„Mobilfunk“ – Versionsunterschied

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* Das analoge Selbstwählnetz [[B-Netz]] wurde [[1972]] eingeführt und war bis [[1994]] in Betrieb (max. 27.000 Teilnehmer)
* Das analoge Selbstwählnetz [[B-Netz]] wurde [[1972]] eingeführt und war bis [[1994]] in Betrieb (max. 27.000 Teilnehmer)
* Das analoge [[C-Netz]] war ein zellulares Mobilfunknetz der deutschen DeTeMobil (früher Deutsche Bundespost). Es war die dritte und gleichzeitig letzte analoge Generation des Mobilfunks in Deutschland mit maximal 800.000 Teilnehmern und von 1986 bis Ende 2000 in Betrieb.
* Das analoge [[C-Netz]] war ein zellulares Mobilfunknetz der deutschen DeTeMobil (früher Deutsche Bundespost). Es war die dritte und gleichzeitig letzte analoge Generation des Mobilfunks in Deutschland mit maximal 800.000 Teilnehmern und von 1986 bis Ende 2000 in Betrieb.
* Das erste digitale [[D-Netz]] in Deutschland wurde im Juli 1992 von der Telekom-Tochter DeTeMobil eingeführt.
* Das erste digitale [[D-Netz]] in Deutschland wurde im Juli 1992 von der Telekom-Tochter DeTeMobil eingeführt.<ref> [http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,504765,00.html spiegel.de:] 20 JAHRE DIGITALER MOBILFUNK: Vom Funk-Knochen bis zum iPhone</ref>
* Das erste digitale [[E-Netz]] in Deutschland wurde 1993 von [[E-Plus]] eingeführt.
* Das erste digitale [[E-Netz]] in Deutschland wurde 1993 von [[E-Plus]] eingeführt.
* Die [[Universal Mobile Telecommunications System|UMTS]]-Netze werden in Deutschland in den größeren Städten und Ballungszentren von allen Mobilfunkunternehmen angeboten.
* Die [[Universal Mobile Telecommunications System|UMTS]]-Netze werden in Deutschland in den größeren Städten und Ballungszentren von allen Mobilfunkunternehmen angeboten.

Version vom 11. September 2007, 15:10 Uhr

Mobilfunkmast in München

Mobilfunk ist die Sammelbezeichnung für den Betrieb von beweglichen Funkgeräten. Darunter fallen vor allem tragbare Telefone, (Mobiltelefone, siehe auch: Mobilfunknetz) und in Fahrzeuge eingebaute Wechselsprechgeräte (z. B. Taxifunk). Es existieren jedoch viele weitere Anwendungsbereiche, wie zum Beispiel mobile Datenerfassung, Funkrufdienste, Telemetrie, See- und Binnenschifffahrtfunkdienste, Jedermannfunk und Amateurfunk, die nicht ortsgebunden sind.

Mobilfunk als gesellschaftliches Phänomen

Der Mobilfunk fand vor allem durch die GSM-Netze für Mobiltelefone (umgangssprachlich Handys) Mitte der 1990er Jahre starke Verbreitung. Dadurch wurde er zu einem gesellschaftlichen Phänomen ("Handy-Etikette"). Auch im Straßenverkehrsrecht hat die Nutzung des Mobilfunks ihre Spuren hinterlassen. Über eine Regelung wird festgelegt, unter welchen Voraussetzungen das Mobiltelefon während der Autofahrt benutzt werden darf, um so die Sicherheit des Straßenverkehrs zu gewährleisten. Neben dem Straßenverkehrsrecht gibt es noch Vorgaben der KFZ Hersteller, in Kraftfahrzeugen (ab Baujahr 1995) ist die Inbetriebnahme eines Mobiltelefons nur gestattet, wenn eine nach den Herstellerrichtlinien montierte Außenantenne vorhanden ist, ansonsten kann durch Beeinflussung der KFZ Elektronik die allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) erlöschen. Im Bereich der Medizin wird über mögliche Gesundheitsschäden durch die elektromagnetischen Wellen der Mobiltelefone und Mobilfunksender diskutiert. Eine biologische Wirkung ist unstrittig. Eine gesundheitliche Schädigung konnte bis jetzt weder bewiesen noch ausgeschlossen werden, da es zahlreiche sich widersprechende Studien gibt. Bedingt durch diesen Diskurs über Elektrosmog und das immer dichter geknüpfte Netz des Mobilfunk nehmen auch die politischen Auseinandersetzungen über Mobilfunkmasten zu. Nicht zuletzt haben Mobilfunkmasten, die oft aus technischen Gründen an exponierten Lagen aufgestellt werden, Einfluss auf das Landschaftsbild und werfen so neue Fragen für Politik und Raumplanung auf. Im Österreichischen Bundesland Niederösterreich wurde sogar über eine Sendeanlagenabgabe (ugs. Handymastensteuer) diskutiert, die jedoch nach einer Einigung mit den Mobilfunkanbietern nicht umgesetzt wurde.

