Willem van Keppel, 2. Earl of Albemarle

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William Anne van Keppel, 2. Earl of Albemarle KG KCB PC (* 5. Juni 1702 in Whitehall (London); † 22. Dezember 1754 in Paris) war ein britischer Offizier, Hofbeamter, Gouverneur von Virginia und Botschafter am Hof von Versailles.

William Anne van Keppel, 2. Earl of Albemarle (Porträt von Charles Philips)

Leben

Herkunft

Er stammte aus der ursprünglich holländischen Familie Keppel, die im Gefolge von Wilhelm III. von Oranien nach England gekommen war. Er war der einzige Sohn von Sir Arnold van Keppel, 1. Earl of Albemarle und dessen Frau Geertruid Johanna Quirina van der Duyn. Eine Patin bei seiner Taufe war Queen Anne. Solange sein Vater lebte, trug er den Titel eines Viscount Bury.

Familie

Keppel heiratete 1722 Anne Lennox, eine Tochter von Charles Lennox, 1. Duke of Richmond und der Mutter Anne Brudenell. Seine Frau wurde später Lady of the bedchamber von Königin Caroline und war nach seinem Tod zeitweise Favoritin des Königs.

Zu den Nachkommen Keppels mit seiner Frau gehörten:

Wirken

Mit seinem Vater reiste er früh in die Niederlande, wo er erzogen wurde. Nach seiner Rückkehr war er seit 1717 Captain und Lieutenant-Colonel bei einer Grenadierkompanie der Coldstream Guards.

Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1718 2. Baron Ashford, of Ashford und 2. Earl of Albemarle. Im Jahr 1720 begleitet er seinen militärischen Vorgesetzten William Cadogan, 1. Earl Cadogan auf dessen diplomatischer Mission nach Berlin und Wien, um über die Einbeziehung Spaniens in die Quadrupelallianz nach der spanischen Niederlage im Krieg der Quadrupelallianz zu verhandeln.

Er hatte seit 1722 am Hof des Prinzen von Wales und späteren Königs Georg II. das Amt eines Lord of the Bedchamber - eine Funktion ähnlich des deutschen Kammerherren - inne. Im Jahr 1725 wurde Keppel in den Order of the Bath aufgenommen. Seit 1727 war er Aide-de-camp des Königs im Rang eines Obersts der Armee. Im Jahr 1731 wurde er Oberst des 29. Infanterieregiments, dem späterer Worcestershireregiment ernannt. Er wechselte 1733 als Oberst zu den Horse Guards über.

Seit 1737 war er Gouverneur von Virginia. Wie die meisten seiner Vorgänger residierte er in England, während die eigentliche Herrschaft in der Kolonie von einem Stellvertreter ausgeübt wurde. Von England aus griff er in die kolonialen Angelegenheiten ein. Seine Patronage- und Beförderungspolitik führten zu Konflikten mit seinem Stellvertreter William Gooch und schwächten dessen Autorität. Dies trug dazu bei, dass die kolonialen Politiker und ihre Versammlungen an Einfluss gewannen.

Keppel wurde 1739 zum Brigadegeneral ernannt. Generalmajor wurde er 1742. Er wurde auch Kommandeur der Household Cavalry. Er nahm während des österreichischen Erbfolgekrieges unter anderem an der Schlacht bei Dettingen teil. Dabei griff er die französische Kavallerie an, wobei ein Pferd unter ihm erschossen wurde. Er wechselte 1744 zurück zu den Coldstream Guards. Im Jahr 1745 zeichnete er sich in der Schlacht bei Fontenoy aus. Er kommandierte die Gardebrigade an der vordersten Front. Kurze Zeit später wurde er zum Generalleutnant ernannt.

Nach dem Beginn des Jakobitenaufstandes in Schottland wurde er 1745 stellvertretender Kommandeur auf diesem Kriegsschauplatz und führte Verstärkung aus Flandern heran. Keppel war 1746 Kommandeur der Vorhut der britischen Truppen in Schottland. Er kommandierte zwei Kavallerieregimenter und zwei Infanteriebrigaden. Er führte in der Schlacht bei Culloden die erste Linie der Infanterie. Im selben Jahr wurde er Oberkommandierender in Schottland. Damit war er zuständig dafür den noch vorhandenen schottischen Widerstand zu brechen. Der Erfolg war mäßig. Seiner Spionageorganisation war es zudem nicht gelungen, die Flucht von Charles Edward Stuart nach Frankreich zu verhindern. Er bat mit Erfolg um seine Abberufung und kehrte zu den Truppen in Flandern zurück. Ein Jahr später kommandierte er eine Division in der Schlacht bei Lauffeldt. Er war auch in den Niederlanden zeitweise Oberkommandierender der britischen Truppen.

Beim Friedensschluss von 1748 wurde er Botschafter in Paris. Horace Walpole und andere warfen seiner Mätresse in dieser Zeit vor, britische Regierungsdokumente an die Franzosen verkauft zu haben. Er gab seine Position als Ritter des Bath Ordens 1749 auf, um in den Hosenbandorden aufgenommen zu werden. Zwischen 1751 und 1754 hatte er das Hofamt eines Groom of the Stole inne. Seit 1751 gehörte Keppel außerdem dem Privy Council an. Keppel wurde 1754 noch einmal nach Frankreich entsandt, um über die Freilassung britischer Bürger zu verhandeln, die von den Franzosen in Amerika gefangen genommen worden waren. Er starb plötzlich nach einem Essen während seines Aufenthalts in Paris.

Nach ihm ist das Albemarle County in Virginia benannt.

Literatur

  • Neue genealogisch-historische Nachrichten, 1755, S.295ff, Lebens-Geschichte des letzverstorbenen Grafens von Albemarle

Weblinks

VorgängerAmtNachfolger
Arnold van KeppelEarl of Albemarle
1718–1754
George Keppel