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'''Abdullah bin Abd al-Aziz Al Saʿud''' ({{arF|عبد الله بن عبد العزيز آل سعود |d=ʿAbd Allāh b.ʿAbd al-ʿAzīz Āl Saʿūd}}; * [[1. August]] [[1924]] in [[Riad]], [[Saudi-Arabien]]), ist seit [[1. August]] [[2005]] [[König]] von [[Saudi-Arabien]]. Bereits seit Oktober 1995 hatte er als [[Kronprinz]] faktisch die Staatsgeschäfte geführt, nachdem sein Halbbruder und damaliger König [[Fahd ibn Abd al-Aziz]] einen Schlaganfall erlitten hatte. Er ist Hüter der beiden Heiligen Stätten in Mekka und Medina.<ref name="FAZ">[[FAZ]]: [http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EDB40EE827DCF48E0BD1185ED2E43A74C~ATpl~Ecommon~Scontent.html Treffen in schwieriger Zeit] 6. November 2007</ref>
'''Abdullah bin Abd al-Aziz Al Saʿud''' ({{arF|عبد الله بن عبد العزيز آل سعود |d=ʿAbd Allāh b.ʿAbd al-ʿAzīz Āl Saʿūd}}; * [[1. August]] [[1924]] in [[Riad]], [[Saudi-Arabien]]), ist seit [[1. August]] [[2005]] [[König]] und [[Premierminister]] von [[Saudi-Arabien]]. Dadurch ist er ebenfalls der Oberbefehlshaber des [[Streitkräfte Saudi-Arabiens|Saudischen Militärs]]. Bereits seit Oktober 1995 hatte er als [[Kronprinz]] faktisch die Staatsgeschäfte geführt, nachdem sein Halbbruder und damaliger König [[Fahd ibn Abd al-Aziz]] einen Schlaganfall erlitten hatte. Er ist Hüter der beiden Heiligen Stätten in Mekka und Medina.<ref name="FAZ">[[FAZ]]: [http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EDB40EE827DCF48E0BD1185ED2E43A74C~ATpl~Ecommon~Scontent.html Treffen in schwieriger Zeit] 6. November 2007</ref>


Abdullah ist der 15. von 37 Söhnen des Staatsgründers König [[Abd al-Aziz ibn Saud]] in der offiziellen Geburtsfolge. Kronprinz ist [[Sultan ibn Abd al-Aziz]] (* 1928), ein Halbbruder des Königs und Mitglied der [[Sudairi-Sieben]].
Abdullah ist der 15. von 37 Söhnen des Staatsgründers König [[Abd al-Aziz ibn Saud]] in der offiziellen Geburtsfolge. Kronprinz ist [[Sultan ibn Abd al-Aziz]] (* 1928), ein Halbbruder des Königs und Mitglied der [[Sudairi-Sieben]].


== Leben ==
== Leben ==
[[Bild:Kro1.jpg|thumb|right|König Abdullah wird mit dem polnischen Orden des Lächelns (Order Uśmiechu) ausgezeichnet, Warschau 26.Juni 2007]]

Abdullah wurde in Riad als Sohn von Ibn Sauds achter Frau Fahda geboren.
Abdullah wurde in Riad als Sohn von Ibn Sauds achter Frau Fahda geboren.


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Seine Erziehung erhielt Abdullah an der „Prinzenschule“ des saudischen Hofes. Teil der Erziehung war das Leben mit den [[Beduine]]n des Landes. Am 13. Oktober 1962 wurde er zum Befehlshaber der saudischen Nationalgarde, am 25. März 1975 zum 2. Stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt. Am 13. Juli 1982 wurde er erster stellvertretender Ministerpräsident und Kronprinz. Abdullah war im Laufe seines Lebens neunmal verheiratet. Aus diesen Ehen hat er vierzehn Söhne und zwanzig Töchter. Als seine offizielle Ehefrau wird Prinzessin Hussa bint Trad bin Sattam asch-Schaʿlan bezeichnet, sie gilt somit als seine [[Hauptfrau]]. Prinzessin Hussah stammt aus Syrien. Sie ist die Schwester der Ehefrau von Rifat al-Asad, dem jüngeren Bruder des verstorbenen syrischen Präsidenten Hafiz al-Asad und Onkel des jetzigen syrischen Präsidenten [[Baschar al-Assad|Baschar al-Asad]].
Seine Erziehung erhielt Abdullah an der „Prinzenschule“ des saudischen Hofes. Teil der Erziehung war das Leben mit den [[Beduine]]n des Landes. Am 13. Oktober 1962 wurde er zum Befehlshaber der saudischen Nationalgarde, am 25. März 1975 zum 2. Stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt. Am 13. Juli 1982 wurde er erster stellvertretender Ministerpräsident und Kronprinz. Abdullah war im Laufe seines Lebens neunmal verheiratet. Aus diesen Ehen hat er vierzehn Söhne und zwanzig Töchter. Als seine offizielle Ehefrau wird Prinzessin Hussa bint Trad bin Sattam asch-Schaʿlan bezeichnet, sie gilt somit als seine [[Hauptfrau]]. Prinzessin Hussah stammt aus Syrien. Sie ist die Schwester der Ehefrau von Rifat al-Asad, dem jüngeren Bruder des verstorbenen syrischen Präsidenten Hafiz al-Asad und Onkel des jetzigen syrischen Präsidenten [[Baschar al-Assad|Baschar al-Asad]].