Mobilfunk als wirtschaftlicher Faktor

Heute ist der Mobilfunk ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor. Größtenteils private Mobilfunkgesellschaften konkurrieren um Marktanteile in einem – mittlerweile kaum noch wachsenden – Sektor. Die Mobilfunktechnologie spielte eine besondere Rolle in der Entwicklung der New Economy und bei der Schaffung zahlreicher neuer Arbeitsplätze.

Weiterbenutzung historischer Sendetürme

Durch das Vermieten von Flächen an geeigneten Objekten für die Montage von Mobilfunkantennen können Einnahmen erzielt werden, die unter anderem zum Unterhalt des Bauwerks herangezogen werden können. Auf diese Weise können zum Beispiel historisch bedeutende Sendetürme sehr wirtschaftlich als technisches Denkmal erhalten werden. So werden zum Beispiel die Unterhaltskosten des Sendeturms des Senders Gleiwitz, des letzten noch bestehenden aus Holz gebauten Sendeturms durch Vermietung von Montagemöglichkeiten für Antennen für Mobilfunk gedeckt. Gleiches gilt für den Sendemast des Senders Dobl (Steiermark).

Mobilfunktürme als Aussichtspunkte

Einige Sendetürme für Mobilfunk wurden auf Wunsch der Gemeinde, auf deren Gebiet sie liegen so gebaut, daß sie eine für den Publikumsverkehr geöffnete Aussichtsplattform besitzen. In Deutschland sind dies die folgenden Türme:

Zumindest in Tschechien [1] gibt es ebenfalls Mobilfunktürme mit Aussichtsplattform.

Geschichte der Mobiltelefonie in Deutschland

Seit 1950 gibt es in der Bundesrepublik Deutschland öffentliche Mobilfunknetze, sie waren nicht auf eine breite Vermarktung ausgelegt. Die Mobilfunknetze in Deutschland sind mit fortlaufenden Großbuchstaben benannt.

  • Das analoge handvermittelte A-Netz wurde 1952 von der Deutschen Bundespost unter der Bezeichnung Öffentlich beweglicher Landfunk (ÖbL) eingeführt und existierte bis 1977 (max. 10.000 Teilnehmer).
  • Das analoge Selbstwählnetz B-Netz wurde 1972 eingeführt und war bis 1994 in Betrieb (max. 27.000 Teilnehmer)
  • Das analoge C-Netz war ein zellulares Mobilfunknetz der deutschen DeTeMobil (früher Deutsche Bundespost). Es war die dritte und gleichzeitig letzte analoge Generation des Mobilfunks in Deutschland mit maximal 800.000 Teilnehmern und von 1986 bis Ende 2000 in Betrieb.
  • Das erste digitale D-Netz in Deutschland wurde im Juli 1992 von der Telekom-Tochter DeTeMobil eingeführt.[1]
  • Das erste digitale E-Netz in Deutschland wurde 1993 von E-Plus eingeführt.
  • Die UMTS-Netze werden in Deutschland in den größeren Städten und Ballungszentren von allen Mobilfunkunternehmen angeboten.

Die Mobilfunknetze im GSM- Standard wurden in Deutschland anfänglich in D-Netze / 900 MHz und E-Netze / 1800 MHz unterteilt; mittlerweile haben alle vier deutschen GSM-Netze aber auch (in geringerem Umfang) Frequenzen im jeweils anderen Band. E-Plus hat das E noch als Bestandteil der Marke, ebenso Vodafone in der Firmierung Vodafone D2 GmbH.

Landfunknetze

Das "öffentlich bewegliche Landfunknetz" (Autotelefon, öffentlicher beweglicher Landfunkdienst, öbL) ist ein "öffentliches Funknetz für Nachrichtenverbindungen von beweglichen Funkstellen untereinander und mit Endstellen des öffentlichen Fernsprechnetzes". Die in einem solchen Netz gebotenen Dienste heißen "öffentliche bewegliche Landfunkdienste".

Mit dem Landfunknetz ist es möglich, über ein Autotelefon In- und Auslandsgespräche über das öffentliche Fernsprechnetz herzustellen: "Der Verbindungsaufbau von einem Teilnehmer des Fernsprechnetzes zum PKW-Teilnehmer erfolgt über die gewöhnlichen Vermittlungseinrichtungen, eine Überleitvermittlung (die in das Funknetz überleitet) sowie über diejenige Landfunkstelle, die dem PKW-Teilnehmer geographisch am nächsten liegt". Die Fahrzeuge müssen mit einer Sprechfunkanlage ausgerüstet sein und sich im Versorgungsbereich einer festen Landfunkstelle befinden.

