„Arcor“ – Versionsunterschied

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Nachdem sich die deutschen [[Internetzugangsanbieter]] vormals stets vehement gegen [[Contentfilter|Inhaltskontrollen]] gewehrt hatten und sich sich allenfalls in Einzelfällen behördlich oder gerichtlich an sie gerichteten Zugangssperrungsverfügungen gebeugt hatten, [[Sperre|sperrte]] Arcor im September 2007 auf Betreiben der ''Video Buster Gruppe'', die [[DVD-Verleih]]e und pornografische [[Internetangebot]]e in Deutschland unterhält, erstmalig den [[Internetzugang|Zugang]] zu mehreren ausländischen [[Website]]s (u. a. [[YouPorn|youporn.com]] und sex.com) mit [[Pornografie|pornografischen]] Inhalten, die keine dem deutschen [[Jugendmedienschutz-Staatsvertrag]] genügende [[Altersverifikation]] aufweisen, ohne eine vorliegende an den Zugangsanbieter adressierte Sperrungsverfügung.<ref>[http://www.focus.de/digital/internet/tid-7380/internet_aid_132422.html ''Porno-Sperre bei Arcor''] In: [[Focus Online]], 11. September 2007</ref><ref>[http://www.welt.de/webwelt/article1175254/Arcor_sperrt_seinen_Kunden_die_Sex-Seiten.html '' Arcor lässt Kunden nicht mehr auf Sex-Seiten''] In: [[Welt Online]], 11. September 2007</ref>
Nachdem sich die deutschen [[Internetzugangsanbieter]] vormals stets vehement gegen [[Contentfilter|Inhaltskontrollen]] gewehrt hatten und sich sich allenfalls in Einzelfällen behördlich oder gerichtlich an sie gerichteten Zugangssperrungsverfügungen gebeugt hatten, [[Sperre|sperrte]] Arcor im September 2007 auf Betreiben der ''Video Buster Gruppe'', die [[DVD-Verleih]]e und pornografische [[Internetangebot]]e in Deutschland unterhält, erstmalig den [[Internetzugang|Zugang]] zu mehreren ausländischen [[Website]]s (u. a. [[YouPorn|youporn.com]] und sex.com) mit [[Pornografie|pornografischen]] Inhalten, die keine dem deutschen [[Jugendmedienschutz-Staatsvertrag]] genügende [[Altersverifikation]] aufweisen, ohne eine vorliegende an den Zugangsanbieter adressierte Sperrungsverfügung.<ref>[http://www.focus.de/digital/internet/tid-7380/internet_aid_132422.html ''Porno-Sperre bei Arcor''] In: [[Focus Online]], 11. September 2007</ref><ref>[http://www.welt.de/webwelt/article1175254/Arcor_sperrt_seinen_Kunden_die_Sex-Seiten.html '' Arcor lässt Kunden nicht mehr auf Sex-Seiten''] In: [[Welt Online]], 11. September 2007</ref>


Problematisch an dieser Maßnahme war einserseits die Einschränkung der [[Informationsfreiheit]] der Nutzer bzw. die [[Zensur im Internet#Zensur und nichtstaatliche Gruppen und Firmen|Zensur]] der Inhalte. Die betroffenen Seiten lagen größtenteils auf ausländischen [[Host (Informationstechnik)|Servern]] und waren somit in der Wahl ihrer Inhalte nicht deutschem Recht untergeordnet. Durch die üblichen ''Streuungseffekte'' von Zugangssperren waren zudem von der Sperre mehrere Millionen anderer [[Domain]]s mit meist unverfänglichen Inhalten betroffen, die auf den gleichen Server-[[IP-Adresse|IPs]] wie die gesperrten Webpräsenzen zu erreichen waren. Nach einigen Tagen schaltete Arcor den Zugriff auf sämtliche Seiten wieder frei.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/96100 ''Arcor sperrte zahlreiche Websites'']. In: [[heise.de]], 17. September 2007</ref>
Problematisch an dieser Maßnahme war einserseits die Einschränkung der [[Informationsfreiheit]] der Nutzer bzw. die [[Zensur im Internet#Zensur und nichtstaatliche Gruppen und Firmen|Zensur]] der Inhalte, die zudem als solche für den Nutzer nicht erkennbar war, da der Seitenaufruf ins Leere lief und vom Webbrowser lediglich eine Zeitüberschreitung der Anfrage gemeldet wurde. Die betroffenen Seiten lagen größtenteils auf ausländischen [[Host (Informationstechnik)|Servern]] und waren somit in der Wahl ihrer Inhalte nicht deutschem Recht untergeordnet. Durch die üblichen ''Streuungseffekte'' von Zugangssperren waren zudem von der Sperre mehrere Millionen anderer [[Domain]]s mit meist unverfänglichen Inhalten betroffen, die auf den gleichen Server-[[IP-Adresse|IPs]] wie die gesperrten Webpräsenzen zu erreichen waren. Nach einigen Tagen schaltete Arcor den Zugriff auf sämtliche Seiten wieder frei.

