Wenigenjena

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Wenigenjena
Stadt Jena
Koordinaten: 50° 56′ N, 11° 36′ OKoordinaten: 50° 55′ 57″ N, 11° 36′ 1″ O
Höhe: 140–170 m ü. NN
Fläche: 5,02 km²
Einwohner: 10.876 (10. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 2.167 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1909
Postleitzahl: 07749
Vorwahl: 03641
Wenigenjena (Thüringen)
Wenigenjena (Thüringen)

Lage von Wenigenjena in Thüringen

Karl-Liebknecht-Straße in Wenigenjena (Richtung Innenstadt)
Karl-Liebknecht-Straße in Wenigenjena (Richtung Innenstadt)
Schillerkirche

Wenigenjena ist ein Ortsteil der Universitätsstadt Jena in Thüringen.

Lage

Wenigenjena liegt östlich vom Stadtzentrum Jena und östlich der Saale. Der Stadtteil ist über die Camsdorfer Brücke, die Griesbrücke und die Wiesenbrücke zu erreichen. Weiterhin begrenzt die neue Führung der Bundesstraße 7 den Ortsteil gen Norden. Dort berühren sich die Grenzen zu Kunitz/Laasan, dann weiter in östlicher Richtung mit Jenaprießnitz/Wogau, dann südlich das Kernberggebiet und Ziegenhain, Stadtmitte und Jena Nord folgen (siehe dazu die Skizze).

Auf einer Fläche von 5,02 km² leben 10.876 Einwohner (Stand: 10. Oktober 2010). Einst führte die Bundesstraße 7 über die Camsdorfer Brücke mitten durch den Ortsteil. Mit der Brücke Wiesenstraße fand man Entlastung.

Geschichte

Siegelmarke Gemeinde-Vorstand Wenigenjena an der Saale

Wenigenjena („Klein-Jena“ oder „Wendisch-Jena“[2]) wurde an der die Saale querenden Furt eines alten Ost-West-Handelsweges angelegt. Hier sind jungslawische Siedlungsgruben nachgewiesen.[3] Den ältesten Friedhof in Jena, der bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht, hat man im Bereich der Kirche Unserer lieben Frauen in Wenigenjena entdeckt. Der Stadtarchäologe Matthias Rupp nimmt deshalb an, dass in Wenigenjena der Ursprung und das erste Siedlungsgebiet Jenas liegt. Rechts der Saale befindet sich der Jenzig mit seinen steilen und felsigen Flanken. Man fand in seiner Erde Funde aus der Bronze- und Eisenzeit. Er hat einst eine befestigte Höhensiedlung mit kultischer Bedeutung getragen.[4] Wenigenjena wurde 1257 erstmals urkundlich erwähnt.[5] Camsdorf wurde am 25. April 1369 erstmals urkundlich erwähnt.[6] Am 22. April 1890 beschloss der Bezirksausschuss einstimmig, die Jenaer Vororte Camsdorf und Wenigenjena, die auf der rechten Saaleseite liegen, zusammenzulegen. Der Beschluss des Staatsministeriums Sachsen-Weimar dazu erfolgte am 9. Juli 1891. Im Jahr 1909 wurde Wenigenjena nach Jena eingemeindet.

Sehenswürdigkeiten

Gemeindezentrum „Albert Schweitzer“

Die Schillerkirche „Unserer Lieben Frau“, eine Saalkirche die im 14./15. Jahrhundert erbaut wurde, ist das ursprüngliche Kirchgebäude in Wenigenjena. Durch die Camsdorfer Brücke, die über die Saale führt, ist Wenigenjena mit dem Stadtzentrum von Jena verbunden. An dieser Brücke liegt das historische Gasthaus Grüne Tanne. Seit 1960 gibt es in Wenigenjena außerdem das Gemeindezentrum „Albert Schweitzer“, das über den Kirchenradweg Jena – Thalbürgel mit der Schillerkirche verbunden ist.

Verkehr

Wenigenjena ist täglich von etwa 4 Uhr bis Mitternacht an das Jenaer Nahverkehrsnetz angeschlossen. Es verkehren drei Linien auf der 1914 eröffneten Straßenbahnstrecke sowie zusätzlich eine Omnibuslinie. Die Durchmesserlinien 2, 3 und 14 verbinden Wenigenjena mit dem Stadtzentrum und führen umsteigefrei in weitere Stadtteile im Westen und Süden Jenas. In den Abendstunden (am Wochenende auch morgens) ersetzt die Straßenbahnlinie 33 die Linien 2 und 3. Die Regionalbuslinien 410 und 411 verbinden Jena mit Eisenberg und binden in Wenigenjena das Wohnviertel Fuchslöcher an das Nahverkehrsnetz an.

Die Bahnhöfe Jena Paradies und Jena Saalbahnhof sind von Wenigenjena aus gut zu erreichen und binden den Stadtteil an das Eisenbahnnetz an.

Mit der B 7 ist Wenigenjena an das Netz der Bundesfernstraßen angeschlossen.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Karlheinz Hengst / Peter Wiesinger: Die Jena-Namen in Thüringen in sprachgeschichtlicher, dialektologischer und historischer Sicht. In: Beiträge zur Namenforschung, Bd. 51, H. 1, 2016, S. 3-38.

Weblinks

Commons: Wenigenjena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wenigenjena auf jena.de
  2. Norbert Nail und Joachim Göschel (Hg.): Über Jena – Das Rätsel eines Ortsnamens. Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik – ZDL Beihefte; Heft 104, Franz Steiner Verlag Stuttgart, 1999, ISBN 3-515-07504-6, S. 18
  3. Matthias Rupp: Die vier mittelalterlichen Wehranlagen auf dem Hausberg bei Jena. Städtische Museen Jena, 1995, ISBN 3-930128-22-5, S. 17
  4. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer- Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen. Jenzig-Verlag, 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 187
  5. Kurt Zahn: Zur Geschichte von Wenigenjena und Camsdorf von der Ersterwähnung 1257 bis zur Eingemeindung in die Stadt Jena 1909: Familienregister und Häuserbuch. Arbeitsgemeinschaft für Mitteldeutsche Familienforschung
  6. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 310 und 48