Satellitenkommunikation

Daneben existieren und existierten auch noch satellitengestützte Mobilfunknetze. Der Nutzen dieser Systeme, obwohl sie weltweit funktionieren, ist wegen unhandlicher und teurer Endgeräte und hoher Gesprächskosten nur in speziellen Bereichen sinnvoll. Es etabliert sich aber immer mehr durch bessere Technik und günstigerer Preise dort wo kein Festnetz oder terrestrisches Mobilfunknetz vorhanden ist, so z. B. im Nahen Osten.

Systematiken

Technische Systematiken

Grob unterschieden werden Einwegesystem (Simplex), Mehrwegesysteme (Halb-Duplex und Duplex) und Mehrbenutzersysteme (Multiplex). Bei Einwegesystemen ist nur der Empfang (Funkruf) oder seltener nur das Senden (Rundfunk, autonome Pegelstandsmelder der Wasserwirtschaft, Wetterstationen oder auch "Abhörwanzen") möglich. Bei Mehrwegesystemen kann das Endgerät sowohl senden als auch empfangen. Ist dies gleichzeitig möglich (wie bei Mobiltelefonen), so spricht man von Vollduplex.

Nicht-öffentliche und öffentliche Mobilfunknetze

Mobilfunk unterteilt sich in einen öffentlichen und einen nicht öffentlichen Teil.

Unter den nicht öffentlichen Mobilfunk fällt zum Beispiel der Flugfunk, der CB-Funk und der Betriebsfunk (diese überraschende Zuordnung des CB-Funks entstammt der offiziellen DBP-/Telekom-Systematik). Das Spektrum der Nutzer des Betriebsfunks reicht von der Polizei, der Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen (BOS-Funk = Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben ) über Verkehrsbetriebe (zum Beispiel Flugfunk) und Taxi-Unternehmen bis zu privaten Unternehmen, beispielsweise des Baugewerbes.

Als CB-Funk (Citizens Band Radio, "Bürgerfrequenzband", Jedermann-Funk, Bürgerfunk) bezeichnet man einen Funk im 11-Meter-Band auf insgesamt 80 Kanälen 26,565 MHz bis 27,405 MHz. Die Reichweite liegt bei etwa 10–15 km bei der höchstzulässigen Ausgangsleistung. Der Betrieb von mobilen Anlagen (insbesondere in Kfz) ist in Deutschland seit 1975 genehmigungs- und gebührenfrei.

Der Amateurfunk ist privater Funkverkehr, der das erfolgreiche Ablegen einer Prüfung voraussetzt, die zu einer staatlichen Genehmigung (Amateurfunkgenehmigung) führt. Jedem Funkamateur ist ein Rufzeichen zugeteilt. Die Frequenzen für Funkamateure sind international vereinbart. Insbesondere über Kurzwelle kann jeder Punkt der Erde erreicht werden. Auch ist die Verwendung von Amateurfunksatelliten möglich. Die Nutzung ist jedoch nur für rein private Zwecke erlaubt; das Austauschen von politischen Informationen oder der erwerbsmäßige Gebrauch ist zum Beispiel verboten. In den USA waren die ersten Funkamateure bereits 1911 aktiv, heute weltweit über eine Million, davon 78.000 in Deutschland (Stand 12/2003).

Die öffentlichen Mobilfunknetze werden unter anderem von der Telekom AG, vormals Deutsche Bundespost (DBP), zur Verfügung gestellt. Sie können von jedermann benutzt werden. Die öffentlichen Mobilfunknetze sind die Funktelefonnetze, die Funkrufnetze, das Rheinfunknetz und das [2] Seefunknetz. Die Funktelefonie (drahtloses Fernsprechen, Funkfernsprechen) basiert auf dem Prinzip des Fernsprechens, welches folgende drei Schritte umfasst:

  1. Signalumwandlung der vom Sprecher erzeugten Schallwellen über die Membranbewegungen in einem Mikrophon in ein elektrisches Signal;
  2. elektrische Übertragung dieses Signals über eine Vermittlungseinrichtung zum zweiten Teilnehmer;
  3. Rückwandlung des elektrischen Signals durch die Membranbewegungen in der Hörkapsel in Schallwellen.

Die Übertragung des Fernsprechsignals kann oberirdisch als Freilandleitung, unterirdisch als Kabel, im Inlandsverkehr drahtlos über Richtfunkstrecken oder im Überseeverkehr drahtlos über Kommunikationssatelliten (Nachrichtensatelliten) erfolgen. In Berlin standen 1989 2.700 analoge Telefonkanäle über Kupferkabel, 28.800 digitale Telefonkanäle über Glasfaserkabel, 18.240 analoge und 2.160 digitale Telefonkanäle über Richtfunkstrecken zum Fernnetz des Bundesgebietes zur Verfügung.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

  1. spiegel.de: 20 JAHRE DIGITALER MOBILFUNK: Vom Funk-Knochen bis zum iPhone