Vielfach kritisiert wurde das kommunikative Vorgehen Arcors, das Berichten in Internetforen nach zunächst in einer konsequenten Nichtinformation und teilweise in erkennbaren Falschaussagen bestanden habe. Auf Unverständnis in IT-Kreisen stieß außerdem die Erklärung, man sei sich nicht bewußt gewesen, daß durch die Sperrung einer einzelnen IP-Adresse mehrere Internetdomänen unerreichbar würden<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/96100 ''Arcor sperrte zahlreiche Websites'']. In: [[heise.de]], 17. September 2007</ref><ref>[http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?list=1&forum_id=123768 ''Arcor sperrt Zugriff auf Porno-Seiten'']. In: heise News-Foren, 11. September 2007</ref><ref>[http://www.heise.de/netze/news/foren/go.shtml?list=1&forum_id=124148 ''Arcor sperrte zahlreiche Websites [Update]'']. In: heise News-Foren, 17. September 2007</ref>. Ebenfalls kritisiert wurde die nicht eindeutige Distanzierung von künftigen Sperrversuchen, da man lediglich kundgab, "vorerst" keine weiteren Sperrungen vorzunehmen zu wollen.<ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,506143,00.html ''Arcor stoppt den Pornofilter'']. In: Spiegel Online, 17. September 2007</ref>


== Sponsoring ==
== Sponsoring ==

Version vom 10. Oktober 2007, 23:30 Uhr

Arcor AG & Co. KG

Rechtsform AG & Co. KG
Gründung 1997
Sitz Eschborn
Leitung Harald Stöber, Vorstandsvorsitzender
Mitarbeiterzahl 3.869 (Dezember 2005)
Umsatz 1,9 Mrd. EUR (2005/06)
Branche Telekommunikation
Website www.arcor.de
Zentrale in Eschborn

Die Arcor AG & Co. KG ist das derzeit zweitgrößte Festnetz-Telekommunikationsunternehmen Deutschlands mit Hauptsitz in Eschborn.

Unternehmensstruktur

Aktionäre

Die Vodafone Group Plc. (73,65 %), die Deutsche Bahn AG (18,17 %) und die Deutsche Bank (8,18 %) sind Gesellschafter der Arcor AG & Co. KG.

Niederlassungen

Arcor ist bundesweit auf neun Regionalniederlassungen in Berlin, Dresden, Essen, Eschborn, Hamburg, Hannover, Düsseldorf, München und Stuttgart verteilt.

Tagesgeschäft

Arcor gehört zu den Telefonanbietern, die über ein eigenes Festnetz bis auf die Ebene der Teilnehmervermittlungsstellen verfügen, ab dort jedoch die Anschlussleitungen der Deutschen Telekom nutzen. Arcor hat derzeit für etwa 60 % der Haushalte sein Netz bis zu den Teilnehmervermittlungsstellen ausgebaut; für die restlichen Haushalte existiert ein Anschluss an die Arcor-Weitverkehrsnetze auf Ebene der 475 Telefonnetz-Zusammenschaltungspunkte bzw. der 74 Breitband-PoPs der Telekom.

Ab Ende 2006 startete Arcor mit der Migration seines klassischen leitungsvermittelten Telefonnetzes hin zu einer kostengünstigeren NGN-Infrastruktur; anfangs wurde nur die Telefonie der Komplettangebote von nicht per Kollokation erreichbaren Kunden über T-DSL-Resale-basierte IP-Telefonie realisiert. Seit Frühjahr 2007 wird das eigene Sprachtelefonieangebot nicht mehr als Arcor-ISDN sondern als Arcor-Sprachanschluss vermarktet und auch mittels Kollokation erreichbare Neukunden werden in zunehmenden Maß nicht mehr mittels herkömmlicher ISDN-Technik an das Arcor-Netz angebunden, sondern über NGN-Anschlüsse und Integrated Access Devices.

