„McDonnell Douglas MD-80“ – Versionsunterschied

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*Am 8. Oktober 2001 kollidierte eine MD-87 der SAS beim Start mit einem Privatjet auf dem Flughafen Mailand-Linate. Die Maschine konnte sich nur für kurze Zeit in der Luft halten und stürzte in eine Gepäckhalle.
*Am 8. Oktober 2001 kollidierte eine MD-87 der SAS beim Start mit einem Privatjet auf dem Flughafen Mailand-Linate. Die Maschine konnte sich nur für kurze Zeit in der Luft halten und stürzte in eine Gepäckhalle.
*Am 16. August 2005 stürzte eine MD-82 mit 152 Menschen an Bord auf dem Weg von Panama nach Martinique ab. Es gab keine Überlebenden. Die Chartermaschine der kolumbianischen West Caribbean Airways verunglückte in einer bewaldeten Gebirgsregion im Nordwesten Venezuelas in der Nähe der Grenze zu Kolumbien, nachdem kurz nacheinander beide Triebwerke ausgefallen waren.
*Am 16. August 2005 stürzte eine MD-82 mit 152 Menschen an Bord auf dem Weg von Panama nach Martinique ab. Es gab keine Überlebenden. Die Chartermaschine der kolumbianischen West Caribbean Airways verunglückte in einer bewaldeten Gebirgsregion im Nordwesten Venezuelas in der Nähe der Grenze zu Kolumbien, nachdem kurz nacheinander beide Triebwerke ausgefallen waren.
*Am 16. September 2007 kam eine MD-82, [[One-Two-Go-Airlines-Flug_269|Flug OG 269]], bei einer Bruchlandung auf dem Flughafen der thailändischen Ferieninsel [[Phuket (Insel)|Phuket]] von der regennassen Landebahn ab und rutschte in eine Baumgruppe. Dabei zerbrach sie in zwei Teile und fing Feuer. Sie gehörte der „[[One-Two-Go Airlines]]“, einer Tochtergesellschaft der „[[Orient Thai Airlines]]“. Es befanden sich 130 Insassen (123 Passagiere) an Bord, von denen 91 dieses Unglück nicht überlebten.<ref>RP-Online [http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/ausland/480689 ''„Pilot wollte durchstarten“'' (17. September 2007)]</ref> <ref>RP-Online [http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/deutschland/480744 ''„Auf Phuket starb auch ein Deutscher“'' (17. September 2007)]</ref>
*Am 16. September 2007 kam eine MD-82, [[One-Two-Go-Airlines-Flug_269|Flug OG 269]], bei einer Bruchlandung auf dem Flughafen der thailändischen Ferieninsel [[Phuket (Insel)|Phuket]] von der regennassen Landebahn ab und rutschte in eine Baumgruppe. Dabei zerbrach sie in zwei Teile und fing Feuer. Sie gehörte der „[[One-Two-Go Airlines]]“, einer Tochtergesellschaft der „[[Orient Thai Airlines]]“. Es befanden sich 130 Insassen (123 Passagiere) an Bord, von denen 89 dieses Unglück nicht überlebten.<ref>RP-Online [http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/481075 ''„Pilot missachtete Warnung des Towers“'' (18. September 2007)]</ref> <ref>Spiegel-Online [http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,506277,00.html ''„Pilot missachtete Warnung des Towers“'' (18. September 2007)]</ref>


== Technische Daten==
== Technische Daten==

Version vom 18. September 2007, 10:55 Uhr

Die McDonnell Douglas MD-80 ist ein zweistrahliges Standardrumpfflugzeug des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Douglas Aircraft Company. Dieses Kurz- und Mittelstreckenflugzeug ist mit 1.191 verkauften Exemplaren der erfolgreichste Jet von McDonnell Douglas. Seinen Erstflug absolvierte das Flugzeugmuster in der Version MD-81 am 26. Juni 1979.

McDonnell Douglas MD-82 der SAS Scandinavian Airlines

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Douglas DC-9

In den 70er Jahren wurde eine weitere Streckung der Douglas DC-9 geplant. Das Projekt wurde als DC-9-80 Wirklichkeit. Am 26. Juni 1979 hob der zweite Prototyp zum Jungfernflug ab. Ende 1980 wurden die ersten MD-81 an die Erstkunden Swissair und Austrian Airlines ausgeliefert.

Mitte der 1980er Jahre brachte auch Boeing mit der 737-300 eine Weiterentwicklung seines Kurz- und Mittelstreckenflugzeuges heraus; sie benutzte im Gegensatz zur MD-80 die effizienteren Turbofan-Triebwerke vom Typ CFM56. McDonnell Douglas versuchte, mit der MD-87 wieder stärker ins Geschäft zu kommen. Dieses Flugzeug hatte eine ähnliche Kapazität wie die Boeing 737-300 und erweiterte somit das Kapazitätsspektrum der MD-80 nach unten. Auf Veranlassung von Delta Air Lines überarbeitete McDonnell Douglas später die MD-82, woraus die MD-88 hervorging, die 1988 ihren Erstflug absolvierte.

