikammer | 13,68 | 4.423 |
Sankt Martin | 11,20 | 1.683 |
Verbandsgemeinde Maikammer | 39,73 | 8.124 |
(Einwohner am 31. Dezember 2022)[1]
Geschichte
Die Verbandsgemeinde Maikammer wurde im Rahmen der in den 1960er Jahren begonnenen rheinland-pfälzischen Funktional- und Gebietsreform auf der Grundlage des „Dreizehnten Landesgesetzes über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ vom 1. März 1972, in Kraft getreten am 22. April 1972, neu gebildet.
Die Landesregierung erließ am 28. September 2010 das „Erste Gesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform“ um die Leistungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Verwaltungskraft der kommunalen Strukturen zu verbessern. In dem Gesetz wurde u.a. festgelegt, dass Verbandsgemeinden mindestens 12.000 Einwohner (Hauptwohnung am 30. Juni 2009) umfassen sollen.[2] In der Verbandsgemeinde Maikammer waren am Stichtag 7.966 Einwohner gemeldet.[3] Innerhalb der befristeten sogenannten Freiwilligkeitsphase (bis zum 30. Juni 2012) kam ein freiwilliger Zusammenschluss der Verbandsgemeinde Maikammer mit einer benachbarten Gebietskörperschaft nicht zustande.
Per Landesgesetz wurde am 20. Dezember 2013 verfügt, dass die Verbandsgemeinde Maikammer am 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Edenkoben eingegliedert wurde.[4] Die Verbandsgemeinde Maikammer reichte daraufhin beim rheinland-pfälzischen Verfassungsgerichtshofs eine Normenkontrollklage ein. Mit Urteil vom 8. Juni 2015 wurde das Gesetz vom 20. Dezember 2013 für verfassungswidrig und daher für nichtig erklärt, sodass die Verbandsgemeinde Maikammer in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt wurde.[5]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Maikammer; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6][1]
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Politik
Verbandsgemeinderat
Der Verbandsgemeinderat Maikammer besteht aus 24 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der außerordentlichen Kommunalwahl am 31. Januar 2016 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzenden.
Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:[7][8]
Wahl | SPD | CDU | BL | FWG | BFM | Gesamt |
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2016 | 4 | 13 | 4 | 2 | 1 | 24 Sitze |
2009 | 5 | 13 | 3 | 3 | – | 24 Sitze |
2004 | 5 | 13 | 3 | 3 | – | 24 Sitze |
- BL = Bürgerliste e.V.
- FWG = Freie Wählergruppe der Verbandsgemeinde Maikammer e.V.
- BFM = Bürgerforum Maikammer e.V.
Im Rahmen der allgemeinen Kommunalwahl am 25. Mai 2014 wurde kein neuer Verbandsgemeinderat gewählt, da zum 1. Juli 2014 die Verbandsgemeinde aufgelöst bzw. in die Verbandsgemeinde Edenkoben integriert werden sollte. Aufgrund der Aufhebung der Zwangsfusion durch den Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz blieb der im Jahr 2009 gewählte Verbandsgemeinderat vorerst wieder im Amt. Eine Neuwahl des Verbandsgemeinderates wurde zum 31. Januar 2016 durchgeführt.
Bürgermeister
Bürgermeister ist Karl Schäfer (CDU).
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „In von Silber und Blau achtfach geteiltem Schildbord in Silber ein blauer Pfahl, belegt mit einem silbernen Gemarkungszeichen in Form eines aufsteigenden Pfeils, dessen Schaft kreuzförmig endet, rechts ein blaues Kreuz, dessen Schaft oben hakenförmig linkshin umgebogen ist und links ein blaues Hufeisen mit abwärtsgekehrten Stollen“.
Es wurde 1977 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und enthält Elemente der Wappen der drei Ortsgemeinden.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Weinbau und die weinverarbeitenden Betriebe sind die dominierende wirtschaftliche Kraft in den verbandsangehörigen Gemeinden. Die Rebanbaufläche erstreckt sich östlich des Haardtgebirges auf einer Breite von etwa 8 km bis in die Rheinebene. Der Dienstleistungssektor ist aufgrund der fremdenverkehrlichen Entwicklung in den Gemeinden St. Martin und Maikammer besonders stark ausgeprägt. Arbeitsstätten sind hier hauptsächlich die Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe sowie die Einrichtungen des Handels. Im produzierenden Gewerbe dominiert der Automobilzulieferer Tenneco (früher Gillet) mit etwa 1200 Beschäftigten, die teilweise auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde liegt. Ansonsten sind überwiegend Gewerbebetriebe mit ortsgebundener Struktur bzw. agrargewerblicher und baugewerblicher Ausprägung vorhanden (z. B. Weinkellereien, Kfz-Werkstätten, Baufirmen und sonstige Handwerksbetriebe und Versorgungsbetriebe).
Die Ortsgemeinde St. Martin ist anerkannter Luftkurort, die Ortsgemeinde Maikammer anerkannter Erholungsort und die Ortsgemeinde Kirrweiler anerkannte Fremdenverkehrsgemeinde.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Erstes Landesgesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform vom 28. September 2010 (PDF; 685 kB)
- ↑ Datenbank bei rlpDirekt, KommWis GmbH
- ↑ Landesgesetz über die Eingliederung der Verbandsgemeinde Maikammer in die Verbandsgemeinde Edenkoben vom 20. Dezember 2013. Abgerufen am 26. April 2015.
- ↑ Urteil des Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz vom 8. Juni 2015, abgerufen am 14. Juni 2015
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Verbandsgemeinderatswahlen
- ↑ Sitzverteilung 2016
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3