Wieslauf

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Wieslauf
Wieslauf-Wasserfall bei der Klingenmühle

Wieslauf-Wasserfall bei der Klingenmühle

Daten
Gewässerkennzahl DE: 238366
Lage Welzheimer Wald

Schorndorfer Becken


Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Rems → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle bei Kaisersbach-Höfenäckerle
Quellhöhe ca. 522 m ü. NN[1]
Mündung in Schorndorf in die RemsKoordinaten: 48° 48′ 51″ N, 9° 32′ 36″ O
48° 48′ 51″ N, 9° 32′ 36″ O
Mündungshöhe 248,2 m ü. NN[2]
Höhenunterschied ca. 273,8 m
Sohlgefälle ca. 12 ‰
Länge 23,7 km[3]
Einzugsgebiet 77,2 km²[4]
Durchflossene Stauseen Ebnisee

Die Wieslauf ist ein rechter Nebenfluss der Rems in Baden-Württemberg im Welzheimer Wald. Ihr Tal wird gewöhnlich als Wieslauftal bezeichnet, bisweilen jedoch auch als Wiesental.

Sie ist 23,7 km lang. Ihr ungefähr 77,2 km² großes Einzugsgebiet, das im östlichen Teil des Rems-Murr-Kreises liegt, grenzt im Norden und Westen an das der Murr, im Osten an das der Lein.

Geographie

Flusslauf

Die Wieslauf entspringt ca. 2,5 km westnordwestlich von Kaisersbach aus mehreren Quellen am Rand der Rodungsinsel von Höfenäckerle auf etwa 522 m ü. NN. Nach kurzem Lauf, teils auch unter dem Namen Sommerbach, wird sie zum Ebnisee aufgestaut. Unterhalb des Sees fließt sie mit relativ geringem Gefälle in einem Waldgebiet nach Süden.

An der Laufenmühle, einem Haltepunkt der Wieslauftalbahn, kehrt sie sich nach Nordwesten und gräbt sich dabei ein tiefes, teilweise unzugängliches Tal. In diesem steilen Abschnitt läuft sie in mehreren Wasserfällen über die Schichtgrenzen von Unterem Stubensandstein, Oberem Bunten Mergel und Unterem Bunten Mergel. Danach verlässt sie bei Klaffenbach den Wald und tritt ins obere Wieslauftal ein.

Ab Rudersberg führt ihr Lauf wieder nach Süden, nun im sehr weiten und offenen Teil des Wieslauftals. Fast zehn Kilometer weiter talab mündet ihr zumeist von Hochwasserdämmen begleiteter Unterlauf im Osten Schorndorfs auf 248,2 m ü. NN in zwei Armen (Name des talabwärtigen: „Altlache“) in die Rems.

Zuflüsse

Liste der Zuflüsse von Quelle bis Mündung. (Auswahl)
Liste der Quelläste und Zuflüsse auch höherer Ordnung, jeweils eingerückt unter dem aufnehmenden Gewässer. Aufreihung von der Quelle zur Mündung. Erhoben aus BRSWEB[5]. Wo möglich und sinnvoll mit Namen, Mündungsseite, Mündungsort, Länge, Höhen. Gewässerverläufe, -längen und -flächen bevorzugt nach dem Gewässernetzlayer bzw. der dazugehörigen Datensatzeinträgen bei BRSWEB, Namen bevorzugt nach der dortigen Hintergrundkarte. Längen auf volle hundert Meter gerundet. Höhenangaben wurden meist nach dem Höhenlinienbild der Hintergrundkarten abgeschätzt ("etwa"); wo diese jedoch ausdrückliche Höhenangaben enthalten, ohne Relativierung. Kursivierte Gewässernamen stehen als Eigennamen in einer der benutzten Quellen, ansonsten steht ersatzweise eine beschreibende Bezeichnung, von der dann nur die kursivierten Anteile (Talnamen, Bergnamen, Gewannnamen usw.) Eigennamen aus den Quellen sind.

