Wandsbek (Schiff, 1938)

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Wandsbek p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich (1938–40)
Deutsches Reich Deutsches Reich (1940–45)
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich(1945–46)
Sowjetunion Sowjetunion(1946–66)
andere Schiffsnamen

Empire Medway (1945–46)
Aleksandr Pushkin (1946–66)

Schiffstyp Kombischiff
Rufzeichen DHZK
Heimathafen Hamburg (1938–40), London (1945–46), Cholms (1946–66)
Eigner Knöhr & Burchard, Hamburg
Kriegsmarine (1940–45)
Ministry of War Transport (MoWT) (1945–46)
Sakhalinskoye Gosudarstvyennoye Morskoye Parokhodstvo (SGMP) (1946–66)
Bauwerft Moss Værft & Dokk, Moss
Baunummer 75
Stapellauf 5.8.1938
Verbleib 1966 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 99,93 m (Lüa)
Breite 14,56 m
Tiefgang (max.) 5,61 m
Vermessung 2388 BRT
2053 NRT
 
Besatzung 32
Maschinenanlage
Maschine 2x3-Zyl.-Verbundmaschine mit Dampfturbine
Maschinen­leistung 229 nhp
Höchst­geschwindigkeit 11 kn (20 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 4074 tdw
Sonstiges
Registrier­nummern 86116 Lloyd’s Register Steamers and Motorships 1939[1]

Die Wandsbek war ein 1938 gebautes deutsches Dampfturbinenschiff, das 1941 in Narvik versenkt, aber 1943 gehoben und weitergenutzt und nach Kriegsende 1946 an die Sowjetunion ausgeliefert wurde.

Bau und technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kombischiff lief am 5. August 1938 bei Moss Værft & Dokk in Moss (Norwegen) für die Hamburger Reederei Knöhr & Burchard vom Stapel. Es war 91,93 m lang (96,62 m LüA) und 14,56 m breit und hatte 5,61 m Tiefgang.[2] Es war mit 2388 BRT vermessen und hatte eine Tragfähigkeit von 4074 Tonnen. Die Geschwindigkeit betrug 11 Knoten.

Schicksal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde noch 1938 in Dienst gestellt. Es befand sich beim Beginn des Zweiten Weltkriegs in Deutschland und wurde am 6. März 1940 von der Kriegsmarine requiriert, um beim Unternehmen Weserübung, der Invasion und Besetzung Dänemarks und Norwegens, als Transporter eingesetzt zu werden. Die Wandsbek gehörte dann zur sogenannten 2. Seetransportstaffel, die am 8. April 1940 von Gotenhafen und Königsberg mit 11 Schiffen zur Beförderung von 8449 Soldaten, 969 Pferden und 1283 Fahrzeugen nach Oslo auslief.[3] Danach diente das Schiff weiterhin der Kriegsmarine zur Versorgung deutscher Truppen und Stützpunkte in Norwegen.

Am 17. Juni 1940 wurde das Schiff in Hamburg an die Reederei zurückgegeben, aber bereits am 14. August erneut erfasst und als Transporter mit der Bezeichnung H40 für die geplante Invasion Englands, das sogenannte Unternehmen Seelöwe, an der Kanalküste bereitgestellt. Nachdem Hitler die Invasion am 15. Oktober 1940 auf das Frühjahr 1941 verschoben hatte, wurde die Wandsbek am 18. Oktober 1940 wieder zurück nach Norwegen gesandt.[4]

Dort wurde sie am 21. Juli 1941 bei einem Angriff sowjetischer Flugzeuge auf den Hafen von Kirkenes durch Fliegerbomben getroffen und in sinkenden Zustand auf Grund gesetzt. Am 23. März 1943 wurde das Schiff gehoben, im Juni 1943 nach Helsingør in Dänemark geschleppt und dort repariert. Es lag noch bei Kriegsende im Mai 1945 dort in der Werft.

Nachkriegsjahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4. August 1945 wurde das Schiff von Großbritannien in Besitz genommen und von Kopenhagen nach Methill überführt, dann am 27. August dem Ministry of War Transport (MoWT) zugewiesen und in der Folge, bereedert von Ambrose, Davies & Matthews, Ltd. aus London, unter dem Namen Empire Medway als sogenanntes Empire ship zum Rücktransport von Truppen und Material in ihre Heimat genutzt. Im März 1946 wurde es in Barry aufgelegt.

Nachdem das Schiff der Sowjetunion als Kriegsbeute zugesprochen worden war, wurde es 1946 dorthin abgegeben. Es fuhr danach unter dem Namen Aleksandr Pushkin (Александр Пушкин) im Fernen Osten,[4] bis es im Juli 1966 abgewrackt wurde.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roger W. Jordan: The World’s Merchant Fleets, 1939: The Particulars And Wartime Fates of 6,000 Ships. Naval Inst Press, Annapolis 2006, ISBN 1-59114-959-2, S. 480 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lloyd's: Lloyd's List 1939. Lloyd's, 1939, abgerufen am 4. Februar 2022.
  2. Lloyd’s Register 1945–46
  3. Seekrieg 1940, April. Abgerufen am 21. Dezember 2020.
  4. a b Jordan, S. 480