Arcor hatte mit ca. 3.900 Mitarbeitern zuletzt einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro (2005/06) erzielt. Die Gesellschaft ist nach der Deutschen Telekom der zweitgrößte Festnetzbetreiber in Deutschland. Ende 2006 hatten 1,9 Millionen Kunden einen ISDN-Telefonanschluss bei Arcor, 1,7 Millionen davon in Verbindung mit einem DSL-Anschluss. 1,3 Millionen Kunden hatten über Preselection die Möglichkeit gewählt, Arcor als Verbindungsnetzbetreiber an ihrem Telekom-Anschluss einstellen zu lassen und 2,3 Millionen nutzten mittels Call-by-Call fallweise die Möglichkeit, über Arcor zu telefonieren oder online zu gehen. Mit ca. 2 Millionen DSL-Kunden (Stand: 02/2007) liegt der Marktanteil von Breitbandanschlüssen bei über 12%.

Geschichte

Arcor ist aus einem joint venture von Mannesmann und Deutsche Bank namens CNI hervorgegangen. Diese joint venture Gesellschaft wurde dann mit dem ausgegliederten Telekommunikationsbereich der Deutschen Bahn, der DBKom, vereinigt. Hieraus entstand im Jahre 1996/97 die damalige Mannesmann Arcor AG & Co. KG, die nach der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone in Arcor AG & Co. KG umbenannt wurde.

Arcor ist seit Beginn der vollständigen Liberalisierung des TK-Sektors im Festnetzbereich der größte alternative Wettbewerber der Deutschen Telekom in Deutschland.

Seit April 2005 gehört Arcor auch zu den Providern für IP-Telefonie, auch als „Voice over IP“, kurz: VoIP bekannt. Bei Arcor wurde als Name für diesen Dienst „Arcor-Sprache VoIP“ geprägt, und mit in den „Persönlichen Internet Assistenten“ (kurz: PIA) integriert.

Der PIA sollte unter anderem auch die teilweise überlasteten Kunden-Hotlines von Anfragen entlasten. Ein Vorgänger mit einem Bündel verschiedener Services war der Dienst Next Generation Online.

Integrierte Beteiligungen

  • o.tel.o Communications GmbH & Co., November 2001
    Die o.tel.o ist operativ seit 2001 in Arcor integriert worden und spielt seitdem keine eigene Rolle mehr.
  • Würzburger Telekommunikations-Gesellschaft mbH (Wücom), Januar 2002
    Gesellschafter waren die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV), Städtische Sparkasse Mainfranken Würzburg, Bayernwerk NETKOM GmbH, Bayerische Landesbank Girozentrale und Überlandwerk Unterfranken Mediendienst GmbH (ÜWU). Die WüCom wurde auf Arcor verschmolzen und existiert seitdem nicht mehr als eigene Gesellschaft.
  • Arcor Online GmbH (ehemals Nexgo & germany.net), Oktober 2004
    Die Arcor Online GmbH ist Nachfolger der callisto germany.net GmbH und wurde mit dem Erwerb von o.tel.o mit übernommen. Sie hatte seit 1995 Erfahrung mit der Entwicklung von Online-Diensten. Die hundertprozentige Tochter von Arcor verantwortete die Weiterentwicklung des Arcor Online-Dienstes. Sie wurde in Arcor integriert und existiert nach Betriebsübergang nicht mehr als selbständige GmbH.
  • ISIS Multimedia Net GmbH & Co. KG., Dezember 2005

Mit der letztgenannten Integration will Arcor die eigene Position im Regierungsbezirk Düsseldorf stärken. Die Verschmelzung der Geschäftsaktivitäten erfolgte rückwirkend zum 1. April 2005, dem Beginn des Arcor-Geschäftsjahres.

Namensherkunft

Der Name sollte aus dem Feld der Telekommunikationsanbieter herausstechen. Nach der Entwicklung und Prüfung von ca. 10.000 internationalen Namenskreationen fiel die Wahl auf den von Nomen International kreierten Namen Arcor. Als Begründung wurde angegeben, „Arcor“ sei kurz und prägnant und strahle Dynamik und Kompetenz aus. Die Semantik des Namens spiele mit dem „goldenen Bogen“ (frz. l'arc d'or), dem Brückenschlag zum Kunden.

