„Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Portrait muenchhausen.png|thumb|Portrait des Freiherrn von Münchhausen]]
[[Bild:Paul Gustave Doré (1832-1883) - Baron von Münchhausen (1862) - 009.jpg|thumb|[[Gustave Doré|Gustave Doré]] (Zeichnung 1862): Baron von Münchhausen]]
[[Bild:dore-munchausen-illustration.jpg|thumb|[[Gustave Doré|Doré]]s Karikatur von Münchhausen]]
'''Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen''', (* [[11. Mai]] [[1720]] in [[Bodenwerder]]; † [[22. Februar]] [[1797]] ebenda) war ein deutscher Adliger. Ihm werden die Geschichten vom '''Baron Münchhausen''' zugeschrieben.

== Entstehung des Buchs mit den Erzählungen des Barons von Münchhausen ==

Das Buch, das man heute als "den Münchhausen" zu kennen meint, beruht auf dem Zusammenwachsen der unterschiedlichsten Geschichten aus vielerlei Quellen. Man muss scharf trennen zwischen dem Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen aus Bodenwerder, der 1720–1797 gelebt hat, und dem Stoff der Erzählungen, der von allen möglichen Leuten erzählt und geschrieben wurde.

Die Entstehungsgeschichte des Buches ist so kompliziert, dass sie in einem Lexikonartikel wie diesem nicht vollständig darstellbar ist. Auf der Grundlage des Studiums der alten Ausgaben und anderer Primärquellen ist folgendes eine Zusammenfassung der wichtigsten Schritte:

[[Lukian von Samosata]] verfasste in der Spätantike sein berühmt gewordenes Werk "Vera historia", eine zeitkritische Satire mit vielerlei Lügengeschichten, die in den folgenden Jahrhunderten immer wieder aufgegriffen und verändert worden sind. Auch Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurden Sammlungen von merkwürdigen Abenteuern und von Lügengeschichten erstellt, in denen solche Anekdoten vorkommen, die später im Münchhausen-Corpus enthalten sind.

Die historische Person Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen erzählte vielleicht schon während seiner Stationierung in Riga, sicher aber nach seiner Rückkehr nach [[Bodenwerder]] etwa von 1755 an im Freundeskreis auf besondere Art Lügengeschichten und erreichte damit überregionale Bekanntheit. Nur von vier Geschichten im später erschienenen Buch weiß man, dass er sie wirklich erzählt hat. Sonst gibt es keine Beweise dafür, was er erzählt hat!

1761 erschienen drei Geschichten ohne Nennung seines Namens, aber für Wissende erkennbar ihn meinend, anonym in dem Buch „Der Sonderling“, das Rochus Graf von [[Lynar]] zur moralischen Erziehung seiner Bediensteten geschrieben hatte. 1781 erschienen dann 18 Anekdoten, einem Herrn „M-h-s-n“ in den Mund gelegt, darunter auch die von Lynar, anonym im „Vademecum für lustige Leute“; der Verleger dieses Büchleins ist nicht sicher der Verleger [[Mylius]], wie es immer heißt – sein Name fehlt nämlich auf der Titelseite. 1783 folgen im „Vademecum“ nochmals ein paar Geschichten von „M“. Einige dieser Anekdoten kommen schon in den erwähnten älteren Lügensammlungen vor.

[[Rudolf Erich Raspe]], in England lebender deutscher Gelehrter machte aus den beiden Vademecum-Texten das erste schmale Münchhausen-Büchlein auf Englisch, er schrieb es im Sommer/Herbst 1785 und publizierte es anonym im Dezember 1785. Raspe erweiterte es im April 1786 vor allem um die Seeabenteuer.

Diese Fassung bekam der deutsche Dichter [[Gottfried August Bürger]] in die Hände, machte daraus seine erste deutsche Fassung, die im September 1786 in Göttingen erschien. Raspe brachte im Mai und Juli 1786 und im Frühjahr 1787 je eine erweiterte 3., 4. und 5. Auflage in England heraus. Dort baute er dann Geschichten vom erwähnten Lukian und aus der englischen Kriegsberichtliteratur ein. Bürger benutzte die fünfte Raspische Ausgabe, um daraus seine zweite erweiterte deutsche zu erarbeiten, die im Herbst 1788 herauskam.

Sowohl Raspe als auch Bürger bedienen sich bei ihren Erweiterungen wieder vielfältigster Quellen und Anregungen. Raspe schrieb 1789 die 6. Auflage, nochmals erweitert, und 1792 einen zweiten Band, von denen Bürger keine Notiz mehr nimmt. Also ein Bruchteil dessen, was in den Büchern von Raspe und Bürger steht, hat mit der historischen Person direkt zu tun.
Die Übersetzungen in weitere Sprachen wie Französisch, Holländisch, Schwedisch, die sehr schnell folgen, verzeichnen auf ihren Titelblättern jeweils, welches ihre Vorlage sei – diese Angaben sind alle falsch oder unvollständig. Ausnahmslos haben die Autoren und Übersetzer der anderen Sprachen selber weiterphantasiert, ergänzt oder verändert oder mehrere ältere Vorlagen gemischt.
Heute ist es wohl so, dass keine einzige absolut vollständige und wortidentische Fassung auf Deutsch und auf Englisch im Buchhandel ist, die den exakten und vollständigen Wortlaut von einer Raspe- oder Bürger-Ausgabe enthalten würde.
(Quelle: Die Untersuchung der originalen Ausgaben des 18. und frühen 19. Jahrhunderts und der Sekundärliteratur.)