== Religiöse und politische Überzeugung ==
== Politisches Handeln ==

=== Verhältnis zu den USA ===
Abdullah gilt als frommer [[Muslim]] und als vorsichtiger Modernisierer seines Landes, der aber nie die traditionellen und kulturellen Werte seines Landes ändern wird. Unter seiner Regentschaft fanden Kommunalwahlen statt, die ersten Wahlen in Saudi-Arabien überhaupt, zu denen allerdings keine Parteien zugelassen waren. Abdullah setzt sich für die Rechte der Frauen und der Religiösen Minderheiten ein. Anders als sein verstorbener Halbbruder Fahd, liegt sein Hauptaugenmerk eher auf dem Gebiet der lokalen arabischen Außenpolitik. Ihm ist es gelungen die verfeindeten palästinensischen Führer der Fatah und Hamas in der heiligen Stadt Mekka am 8. Februar 2007 zu einem Friedensvertrag zu weisen. Dieser sollte sich aber mittelfristig, um die inneren Konflikte der Palästinenser nachhaltig zu lösen, als wirkungsloses Mittel herausstellen.

== Verhältnis zu den USA ==


Im Oktober 1976 reiste Abdullah erstmals in die USA und traf den damaligen Präsidenten [[Gerald Ford]]. 1987 traf er mit dem damaligen Vizepräsidenten [[George H. W. Bush]] zusammen. Im September 1998 stattete Abdullah den USA unter Präsident [[Bill Clinton]] einen Staatsbesuch ab.
Im Oktober 1976 reiste Abdullah erstmals in die USA und traf den damaligen Präsidenten [[Gerald Ford]]. 1987 traf er mit dem damaligen Vizepräsidenten [[George H. W. Bush]] zusammen. Im September 1998 stattete Abdullah den USA unter Präsident [[Bill Clinton]] einen Staatsbesuch ab.


Seitdem hat er die USA mehrfach besucht. Der König gilt als persönlicher Freund der Familie Bush und als Freund Amerikas.<ref>Quelle fehlt</ref>
Seitdem hat er die USA mehrfach besucht. Der König gilt als persönlicher Freund der Familie Bush und als Freund Amerikas.<ref>Quelle fehlt</ref>
[[Bild:Saudi Crown Prince Abdullah and George W. Bush.jpg|thumb|[[George W. Bush]] und König Abdullah.]]
Im Januar 2008 besuchte der US Präsident [[George W. Bush]] Saudi-Arabien und traf sich mit König Abdullah, dabei wurde der Atomstreit mit dem Iran und der Ölpreis besprochen. Bush forderte vom König die Erdölproduktion zu steigern und damit den Ölpreis zu senken. Desweiteren wurden die angekündigten Waffenlieferung der USA an Saudi-Arabien im Wert von 20 Milliarden US Dollar konkretisiert.

König Abdullah führte Bush auf seine Pferderanch, machte ihm Geschenke und verlieh ihm als Zeichen seines Vertrauens den ''"King Abdulaziz Ehrenorden"''.<ref>http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=182826&teaserId=189020</ref> <ref>http://de.reuters.com/article/topNews/idDEHUM55230720080115</ref>


=== Einstellung zum Terrorismus ===
=== Einstellung zum Terrorismus ===
[[Bild:Kro1.jpg|thumb|300px|right|König Abdullah wird mit dem polnischen Orden des Lächelns (Order Uśmiechu) ausgezeichnet, Warschau 26.Juni 2007]]


Kurz nach dem [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|11. September 2001]], als die internationale Kritik an Saudi-Arabien wuchs, erklärte Abdullah:
Kurz nach dem [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|11. September 2001]], als die internationale Kritik an Saudi-Arabien wuchs, erklärte Abdullah:
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: ''„Der allmächtige Gott in seiner Weisheit prüft die Gläubigen, indem er solches Unglück zulässt. Aber er, in seiner Gnade, schenkt uns auch den Willen und den Antrieb, die durch den Glauben erzeugt werden, durch welche wir fähig sind, solche Tragödien in große Leistungen umzuwandeln, und Krisen, die uns zu niederzuwerfen scheinen, werden zu Möglichkeiten, die Menschheit voranzubringen. Ich hoffe, dass mit Ihrer Zusammenarbeit und Führung eine neue Welt aus den Trümmern des World Trade Center entstehen wird: eine Welt, die mit den Tugenden von Freiheit, Frieden, Wachstum und Harmonie gesegnet ist.“''<ref>[http://highmarkfunds.stockpoint.com/highmarkfunds/newspaper.asp?Mode=Middle%2BEast&Story=20020910/253p3178.xml]</ref>
: ''„Der allmächtige Gott in seiner Weisheit prüft die Gläubigen, indem er solches Unglück zulässt. Aber er, in seiner Gnade, schenkt uns auch den Willen und den Antrieb, die durch den Glauben erzeugt werden, durch welche wir fähig sind, solche Tragödien in große Leistungen umzuwandeln, und Krisen, die uns zu niederzuwerfen scheinen, werden zu Möglichkeiten, die Menschheit voranzubringen. Ich hoffe, dass mit Ihrer Zusammenarbeit und Führung eine neue Welt aus den Trümmern des World Trade Center entstehen wird: eine Welt, die mit den Tugenden von Freiheit, Frieden, Wachstum und Harmonie gesegnet ist.“''<ref>[http://highmarkfunds.stockpoint.com/highmarkfunds/newspaper.asp?Mode=Middle%2BEast&Story=20020910/253p3178.xml]</ref>


== Haltung zum Nahostkonflikt ==
Im Jahre 2002 startete Abdullah die sogenannte arabische Friedensinitiative, in der viele den Beginn des saudischen Versuchs sahen, Frieden mit [[Israel]] zu schließen. Der Plan sah die Übergabe fast der gesamten israelisch besetzen Gebiete an die [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinenser]] und die Anerkennung des Palästinenserstaates mit der Hauptstadt Ost-Jerusalem vor. Im Gegenzug bot Abdullah erstmals weitreichende Konzessionen an, darunter das Ende des arabisch-israelischen Konfliktes, einen Friedensvertrag sowie die Anerkennung Israels und die Aufnahme „normaler Beziehungen“ zwischen den arabischen Staaten und Israel.


