„Kirche in Not“ – Versionsunterschied

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Das internationale katholische Hilfswerk '''Kirche in Not''' (''früher: Kirche in Not/Ostpriesterhilfe, internationaler Name: Aid to the Church in Need ACN'') ist eine Stiftung päpstlichen Rechts. [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] erhob das vormalige Werk päpstlichen Rechts am 7. Dezember 2011 zu einer [[Stiftung]].<ref name="stiftung">''[http://www.radiovaticana.org/ted/articolo.asp?c=544146 „Kirche in Not“ wird päpstliche Stiftung]'' Website Radio Vatikan. Abgerufen am 11. Dezember 2011.</ref> Das Hilfswerk wurde 1947 in [[Abtei Tongerlo|Tongerlo]] in Belgien gegründet.<ref>[[Preußische Allgemeine Zeitung]], Nr. 39 vom 28. September 2013, Seite 20</ref>
Das internationale katholische Hilfswerk '''Kirche in Not''' (''früher: Kirche in Not/Ostpriesterhilfe, internationaler Name: Aid to the Church in Need ACN'')<ref>{{Internetquelle |url=https://acninternational.org/de/home-de/ |titel=Aid to the Church in Need - home-de |zugriff=2019-03-24}}</ref> ist eine Stiftung päpstlichen Rechts. [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] erhob das vormalige Werk päpstlichen Rechts am 7. Dezember 2011 zu einer [[Stiftung]].<ref name="stiftung">''[http://www.radiovaticana.org/ted/articolo.asp?c=544146 „Kirche in Not“ wird päpstliche Stiftung]'' Website Radio Vatikan. Abgerufen am 11. Dezember 2011.</ref> Das Hilfswerk wurde 1947 in [[Abtei Tongerlo|Tongerlo]] in Belgien gegründet.<ref>[[Preußische Allgemeine Zeitung]], Nr. 39 vom 28. September 2013, Seite 20</ref>


== Nachkriegszeit ==
== Nachkriegszeit ==

Version vom 24. März 2019, 14:58 Uhr

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Das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not (früher: Kirche in Not/Ostpriesterhilfe, internationaler Name: Aid to the Church in Need ACN)[1] ist eine Stiftung päpstlichen Rechts. Papst Benedikt XVI. erhob das vormalige Werk päpstlichen Rechts am 7. Dezember 2011 zu einer Stiftung.[2] Das Hilfswerk wurde 1947 in Tongerlo in Belgien gegründet.[3]

Nachkriegszeit

P. Werenfried van Straaten OPraem

Nach dem Zweiten Weltkrieg organisierte der Prämonstratenserpater Werenfried van Straaten in Belgien und den Niederlanden Hilfe für die deutschen Nachbarn. Vierzehn Millionen Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten strömten in die vier Besatzungszonen, in denen es zu wenig Unterkünfte, zu wenig Nahrung und Kleidung gab. P. Werenfried rief zur Versöhnung mit den ehemaligen deutschen Kriegsgegnern auf. Er bat um Nahrungsmittel und Kleidung, um den Deutschen in ihrer Not zu helfen. Dass er anfangs vor allem Speck bei den flämischen Bauern sammelte, trug ihm den Spitznamen „Speckpater“ ein.

1951 fand im niederländischen Hilversum zum ersten Mal ein Kongress Kirche in Not statt, der ab 1952 bis 1995 jährlich in Königstein im Taunus abgehalten wurde. Vertreter der unterdrückten und verfolgten Kirche – vor allem hinter dem Eisernen Vorhang – berichteten hier über die Lage der Kirche in ihren Ländern.[4]

1952 begann die Hilfe für die verfolgte Kirche in Osteuropa. Heute hilft das Werk in mehr als 140 Ländern, in denen die Kirche verfolgt wird oder nicht genügend Mittel für ihre seelsorgerischen Aufgaben hat. Kirche in Not ist ein pastorales Hilfswerk. Es hilft vor allem bei der Aus- und Weiterbildung von Seminaristen und Priestern, beim Bau und der Renovierung von Ausbildungsstätten und Kirchen, beim Übersetzen und Verlegen der Bibel und christlicher Literatur und bei der Ausstrahlung christlicher Rundfunkprogramme.

Radiosender 1991 im Augustputsch in Moskau

Am 19. August 1991 sprach Boris Jelzin vor dem Weißen Haus in Moskau von einem Panzer aus zu den Bürgern. Zurück im Parlament sagte er zu den Abgeordneten „Jetzt brauche ich ein Radio“. Als Sprecher und Führer des Widerstandes gegen die kommunistischen Putschisten brauchte er, um möglichst viele Menschen zu erreichen, ein Sprachrohr für die demokratische Bewegung. Zu aller Erstaunen gab der Abgeordnete Viktor Aksiutsjik bekannt, dass er die Ausstattung für einen Radiosender besitze. Kirche in Not hatte für die Gründung einer gemeinsamen Rundfunkstation der katholischen und orthodoxen Kirche die nötigen Geräte nach Moskau geschmuggelt, obwohl das Kommunikationsministerium die Lizenz verweigert hatte. Mit einem Lastwagen der Kantine des Parlaments wurden die Sendegeräte aus einer Lagerhalle unter Lebensmitteln versteckt in das Parlamentsgebäude geschafft und von Ingenieuren installiert. So konnte Boris Jelzin per eigenem Radio die Moskauer Bevölkerung um Hilfe bitten. Er bedankte sich, indem schon im nächsten Monat die Sendeerlaubnis erteilt wurde.[5]