== Leben ==
[[Bild:Muenchhausen Kirchturm.png|thumb|left|Anlässlich Münchhausens Hochzeit vor der Kirche zu Pernigel (Liepupe)]]
Baron Münchhausen diente unter anderem in der [[Armee (Russisches Zarenreich)|russischen Armee]] und nahm an zwei [[Türkenkriege]]n teil. Einige der ihm zugeschriebenen Lügengeschichten – wie etwa der berühmte Ritt auf der [[Kanone]]nkugel – haben diese kriegerischen Auseinandersetzungen zum Hintergrund.

Aus seinem Leben erhalten geblieben ist u. a. die [[Schenke]] im früheren [[Livland|livländischen]], jetzt [[Lettland|lettischen]] [[Dunte]], wo der damals einem [[Riga]]er [[Regiment]] angehörende Baron seine fantasievollen Abenteuer zum besten gegeben haben soll.

Hierher wurde er von seinem Freund, dem [[Deutschbalten|baltischen]] Landadligen [[Georg Gustav von Dunten]], zur Entenjagd eingeladen. Münchhausen lernte bei dieser Gelegenheit dessen Tochter [[Jacobine von Dunten]] kennen, die er dann am 2. Februar 1744 in der Kirche zu [[Liepupe|Pernigel]], unweit [[Dunte]] heiratete. In Dunte ist heute vom ehemaligen Landsitz derer von Dunten das restaurierte Forsthaus, die renaturierten Müllerteiche, das als Museum wiedererbaute Gutshaus und die alte Wäscherei noch zu besichtigen.

Ab 1750 verlebte Münchhausen mit seiner Frau auf dem ererbten Gut in Bodenwerder weitere 40 glückliche, wenngleich kinderlose Jahre.

Nach dem Tod seiner Frau ging der alte Münchhausen 1794 mit der 20jährigen [[Bernhardine von Brünn]] die Ehe ein, welche alsbald mit schlimmen Zerwürfnissen und einem Aufsehen erregenden ruinösen [[Scheidung]]sprozess endete.

== Nachwirkungen ==
Seit dem 18. Juli 2005 steht im [[Kaliningrad]]er Zentralpark ein Münchhausendenkmal, das auf Initiative des Klubs der „[[Enkel Münchhausens]]“ (Внучата Мюнхгаузена) als Geschenk der Partnerstadt Bodenwerder errichtet wurde.
Es stellt Münchhausen beim Ritt auf der Kanonenkugel dar.
Bodenwerder ist im Weserbergland auch als Münchhausenstadt bekannt.

=== Literarische Gestaltung ===
Die Figur des legendären Lügenbarons fand in folgenden Werken literarische Gestaltung:

* [[Rudolf Erich Raspe]]: ''Baron Münchhausens Erzählungen seiner wundersamen Reisen.'' (1785)
* [[Gottfried August Bürger]]: ''Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande – Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen.'' (1786) [http://gutenberg.spiegel.de/buerger/muenchhs/muenchhs.htm]
* [[Karl Leberecht Immermann]]: ''Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken.'' (1839) [http://gutenberg.spiegel.de/immerman/muenchim/muenchim.htm]
* Fritz Pfudel: ''Der Blitzjunge oder Ein zweiter Münchhausen.'' (Lustspiel in 2 Aufzügen; 1895)
* [[Paul Scheerbart]]: ''Münchhausen und Clarissa.'' (1906) [http://gutenberg.spiegel.de/scheerba/muenclar/muenclar.htm]
* [[Paul Scheerbart]]: ''Das große Licht. Ein Münchhausen-Bevier.'' (1912) [http://gutenberg.spiegel.de/scheerba/grlicht/grlicht.htm]
* [[Carl Haensel]]: ''Das war Münchhausen'' (1933)
*Dirk und Anke Seliger: ''Baron Münchhausens wahre Lügen'' (2006)

Die Geschichten von Münchhausen gehören in die Tradition der Lügengeschichten, die weit in die Literatur des klassischen Altertums, das talmudische Judentum und das frühe orientalische Erzählgut zurückreicht und von den humanistischen [[Fazetie]]n- und [[Schwank]]-Sammlungen des 15. und 16. Jhds. in Deutschland fortgeführt wurde. Grundlage dafür, dass die Gattungstradition in der Aufklärung neu aufgegriffen wurde, waren die Lügenerzählungen des historischen Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen.