König Abdullah setzt sich für eine Friedliche Lösung des [[Nahostkonflikt|Nahostkonfliktes]] ein. Im Jahre 2002 startete Abdullah die sogenannte arabische Friedensinitiative, in der viele den Beginn des saudischen Versuchs sahen, Frieden mit [[Israel]] zu schließen. Der Plan sah die Übergabe fast der gesamten israelisch besetzen Gebiete an die [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinenser]] und die Anerkennung des Palästinenserstaates mit der Hauptstadt Ost-Jerusalem vor. Im Gegenzug bot Abdullah erstmals weitreichende Konzessionen an, darunter das Ende des arabisch-israelischen Konfliktes, einen Friedensvertrag sowie die Anerkennung Israels und die Aufnahme „normaler Beziehungen“ zwischen den arabischen Staaten und Israel. Der Plan wurde nach Kritik sowohl durch Israel als auch aus arabischen Staaten aufgegeben.
Der Plan wurde nach Kritik sowohl durch Israel als auch aus arabischen Staaten aufgegeben.


In einem Treffen der [[Arabische Liga|Arabischen Liga]] am 29. März 2007 in Riad kritisierte König Abdullah die Regierungen der Arabischen Staaten, wörtlich sagte er:
== Religiöse und politische Überzeugung ==


: ''„Blutvergießen im besetzten Irak, Paralyse im Libanon, eine schwache Führung im Sudan, ein Bürgerkrieg nach dem anderen in Somalia. Die Schuld liegt bei uns selbst, bei uns, den Führern der arabischen Welt.“''
Abdullah gilt als frommer [[Muslim]]. Die saudische Königsfamilie finanziert [[Madrasa|Koranschulen]] in aller Welt. Saudi-Arabien war bis zu den Terroranschlägen vom 11. September einer der Förderer des [[Taliban]]-Regimes in [[Afghanistan]]. Abdullah gilt als vorsichtiger Modernisierer seines Landes, der aber nie die traditionellen und kulturellen Werte seines Landes ändern wird. Unter seiner Regentschaft fanden Kommunalwahlen statt, die ersten Wahlen in Saudi-Arabien überhaupt, zu denen allerdings keine Parteien zugelassen waren. Anders als sein verstorbener Halbbruder Fahd, liegt sein Hauptaugenmerk eher auf dem Gebiet der lokalen arabischen Außenpolitik. Ihm ist es gelungen die verfeindeten palästinensischen Führer der Fatah und Hamas in der heiligen Stadt Mekka am 8. Februar 2007 zu einem Friedensvertrag zu weisen. Dieser sollte sich aber mittelfristig, um die inneren Konflikte der Palästinenser nachhaltig zu lösen, als wirkungsloses Mittel herausstellen.


Gegenüber der New York Times erwähnte König Abdullah sogar das er in Erwähnung ziehe, eine Friedensreise nach [[Jerusalem]] zu unternehmen.<ref>http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,475098,00.html Spiegel.de: Der Gute Mann aus Riad</ref>
Während in Europa - oft mit saudischem Geld - neue Moscheen und Gebetsräume entstehen, haben viele Christen in islamischen Ländern die größte Mühe, ihren Glauben auszuüben. Die Schiiten Saudi-Arabiens klagen über Diskriminierung, wenn nicht offene Unterdrückung.<ref name="FAZ"/>


Im [[Libanonkrieg 2006]] kritisierte König Abdullah sowohl die [[Hisbollah]] auch als Israel, nachdem [[Ehud Olmert]] nach den ersten Kriegstagen angekündigt hatte die Offensive weiter fortzuführen warnte der König vor einem neuen Nahostkrieg an dem Israel Schuld sei, wörtlich sagte er:
== Auslandsreisen ==


: ''„Wenn die Friedensoption an der israelischen Arroganz scheitert, wird es keine andere Option außer Krieg geben.“''
Am 8. August 2006 reiste er zu einem Staatsbesuch in die [[Türkei]], Abdullah war seit 40 Jahren der erste König der die Türkei besuchte. Dabei wurden sechs Wirtschaftliche und eine Militärische Vereinbarung unterzeichnet.<ref>CNN Türk: [http://www.cnnturk.com/TURKIYE/haber_detay.asp?PID=318&HID=1&haberID=213875 Kral Abdullah Türkiye'ye geldi]</ref>

Desweiteren sicherte der König dem Libanon 500 Millionen US Dollar für den Wiederaufbau des Landes zu. Weitere 250 Millionen Dollar Hilfsgelder sicherte er an die Palästinenser zu. <ref>http://www.focus.de/politik/ausland/nahost/saudi-arabien_aid_112498.html Spiegel.de: König Abdullah warnt vor Nahost-Krieg</ref>

== Verhältnis zum Iran ==

König Abdullah hat im wesentlichen zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen den beiden Erzfeinden [[Iran]] und Saudi-Arabien beigetragen.