Ende der 80er Jahre begann Airbus jedoch mit der A320–Familie die Rolle von McDonnell Douglas als Alternative zu Boeing zu übernehmen. Die A320–Familie war wie die 737 der zweiten und dritten Generation mit dem moderneren Triebwerk ausgestattet. Dennoch war McDonnell Douglas weiterhin sehr erfolgreich und konnte in den Jahren 1990 und 1991 jeweils 139 MD-80 ausliefern – die höchste Fertigungsrate in der Produktionsgeschichte. Mitte der 1990er kam die als Nachfolger geplante MD-90 heraus. Dieses Muster konnte jedoch nicht an die alten Erfolge anknüpfen. Nach der Übernahme von McDonnell Douglas durch Boeing im Jahre 1997 wurde das Ende der MD-80–Produktion schnell besiegelt. Die letzte Maschine wurde Ende 1999 ausgeliefert.

Versionen

Entwickelt wurde die MD-80 als weitere Verlängerung der DC-9 unter dem Namen DC-9-80. Aufgrund des negativen Images nach den Unfällen mit der DC-10 wurde das geschichtsträchtige Kürzel „DC“ fallen gelassen und das Flugzeug unter dem Namen „Super 80“ verkauft. Später führte man das neue Kürzel „MD“ für McDonnell Douglas ein. Gegen Ende der Produktion, nach der Übernahme von McDonnell Douglas durch Boeing, wurde die Maschine sogar als Boeing MD-80 vermarktet. Die ursprüngliche Bezeichnung McDonnell Douglas MD-80 ist jedoch weitaus geläufiger.

MD-81

Die MD-81 ist die Grundversion der MD-80 mit Pratt & Whitney JT8D-209–Triebwerken (später auch JT8D-217 und -219). Gegenüber der größten DC-9 (der -50) wurde der Rumpf um ca. 4,50 m gestreckt, womit die Maschine bis zu 172 Personen Platz bot, die man mit dem Flugzeug über eine 2879 km lange Strecke transportieren kann. Erstkunden und Hauptabnehmer waren Austrian Airlines und Swissair. Letztere erhielt im September 1980 die erste MD-80 überhaupt.

MD-82/-88

MD-82 der Alitalia

Im August 1981, etwa ein Jahr nach der MD-81, wurde die MD-82 beim Erstkunden Republic Airlines in den Liniendienst gestellt. Bei ihr handelte es sich um eine etwas schwerere Version, die mit Pratt & Whitney JT8D-217 oder -219–Triebwerken auch eine erheblich größere Reichweite von bis zu 3789 km bot. Kapazität und Größe sind identisch mit denen der MD-81. Hauptabnehmer waren Alitalia und American Airlines. Auch in der Flotte des südafrikanischen Billigfliegers Kulula werden diese Maschinen eingesetzt.

Die MD-82 war mit 569 produzierten Maschinen – von denen 30 in China unter Lizenz gefertigt wurden – das beliebteste Muster der MD-80-Baureihe. Die MD-88 ist eine Weiterentwicklung der erfolgreichen MD-82 auf Wunsch von Delta Air Lines, die die erste Maschine im Dezember 1987 erhielt. Der Hauptunterschied besteht im moderneren Cockpit der MD-88.

MD-83

Datei:Dubrovnik Airline MD83 9A-CDC.jpg
MD-83 der Dubrovnik Airline

Gegenüber der MD-82 wurden bei der MD-83 Reichweite und maximales Abfluggewicht erneut erhöht, dieses mal auf 4395 km, während Abmessungen und Kapazität identisch mit denen der MD-81 blieben. Als Triebwerk kam fast ausschließlich das JT8D-219 zum Einsatz, einige wenige Maschinen haben jedoch auch das JT8D-217. Diese Version war bei Chartergesellschaften genauso beliebt wie bei Airlines aus klimatisch ungünstigen Regionen (z.B. Alaska Airlines und Finnair). Die erste MD-83 wurde am 20. Februar 1985 an den Erstkunden Alaska Airlines übergeben. Nach der MD-82 war dieses Muster mit 265 verkauften Maschinen das zweiterfolgreichste der MD-80-Reihe.

MD-87

MD-87 der Nordic Leisure

Die zuerst 1987 bei Finnair in Dienst gestellte MD-87 ist das einzige Mitglied der MD-80-Reihe mit abweichenden Abmessungen. Gegenüber den anderen MD-80 wurde sie um ca. 4,50 m gekürzt und erreichte somit die Länge der früheren DC-9-30 (siehe oben). Auch die maximale Kapazität entsprach mit 139 Passagieren etwa der des größten Modells der ursprünglichen DC-9-Reihe. Größter Abnehmer wurde Iberia mit 24 MD-87. Die Entwicklung der MD-87 begann am 3. Januar 1985 nach einer Bestellung durch die Erstkunden Finnair und Austrian im Dezember 1984. Der Erstflug fand am 4. Dezember 1986 statt, die FAA zertifizierte den Typen am 21. Oktober 1987.