Aktuelle Geschichte

Im Jahr 2017 erhielt Kirche in Not 125 Millionen Euro an Spenden, davon rund 15 Millionen Euro aus Deutschland.[6] Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat Kirche in Not das Spenden-Siegel verliehen. Kirche in Not sieht auch eine seelsorgliche Aufgabe seinen Mitarbeitern und Spendern gegenüber. So erscheint der Rundbrief „Echo der Liebe“ als Organ geistlicher Verbundenheit und intensiver Gebetsgemeinschaft mittlerweile in einer Auflage von mehr als 600.000 Exemplaren in sieben Sprachen.

Sitz der internationalen Zentrale ist Königstein im Taunus. Dort werden Hilfsanträge aus aller Welt geprüft und die Spendenmittel vergeben. Mit der Umwandlung ernannte Papst Benedikt XVI. den Präfekten der Kongregation für den Klerus, Mauro Kardinal Piacenza, zum Präsidenten der Stiftung. Geschäftsführender Präsident ist seit April 2018 Thomas Heine-Geldern.[7] Geistlicher Assistent ist Pater Martin Barta.[2]

In derzeit 23 Ländern ist das Werk mit nationalen Sektionen vertreten. [8]Sie informieren über die Lage der Kirche, wo sie in Not ist, und rufen zur Hilfe auf. Die deutsche Sektion hat ihren Sitz in München. Ihr Geschäftsführer ist seit Juli 2018 Florian Ripka. Vorstandsvorsitzender war vom 1. August 2014 bis Juli 2018 der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke. Sein Nachfolger ist der Münchner Jurist und Bankier Alexander Mettenheimer (gewählt bei der Mitgliederversammlung im September 2018).[9]

2007 feierte Kirche in Not sein 60-jähriges Bestehen. Die deutsche Sektion beging dieses Jubiläum mit mehreren Veranstaltungen, unter anderem mit einem Festgottesdienst im Kölner Dom mit Kardinal Joachim Meisner und einem gemeinsamen Festakt im Maternushaus, an dem auch Kurienkardinal Darío Castrillón Hoyos und der israelische Erzbischof Elias Chacour teilnahmen.[10]

Beichtmobil

Beichtmobil vor der Marienwallfahrtskirche Waghäusel

Kirche in Not Deutschland betreibt seit 2004 das weltweit einzige „Beichtmobil“. Es war zunächst ein zum Beichtstuhl umgebauter VW-Bus (T4, Baujahr 1996), dessen Innenraum als Raum für den Empfang des Bußsakraments ausgestattet wurde. 2013 wurde es durch ein Nachfolgefahrzeug (T5, Baujahr 2012) ersetzt. Das Mobil steht den Pfarreien und geistlichen Gemeinschaften kostenlos zur Verfügung und kommt auch bei Großveranstaltungen zum Einsatz.

Ebenfalls mobil sind die schwimmenden Kirchen, die in Brasilien auf dem Amazonas oder in Russland auf dem Don und der Wolga zum Einsatz kommen. Ziel ist es, den Gläubigen den Sakramentenempfang zu ermöglichen oder mit einem Priester zu sprechen und seelsorgerischen Rat einzuholen.

Einzelnachweise

  1. Aid to the Church in Need - home-de. Abgerufen am 24. März 2019.
  2. a b „Kirche in Not“ wird päpstliche Stiftung Website Radio Vatikan. Abgerufen am 11. Dezember 2011.
  3. Preußische Allgemeine Zeitung, Nr. 39 vom 28. September 2013, Seite 20
  4. Vgl. Grulich, Rudolf, Seit 60 Jahren veranstaltet Kirche in Not Kongresse, http://www.kirche-in-not.de/downloads/2011-rudolf-grulich-ueber-die-geschichte-der-kongresse-kirche-in-not.pdf (abgerufen am 9. Dezember 2013)
  5. Zum Augustputsch in Moskau vor 20 Jahren, „Jetzt brauche ich ein Radio“, Dr. Wolfgang Stingl in „Mitteilungen aus Königstein“, Heft 3 – 2011, S. 26 ff
  6. Pastorale Hilfe bleibt Schwerpunkt. KIRCHE IN NOT legt Jahresbericht 2017 vor. Pressemitteilung von Kirche in Not, abgerufen am 24.03.2019.
  7. Stabwechsel in der Führung. Thomas Heine-Geldern ist neuer Geschäftsführender Präsident von ACN International, Pressemitteilung von Kirche in Not, 18. April 2018.
  8. Die Nationalbüros von KIRCHE IN NOT | KIRCHE IN NOT – Deutschland. Abgerufen am 24. März 2019 (deutsch).
  9. Neuer Vorstandsvorsitzender bei KIRCHE IN NOT Deutschland | KIRCHE IN NOT – Deutschland. Abgerufen am 24. März 2019 (deutsch).
  10. Radio Vatikan: 60 Jahre „Kirche in Not“, 4. Februar 2007