Im Jahre 2001 besuchte er den Iran und empfang im gleichen Jahr den damaligen Iranischen Präsidenten [[Chatami]] in [[Riad]], dies besiegelte die Normalisierung der Beziehungen. <ref>[http://www.bpb.de/publikationen/WRMCK2,4,0,Iran_und_die_arabische_Welt.html Spiegel.de: Bundeszentrale für Politische Bildung: Saudi-Arabien und Iran</ref>

Der aktuelle iranische Präsident [[Mahmud Ahmadinedschad]] hat am 01.03.2007 zum ersten Mal Saudi-Arabien besucht und hat sich in Riad mit König Abdullah getroffen. Das Treffen dauerte Acht Stunden, dabei soll das Politische Klima zwischen den beiden Regierungen verbessert worden sein und nach Aussage des Iranischen Präsidenten sei man sich einig in den ''"Zentralen Fragen"''.<ref>http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2372759,00.html Deutsche Welle: Iran und Saudi-Arabien: Einig in zentralen Fragen der Region</ref>

Ende 2007 lud König Abdullah Mahmud Ahmadinedschad zur [[Haddsch]] ein, dies hatte vor allem einen Symbolischen Wert da es das erste mal in Saudi-Arabiens Geschichte vorkam das ein König, einen [[Schiiten|Schiitischen]] Führer Offiziell zur Haddsch eingeladen hat. Es sollen dabei auch Politische Themen besprochen worden sein. Beide Länder machten anschließend klar das sie auf ''"friedliche Koexistenz"'' setzen. Die Saudische Regierung sagte das sie gemeinsam mit den anderen Golfstaaten einen Militärschlag gegen den Iran vermeiden will und in der Angelegenheit des [[Iranisches Atomprogramm|Iranischen Atomprogrammes]] schlichten will. <ref>http://www.ftd.de/politik/international/:Irans%20Pr%E4sident%20Mekka/293687.html</ref>

Um den Atomstreit mit dem Iran zu entschärfen, ließ König Abdullah einen einen früheren Kompromissvorschlag für die friedliche Nutzung der Atomenergie im Nahen und Mittleren Osten vorschlagen: In einem neutralen Land soll [[Uran]] angereichert werden und den Staaten des Nahen Ostens zur Verfügung gestellt werden. Die iranische Regierung wies die Idee jedoch umgehend als ''„bedeutungslos“'' zurück.<ref>http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EEF5DB2E2CB6945A7A139FCEB41C71087~ATpl~Ecommon~Scontent.html</ref>

== Auslandsreisen und Empfänge ==

Am 24. April 2006 empfing er das Chinesische Staatsoberhaupt [[Hu Jintao]], dabei wurde vor allem die Regionale Sicherheitslage, Freundschaftliche sowie Wirtschaftliche Themen angesprochen. König Abdullah würdigte die konstruktive Rolle [[Volksrepublik China|Chinas]] bei der Verwirklichung von Frieden und der Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung im Nahen Osten und in der Golfregion.<ref>http://www.china-embassy.ch/ger/4/t248424.htm</ref>

Am 8. August 2006 reiste er zu einem Staatsbesuch in die [[Türkei]], Abdullah war seit 40 Jahren der erste König der die Türkei besuchte. Dabei wurden sechs Wirtschaftliche und eine Militärische Vereinbarung unterzeichnet.<ref>CNN Türk: [http://www.cnnturk.com/TURKIYE/haber_detay.asp?PID=318&HID=1&haberID=213875 Kral Abdullah Türkiye'ye geldi]</ref> Die Saudis kamen mit einer Delegation von 300 Politikern und Geschäftsleuten in 7 Flugzeugen. Die Delegation bestand nur aus Männern. Der König traf sich mit dem ehemaligen türkischen Staatspräsidenten [[Ahmet Necdet Sezer]] zum Abendessen im [[Dolmabahçe-Palast]]. Am folgenden Tag folgte ein Treffen mit dem damaligen Außenminister, dem heutigen Präsident [[Abdullah Gül]], dem Ministerpräsidenten [[Recep Tayyip Erdoğan]] und Offizieren der Türkischen Streitkräfte. Dabei wurde auch der Auftrag erteilt 300 der 1750 [[M113]] der Saudischen Streitkräfte auf den Neusten Stand Aufzurüsten. Der Auftrag hat für die türkische Rüstungsindustrie einen Wert von 200 Millionen US Dollar. Anschließend am 30. Mai 2007 traf sich der türkische Verteidigungsminister [[Mehmet Vecdi Gönül]] in [[Dschiddah]] mit dem Kronprinz und Verteidigungsminister [[Sultan ibn Abd al-Aziz]], sowie kurz mit König Abdullah. Hohe Offiziere der [[Türkische Streitkräfte|Türkischen Streitkräfte]] und der [[Streitkräfte Saudi-Arabiens|Saudischen Streitkräfte]] unterhielten sich untereinander und mit den Ministern über die Möglichkeiten weiterer Militärischer Zusammenarbeit.<ref>http://trmilitary.com/esite/latest/turkey-s-fnss-to-upgrade-saudi-m113-armored-vehicles.html</ref><ref>http://www.voanews.com/turkish/archive/2006-08/2006-08-08-voa21.cfm</ref><ref>http://de.truveo.com/K%C3%B6nig-Abdullah-besucht-Gro%C3%9Fbritannien/id/3198849924</ref> <ref>http://www.arabnews.com/?page=1&section=0&article=96851&d=30&m=5&y=2007</ref>


Am 6. November 2007 wurde der König von Papst [[Benedikt XVI.]] in Audienz empfangen. Es war der erste Besuch des saudischen Monarchen und „Hüters der beiden heiligen Stätten“ des Islam (dies ist Teil des offiziellen Titels des Königs) bei einem lateinischen Papst. Die beiden Staaten unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.<ref>[[Radio Vatikan]]: [http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/index.asp Vatikan: Interreligiöser Dialog mit König Saudi Arabiens] 6. November 2007</ref> Es gibt keinen saudi-arabischen Staatsbürger, der christlicher Konfession ist.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/840/141534/ Der Pilger aus Riad] 6. November 2007</ref>
Am 6. November 2007 wurde der König von Papst [[Benedikt XVI.]] in Audienz empfangen. Es war der erste Besuch des saudischen Monarchen und „Hüters der beiden heiligen Stätten“ des Islam (dies ist Teil des offiziellen Titels des Königs) bei einem lateinischen Papst. Die beiden Staaten unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.<ref>[[Radio Vatikan]]: [http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/index.asp Vatikan: Interreligiöser Dialog mit König Saudi Arabiens] 6. November 2007</ref> Es gibt keinen saudi-arabischen Staatsbürger, der christlicher Konfession ist.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/840/141534/ Der Pilger aus Riad] 6. November 2007</ref>