Die Geschichten wurden zunächst von einem anonymen Autor niedergeschrieben und im Rahmen des in Berlin erscheinenden ''Vade Mecum für lustige Leute'' 1781 veröffentlicht (''M-h-s-nsche Geschichten''), worüber der öffentlichkeitsscheue Münchhausen sehr wütend war. Rudolf Erich Raspe, bereits bekannt als Übersetzer von [[Johann Georg Adam Forster|Georg Forsters]] ''A Voyage round the World'', fertigte eine englische Übersetzung der kurzen Texte an, erweitert sie und fasst sie als erster in Buchform. (''Baron Munchhausens Narrative of His Marvellous Travels und Campaigns in Russia'', 1785) Als Konzession an die Seefahrernation England wird das Buch in seiner vierten Auflage mit einer Reihe von See- und Schiffsabenteuern ergänzt.

In dieser Form gelangten die Geschichten des Lügenbarons in die Hände von [[Gottfried August Bürger]], der sie zurück ins Deutsche übersetzte und frei bearbeitete. Er übernahm dabei Raspes Erweiterungen und dessen Aufteilung in Land- und Seeabenteuer und fügte ihnen noch weitere acht Abenteuer hinzu. Obwohl zahlreiche Bearbeitungen des Stoffes folgten, bleibt die Version von Bürger, die drei Jahre später noch in einer abermals erweiterten Ausgabe erschien (1788), bis heute die bekannteste. Sie wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Als weitere Bearbeitung ist noch ''Der Lügenkaiser'' von [[Ludwig von Alvensleben (Schriftsteller)|Ludwig von Alvensleben]] (1833) zu nennen. Darin geht es um die Erlebnisse von Münchhausen jun.

''Siehe auch'': [[Münchhausens Reise nach Rußland und St. Petersburg]]

=== Film ===
Seit 1911 sind Münchhausen-Geschichten mehrfach verfilmt worden, sowohl als Real- wie auch als Zeichentrickfilm.

* Die wohl früheste Verfilmung ist der Stummfilm ''Les Aventures de baron de Munchhausen'' von Georges Méliès aus dem Jahr 1911.

* Zu den bekanntesten Verfilmungen gehört der UFA-Film ''[[Münchhausen (Film)|Münchhausen]]'' von 1943 mit [[Hans Albers]] in der Titelrolle. Drehbuchautor war [[Erich Kästner]], der nur unter Pseudonym (als ''Berthold Bürger'') schreiben durfte. Mit 6,5 Millionen(?) Reichsmark Produktionskosten war der technisch aufwendige Streifen die teuerste Filmproduktion der NS-Zeit.

* 1988 gab es eine Version des ehemaligen [[Monty Python|Monty-Python]]-Mitglieds [[Terry Gilliam]] unter dem Titel „[[Die Abenteuer des Baron Münchhausen]]“, in dem unter anderem [[John Neville]], [[Eric Idle]], [[Oliver Reed]], [[Robin Williams]] und [[Sting]] mitspielten.

=== Theater/Musical ===
Über Münchhausen gibt es diverse Theaterstücke und Inszenierungen. Z.B. seit 2005 durch [[Zauberbühne|die Zauberbühne]] als Mischform aus Menschen- und Figurentheater.

In Bodenwerder wird auf dem Gelände des ehemaligen Landgutes des Baron von Münchhausen ein [[Musical]] auf einer [[Freilichtbühne]] gezeigt.

=== Medizin ===
In der Medizin wurde Münchhausen Namensgeber für das [[Münchhausen-Syndrom]] und das [[Münchhausen-by-proxy-Syndrom]].

''Siehe auch:'' [[Pseudologie]] (Geltungszwang)

=== Numismatik ===
==== Gedenkmünze 2005 ====
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" align="right" style="margin-left:1em; background:#e3e3e3;"
! colspan="2" | Ausgabedaten
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Nominalwert: || 1 [[Lats|Lat]] (ca. 1,40 [[Euro|EUR]])
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Gewicht: || 31,47 g
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Durchmesser: || 38,61 mm
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Material: || [[Silber#Silberlegierung|Sterlingsilber]] (925/1000)
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Prägung: || 2005, Königlich<br />Niederländische Münze
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Entwurf: || Arvids Priedite (Grafik)<br />[[Janis Strupulis]] (Prägeform)
|}
Anlässlich der Neueröffnung des Münchhausenmuseums in der Münchhausenwelt ([[Lettische Sprache|lettisch]]: ''Minhauzena pasaule'') in [[Dunte]] ([[Lettland]]) ließ die Lettische Bank eine [[Gedenkmünze]] mit Motiven zum '''Baron Münchhausen''' prägen. Münchhausen lebte dort von 1737 bis 1750.
'''Avers:''' Im zentralen Feld der Münze ist ein Hund mit am Schwanz befestigter Laterne auf mattem Untergrund dargestellt. Er wird umrankt von einer auf glänzendem Hintergrund dargestellten Kette aus 7 fliegenden Enten, die Münchhausen hinter sich herziehen.

