Wilhelm Bierfelder

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Wilhelm Hans Bierfelder (* 30. April 1926 in Forchheim) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er war Professor Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Neuerungsmanagement an der Universität Stuttgart

Leben

Bierfelder studierte Betriebswirtschaftslehre (Diplom-Kaufmann 1950), Mathematik und Verwaltungswissenschaften und wurde 1951 bei Ernst Meier[1] an der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg mit der Dissertation Bedeutung und Grenzen der Mathematik in Statistik und Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zum Dr. oec. promoviert.

1951 wechselte er an die Forschungsstelle für soziale Problematik e.V. in Nürnberg. 1952/53 war er am Department of Scientific and Industrial Research der University of Liverpool und 1955/56 am Institut für Sozialforschung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main tätig. Von 1957 bis 1962 wirkte er am Deutschen Institut zur Förderung des industriellen Führungsnachwuchses (DIF) in Köln und beriet die OECD; von 1963 bis 1968 war er Forschungsleiter (Systemforschung) in Bonn.

1966 habilitierte er sich mit einer durch Hanns Linhardt[1] betreuten Arbeit (Optimales Informationsverhalten im Entscheidungsprozess der Unternehmung) und wurde Privatdozent für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg. Von 1968 bis 1971 war er Vorstandsmitglied des Deutschen Instituts für Fernstudien (DIFF) in Tübingen. 1971 wurde er ordentlicher Professor für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Neuerungsmanagement an der Universität Stuttgart (TH). 1991 wurde er emeritiert.

Er ist u.a. Mitglied der Wilhelm-Vershofen-Gesellschaft. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Innovations- und Organisationsforschung. Er veröffentlichte in Zeitschriften wie Die Unternehmung, Management International Review, Osteuropa-Wirtschaft und Soziale Welt. Edmund Heinen bezeichnete sein Buch Optimales Informationsverhalten im Entscheidungsprozeß der Unternehmung (1968) als „wertvollen Beitrag zur betriebswirtschaftlichen Entscheidungslehre und zur Nutzenanwendung in der Informationstechnologie in der Wirtschaftspraxis“.[2] In den 1960er und 1970er Jahren arbeitete er an mehreren Studien von Rudolf Warnke des Führungsstabs der Streitkräfte beim Bundesministerium der Verteidigung u.a. zum Unteroffizier und Reserveoffizier mit. 1965 übersetzte er Sociology and the military establishment von Morris Janowitz und Roger W. Little ins Deutsche (Militär und Gesellschaft).

In Stuttgart wurde 2011 durch Bierfelder und seine Frau der Professor-Bierfelder-Preis für die beste Gesamtnote ausgelobt. Sein Nachlass befindet sich im Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg in Stuttgart (Universität Hohenheim).[3]

Schriften (Auswahl)

  • mit Siegfried Fassbender: Erziehung zum unternehmerischen Handeln. Studienberichte über Weiterbildungsmassnahmen in Frankreich und Grossbritannien (EPA-Projekt 422) (= Veröffentlichungen des Deutschen Instituts zur Förderung des industriellen Führungsnachwuchses. H. 4). Girardet, Essen 1960.
  • Optimales Informationsverhalten im Entscheidungsprozess der Unternehmung (= Betriebswirtschaftliche Schriften. H. 25). Duncker & Humbolt, Berlin 1968.
  • Das Fernstudium im Hochschulwesen. Organisationsmodelle des Hochschulfernstudiums (= Tübinger Beiträge zum Fernstudium. Bd. 3). Betz, Weinheim u.a. 1969.
  • Zur Didaktik der Betriebswirtschaftslehre. Aktuelle wissenschafts- und mediendidaktische Reflektionen. Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, Wiesbaden 1973, ISBN 3-409-39281-5.
  • (Hrsg.): Handwörterbuch des öffentlichen Dienstes. Das Personalwesen. E. Schmidt, Berlin 1976, ISBN 3-503-01424-1.
  • mit Karl-Heinz Höcker (Hrsg.): Systemforschung und Neuerungsmanagement (= Fachberichte und Referate. Bd. 11). Oldenbourg, München u.a. 1980, ISBN 3-486-24981-9.
  • Strategisches Energiemanagement. Steuerungsfähige Strukturen des technischen Wandels. Verlag TÜV Rheinland, Köln 1984, ISBN 3-88585-161-X.
  • Innovationsmanagement. Oldenbourg, München u.a. 1987, ISBN 3-486-20496-3. (3. Auflage 1994)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Klaus Brockhoff: Betriebswirtschaftslehre in Wissenschaft und Geschichte. Eine Skizze. 4. Auflage, Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-8349-4712-3, S. 242.
  2. Edmund Heinen: Optimales Informationsverhalten im Entscheidungsprozeß der Unternehmung by Wilhelm Bierfelder. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 183 (1969) 2, S. 188–189.
  3. Bierfelder, Wilhelm (geb. 1926), Zentrale Datenbank Nachlässe, abgerufen am 3. Mai 2015.