Am 7. November 2007 besuchte König Abdullah Deutschland und traf sich zu Gesprächen mit [[Angela Merkel]]. Dabei ging es um die Lage in Nahost sowie um die Entwicklung im Iran, so der stellvertretende Regierungssprecher [[Thomas Steg]]. Zuvor war der König im Kanzleramt mit Militärischen Ehren empfangen worden.<ref>Epochtimes: [http://www.epochtimes.de/articles/2007/11/07/193161.html König Abdullah zu Gegenbesuch in Deutschland eingetroffen]</ref>
Am 7. November 2007 besuchte König Abdullah Deutschland und traf sich zu Gesprächen mit [[Angela Merkel]], Bundespräsident Köhler und Außenminister [[Frank-Walter Steinmeier]]. Dabei ging es um die Lage in Nahost sowie um die Entwicklung im Iran, so der stellvertretende Regierungssprecher [[Thomas Steg]]. Zuvor war der König im Kanzleramt mit Militärischen Ehren empfangen worden.<ref>Epochtimes: [http://www.epochtimes.de/articles/2007/11/07/193161.html König Abdullah zu Gegenbesuch in Deutschland eingetroffen]</ref> Am Abend folgte ein Abendessen des Königs mit Bundespräsident [[Horst Köhler]] im [[Schloss Bellevue]]. Am Donnerstag ging Abdullah gemeinsam mit Berlins Regierendem Bürgermeister [[Klaus Wowereit]] das [[Brandenburger Tor]] besichtigen und sich anschließend im Roten Rathaus in das Goldene Buch der Stadt eintragen.<ref>http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EDB40EE827DCF48E0BD1185ED2E43A74C~ATpl~Ecommon~Scontent.html Treffen in schwieriger Zeit] Faz.net</ref>

Im Oktober 2007 besuchte der König [[Großbritannien]], Königin [[Queen Elizabeth II]] hat für Abdullah ein Bankett in [[London]] gegeben. Nach Gesprächen über die Lage in Nahost und Rüstungslieferungen wurde er zusammen mit der Königin, in einer goldenen Kutsche zum [[Buckingham Palast]] gefahren. Dort zeigte ihm die Königin Stücke aus ihrer Kunstsammlung.<ref>http://de.truveo.com/K%C3%B6nig-Abdullah-besucht-Gro%C3%9Fbritannien/id/3198849924</ref> <ref>http://www.guardian.co.uk/leaders/story/0,,2201482,00.html</ref>

Im Januar 2008 empfing er in Riad den französischen Staatspräsidenten [[Nicolas Sarkozy]]. Es wurden dabei mehrere Vereinbarungen getroffen und unterschrieben, sie betreffen die Förderung der Öl- und Gasindustrie sowie Programme zur beruflichen Aus- und Weiterbildung. Delegationen beider Länder verhandelten zudem über den Kauf von Hubschraubern, Schiffen und U-Booten sowie den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen den Pilgerstätten Mekka und Medina. Sarkozy bot dem saudischen König Abdullah auch die Dienste der französischen Atomenergie-Kommission an, um Möglichkeiten für die wirtschaftliche Nutzung der Kernenergie in Saudi-Arabien zu erkunden.<ref>http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E61B09983C97F4331ABFCC30D47FEBB3B~ATpl~Ecommon~Scontent.html</ref>
Das Treffen hatte Zuvor für Aufsehen gesorgt, ein Saudischer Diplomat sagte Sarkozy solle ''„aus religiösen Gründen“'' seine Freundin [[Carla Bruni]] zu Hause lassen, intime Beziehungen zwischen Nicht verheirateten Personen gelten in Saudi-Arabien als [[Tabu]]. Auch aus [[Indien]], dem nächsten Ziel Sarkozys wurden Vorbehalte angesichts einer möglichen Mitreise Brunis laut. Das Französische Außenministerium erklärte daraufhin das Bruni nicht nach Saudi-Arabien mitreisen wird. <ref>http://www.welt.de/politik/article1527955/Bruni_darf_nicht_mit_Sarkozy_nach_Saudi-Arabien.html</ref>


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==

Version vom 20. Januar 2008, 01:57 Uhr

Abdullah bin Abd al-Aziz

Abdullah bin Abd al-Aziz Al Saʿud (عبد الله بن عبد العزيز آل سعود / ʿAbd Allāh b.ʿAbd al-ʿAzīz Āl Saʿūd; * 1. August 1924 in Riad, Saudi-Arabien), ist seit 1. August 2005 König und Premierminister von Saudi-Arabien. Dadurch ist er ebenfalls der Oberbefehlshaber des Saudischen Militärs. Bereits seit Oktober 1995 hatte er als Kronprinz faktisch die Staatsgeschäfte geführt, nachdem sein Halbbruder und damaliger König Fahd ibn Abd al-Aziz einen Schlaganfall erlitten hatte. Er ist Hüter der beiden Heiligen Stätten in Mekka und Medina.[1]

Abdullah ist der 15. von 37 Söhnen des Staatsgründers König Abd al-Aziz ibn Saud in der offiziellen Geburtsfolge. Kronprinz ist Sultan ibn Abd al-Aziz (* 1928), ein Halbbruder des Königs und Mitglied der Sudairi-Sieben.

Leben

Datei:Kro1.jpg
König Abdullah wird mit dem polnischen Orden des Lächelns (Order Uśmiechu) ausgezeichnet, Warschau 26.Juni 2007

Abdullah wurde in Riad als Sohn von Ibn Sauds achter Frau Fahda geboren.