Quelle

der Wieslauf keine 200 m westlich von Kaisersbach-Höfenäckerle im Wald

Oberlauf bis zum Wieslaufknie an der Welzheimer Laufenmühle

Ebnisee
  • Sommerbach, von rechts noch vor dem Kaisersbacher Gallenhöfle, 1,0 km.

Einfluss in den 6,3 ha großen Ebnisee auf 471 m ü. NN.Entsteht bei Kaisersbach-Rotenmad.

  • Salbengehrenbach, von rechts in den obersten Teil des Ebnisees, 0,6 km. Entsteht am Kaisersbacher Fratzenklingenhof.
  • Straßenbrunnenklinge, von rechts in den mittleren Teil des Sees 0,6 km. Entsteht östlich von Kaisersbach-Ebni.
  • Bach durch die Kaltenbronnhofklinge, von rechts nach dem See an der Kläranlage, 0,6 km.
  • Bach durch die Heppichgehrenklinge, von rechts, 0,7 km.
  • Bach durch die Grenzklinge, von rechts, 0,8 km.
  • Silberteich, von rechts, 0,9 km.
  • Bach durch die Schwarzklinge, von rechts, 0,9 km.
  • Aspenbach, von rechts, 0,6 km.
  • Unbeständiger Zufluss durch die Geldmacherklinge, von links aus Richtung Kaisersbach-Schmalenberg.

Vom Wieslaufknie bis zum Gipfel des Nordbogens bei Rudersberg-Klaffenbach

Wasserfall des Edenbaches vor der Mündung in die Wieslauf
  • Edenbach, von links an der Laufenmühle, 4,3 km und 5,3 km². Entsteht zwischen Welzheim-Eselshalden und -Taubenhof auf etwa 510 m ü. NN.
  • Zufluss aus der Häringsklinge, von links auf 454 m ü. NN, 0,6 km.
  • Weidenbach, von rechts auf 439 m ü. NN, 1,3 km. Entsteht nahe dem Breitensteiner Bahnübergang.
  • Buchbach, von links kurz vor der Mündung, 1,2 km. Entsteht nahe der Sternwarte auf etwa 520 m ü. NN. Von links läuft dem Buchbach aus Richtung des Welzheimer Gehöfts Lettestich eine Seitenklinge zu, in der die Kesselgrotte liegt.
  • Schilderwiesengraben, von rechts an der ehemaligen Bahnstation Klingenmühle der Wieslauftalbahn, 0,5 km.
  • Hanstobelbach, von links, 1,4 km. Entsteht östlich der Lichten Eichen auf etwa 490 m ü. NN.
  • Schildgehrenbach, von rechts am Klingenmühlhöfle (Kaisersbacher Gemeindeexklave), 0,5 km.
  • Hafnersklingenbach, von links, 1,0 km. Entsteht im Norden der Lichten Eichen auf etwa 510 m ü. NN.
  • Bach durch die Burgholzklinge, von links, 1,2 km.
  • Strümpfelbach, von rechts zwischen Rudersberg-Steinbach und -Oberdorf gegenüber dem Sauerhöfle, 5,8 km und 9,2 km². Entsteht im Ochsenhau auf Althütte-Sechselberger Gemarkung auf etwa 520 m ü. NN.
  • Steinbach, von rechts östlich des Althüttener Schlichenhöfles auf etwa 445 m ü. NN, 2,6 km. Entsteht südöstlich von Althütte-Sechselberg im beginnenden Ochsenhau auf etwa 545 m ü. NN und ist am Zufluss länger als der aufnehmende Strümpfelbach.
  • Voggenbächle, von links zwischen Althütte und dem Kaisersbach Hägerhof im Osten, 1,8 km. Entsteht westlich von Kaisersbach-Ebni auf etwa 480 m ü. NN.
  • Kandelbach, von links auf etwa 394 m ü. NN, 0,9 km. Entsteht östlich des Hägerhofs auf etwa 520 m ü. NN.
  • Kohlbach, von links, 0,7 km. Entsteht etwa 510 m ü. NN.
  • Kellerklingenbach, von links gegenüber dem Strümpfelhof, 0,8 km. Entsteht nahe dem Kellerklinghöfle auf etwa 500 m ü. NN.
  • Igelsbach, von rechts in Rudersberg-Klaffenbach, 3,0 km und 2,2 km. Entsteht beim Sportplatz von Althütte-Schönhütte auf etwa 495 m ü. NN.