Die Inschrift „2005“ steht im oberen Halbkreis der Münze; ebenfalls im Halbkreis angeordnet ist die Inschrift „VIENS SIMTS SANTIMU“ ([[Deutsche Sprache|deutsch]]: ''Einhundert Santims'') im unteren Teil der Münze.

'''Revers:''' Auf glänzendem Hintergrund sind Darstellungen aus den Erzählungen des Barons Münchhausen im Kreis angeordnet: Der Baron mit einer Flinte, sein Jagdhund zu seinen Füßen, ein Fasan, zwei Hasen, ein Hirsch und ein wilder Keiler. Der äußere Kreis der Münze enthält die Inschriften "BARONS MINHAUZENS" und „K.F.H. FREIHERR VON MÜNCHHAUSEN“ durch einen Punkt getrennt auf mattem Hintergrund.

'''Rand:''' Zu sehen sind die Inschriften „LATVIJAS BANKA“ (deutsch: ''Bank von Lettland'') und "LATVIJAS REPUBLIKA" (deutsch: ''Lettische Republik'') durch Punkt getrennt.

==== Gedenkmedaille 1991 ====
Der lettische Künstler [[Janis Strupulis]] schuf 1991 eine [[Medaille|Gedenkmedaille]] mit der Abbildung des Kopfes des jungen Münchhausens unter anderem für das Museum für Geschichte und Kunst im lettischen [[Jelgava]] (vormals [[Deutsche Sprache|deutsch]]: ''Mitau'') sowie auch für das Münchhausenmuseum in [[Dunte]].

Die Mitte der Medaillenvorderseite wird von Münchhausens Kopf eingenommen. Neben der Darstellung von Münchhausens Kopf befindet sich die Jahreszahl „1991“ mit dem mittig eingearbeiteten Siegel des Künstlers, welches als ein im Rechteck stehendes „S“ dargestellt wird.

Im äußeren oberen Dreiviertelkreis angeordnet ist die Inschrift „FREIHERR HIERONYM KARL FRIEDRICH VON MÜNCHHAUSEN“. Im unteren Viertelkreis stehen die Lebensdaten „1720 – 1797“ von der restlichen Inschrift durch Punkt getrennt.

=== Philatelie ===
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" align="right" style="margin-left:1em; background:#e3e3e3;"
! colspan="2" | Ausgabedaten
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Nennwert: || 0,30 Lats
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Ausgabedatum: || 1. April 2005
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Auflage: || 300.000
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Druckerei: || Joh. Enschede<br />Niederland
|---- bgcolor="#ffffff" valign="top"
| Entwurf: || E. Viliama
|}
Am 1. April 2005 brachte die [[Lettland|lettische]] [[Post]] eine [[Sondermarke]] anlässlich des 285. Geburtstages von Münchhausen heraus. Thema der Briefmarke: ''Die Abenteuer des Münchhausen''.

Die Marke zeigt Münchhausen mit seinem Jagdhund bei einem Glas Rotwein vor begeisterten Zuhörern.

Passend zur Marke ist ein [[Ersttagsbrief]] mit [[Sonderstempel]] der Münchhausenwelt in Dunte ([[Lettische Sprache|lettisch]]: ''Minhauzena pasaule'' – siehe [[#Weblinks|Weblinks]]) erschienen.
<!-- weitere Sondermarken bitte ergänzen -->

== Münchhausen-Methode ==
In Anlehnung an die Geschichte von Münchhausen, der sich selbst aus dem Sumpf gezogen haben will, ist die '''Münchhausen-Methode''' benannt (engl. [[Bootstrapping]]; siehe auch [[Münchhausen-Trilemma]]), nach der man sich ohne die im Grunde erforderliche Hilfe von außen durch eigene Kraft aus seiner eigenen Notlage befreit.

== Literatur ==
* Leonid Lewin: ''Wann kam Hieronymus von Münchhausen (1720–1797) nach Rußland?''. in Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte, B. 78, 1997, S. 263-265. (siehe auch [http://www.ostu.ru/personal/levin/jahrbuch97.html Artikel im Internet])
* Leonid Lewin: ''Russkij skasocnik baron M-g-s-n. [Baron von Münchhausen in Rußland.]''. in Rodina, N 1, Moskau, 1999, S. 52-57 (siehe auch [http://www.ostu.ru/personal/levin/heimat_1_99.html den russischen Artikel im Internet])
* Artikel ''Wunderbare Reise zu Wasser und Lande, Feldzüge und lustige Abentheuer des Freyherrn von Münchhausen, wie er dieselben bey der Flasche im Cirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt''. Kindlers neues Literaturlexikon, Bd. 3, Bp-Ck, Studienausgabe, S. 325f.