Seine Mutter Prinzessin Fadha bint Asi asch-Schuraim stammt aus dem mächtigen Stamm der Schammar, die im nördlichen Gebiet der arabischen Halbinsel, Jordanien, Syrien, Irak und dem Iran siedeln und bis zu ihrer Besiegung am 2. November 1921 zu den erbittertsten Gegnern seines Vaters König Abd al-Aziz gehörten. Prinzessin Fahdas Vater Scheich Asi asch-Schuraim war der Führer des Abda-Teilstammes der Schammar-Stammesfraktion.

Aus dem Stamm der Schammar stammen die früheren Rivalen der Familie Al Saud, die Al Raschid (damals die herrschende Familie über die Region des Dschabal Schammar und dem Stamm der Schammar mit Sitz in Hail, heute stellt die Familie Al Raschid, die in die Familie Al Saud einheiraten durfte, nur noch die Oberhäupter des Shammarstammes), die von König Abd al-Aziz besiegt wurden.

Seine Erziehung erhielt Abdullah an der „Prinzenschule“ des saudischen Hofes. Teil der Erziehung war das Leben mit den Beduinen des Landes. Am 13. Oktober 1962 wurde er zum Befehlshaber der saudischen Nationalgarde, am 25. März 1975 zum 2. Stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt. Am 13. Juli 1982 wurde er erster stellvertretender Ministerpräsident und Kronprinz. Abdullah war im Laufe seines Lebens neunmal verheiratet. Aus diesen Ehen hat er vierzehn Söhne und zwanzig Töchter. Als seine offizielle Ehefrau wird Prinzessin Hussa bint Trad bin Sattam asch-Schaʿlan bezeichnet, sie gilt somit als seine Hauptfrau. Prinzessin Hussah stammt aus Syrien. Sie ist die Schwester der Ehefrau von Rifat al-Asad, dem jüngeren Bruder des verstorbenen syrischen Präsidenten Hafiz al-Asad und Onkel des jetzigen syrischen Präsidenten Baschar al-Asad.

Religiöse und politische Überzeugung

Abdullah gilt als frommer Muslim und als vorsichtiger Modernisierer seines Landes, der aber nie die traditionellen und kulturellen Werte seines Landes ändern wird. Unter seiner Regentschaft fanden Kommunalwahlen statt, die ersten Wahlen in Saudi-Arabien überhaupt, zu denen allerdings keine Parteien zugelassen waren. Abdullah setzt sich für die Rechte der Frauen und der Religiösen Minderheiten ein. Anders als sein verstorbener Halbbruder Fahd, liegt sein Hauptaugenmerk eher auf dem Gebiet der lokalen arabischen Außenpolitik. Ihm ist es gelungen die verfeindeten palästinensischen Führer der Fatah und Hamas in der heiligen Stadt Mekka am 8. Februar 2007 zu einem Friedensvertrag zu weisen. Dieser sollte sich aber mittelfristig, um die inneren Konflikte der Palästinenser nachhaltig zu lösen, als wirkungsloses Mittel herausstellen.

Verhältnis zu den USA

Im Oktober 1976 reiste Abdullah erstmals in die USA und traf den damaligen Präsidenten Gerald Ford. 1987 traf er mit dem damaligen Vizepräsidenten George H. W. Bush zusammen. Im September 1998 stattete Abdullah den USA unter Präsident Bill Clinton einen Staatsbesuch ab.

Seitdem hat er die USA mehrfach besucht. Der König gilt als persönlicher Freund der Familie Bush und als Freund Amerikas.[2]

George W. Bush und König Abdullah.

Im Januar 2008 besuchte der US Präsident George W. Bush Saudi-Arabien und traf sich mit König Abdullah, dabei wurde der Atomstreit mit dem Iran und der Ölpreis besprochen. Bush forderte vom König die Erdölproduktion zu steigern und damit den Ölpreis zu senken. Desweiteren wurden die angekündigten Waffenlieferung der USA an Saudi-Arabien im Wert von 20 Milliarden US Dollar konkretisiert.

König Abdullah führte Bush auf seine Pferderanch, machte ihm Geschenke und verlieh ihm als Zeichen seines Vertrauens den "King Abdulaziz Ehrenorden".[3] [4]

Einstellung zum Terrorismus

Kurz nach dem 11. September 2001, als die internationale Kritik an Saudi-Arabien wuchs, erklärte Abdullah:

„Die hinterhältige Kampagne, die die westlichen Medien gegen das Königreich gestartet haben, ist nichts anderes als die Manifestation eines tief sitzendenden Hasses, der gegen den Weg des Islam gerichtet ist. Die Hinwendung zum Islam und zum Heimatland steht nicht zur Debatte.“[5]

Zum zweiten Jahrestag der Attacken vom 11. September schrieb der Kronprinz einen Brief an den US-Präsidenten George W. Bush, welcher mit den Worten endete:

„Der allmächtige Gott in seiner Weisheit prüft die Gläubigen, indem er solches Unglück zulässt. Aber er, in seiner Gnade, schenkt uns auch den Willen und den Antrieb, die durch den Glauben erzeugt werden, durch welche wir fähig sind, solche Tragödien in große Leistungen umzuwandeln, und Krisen, die uns zu niederzuwerfen scheinen, werden zu Möglichkeiten, die Menschheit voranzubringen. Ich hoffe, dass mit Ihrer Zusammenarbeit und Führung eine neue Welt aus den Trümmern des World Trade Center entstehen wird: eine Welt, die mit den Tugenden von Freiheit, Frieden, Wachstum und Harmonie gesegnet ist.“[6]

Haltung zum Nahostkonflikt

König Abdullah setzt sich für eine Friedliche Lösung des Nahostkonfliktes ein. Im Jahre 2002 startete Abdullah die sogenannte arabische Friedensinitiative, in der viele den Beginn des saudischen Versuchs sahen, Frieden mit Israel zu schließen. Der Plan sah die Übergabe fast der gesamten israelisch besetzen Gebiete an die Palästinenser und die Anerkennung des Palästinenserstaates mit der Hauptstadt Ost-Jerusalem vor. Im Gegenzug bot Abdullah erstmals weitreichende Konzessionen an, darunter das Ende des arabisch-israelischen Konfliktes, einen Friedensvertrag sowie die Anerkennung Israels und die Aufnahme „normaler Beziehungen“ zwischen den arabischen Staaten und Israel. Der Plan wurde nach Kritik sowohl durch Israel als auch aus arabischen Staaten aufgegeben.

