Wendelsheim (Rottenburg)

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Wendelsheim
Ehemaliges Gemeindewappen von Wendelsheim
Koordinaten: 48° 30′ N, 8° 56′ OKoordinaten: 48° 30′ 25″ N, 8° 56′ 9″ O
Höhe: 380 (365–475) m
Fläche: 4,7 km²
Einwohner: 1639 (31. Jul. 2018)
Bevölkerungsdichte: 349 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1972
Postleitzahl: 72108
Vorwahl: 07472
Wendelsheim Ortsansicht (April 2005)
Wendelsheim Ortsansicht (April 2005)
Wendelsheim vom Pfaffenberg

Wendelsheim ist ein Stadtteil von Rottenburg am Neckar im Landkreis Tübingen in Baden-Württemberg (Deutschland).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wendelsheim liegt rund drei Kilometer nördlich von Rottenburg am Neckar und elf Kilometer südwestlich von Tübingen.

Ausdehnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesamtfläche des Ortes Wendelsheim beträgt 470 ha. Hiervon entfallen 71,0 % auf landwirtschaftliche Fläche, 15,0 % auf Waldfläche, 13,6 % auf Siedlungs- und Verkehrsfläche, 0,2 % auf Wasserfläche und 0,2 % auf die übrige Nutzung.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Orte grenzen an Wendelsheim, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Oberndorf, Wurmlingen, Rottenburg (Kernstadt) und Seebronn (alle Landkreis Tübingen).

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Wendelsheim leben 1628 Personen (Stand Ende April 2015). In Bezug zur Gemarkungsfläche von 4,70 km² entspricht dies einer Bevölkerungsdichte von 346 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Einwohnerentwicklung
  • 1930: 0506 Einwohner
  • 1945: 0612 Einwohner
  • 1960: 0980 Einwohner
  • 1961: 0842 Einwohner
  • 1970: 1049 Einwohner
  • 1975: 1278 Einwohner
  • 1990: 1542 Einwohner
  • 2005: 1719 Einwohner
  • 2006: 1578 Einwohner
  • 2013: 1603 Einwohner
  • 2015: 1628 Einwohner

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einer flachen Anhöhe zwischen dem Ammer- und Neckartal liegt das um 1180 („Winolfhein“) erstmals genannte Dorf, das im 12. Jahrhundert den Pfalzgrafen von Tübingen gehörte. Von diesen kam es bald an die Grafen von Hohenberg, die auf der nordöstlichen, über dem Dorf gelegenen „Ebene“ Gericht hielten. Dieses Landgericht wurde 1378 mit kaiserlicher Bewilligung in die Stadt Rottenburg verlegt. Mit der Grafschaft Hohenberg kam das Dorf 1381 an Österreich, 1805 an Württemberg (Oberamt Rottenburg, 1938 Kreis Tübingen). Der Ort wurde bis 1762, als Österreich nach wechselnder Besitzfolge die stark zersplitterten Herrschaftsrechte an sich zog, an verschiedene Adelsfamilien als Lehen ausgegeben: an die Amman (1389), später an die Färber und an die Eicher, die sich beide nach Wendelsheim nannten, an die Herren von Suntheim gen. Ufenloch (1488), deren Eigengut im 16. Jahrhundert zum Ritterkanton Neckar-Schwarzwald gehörte.

Am 1. Februar 1972 wurde Wendelsheim in die Stadt Rottenburg am Neckar eingegliedert.[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindepartnerschaften

Wendelsheim hat am 12. Oktober 1979 einen Partnerschaftsvertrag mit der französischen Gemeinde Ablis (Île-de-France, etwa 30 km südlich von Paris) geschlossen. Die Beziehungen entstanden durch einen Wendelsheimer, der als Kriegsgefangener in Ablis in der dortigen Fußballmannschaft mitspielte. Bereits 1969 gab es Begegnungen der Fußballmannschaften der beiden Partnerorte. Zwischenzeitlich finden regelmäßig gegenseitige Besuche der Vereine und der Jugend statt. Die Abliser Straße in Wendelsheim soll an die Partnerschaft erinnern.

Zudem besteht eine Partnerschaft mit dem gleichnamigen Wendelsheim in Rheinland-Pfalz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Märchensee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Märchensee liegt in einem bis in die 1960er Jahre betriebenen Steinbruch nahe dem Pfaffenberg bei Wendelsheim. Der Steinbruch wurde inzwischen als flächenhaftes Naturdenkmal ausgezeichnet und steht unter Naturschutz. Der Märchensee ist einer der seltenen Laichplätze der Geburtshelferkröten. Seit einiger Zeit verliert er immer mehr Wasser, da der Untergrund mit den Jahren brüchiger geworden ist. Allerdings wird nicht der gesamte Steinbruch vom Märchensee bedeckt. Ein Teil des Steinbruchs liegt trocken, es gibt weitere kleine Seen.[2][3]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dorfpfarrkirche St. Katharina: Chor mit Wandmalereien, um das Jahr 1400 – Umgestaltung der Kirche im neugotischen Stil 1895.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wendelsheim verfügt über eine Grundschule. Die Hauptschule wurde zum Ende des Schuljahres 2008/2009 aus Kostengründen geschlossen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes:

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wendelsheim (Rottenburg am Neckar) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 535.
  2. Landschaftspark-Neckar.de: Märchensee: Zeitreise in die Urzeit und Infos über den Steinbruch, abgerufen am 13. August 2008
  3. DerUrlaubstipp.de: Märchensee Wendelsheim (Memento des Originals vom 5. Juli 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derurlaubstipp.de, abgerufen am 13. August 2008