Neben der Rumpfkürzung wurde in der MD-87 neue Cockpittechnologien eingeführt, so bekam die Variante als erste der MD-80-Baureihe ein elektronisches Fluginformationssystem (EFIS), außerdem konnte man ein Head-Up-Display bestellen.

Zwischenfälle

Im Laufe von über 25 Dienstjahren kam es zu knapp 20 Totalverlusten der MD-80-Baureihe. Viele dieser Unfälle gingen glimpflich aus, manche führten jedoch auch zum Tod aller Insassen. Bekannt wurden vor allem folgende Unfälle:

  • Am 16. August 1987 – Detroit, Michigan, USA. Eine McDonnell Douglas MD-82 der Northwest Airlines auf dem Weg nach Phoenix stürzte kurz nach dem Start auf eine belebte Straße. 156 Menschen starben, ein Kind wurde gerettet.
  • Am 27. September 1991 zerbrach eine MD-81 der SAS nach einer Notlandung bei Gottröra in Schweden. Ursache waren vereiste Tragflächen. Obwohl die Maschine bei der Notlandung in mehrere Teile zerbrach, galt diese als meisterhaft: Keiner der 129 Insassen kam zu Schaden.
  • Am 31. Januar 2000 stürzte eine MD-83 der Alaska Airlines vor der Küste Kaliforniens in den Pazifik. Ursache war ein Verschleiß der Heckstabilisatoren infolge mangelhafter Wartung.
  • Am 8. Oktober 2001 kollidierte eine MD-87 der SAS beim Start mit einem Privatjet auf dem Flughafen Mailand-Linate. Die Maschine konnte sich nur für kurze Zeit in der Luft halten und stürzte in eine Gepäckhalle.
  • Am 16. August 2005 stürzte eine MD-82 mit 152 Menschen an Bord auf dem Weg von Panama nach Martinique ab. Es gab keine Überlebenden. Die Chartermaschine der kolumbianischen West Caribbean Airways verunglückte in einer bewaldeten Gebirgsregion im Nordwesten Venezuelas in der Nähe der Grenze zu Kolumbien, nachdem kurz nacheinander beide Triebwerke ausgefallen waren.
  • Am 16. September 2007 kam eine MD-82, Flug OG 269, bei einer Bruchlandung auf dem Flughafen der thailändischen Ferieninsel Phuket von der regennassen Landebahn ab und rutschte in eine Baumgruppe. Dabei zerbrach sie in zwei Teile und fing Feuer. Sie gehörte der „One-Two-Go Airlines“, einer Tochtergesellschaft der „Orient Thai Airlines“. Es befanden sich 130 Insassen (123 Passagiere) an Bord, von denen 89 dieses Unglück nicht überlebten.[1] [2]

Technische Daten

Kenngröße MD-81 MD-82/-88 MD-83 MD-87
Länge 45,10 m 39,70 m
Spannweite 32,80 m
Höhe 9,05 m 9,30 m
Tragflügelfläche 92.97 m²
Maximales Startgewicht 63.503 kg 67.812 kg 72.575 kg 63.503 kg
67.813 kg1
Reisegeschwindigkeit Mach 0.76
ca. 811 km/h
typ. Passagiere (2 Klassen) 155 152 155 130
max. Passagiere (1 Klasse) 172 139
max. Reichweite 2.897 km 3.798 km 4.635 km 4.395 km
Dienstgipfelhöhe   11.277 m
Antrieb 2 P&W JT8D-209
à 82 kN
2 P&W JT8D-217A/C
à 89 kN
2 P&W JT8D-219
à 93,4 kN
2 P&W JT8D-217C
à 89 kN
Erste Auslieferung 13. September 1980
an
Swissair
5. August 1981
an
Republic Airlines2
19. Dezember 1987
an
Delta Air Lines3
20. Februar 1985
an
Alaska Airlines
1. November 1987
an
Finnair
Letzte Auslieferung 24. Juni 1994
an
JAL
17. November 1997
an
U-Land Airlines2
25. Juni 1997
an
Onur Air3
21. Dezember 1999
an
TWA
23. März 1992
an
SAS
Gesamtzahl produziert 132 5692,4
1503
265 75

1 Version mit erhöhtem Startgewicht
2 MD-82
3 MD-88
4 einschließlich 30 in China in Lizenz gebauten Exemplaren
5 einschließlich 2 in China in Lizenz gebauten Exemplaren mit verstärktem Hauptfahrwerk (jeweils zwei statt einer Achse)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. RP-Online „Pilot missachtete Warnung des Towers“ (18. September 2007)
  2. Spiegel-Online „Pilot missachtete Warnung des Towers“ (18. September 2007)

Literatur

  • Modern Civil Aircraft 10: McDonnell Douglas DC-9 / MD-80 / MD-90 von Günter Endres, Ian Allan Ltd. 1991 (ISBN 0711019584) - englisch

Weblinks

Commons: McDonnell Douglas MD-80 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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