In einem Treffen der Arabischen Liga am 29. März 2007 in Riad kritisierte König Abdullah die Regierungen der Arabischen Staaten, wörtlich sagte er:

„Blutvergießen im besetzten Irak, Paralyse im Libanon, eine schwache Führung im Sudan, ein Bürgerkrieg nach dem anderen in Somalia. Die Schuld liegt bei uns selbst, bei uns, den Führern der arabischen Welt.“

Gegenüber der New York Times erwähnte König Abdullah sogar das er in Erwähnung ziehe, eine Friedensreise nach Jerusalem zu unternehmen.[7]

Im Libanonkrieg 2006 kritisierte König Abdullah sowohl die Hisbollah auch als Israel, nachdem Ehud Olmert nach den ersten Kriegstagen angekündigt hatte die Offensive weiter fortzuführen warnte der König vor einem neuen Nahostkrieg an dem Israel Schuld sei, wörtlich sagte er:

„Wenn die Friedensoption an der israelischen Arroganz scheitert, wird es keine andere Option außer Krieg geben.“

Desweiteren sicherte der König dem Libanon 500 Millionen US Dollar für den Wiederaufbau des Landes zu. Weitere 250 Millionen Dollar Hilfsgelder sicherte er an die Palästinenser zu. [8]

Verhältnis zum Iran

König Abdullah hat im wesentlichen zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen den beiden Erzfeinden Iran und Saudi-Arabien beigetragen.

Im Jahre 2001 besuchte er den Iran und empfang im gleichen Jahr den damaligen Iranischen Präsidenten Chatami in Riad, dies besiegelte die Normalisierung der Beziehungen. [9]

Der aktuelle iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat am 01.03.2007 zum ersten Mal Saudi-Arabien besucht und hat sich in Riad mit König Abdullah getroffen. Das Treffen dauerte Acht Stunden, dabei soll das Politische Klima zwischen den beiden Regierungen verbessert worden sein und nach Aussage des Iranischen Präsidenten sei man sich einig in den "Zentralen Fragen".[10]

Ende 2007 lud König Abdullah Mahmud Ahmadinedschad zur Haddsch ein, dies hatte vor allem einen Symbolischen Wert da es das erste mal in Saudi-Arabiens Geschichte vorkam das ein König, einen Schiitischen Führer Offiziell zur Haddsch eingeladen hat. Es sollen dabei auch Politische Themen besprochen worden sein. Beide Länder machten anschließend klar das sie auf "friedliche Koexistenz" setzen. Die Saudische Regierung sagte das sie gemeinsam mit den anderen Golfstaaten einen Militärschlag gegen den Iran vermeiden will und in der Angelegenheit des Iranischen Atomprogrammes schlichten will. [11]

Um den Atomstreit mit dem Iran zu entschärfen, ließ König Abdullah einen einen früheren Kompromissvorschlag für die friedliche Nutzung der Atomenergie im Nahen und Mittleren Osten vorschlagen: In einem neutralen Land soll Uran angereichert werden und den Staaten des Nahen Ostens zur Verfügung gestellt werden. Die iranische Regierung wies die Idee jedoch umgehend als „bedeutungslos“ zurück.[12]

Auslandsreisen und Empfänge

Am 24. April 2006 empfing er das Chinesische Staatsoberhaupt Hu Jintao, dabei wurde vor allem die Regionale Sicherheitslage, Freundschaftliche sowie Wirtschaftliche Themen angesprochen. König Abdullah würdigte die konstruktive Rolle Chinas bei der Verwirklichung von Frieden und der Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung im Nahen Osten und in der Golfregion.[13]

Am 8. August 2006 reiste er zu einem Staatsbesuch in die Türkei, Abdullah war seit 40 Jahren der erste König der die Türkei besuchte. Dabei wurden sechs Wirtschaftliche und eine Militärische Vereinbarung unterzeichnet.[14] Die Saudis kamen mit einer Delegation von 300 Politikern und Geschäftsleuten in 7 Flugzeugen. Die Delegation bestand nur aus Männern. Der König traf sich mit dem ehemaligen türkischen Staatspräsidenten Ahmet Necdet Sezer zum Abendessen im Dolmabahçe-Palast. Am folgenden Tag folgte ein Treffen mit dem damaligen Außenminister, dem heutigen Präsident Abdullah Gül, dem Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und Offizieren der Türkischen Streitkräfte. Dabei wurde auch der Auftrag erteilt 300 der 1750 M113 der Saudischen Streitkräfte auf den Neusten Stand Aufzurüsten. Der Auftrag hat für die türkische Rüstungsindustrie einen Wert von 200 Millionen US Dollar. Anschließend am 30. Mai 2007 traf sich der türkische Verteidigungsminister Mehmet Vecdi Gönül in Dschiddah mit dem Kronprinz und Verteidigungsminister Sultan ibn Abd al-Aziz, sowie kurz mit König Abdullah. Hohe Offiziere der Türkischen Streitkräfte und der Saudischen Streitkräfte unterhielten sich untereinander und mit den Ministern über die Möglichkeiten weiterer Militärischer Zusammenarbeit.[15][16][17] [18]