== Weblinks ==
* {{Wikisource|Münchhausen (Gottfried August Bürger)}}
* [[s:ADB:Münchhausen, Hieronimus Karl Friedrich Freiherr von|Hieronymus von Münchhausen]], ''[[Allgemeine Deutsche Biographie]]'' (1875–1910)
* [http://german.imdb.com/find?tt=on;nm=on;mx=20;q=M%FCnchhausen Filmliste mit Münchhausen bei der deutschen IMDb]
* [http://www.bodenwerder.de/ Die Münchhausenstadt Bodenwerder] (Geburts- und Wohnort Münchhausens)
* [http://www.minhauzenapasaule.lv/ Das Münchhausenmuseum in Dunte] (''lettisch''; Geburtsort von Münchhausens erster Frau)
:* [http://www.bank.lv/images/img_lb/naudas/images/Minhauzens_averss.jpg Gedenkmünze (2005), Vorderseite]
:* [http://www.bank.lv/images/img_lb/naudas/images/Minhauzens_reverss.jpg Gedenkmünze (2005), Rückseite]
* [http://www.artmedal.net/strupulis/pics/muenchhausen.jpg Abbildung der Gedenkmedaille (1991)]
* [http://www.pasts.lv/objs/shop/goods_1055.jpg Abbildung der Briefmarke (2005)]
* [http://www.muenchhausen.ch/ Die Münchhausen-Bibliothek]
* [http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=2198 Münchhausens Abenteuer in Bildern von Oskar Herrfurth]

<!-- ü wird zu u in Kategorie-Sortierung – siehe [[Wikipedia:Kategorien#Zuordnung von Kategorien zu Artikeln|hier]] und [[:Kategorie:Person|hier]] -->
{{DEFAULTSORT:Munchhausen, Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von}}
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Geboren 1720]]
[[Kategorie:Gestorben 1797]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Briefmarke]]
[[Kategorie:Numismatik]]
[[Kategorie:Utopie]]

{{Personendaten
|NAME=Münchhausen, Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von
|ALTERNATIVNAMEN= Lügenbaron
|KURZBESCHREIBUNG=Baron Münchhausen
|GEBURTSDATUM=[[11. Mai]] [[1720]]
|GEBURTSORT=[[Bodenwerder]] im [[Weserbergland]]
|STERBEDATUM=[[22. Februar]] [[1797]]
|STERBEORT=[[Bodenwerder]] im [[Weserbergland]]
}}

[[da:Baron von Münchhausen]]
[[en:Baron Münchhausen]]
[[eo:Münchhausen]]
[[es:Barón de Münchhausen]]
[[et:Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen]]
[[fi:Paroni von Münchhausen]]
[[fr:Karl Friedrich Hiéronymus, baron de Münchhausen]]
[[he:הברון מינכהאוזן]]
[[id:Baron von Münchhausen]]
[[it:Barone di Münchhausen]]
[[ja:ミュンヒハウゼン男爵]]
[[lt:Baronas Miunchhausenas]]
[[nl:Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen]]
[[nn:Baron von Münchhausen]]
[[pl:Baron Münchhausen]]
[[pt:Barão de Münchhausen]]
[[ru:Мюнхгаузен, Иероним Карл Фридрих фон]]
[[sr:Минхаузен]]
[[sv:Baron von Münchhausen]]

Version vom 28. Oktober 2007, 21:10 Uhr

Portrait des Freiherrn von Münchhausen
Gustave Doré (Zeichnung 1862): Baron von Münchhausen
Dorés Karikatur von Münchhausen

Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen, (* 11. Mai 1720 in Bodenwerder; † 22. Februar 1797 ebenda) war ein deutscher Adliger. Ihm werden die Geschichten vom Baron Münchhausen zugeschrieben.

Entstehung des Buchs mit den Erzählungen des Barons von Münchhausen

Das Buch, das man heute als "den Münchhausen" zu kennen meint, beruht auf dem Zusammenwachsen der unterschiedlichsten Geschichten aus vielerlei Quellen. Man muss scharf trennen zwischen dem Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen aus Bodenwerder, der 1720–1797 gelebt hat, und dem Stoff der Erzählungen, der von allen möglichen Leuten erzählt und geschrieben wurde.

Die Entstehungsgeschichte des Buches ist so kompliziert, dass sie in einem Lexikonartikel wie diesem nicht vollständig darstellbar ist. Auf der Grundlage des Studiums der alten Ausgaben und anderer Primärquellen ist folgendes eine Zusammenfassung der wichtigsten Schritte:

Lukian von Samosata verfasste in der Spätantike sein berühmt gewordenes Werk "Vera historia", eine zeitkritische Satire mit vielerlei Lügengeschichten, die in den folgenden Jahrhunderten immer wieder aufgegriffen und verändert worden sind. Auch Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurden Sammlungen von merkwürdigen Abenteuern und von Lügengeschichten erstellt, in denen solche Anekdoten vorkommen, die später im Münchhausen-Corpus enthalten sind.