Kritik

Im Juni 2006 wurde Arcor, sowie andere DSL-Anbieter wegen ihres schlechten Kundenservices vom Verbraucherschutz scharf kritisiert. Unter anderem bemängelte die Verbraucherzentrale-NRW endlose Warteschleifen, teure Bandansagen und dreistes Benehmen gegenüber Kunden. Arcor wurde insbesondere dafür kritisiert, keine festen Termine anbieten zu können. [1]

Auf Internetforen wurde von Einschüchterungsversuchen von Arcor gegenüber Kunden berichtet, die Rechnungen verspätet beglichen hatten; ebenso von schlecht funktionierenden Anschlussgeräten, die den Verbrauchern geliefert wurden, aber auch von Telefonanschlüssen, die laut verärgerter Kunden wochenlang nicht funktionierten. [2]

Sperre von Inhalten

Nachdem sich die deutschen Internetzugangsanbieter vormals stets vehement gegen Inhaltskontrollen gewehrt hatten und sich sich allenfalls in Einzelfällen behördlich oder gerichtlich an sie gerichteten Zugangssperrungsverfügungen gebeugt hatten, sperrte Arcor im September 2007 auf Betreiben der Video Buster Gruppe, die DVD-Verleihe und pornografische Internetangebote in Deutschland unterhält, erstmalig den Zugang zu mehreren ausländischen Websites (u. a. youporn.com und sex.com) mit pornografischen Inhalten, die keine dem deutschen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag genügende Altersverifikation aufweisen, ohne eine vorliegende an den Zugangsanbieter adressierte Sperrungsverfügung.[3][4]

Problematisch an dieser Maßnahme war einserseits die Einschränkung der Informationsfreiheit der Nutzer bzw. die Zensur der Inhalte, die zudem als solche für den Nutzer nicht erkennbar war, da der Seitenaufruf ins Leere lief und vom Webbrowser lediglich eine Zeitüberschreitung der Anfrage gemeldet wurde. Die betroffenen Seiten lagen größtenteils auf ausländischen Servern und waren somit in der Wahl ihrer Inhalte nicht deutschem Recht untergeordnet. Durch die üblichen Streuungseffekte von Zugangssperren waren zudem von der Sperre mehrere Millionen anderer Domains mit meist unverfänglichen Inhalten betroffen, die auf den gleichen Server-IPs wie die gesperrten Webpräsenzen zu erreichen waren. Nach einigen Tagen schaltete Arcor den Zugriff auf sämtliche Seiten wieder frei.

Vielfach kritisiert wurde das kommunikative Vorgehen Arcors, das Berichten in Internetforen nach zunächst in einer konsequenten Nichtinformation und teilweise in erkennbaren Falschaussagen bestanden habe. Auf Unverständnis in IT-Kreisen stieß außerdem die Erklärung, man sei sich nicht bewußt gewesen, daß durch die Sperrung einer einzelnen IP-Adresse mehrere Internetdomänen unerreichbar würden[5][6][7]. Ebenfalls kritisiert wurde die nicht eindeutige Distanzierung von künftigen Sperrversuchen, da man lediglich kundgab, "vorerst" keine weiteren Sperrungen vorzunehmen zu wollen.[8]

Sponsoring

Nach einer vorangegangen Beteiligung als Haupt- und Trikotsponsor, hat Arcor sein Sponsoring des Fußballvereins Hertha BSC Berlin als Exklusivsponsor ausgebaut. Das Sponsoring wurde ab der Saison 2006/2007 von der Deutsche Bahn AG übernommen.

Arcor hat ein E-Sport-Werksteam im Zusammenhang mit der World League eSport Bundesliga mit dem Namen Arcor Electric Eleven gegründet und hat Alexander Holzhammer unter Vertrag genommen. Mittlerweile spielt Arcor Electric Eleven in der eSport Bundesliga. In der letzten Saison belegte Alexander Holzhammer mit seinem Team den dritten Platz.

Quellen

  1. Massive Kritik an DSL-Anbietern. In: Focus online, 28. Juni 2006
  2. blog.akademie.de Probleme mit Arcor
  3. Porno-Sperre bei Arcor In: Focus Online, 11. September 2007
  4. Arcor lässt Kunden nicht mehr auf Sex-Seiten In: Welt Online, 11. September 2007
  5. Arcor sperrte zahlreiche Websites. In: heise.de, 17. September 2007
  6. Arcor sperrt Zugriff auf Porno-Seiten. In: heise News-Foren, 11. September 2007
  7. Arcor sperrte zahlreiche Websites [Update]. In: heise News-Foren, 17. September 2007
  8. Arcor stoppt den Pornofilter. In: Spiegel Online, 17. September 2007

Weblinks

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