Am 6. November 2007 wurde der König von Papst Benedikt XVI. in Audienz empfangen. Es war der erste Besuch des saudischen Monarchen und „Hüters der beiden heiligen Stätten“ des Islam (dies ist Teil des offiziellen Titels des Königs) bei einem lateinischen Papst. Die beiden Staaten unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.[19] Es gibt keinen saudi-arabischen Staatsbürger, der christlicher Konfession ist.[20]

Am 7. November 2007 besuchte König Abdullah Deutschland und traf sich zu Gesprächen mit Angela Merkel, Bundespräsident Köhler und Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Dabei ging es um die Lage in Nahost sowie um die Entwicklung im Iran, so der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg. Zuvor war der König im Kanzleramt mit Militärischen Ehren empfangen worden.[21] Am Abend folgte ein Abendessen des Königs mit Bundespräsident Horst Köhler im Schloss Bellevue. Am Donnerstag ging Abdullah gemeinsam mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit das Brandenburger Tor besichtigen und sich anschließend im Roten Rathaus in das Goldene Buch der Stadt eintragen.[22]

Im Oktober 2007 besuchte der König Großbritannien, Königin Queen Elizabeth II hat für Abdullah ein Bankett in London gegeben. Nach Gesprächen über die Lage in Nahost und Rüstungslieferungen wurde er zusammen mit der Königin, in einer goldenen Kutsche zum Buckingham Palast gefahren. Dort zeigte ihm die Königin Stücke aus ihrer Kunstsammlung.[23] [24]

Im Januar 2008 empfing er in Riad den französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy. Es wurden dabei mehrere Vereinbarungen getroffen und unterschrieben, sie betreffen die Förderung der Öl- und Gasindustrie sowie Programme zur beruflichen Aus- und Weiterbildung. Delegationen beider Länder verhandelten zudem über den Kauf von Hubschraubern, Schiffen und U-Booten sowie den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen den Pilgerstätten Mekka und Medina. Sarkozy bot dem saudischen König Abdullah auch die Dienste der französischen Atomenergie-Kommission an, um Möglichkeiten für die wirtschaftliche Nutzung der Kernenergie in Saudi-Arabien zu erkunden.[25] Das Treffen hatte Zuvor für Aufsehen gesorgt, ein Saudischer Diplomat sagte Sarkozy solle „aus religiösen Gründen“ seine Freundin Carla Bruni zu Hause lassen, intime Beziehungen zwischen Nicht verheirateten Personen gelten in Saudi-Arabien als Tabu. Auch aus Indien, dem nächsten Ziel Sarkozys wurden Vorbehalte angesichts einer möglichen Mitreise Brunis laut. Das Französische Außenministerium erklärte daraufhin das Bruni nicht nach Saudi-Arabien mitreisen wird. [26]

Sonstiges

Im Dezember 2005 legte der König den Grundstein für King Abdullah Economic City, eine neue Stadt die seinen Namen tragen soll. Die neue Stadt soll einmal zwei Millionen Einwohner haben. Es ist geplant 100 Milliarden saudische Riyal zu investieren.

Quellen

  1. FAZ: Treffen in schwieriger Zeit 6. November 2007
  2. Quelle fehlt
  3. http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=182826&teaserId=189020
  4. http://de.reuters.com/article/topNews/idDEHUM55230720080115
  5. [1]
  6. [2]
  7. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,475098,00.html Spiegel.de: Der Gute Mann aus Riad
  8. http://www.focus.de/politik/ausland/nahost/saudi-arabien_aid_112498.html Spiegel.de: König Abdullah warnt vor Nahost-Krieg
  9. [http://www.bpb.de/publikationen/WRMCK2,4,0,Iran_und_die_arabische_Welt.html Spiegel.de: Bundeszentrale für Politische Bildung: Saudi-Arabien und Iran
  10. http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2372759,00.html Deutsche Welle: Iran und Saudi-Arabien: Einig in zentralen Fragen der Region
  11. http://www.ftd.de/politik/international/:Irans%20Pr%E4sident%20Mekka/293687.html
  12. http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EEF5DB2E2CB6945A7A139FCEB41C71087~ATpl~Ecommon~Scontent.html
  13. http://www.china-embassy.ch/ger/4/t248424.htm
  14. CNN Türk: Kral Abdullah Türkiye'ye geldi
  15. http://trmilitary.com/esite/latest/turkey-s-fnss-to-upgrade-saudi-m113-armored-vehicles.html
  16. http://www.voanews.com/turkish/archive/2006-08/2006-08-08-voa21.cfm
  17. http://de.truveo.com/K%C3%B6nig-Abdullah-besucht-Gro%C3%9Fbritannien/id/3198849924
  18. http://www.arabnews.com/?page=1&section=0&article=96851&d=30&m=5&y=2007
  19. Radio Vatikan: Vatikan: Interreligiöser Dialog mit König Saudi Arabiens 6. November 2007
  20. Süddeutsche Zeitung: Der Pilger aus Riad 6. November 2007
  21. Epochtimes: König Abdullah zu Gegenbesuch in Deutschland eingetroffen
  22. http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EDB40EE827DCF48E0BD1185ED2E43A74C~ATpl~Ecommon~Scontent.html Treffen in schwieriger Zeit] Faz.net
  23. http://de.truveo.com/K%C3%B6nig-Abdullah-besucht-Gro%C3%9Fbritannien/id/3198849924
  24. http://www.guardian.co.uk/leaders/story/0,,2201482,00.html
  25. http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E61B09983C97F4331ABFCC30D47FEBB3B~ATpl~Ecommon~Scontent.html
  26. http://www.welt.de/politik/article1527955/Bruni_darf_nicht_mit_Sarkozy_nach_Saudi-Arabien.html