Von Klaffenbach bis hinter Rudersberg

  • Bach durch die Krumme Klinge, von links, 1,0 km.
  • Bakernbach, im Unterlauf auch Ränkenbach (!), von rechts östlich des Rudersberger Oberdorfs, 2,9 km und 2,0 km². Entsteht nördlich der Rudersberg-Mannenberger Haube auf etwa 500 m ü. NN.
  • Näherbach, von links am Fuß der Steige von Oberdorf nach Mannenberg, 1,0 km. Entsteht südöstlich von Mannenberg auf etwa 485 m ü. NN.
  • Ränkenbach (!), von links neben der Serpentine der Steige von Oberdorf nach Mannenberg auf 351 m ü. NN, 0,6 km. Entsteht südöstlich von Mannenberg auf etwa 490 m ü. NN.
  • Daukernbach, von rechts gegenüber dem Schafhaus, 2,7 km. Entsteht am südlichen Ortsrand von Althütte-Kallenberg auf etwa 490 m ü. NN.
  • Zufluss aus der Lehrklinge, von links am Ortsrand von Rudersberg-Oberdorf, 1,1 km. Entsteht südöstlich des Wasserturms von Althütte-Kallenberg auf etwa 480 m ü. NN.
  • Glasofenbach, von rechts in Rudersberg vor der Straßenbrücke der Neuen Zumhofer Straße, 3,0 km und 3,5 km². Entsteht südöstlich der Kreuzung am Rudersberger Königsbronnhof auf etwa 435 m ü. NN.
  • Etwas längerer Quellast aus der Schindelklinge, von links auf 325 m ü. NN, 1,1 km. Entsteht zwischen der L 1120 und dem Jux über Rudersberg auf etwa 470 m ü. NN.
  • Mittelbach, von rechts am Rudersberger Ortsrand, 1,2 km. Entsteht nördlich von Seelach auf etwa 330 m ü. NN.
  • Brunnenbach, von links in Rudersberg nach der Straßenbrücke der Neuen Zumhofer Straße, 3,2 km und 2,1 km². Entsteht nördlich des Edelmannshofes auf etwa 475 m ü. NN.
  • Steinbächle, von links, 0,8 km. Entsteht auf etwa 375 m ü. NN.
  • Schmiedbächle, von rechts in Rudersberg auf Höhe der Straße Am Burren, 2,6 km. Entspringt nördlich von Rudersberg-Lindental westlich des Königsteins auf etwa 400 m ü. NN.
  • Lindenbächle, von rechts an der Kläranlage nach Schlechtbach, 2,9 km und 4,0 km². Entspringt nördlich von Rudersberg-Lindental westlich des Königsteins auf etwa 380 m ü. NN.
  • Weilerbach, von rechts bei Asperglen, 2,6 km. Entspringt westlich von Rudersberg-Krehwinkel auf etwa 435 m ü. NN.
  • Römergraben, von links bei Michelau, 1,2 km.

