Wilhelm zu Stolberg-Wernigerode

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General Graf Wilhelm zu Stolberg-Wernigerode

Graf Wilhelm zu Stolberg-Wernigerode (* 13. Mai 1807 in Wernigerode; † 6. März 1898 in Jannowitz) war ein preußischer General der Kavallerie und Politiker. Er war Majoratsherr zu Jannowitz in Schlesien und Mitglied des preußischen Herrenhauses.

Leben

Herkunft

Wilhelm war der älteste Sohn des Grafen Constantin zu Stolberg-Wernigerode (1779–1817) und entstammte dem gräflichen Haus Stolberg-Wernigerode. Seine Taufpaten waren u.a. der Schriftsteller und Bibliothekar Lorenz Benzler (1747–1817) sowie der Hofprediger und Superintendent Johann Friedrich Schmid (1729–1811). Nachdem sein Vater während eines Kuraufenthaltes in Karlsbad verstorben war, übernahm Wilhelm im Alter von zehn Jahren unter Vormundschaft die väterlichen Besitzungen in Schlesien.

Militärkarriere

Stolberg trat am 3. August 1825 in das Garde-Dragoner-Regiment der Preußischen Armee ein, wurde am 17. April 1827 Sekondeleutnant und am 4. Juli 1835 Adjutant des Prinzen Wilhelm von Preußen. Am 24. Dezember 1837 nahm er als Premierleutnant den Abschied, um sich der Bewirtschaftung seiner Besitztümer Jannowitz und Kupferberg im Kreise Hirschberg zu widmen.

Am 7. Juli 1849 trat er als Rittmeister erneut beim Gardes du Corps in die Preußische Armee ein. Am 22. Juni 1852 wurde er Major und fungierte als Adjutant der Garde-Kavallerie-Division, am 15. Oktober 1856 stieg er als Stabsoffizier des Garde-Kürassier-Regiments zum Oberstleutnant auf. Von 1856 bis 1859 war er Kommandeur des Schlesischen Husaren-Regiments Nr. 4 in Oels. Nachdem er am 31. Mai 1859 zum Oberst aufgestiegen war, übernahm er die Führung der 12. Kavallerie-Brigade in Neisse. Am 23. Juli 1861 wurde er mit dem Patent eines Generalmajor auf eigenen Ansuchen wieder verabschiedet, um sich wiederum seinen Gütern zu widmen.

Nach dem Kriegsausbruch gegen Österreich trat er ab Mai 1866 als Kommandeur der 6. Landwehr-Kavallerie-Brigade von neuem in die Armee ein und deckte die Grenze gegen Galizien, seine Reiterei wurde aber durch feindlichen Widerstand bei Oswiecim zum Rückzug gezwungen. Nach dem Frieden wurde Stolberg zum Generalleutnant befördert und am 18. Mai 1867 gleichzeitig zum Kommandeur der 12. Division in Neisse ernannt. Beim Ausbruch des Deutsch–Französischen Krieges im Juli 1870 wurde er Kommandeur der meist nach seinem Namen benannten 2. Kavallerie-Division. Die Kavallerie-Division Stolberg war der 3. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen zugeteilt und erst am 7. August bei Mainz vollständig versammelt. Sie deckte die linke Flanke der 3. Armee bei Sedan und beim Vormarsch auf Paris. Nach der Schlacht bei Coulmiers trat die Division zur neugebildeten Armeeabteilung des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin über und kämpfte im November im Raum Orléans. Danach trat die Division Stolberg unter das Oberkommando der 2. Armee des Prinzen Friedrich Karl von Preußen. Sie deckte Anfang 1871 die Verfolgung des Feindes gegen Westen in Richtung Le Mans. Nach dem Krieg wurde Stolberg am 5. September 1871 zum Kommandierenden General des VII. Armee-Korps in Münster berufen. Am 15. April 1882 trat er als General der Kavallerie schließlich in den Ruhestand und zog sich auf seine Güter nach Jannowitz zurück.

Familie

Am 11. November 1835 heiratete er in Roßla Gräfin Elisabeth zu Stolberg-Roßla (1817–1896), Tochter von Graf August zu Stolberg-Roßla und Gräfin Karoline zu Erbach-Schönberg. Seine Gattin starb zwei Jahre vor ihm in Dresden. Aus ihrer langen Ehe von 61 Jahren gingen 14 Kinder hervor:

  • Marianne (* 6. September 1836; † 13. August 1910)
  • Luitgarde (* 30. August 1838; † 4. April 1917)
  • Marie (* 24. Mai 1840; † 8. Oktober 1919)
  • Agnes (* 21. Mai 1842; † 12. Mai 1904)
  • Constantin (* 8. Oktober 1843; † 27. Mai 1905), Oberpräsident der preußischen Provinz Hannover
  • Carl (* 18. August 1845; † 23. November 1874)
  • August (* 22. Mai 1847; † 5. November 1885)
  • Ernst (* 26. Januar 1849; † 15. September 1907)
  • Adolf (* 12. Juni 1850; † 3. September 1850)
  • Gertrud (* 21. Dezember 1851; † 1852)
  • Magdalena (* 21. Juni 1853; † 26. November 1863)
  • Margarethe (* 9. Januar 1855; † 11. Dezember 1928)
  • Hermann (* 24. September 1856; † 30. November 1923)
  • Anton (* 21. Juli 1859; † 14. Februar 1922)

Ehrungen

Literatur