Die historische Person Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen erzählte vielleicht schon während seiner Stationierung in Riga, sicher aber nach seiner Rückkehr nach Bodenwerder etwa von 1755 an im Freundeskreis auf besondere Art Lügengeschichten und erreichte damit überregionale Bekanntheit. Nur von vier Geschichten im später erschienenen Buch weiß man, dass er sie wirklich erzählt hat. Sonst gibt es keine Beweise dafür, was er erzählt hat!

1761 erschienen drei Geschichten ohne Nennung seines Namens, aber für Wissende erkennbar ihn meinend, anonym in dem Buch „Der Sonderling“, das Rochus Graf von Lynar zur moralischen Erziehung seiner Bediensteten geschrieben hatte. 1781 erschienen dann 18 Anekdoten, einem Herrn „M-h-s-n“ in den Mund gelegt, darunter auch die von Lynar, anonym im „Vademecum für lustige Leute“; der Verleger dieses Büchleins ist nicht sicher der Verleger Mylius, wie es immer heißt – sein Name fehlt nämlich auf der Titelseite. 1783 folgen im „Vademecum“ nochmals ein paar Geschichten von „M“. Einige dieser Anekdoten kommen schon in den erwähnten älteren Lügensammlungen vor.

Rudolf Erich Raspe, in England lebender deutscher Gelehrter machte aus den beiden Vademecum-Texten das erste schmale Münchhausen-Büchlein auf Englisch, er schrieb es im Sommer/Herbst 1785 und publizierte es anonym im Dezember 1785. Raspe erweiterte es im April 1786 vor allem um die Seeabenteuer.

Diese Fassung bekam der deutsche Dichter Gottfried August Bürger in die Hände, machte daraus seine erste deutsche Fassung, die im September 1786 in Göttingen erschien. Raspe brachte im Mai und Juli 1786 und im Frühjahr 1787 je eine erweiterte 3., 4. und 5. Auflage in England heraus. Dort baute er dann Geschichten vom erwähnten Lukian und aus der englischen Kriegsberichtliteratur ein. Bürger benutzte die fünfte Raspische Ausgabe, um daraus seine zweite erweiterte deutsche zu erarbeiten, die im Herbst 1788 herauskam.

Sowohl Raspe als auch Bürger bedienen sich bei ihren Erweiterungen wieder vielfältigster Quellen und Anregungen. Raspe schrieb 1789 die 6. Auflage, nochmals erweitert, und 1792 einen zweiten Band, von denen Bürger keine Notiz mehr nimmt. Also ein Bruchteil dessen, was in den Büchern von Raspe und Bürger steht, hat mit der historischen Person direkt zu tun. Die Übersetzungen in weitere Sprachen wie Französisch, Holländisch, Schwedisch, die sehr schnell folgen, verzeichnen auf ihren Titelblättern jeweils, welches ihre Vorlage sei – diese Angaben sind alle falsch oder unvollständig. Ausnahmslos haben die Autoren und Übersetzer der anderen Sprachen selber weiterphantasiert, ergänzt oder verändert oder mehrere ältere Vorlagen gemischt. Heute ist es wohl so, dass keine einzige absolut vollständige und wortidentische Fassung auf Deutsch und auf Englisch im Buchhandel ist, die den exakten und vollständigen Wortlaut von einer Raspe- oder Bürger-Ausgabe enthalten würde. (Quelle: Die Untersuchung der originalen Ausgaben des 18. und frühen 19. Jahrhunderts und der Sekundärliteratur.)

Leben

Anlässlich Münchhausens Hochzeit vor der Kirche zu Pernigel (Liepupe)

Baron Münchhausen diente unter anderem in der russischen Armee und nahm an zwei Türkenkriegen teil. Einige der ihm zugeschriebenen Lügengeschichten – wie etwa der berühmte Ritt auf der Kanonenkugel – haben diese kriegerischen Auseinandersetzungen zum Hintergrund.

Aus seinem Leben erhalten geblieben ist u. a. die Schenke im früheren livländischen, jetzt lettischen Dunte, wo der damals einem Rigaer Regiment angehörende Baron seine fantasievollen Abenteuer zum besten gegeben haben soll.

Hierher wurde er von seinem Freund, dem baltischen Landadligen Georg Gustav von Dunten, zur Entenjagd eingeladen. Münchhausen lernte bei dieser Gelegenheit dessen Tochter Jacobine von Dunten kennen, die er dann am 2. Februar 1744 in der Kirche zu Pernigel, unweit Dunte heiratete. In Dunte ist heute vom ehemaligen Landsitz derer von Dunten das restaurierte Forsthaus, die renaturierten Müllerteiche, das als Museum wiedererbaute Gutshaus und die alte Wäscherei noch zu besichtigen.

Ab 1750 verlebte Münchhausen mit seiner Frau auf dem ererbten Gut in Bodenwerder weitere 40 glückliche, wenngleich kinderlose Jahre.

Nach dem Tod seiner Frau ging der alte Münchhausen 1794 mit der 20jährigen Bernhardine von Brünn die Ehe ein, welche alsbald mit schlimmen Zerwürfnissen und einem Aufsehen erregenden ruinösen Scheidungsprozess endete.

Nachwirkungen

Seit dem 18. Juli 2005 steht im Kaliningrader Zentralpark ein Münchhausendenkmal, das auf Initiative des Klubs der „Enkel Münchhausens“ (Внучата Мюнхгаузена) als Geschenk der Partnerstadt Bodenwerder errichtet wurde. Es stellt Münchhausen beim Ritt auf der Kanonenkugel dar. Bodenwerder ist im Weserbergland auch als Münchhausenstadt bekannt.

Literarische Gestaltung

Die Figur des legendären Lügenbarons fand in folgenden Werken literarische Gestaltung:

  • Rudolf Erich Raspe: Baron Münchhausens Erzählungen seiner wundersamen Reisen. (1785)
  • Gottfried August Bürger: Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande – Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen. (1786) [1]
  • Karl Leberecht Immermann: Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken. (1839) [2]
  • Fritz Pfudel: Der Blitzjunge oder Ein zweiter Münchhausen. (Lustspiel in 2 Aufzügen; 1895)
  • Paul Scheerbart: Münchhausen und Clarissa. (1906) [3]
  • Paul Scheerbart: Das große Licht. Ein Münchhausen-Bevier. (1912) [4]
  • Carl Haensel: Das war Münchhausen (1933)
  • Dirk und Anke Seliger: Baron Münchhausens wahre Lügen (2006)

Die Geschichten von Münchhausen gehören in die Tradition der Lügengeschichten, die weit in die Literatur des klassischen Altertums, das talmudische Judentum und das frühe orientalische Erzählgut zurückreicht und von den humanistischen Fazetien- und Schwank-Sammlungen des 15. und 16. Jhds. in Deutschland fortgeführt wurde. Grundlage dafür, dass die Gattungstradition in der Aufklärung neu aufgegriffen wurde, waren die Lügenerzählungen des historischen Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen.

Die Geschichten wurden zunächst von einem anonymen Autor niedergeschrieben und im Rahmen des in Berlin erscheinenden Vade Mecum für lustige Leute 1781 veröffentlicht (M-h-s-nsche Geschichten), worüber der öffentlichkeitsscheue Münchhausen sehr wütend war. Rudolf Erich Raspe, bereits bekannt als Übersetzer von Georg Forsters A Voyage round the World, fertigte eine englische Übersetzung der kurzen Texte an, erweitert sie und fasst sie als erster in Buchform. (Baron Munchhausens Narrative of His Marvellous Travels und Campaigns in Russia, 1785) Als Konzession an die Seefahrernation England wird das Buch in seiner vierten Auflage mit einer Reihe von See- und Schiffsabenteuern ergänzt.

In dieser Form gelangten die Geschichten des Lügenbarons in die Hände von Gottfried August Bürger, der sie zurück ins Deutsche übersetzte und frei bearbeitete. Er übernahm dabei Raspes Erweiterungen und dessen Aufteilung in Land- und Seeabenteuer und fügte ihnen noch weitere acht Abenteuer hinzu. Obwohl zahlreiche Bearbeitungen des Stoffes folgten, bleibt die Version von Bürger, die drei Jahre später noch in einer abermals erweiterten Ausgabe erschien (1788), bis heute die bekannteste. Sie wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Als weitere Bearbeitung ist noch Der Lügenkaiser von Ludwig von Alvensleben (1833) zu nennen. Darin geht es um die Erlebnisse von Münchhausen jun.

Siehe auch: Münchhausens Reise nach Rußland und St. Petersburg

Film

Seit 1911 sind Münchhausen-Geschichten mehrfach verfilmt worden, sowohl als Real- wie auch als Zeichentrickfilm.

  • Die wohl früheste Verfilmung ist der Stummfilm Les Aventures de baron de Munchhausen von Georges Méliès aus dem Jahr 1911.
  • Zu den bekanntesten Verfilmungen gehört der UFA-Film Münchhausen von 1943 mit Hans Albers in der Titelrolle. Drehbuchautor war Erich Kästner, der nur unter Pseudonym (als Berthold Bürger) schreiben durfte. Mit 6,5 Millionen(?) Reichsmark Produktionskosten war der technisch aufwendige Streifen die teuerste Filmproduktion der NS-Zeit.

Theater/Musical

Über Münchhausen gibt es diverse Theaterstücke und Inszenierungen. Z.B. seit 2005 durch die Zauberbühne als Mischform aus Menschen- und Figurentheater.

In Bodenwerder wird auf dem Gelände des ehemaligen Landgutes des Baron von Münchhausen ein Musical auf einer Freilichtbühne gezeigt.

Medizin

In der Medizin wurde Münchhausen Namensgeber für das Münchhausen-Syndrom und das Münchhausen-by-proxy-Syndrom.

Siehe auch: Pseudologie (Geltungszwang)

Numismatik

Gedenkmünze 2005

Ausgabedaten
Nominalwert: 1 Lat (ca. 1,40 EUR)
Gewicht: 31,47 g
Durchmesser: 38,61 mm
Material: Sterlingsilber (925/1000)
Prägung: 2005, Königlich
Niederländische Münze
Entwurf: Arvids Priedite (Grafik)
Janis Strupulis (Prägeform)

Anlässlich der Neueröffnung des Münchhausenmuseums in der Münchhausenwelt (lettisch: Minhauzena pasaule) in Dunte (Lettland) ließ die Lettische Bank eine Gedenkmünze mit Motiven zum Baron Münchhausen prägen. Münchhausen lebte dort von 1737 bis 1750. Avers: Im zentralen Feld der Münze ist ein Hund mit am Schwanz befestigter Laterne auf mattem Untergrund dargestellt. Er wird umrankt von einer auf glänzendem Hintergrund dargestellten Kette aus 7 fliegenden Enten, die Münchhausen hinter sich herziehen.

Die Inschrift „2005“ steht im oberen Halbkreis der Münze; ebenfalls im Halbkreis angeordnet ist die Inschrift „VIENS SIMTS SANTIMU“ (deutsch: Einhundert Santims) im unteren Teil der Münze.

Revers: Auf glänzendem Hintergrund sind Darstellungen aus den Erzählungen des Barons Münchhausen im Kreis angeordnet: Der Baron mit einer Flinte, sein Jagdhund zu seinen Füßen, ein Fasan, zwei Hasen, ein Hirsch und ein wilder Keiler. Der äußere Kreis der Münze enthält die Inschriften "BARONS MINHAUZENS" und „K.F.H. FREIHERR VON MÜNCHHAUSEN“ durch einen Punkt getrennt auf mattem Hintergrund.

Rand: Zu sehen sind die Inschriften „LATVIJAS BANKA“ (deutsch: Bank von Lettland) und "LATVIJAS REPUBLIKA" (deutsch: Lettische Republik) durch Punkt getrennt.

Gedenkmedaille 1991

Der lettische Künstler Janis Strupulis schuf 1991 eine Gedenkmedaille mit der Abbildung des Kopfes des jungen Münchhausens unter anderem für das Museum für Geschichte und Kunst im lettischen Jelgava (vormals deutsch: Mitau) sowie auch für das Münchhausenmuseum in Dunte.

Die Mitte der Medaillenvorderseite wird von Münchhausens Kopf eingenommen. Neben der Darstellung von Münchhausens Kopf befindet sich die Jahreszahl „1991“ mit dem mittig eingearbeiteten Siegel des Künstlers, welches als ein im Rechteck stehendes „S“ dargestellt wird.

Im äußeren oberen Dreiviertelkreis angeordnet ist die Inschrift „FREIHERR HIERONYM KARL FRIEDRICH VON MÜNCHHAUSEN“. Im unteren Viertelkreis stehen die Lebensdaten „1720 – 1797“ von der restlichen Inschrift durch Punkt getrennt.

Philatelie

Ausgabedaten
Nennwert: 0,30 Lats
Ausgabedatum: 1. April 2005
Auflage: 300.000
Druckerei: Joh. Enschede
Niederland
Entwurf: E. Viliama

Am 1. April 2005 brachte die lettische Post eine Sondermarke anlässlich des 285. Geburtstages von Münchhausen heraus. Thema der Briefmarke: Die Abenteuer des Münchhausen.

Die Marke zeigt Münchhausen mit seinem Jagdhund bei einem Glas Rotwein vor begeisterten Zuhörern.

Passend zur Marke ist ein Ersttagsbrief mit Sonderstempel der Münchhausenwelt in Dunte (lettisch: Minhauzena pasaule – siehe Weblinks) erschienen.

Münchhausen-Methode

In Anlehnung an die Geschichte von Münchhausen, der sich selbst aus dem Sumpf gezogen haben will, ist die Münchhausen-Methode benannt (engl. Bootstrapping; siehe auch Münchhausen-Trilemma), nach der man sich ohne die im Grunde erforderliche Hilfe von außen durch eigene Kraft aus seiner eigenen Notlage befreit.

Literatur

  • Leonid Lewin: Wann kam Hieronymus von Münchhausen (1720–1797) nach Rußland?. in Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte, B. 78, 1997, S. 263-265. (siehe auch Artikel im Internet)
  • Leonid Lewin: Russkij skasocnik baron M-g-s-n. [Baron von Münchhausen in Rußland.]. in Rodina, N 1, Moskau, 1999, S. 52-57 (siehe auch den russischen Artikel im Internet)
  • Artikel Wunderbare Reise zu Wasser und Lande, Feldzüge und lustige Abentheuer des Freyherrn von Münchhausen, wie er dieselben bey der Flasche im Cirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt. Kindlers neues Literaturlexikon, Bd. 3, Bp-Ck, Studienausgabe, S. 325f.

Weblinks