Unterlauf auf Schorndorfer Gemarkung

  • Kelterbach, von rechts an der Metzlinsweiler Mühle bei Miedelsbach, 1,5 km.
  • Tannbach, von links durch Miedelsbach an der Metzlinsweiler Mühle, 7,2 km und 11,3 km². Entspringt wenig südöstlich von Welzheim-Langenberg auf etwa 505 m ü. NN.
  • Glasklingenbach, von rechts südlich von Welzheim-Obersteinenberg auf 348 m ü. NN, 1,2 km.
  • Brunnenbächle, von rechts bald nach dem vorigen, 0,5 km.
  • Trosenbach, von links östlich von Rudersberg-Steinenberg auf 295 m ü. NN, 2,1 km.
  • Geißgurgelbach, von rechts bei der Steinenberger Mühle in den rechtsseitigen Mühlkanal, 4,8 km. Entspringt westlich unterhalb des Wasserturms im Welzheimer Gewann Lichte Eichen unweit von Langenberg auf etwa 500 m ü. NN.
  • Hornbach, von rechts an der Straßenbrücke der L 1148 bei Haubersbronn, 1,5 km.
  • Abgang der Altlache, nach rechts, die erst gegenüber der Schorndorfer Schlachthausstraße mündet, 1,0 km.

Mündung

Die Wieslauf mündet wenig unterhalb der Remsbrücke der Wieslauftalbahn nach einem Lauf von 23,7 km von rechts in die Rems.

Flößerei auf der Wieslauf

Wehr in Schlechtbach

Von 1746 bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde auf der Wieslauf Feuerholz für Stuttgart und Ludwigsburg geflößt. Geschwemmt wurde loses, etwa 1,20 m langes Scheiterholz, das unterhalb des Ebniseedamms an einer Einwurfstelle ins Flussbett geworfen wurde. Danach wurde der Schieber geöffnet, das aus dem See strömende Wasser spülte die Scheite auf der Wieslauf nach Schorndorf und von dort weiter talabwärts auf der Rems. Das angestaute Wasser des Ebnisees reichte für fünf bis sechs Tage Flößerei. Längs des Flusses waren alle 50 Meter sogenannte Stiefelknechte postiert, benannt nach ihrem Schuhwerk, die mit langen Stangen dafür sorgten, dass die Scheite in der Strömung blieben und talab trifteten. Außerdem mussten sie den damals häufigen Holzdiebstahl unterbinden.

Auf der Wieslauf gab es anders als bei der Isar und einigen Schwarzwaldflüssen keine Langholzflößerei.

Mit der Inbetriebnahme der Remstalbahn endete 1861 die Geschichte der Flößerei auf der Wieslauf, 1862 auch auf der Rems. Das Holz wurde danach auf Karren nach Schorndorf gefahren und von dort weiter mit der Eisenbahn nach Stuttgart und Ludwigsburg.[6]

Hochwasser

Am 13. Januar 2011 führten Dauerregen und Schneeschmelze zu einem Hochwasser, das Teile von Rudersberg, Miedelsbach und Haubersbronn überschwemmte. Der Remspegel unterhalb der Wieslaufmündung in Schorndorf zeigte dabei den höchsten jemals gemessenen Wasserstand.[7]

Verkehr

Im unteren und mittleren Bereich bis zum Haltepunkt Laufenmühle erschließt die Wieslauftalbahn das Tal. Der Wieslauftal-Radweg, ein Rundkurs von Schorndorf über Rudersberg, die Laufenmühle, den Ebnisee, Welzheim und Rudersberg zurück nach Schorndorf, begleitet den Fluss auf fast seinem ganzen Lauf.[8]

Einzelnachweise

  1. Nach dem Höhenlinienbild der Topographischen Karte 1:25.000.
  2. Texteintrag in Blau an der Mündung auf der Topographischen Karte 1:25.000 mit blauem Höhendreieck im Remslauf.
  3. Nach BRSWEB, siehe bei den Weblinks.
  4. Summe der Teileinzugsgebiete nach LUBW-GEZG (Datensatzeinträge).
  5. Siehe bei den Weblinks.
  6. Geschichte des Ebnisees
  7. Nach der Flut folgt das Aufräumen, Gmünder Tagespost vom 15. Januar 2011, S. 32
  8. Webseite zum Wieslauftal-Radweg

Literatur

  • Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. 4. Auflage. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2033-6.

Weblinks

Commons: Wieslauf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien