„Volxbibel“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Volxbibel2.jpg|thumb|Volxbibelcover]]
Die '''Volxbibel''' ist eine [[Bibelübersetzung#Bearbeitungen|Bibel-Bearbeitung]] des [[Neues Testament|Neuen Testaments]] in einer Sprache, die von Jugendlichen verstanden werden soll. Sie ist das erste Bibelbearbeitungsprojekt der Welt, das unter gleichen Bedingungen im [[Internet]] von [[Benutzer]]n weiter bearbeitet werden kann und auch veröffentlicht wird. Sie steht unter der [[Creative-Commons-Lizenz]] „Namensnennung - NichtKommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Deutschland“ (BY-NC-SA). Die aktuelle Ausgabe ist die Volxbibel 3.0.

== Entstehungsgeschichte ==
Inspiriert durch die Arbeit mit Jugendlichen in einem Kölner Jugendzentrum, begann [[Martin Dreyer]], der Gründer der [[Jesus Freaks]], einige Bibeltexte in die Alltagssprache der Jugendlichen zu übertragen. Im Laufe des Jahres 2004 wurde daraus die Volxbibel als ganzes Neues Testament verfasst.

Die Volxbibel wurde zuerst, insbesondere von ihrem Autor, als [[Bibelübersetzung]] bezeichnet. Nach starker Kritik wird jetzt meistens die Bezeichnung ''freie Übersetzung'' oder ''Bibelübertragung'' verwendet. Ursprünglich sollte die Volxbibel im [[R. Brockhaus Verlag]] veröffentlicht werden. Wegen der Proteste wurde schließlich dafür ein eigener Verlag in der [[Stiftung Christliche Medien]] (SCM) gegründet, der [[Volxbibel-Verlag]].

Die erste Ausgabe, „Version 1.0“, mit einer Auflage von 5.000 Stück, ist am [[5. Dezember]] [[2005]] erschienen und war nach 15 Tagen vergriffen. Im Januar 2006 wurden 35.000 Exemplare nachgedruckt. Die derzeitige Gesamtauflage hat die 100.000 Grenze im Mai 2007 durchbrochen. Die Volxbibel rangierte in der [[Der Spiegel|Spiegel]]-[[Bestseller]]liste der religiösen Bücher im März 2006 auf Rang zwei. Auf der vom evangelischen Nachrichtenmagazin [[IDEA (Nachrichtenagentur)|Idea]] geführten Bestsellerliste vom Mai 2006 war die Volxbibel unter den christlichen Büchern auf Platz 1.<ref>[http://photos1.blogger.com/blogger/2382/661/1600/idea04bestsellerNr1.jpg Bestsellerliste vom Mai 2006]</ref>

In der offiziellen deutschen Bestsellerliste der Kategorie Taschenbuch Sachbuch schaffte es die Volxbibel im Mai 2006 auf [http://www.buchreport.de/bestseller/bestseller_einzelansicht.htm?tx_bestseller_pi1%5Bisbn%5D=3981065603 Platz 17].

Im März 2006 ist ein Bibel-Hörbuch als CD im selben Verlag erschienen. Ein „Anwenderhandbuch“ für den Gebrauch im Religionsunterricht wurde im April 2006 nachgereicht.

Seit 5. August 2006 ist das Volxbibel-Wiki online, eine Arbeitsplattform, um gemeinsam die Texte weiter zu bearbeiten.

Im März 2007 ist das erste Update „Volxbibel 2.0“ erschienen, in dem Textbearbeitungen von Nutzern eingeflossen sind. Seit Oktober 2008 ist die Fassung 3.0 auf dem Markt.

Ebenso arbeitet Dreyer mit Jugendlichen über ein zweites Wiki an dem Alten Testament, das in zwei Bänden in 2008/2009 bei Droemer/Knauer/Pattloch erscheinen soll.

== Konzept ==
Die Volxbibel orientiert sich am allgemeinen [[Sprachwandel]]. Das Hauptziel ist, dass die Sprache der Volxbibel der [[Umgangssprache]] von Jugendlichen entspricht, die keine christliche Sozialisation erfahren haben. Darum werden alle religiösen Fachbegriffe umschrieben.

Dazu sollen alle Texte in Form eines [[Wiki]]s laufend überarbeitet und aktualisiert werden. An diesem „Work in Progress” darf sich jeder beteiligen, der sich für die Übertragungsarbeit interessiert. Sprachliche, historische oder theologische Kenntnisse werden genau so wenig vorausgesetzt wie genaue Kenntnis der Bibel. In der Regel entstehen die Texte durch Neuformulierungen vorhandener deutscher Übersetzungen.

Die im Volxbibel-Wiki gemachten Vorschläge werden so lange bearbeitet, bis in der Diskussion eine Einigung erzielt wurde. Vor dem Druck werden die gemachten Änderungen noch einmal von [[Theologe]]n und dem Initiator [[Martin Dreyer]] in letzter Instanz geprüft und fließen gegebenenfalls in die nächste [[Printmedien|Print]]-Ausgabe ein. Einem Missbrauch soll durch namentliche Anmeldung und Überwachung durch Administratoren mit theologischem „Know How” begegnet werden.

Genutzt wird das [[MediaWiki]] 1.7.0, in welchem (im Gegensatz zu [[Wikipedia]]) mehrere Fassungen des gleichen Textes übereinander liegen und bearbeitet werden können (aktuelle Druckversion, aktuelle Arbeitsversion, zukünftige Druckversion). Änderungen sollen erst in der Arbeitsversion diskutiert und verändert werden. Erst dann kommen die Vorschläge mit breiter Zustimmung in die zukünftige Druckversion, wo sie immer noch veränderbar sind. Die aktuelle, von Theologen abgesegnete Druckversion kann nur von Administratoren mit gesonderten Schreibrechten verändert werden.

Das Volxbibel-[[Wiki]] steht unter der [[Open Source]]-Lizenz von [[Creative-Commons]] „Namensnennung - Nichtkommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Deutschland“.

=== Weitere Besonderheiten ===
* Es ist die erste deutsche Bibeladaption, bei der die Anreden „Du“ und „Sie“, wie sie im deutschen Sprachgebrauch üblich sind, verwendet wurden.

* Teilweise wird versucht, Gleichnisse und Gegenstände, die im Neuen Testament erwähnt werden, in die heutige Zeit zu übertragen. Daher kommen im Text auch Mopeds, Rollstühle und McDonald's vor.

* Einige Gleichnisse wurden doppelt übersetzt. In einer Fassung wurde das ursprüngliche Bild beibehalten, aber in eine junge Sprache gesetzt. In der anderen Fassung wurde auch das Bild durch einen Vergleich aus der heutigen Zeit übertragen. Die unterschiedlichen Fassungen wurden durch eine andere Schriftweise hervorgehoben (z.B. Gleichnis vom Sämann und dem Acker wurde zum Gleichnis von der guten Software und der schlechten Hardware).

== Beispiele aus der Volxbibel ==
{| class="prettytable"
!Volxbibel Version 1.0
![[Lutherbibel|Luther]] 1984
|-
|colspan=2|<small>[[Matthäusevangelium|Matthäus]] Kapitel 5, Verse 13-16</small>
|-
|'''Kühlschränke und Licht - wie Christen in der Welt abgehen sollen'''
|'''Salz und Licht
|-
|<sup>13</sup> Ihr seid wie Kühlschränke für diese Welt, ohne euch würde alles Gute vergammeln. Wenn dieser Kühlschrank aber nicht mehr funktioniert, gehört er auf den Schrott, wo er verrotten soll.
|<sup>13</sup> Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.
|-
|<sup>14</sup> Auch sehe ich euch wie einen 1000-Watt-Halogenstrahler, der es hell macht in der Welt. Wenn eine Stadt oben auf dem Berg liegt, kann man ihre Beleuchtung nachts ja auch kilometerweit sehen.
|<sup>14</sup> Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.
|-
|<sup>15</sup> Wenn Du dir eine Lampe für dein Zimmer besorgst und nachts anmachst, dann stellst du sie dir ja auch nicht unters Bett. Ganz im Gegenteil, du hängst sie oben irgendwo auf, damit es im ganzen Zimmer hell wird.
|<sup>15</sup> Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.
|-
|<sup>16</sup> Genau so soll auch euer Licht für alle Menschen sichtbar sein. So wie ihr lebt und drauf seid, daran sollen sie euren Papa im Himmel erkennen und von ihm begeistert sein.
|<sup>16</sup> So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
|-
|colspan=2|'''Auslegungshinweis:''' [[Kühlschrank]] hält frisch, konserviert - [[Speisesalz|Salz]] wurde damals überwiegend zu Konservierungszwecken genutzt. Andere Aspekte gehen bei der Übertragung auf den Kühlschrank hingegen verloren, z. B. Würzen (s. a. Mk 9,50), Schärfe/Brennen, ist lebensnotwendig, war damals sehr kostbar usw.
|Diese Textstelle wurde durch eine Bearbeitung im Volxbibel Wiki von Lesern ab der aktuellen Ausgabe 2.0 in Salz verändert.
|}



===Weitere Beispiele===
* Das ''[[Gleichnis]] vom verlorenen Schaf'' ([[Lukasevangelium|Lukas]] Kapitel 15, Verse 4-7), bei dem jemandem eines von einhundert Schafen davonläuft, wird in der Volxbibel übersetzt als die ''Geschichte von der Katze, die verschwunden war'', wo eines von zwanzig Kätzchen weggelaufen ist.
* Im ''[[Gleichnis]] vom [[Verlorener Sohn|verlorenen Sohn]]'' ([[Lukasevangelium|Lukas]] Kapitel 15, Verse 11-32) verdingt sich der weggelaufene Sohn nach Verlust seiner Habe als Schweinehirte und möchte vor Hunger das Schweinefutter essen, aber sogar dies wird ihm verwehrt. In der Volxbibel wird dies so übersetzt, dass der weggelaufene Sohn als Toilettenmann bei [[McDonald’s]] arbeitet und vor Hunger die Abfälle der Restaurantbesucher essen möchte, aber sogar dies wird ihm verboten.

== Kritik ==
=== Pro ===
Der Leitungskreis der [[Jesus-Freaks]] befürwortet das Projekt <ref>[http://www.jfrs.de/storch/blog/volxbibel.pdf Offizielle Stellungnahme von JFI]</ref>. Zitat: „...wir sind nicht berufen, die Sprache zu retten, sondern Menschen. Wir können aber nur Menschen retten, die uns und Gottes Wort auch verstehen.”

Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Peter Strauch, wird in dem evangelischen Nachrichtenblatt Idea zitiert. Seiner Ansicht nach, wende sich Volxbibel ausschließlich einer bestimmten Zielgruppe zu. Das sei auch bei Kinderbibeln oder bei Übertragungen in eine Mundart der Fall. „Ich hätte ein Problem, wenn Menschen ein Leben lang keine andere Bibel als die Volxbibel benutzten“, sagte Strauch. Als evangelistisches Instrument halte er die Übertragung aber für akzeptabel.
<ref>[http://www.idea.de/startseite/nachrichten/sv-ss-topnews/article/47570/128/ Idea vom 02.10.2006]</ref>.
[[Gerhard Sellin]], Professor für [[Neues Testament]] an der [[Universität Hamburg]], äußerte sich zur Volxbibel, dass sie inhaltlich weitestgehend korrekt sei <ref>[http://www.abendblatt.de/daten/2005/12/17/514664.html Hamburg Abendblatt]</ref>.

Ähnlich positiv meldete sich auch Dr. [[Heinrich von Siebenthal]] von der [[FTA Gießen]] zu Wort. In einem Interview sagte er, einen Grund für die Aufregung sähe er nicht, da diese Bibel für eine ganz bestimmte Zielgruppe mit einem besonderen sprachlichen Code gedacht sei. <ref>[http://glaube24.de/index.php?node=18-542-700 Interview Glaube24.de]</ref>.

[[Christian Linker]], Kölner Diözesanvorsitzender des [[Bund der deutschen katholischen Jugend|Bundes der Deutschen Katholischen Jugend]], urteilt in einem Interview für den [[WDR]] über die Volxbibel, sie wäre auch theologisch sehr begrüßenswert. Zitat: „Das Evangelium hat auch etwas sehr diesseitiges. (...) Wenn man das schafft mit Mitteln von Sprache deutlich zu machen, ist das auch theologisch sehr begrüßenswert.” <ref>[http://www.wdr.de/tv/west-art/sendung/do160206_volxbibel.phtml#links WDR Sendung vom 16. Februar 2006]</ref>.

Stadtjugendpfarrerin Christine Thiel (Leipzig) äußerte in einem Interview für den MDR „Wo soll das Problem sein? ... Das Problem ist, das viele Leute die Bibel nicht mehr lesen, weil ihre Sprache altmodisch ist... Es ist ein Versuch die Bibel eingängig zu machen, darum finde ich diesen Versuch legitim und erfreulich.” Sie könne die Aufregung um die Volxbibel nicht nachvollziehen.<ref>[http://www.jfrs.de/theologie/mp3/mp3/martind/videoblog/MDRVolxbibel.rm MDR Sendung vom 30. März 2006]</ref>

Papst [[Benedikt XVI.]] sprach sich zwar in einem Brief des Vatikanischen Staatssekretariats an Dreyer gegen eine Verwendung der Volxbibel in Liturgie und Katechese der katholischen Kirche aus, erkannte aber ausdrücklich Dreyers „Engagement für die Verbreitung der Frohen Botschaft Jesu Christi unter den Menschen von heute“ an.<ref>[http://www.kath.net/detail.php?id=17941 Meldung auf kath.net]</ref>

Die Heilsarmee Deutschland widmet das Titelblatt ihres Magazins der Volxbibel (Jahrgang 116., Nr. 12). Dort schreibt Kaptain Alfred Preuß: „Brauchen wir eine Volxbibel? Ich denke ja! Wir brauchen einen unverkrampften Umgang mit der Botschaft, die Gott den Menschen nahe bringen möchte!”

Theologiedozent Prof. Dr. [[Werner Kahl]] (Studienleiter an der Missionsakademie der Universität Hamburg) schreibt in der Quartalszeitschrift „Transparent” (Duisburg), die Nachfrage nach der Volxbibel zeige, daß Dreyer den Nerv der Jugendlichen getroffen habe. Sein eigener Sohn finde die Übersetzung „echt geil”. Dreyer habe „die konkrete Lebensrelevanz biblischer Botschaften für Menschen der Gegenwart kommuniziert”. Die Kritiker der Volxbibel bezeichnet er als selbsternannte „Hüter der wahren biblischen Übersetzungstradition”. <ref>[http://www.idea.de/startseite/nachrichten/sv-ss-topnews/article/45369/128/ Idea Spektrum vom 29. Juni 2006]</ref>
Kahl weist darauf hin, dass die Texte des Neuen Testaments als Gebrauchsliteratur für Menschen mit meist geringer Bildung verfasst worden sind. <ref> W.Kahl, Rezension für Transparent </ref>

Bezirksjugendreferentin vom Evangelischen Jugendwerk Ursula Braun urteilt: „Für Menschen, die keine christliche Sozialisation haben, ist die Volxbibel eine Chance”. Braun hält es für durchaus wichtig, „dass man auch mal grinsen kann, wenn man die Bibel liest. Das pustet den Staub von diesem Buch” ([[Heilbronner Stimme]], 11. Juli 2006, S. 21)<ref> [[Heilbronner Stimme]] vom 11. Juli 2006 </ref>

Der überkonfessionelle Jugendverein für Randgruppen und Subkulturen „Jesus-Gang e.V.“ erklärt die „Volxbibel“ zu einem längst überfälligen Projekt. Es sei ein „Sprachschlüssel zu den Herzen der heutigen Jugend“. <ref>[http://www.jesus-gang.de/INHALT/JESUSGANG-PROJEKTE03.html Jesus-Gang Webseite]</ref>

Auf der Künstlermesse [[Promikon]] im März 2006 wurde Dreyer für die Volxbibel von einer ausgewählten Jury mit dem [[Award]] für „[[Initiative]] und [[Vision]]” ausgezeichnet.<ref>[http://www.kath.net/detail.php?id=13024 Katholische Internetzeitung]</ref>

=== Kontra ===
Die 31 Filialen der Christlichen Bücherstuben GmbH (Dillenburg), die zur [[Brüderbewegung]] gehören, werden die Volxbibel nicht verkaufen. In einem Informationsblatt heißt es zur Begründung, dieses „Machwerk” rede „unflätig und ungebührlich” von Gott, die Kunden werden gebeten, vom Kauf und der Verbreitung der Volxbibel abzusehen und anderen vom Erwerb abzuraten.

Aus Teilen des [[Liste der Mitglieder der Deutschen Evangelischen Allianz|Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT)]] (s. u.) und dem [[bibeltreue|Arbeitskreis bibeltreuer Publizisten (AbP)]]<ref>[http://www.erf.at/cgi-bin/aktuell.cgi?id=1306 ERF]</ref> kommt ebenso heftiger Widerspruch. Mitglieder des AfeT schreiben in einer Stellungnahme: „Diese gotteslästerliche ‚Bibel’ entspricht in keiner Weise dem, was von der Schrift als Orientierung für Christen und Nichtchristen zu erwarten ist”.

Auf Nachfrage erklärten das [[Bibelgesellschaft|katholische Bibelwerk]] und die [[Bibelgesellschaft|evangelische Bibelgesellschaft]], dass sie dieses Projekt nicht gutheißen können. Im Gegenteil, dies sei offensichtlich einer der Versuche, „die Bibel, koste es, was es wolle, modern zu machen”, hieß es beim Bibelwerk.<ref>[http://www.bildpost.de katholische Wochenzeitschrift Bildpost] - Schlagzeile der Woche vom 19.&nbsp;Dezember 2005]</ref>

Papst [[Benedikt XVI.]] sprach sich in einem Brief des Vatikanischen Staatssekretariats an Dreyer gegen eine Verwendung der Volxbibel in Liturgie und Katechese der katholischen Kirche aus, erkannte aber ausdrücklich Dreyers „Engagement für die Verbreitung der Frohen Botschaft Jesu Christi unter den Menschen von heute“ an.<ref>[http://www.kath.net/detail.php?id=17941 Meldung auf kath.net]</ref>

Der Verlag [[Christliche Literatur-Verbreitung]] (CLV) distanziert sich in seiner Zeitschrift „fest&treu” von diesem Projekt. Zitat: „Eine Bibel, an der jeder mitschreiben kann, ist eine respektlose Verfälschung des Wortes Gottes und stellt die vermeintlichen Bedürfnisse einer Gruppe von Menschen in den Mittelpunkt und über die Autorität Gottes.” Eine derart verfremdete, profanisierte Bibel sei kein Zeugnis der Wertschätzung und des Respektes vor dem Autor der Heiligen Schrift, sondern folge dem Grundsatz „Der Zweck heiligt die Mittel,” schreibt der CLV.

Ebenso rät die Christliche Schriftenverbreitung Hückeswagen in ihrer Zeitschrift „Folge mir nach” (Heft 2/2006) vom Lesen oder gar Verbreiten der Volxbibel ab, „um sich selbst und anderen den Blick auf das unverfälschte Worte Gottes zu erhalten.”

Der [[Evangeliumsrundfunk|ERF Schweiz]], der der [[Stiftung Christliche Medien]] angeschlossen ist, distanzierte sich offiziell von der Volxbibel. Er verstehe das Anliegen des Autors Martin Dreyer, lehne aber die Volxbibel als Gesamtwerk einer neuen Bibel ab. „Wir legen daher Wert darauf, dass der ERF Schweiz mit der Volxbibel nichts zu tun hat.”<ref>[http://www.lifechannel.ch/erf/portraet/volxbibel ERF Schweiz]</ref>

Die „[[Apostolische Pfingstgemeinde]] International (Leipzig)” ruft auf ihrer Webseite dazu auf, die Volxbibel nicht zu kaufen und auch die Verlage und Händler zu boykottieren, die diese Bibel vertreiben. In ihrer Stellungnahme heißt es unter anderem: „Aus einem inspirierten, geläuterten, bewährten Wort Gottes ist ein Menschenwort mit Ausdrücken geworden, die alles andere als geläutert sind.” Dieses Buch sei in einem „Deutsch” geschrieben, was der Bibel weder angemessen sei noch die nötige Ehrerbietung gegenüber Gottes Wort auch nur im Ansatz erkennen lasse, schreibt die Apostolische Pfingstgemeinde.

Der „ESRA Schriftendienst” des [[Textus receptus]]-Verfechters Rudolf Ebertshäuser kritisiert die Volxbibel als „das Werk eines irreführenden Geistes aus dem Abgrund” und schreibt, dass „diese lästerliche gefälschte Bibel einen anderen Jesus bezeugt als den, der sich in der echten Bibel offenbart hat (2Kor 11,4).” Mit einem Boykottaufruf gegen den Verlag und einer Unterschriftensammlung (s.&nbsp;u.) solle man sich „gegen die Verbreitung dieses gotteslästerlichen Werkes durch die 'Stiftung Christliche Medien' und den Buchhandel” wenden.

Der Referent für Theologie, Bildung und Jugendsoziologie der [[Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend]] (aej), Michael Freitag (52) übt scharfe Kritik an der „Volxbibel”. Sie sei „leider ein ziemlich gruseliges und peinliches Elaborat – sprachlich, theologisch und geistlich”. Es gebe kaum eine Seite dieser Bibel, „die nicht Elemente einer hingerotzten Gossensprache enthielte, mit oft geschmackloser Wortwahl”. Die Volxbibel nehme Jugendliche nicht wirklich ernst. Sie habe phasenweise den Charakter einer „Denunziation von Jugendlichen als ziemlich blöde und intelligenzfrei”. Freitag ist Mitherausgeber für die neue Bibelübersetzung [[BasisBibel]], die <!-- Diskussionsseite beachten und Finger weg von diesem Absatz! Antwort: Diskussion kam zu keinem Ergebnis. Wenn es so bleibt hat man das Gefühl, Freitag hat sogar eine extra Kompetenz, so zu argumentieren. Die Vermutung liegt aber nahe, dass er die VB als Konkurenzprodukt wahrgenommen hat. Basis B ist von den Verkaufszahlen lange nicht so erfolgreich wie die VB und vom Konzept her auch nicht so zukunftsfähig, wie sie. Das muss hier entweder rein, oder es muss neutraler formuliert werden --~~~~--> ebenfalls Jugendliche ansprechen soll. <ref>[http://www.idea.de/startseite/nachrichten/sv-ss-rubriknews/article/43262/128/ Idea - Bericht über die Ablehnung der Volxbibel durch einen Leiter der evangelischen Jugend]</ref><ref>[http://www.gjw-bayern.de/aktionen/flyer/Was%20taugt%20die%20VOLXBIBEL.pdf PDF-Originaltext von Michael Freitag]</ref>

== Quellen ==
<references/>

== Ausgaben ==
* Martin Dreyer (Hrsg.): ''Die Volxbibel: Neues Testament; ein neuer Vertrag zwischen Gott und den Menschen / frei übers. von Martin Dreyer.'' Witten, Volxbibel-Verlag, 2. Auflage 2006, ISBN 3981065603
* Martin Dreyer (Hrsg.): ''Die Volxbibel 2.0: Neues Testament; ein neuer Vertrag zwischen Gott und den Menschen / frei übers. von Martin Dreyer.''Witten, Volxbibel-Verlag, überarb. Neuausg. März 2007, ISBN 3981065638
* Martin Dreyer (Hrsg.): ''Die Volxbibel 3.0: Neues Testament; ein neuer Vertrag zwischen Gott und den Menschen / frei übers. von Martin Dreyer.''Witten, Volxbibel-Verlag, überarb. Neuausg. März 2007, ISBN 978-3-940041-00-5
* Martin Dreyer: ''Die Volxbibel. Das Hörbuch.'' Witten, Volxbibel-Verlag, ISBN 398106562X

== Literatur ==
* Martin Dreyer: ''Die Volxbibel - Das Anwenderhandbuch. Was dahinter steckt - und was du mit ihr machen kannst''. Witten, Volxbibel-Verlag, 2006, ISBN 3-9810656-1-1
* Rudolf Ebertshäuser: ''Gottes Wort oder Menschenwort? - Moderne Bibelübersetzungen auf dem Prüfstand''. Oerlinghausen, Betanien, 2006, ISBN 3-93555-872-4
* Hartmut Dieter / Jörg Heinz: ''Das Kursbuch Religion 3''. Stuttgart 2007; ISBN 3-7668-3985-3
* Gymnasialpädagogische Materialstelle: ''Jahresband 2006''. Erlangen 2007; ISBN 978-3-929225-15-0
* Peter Kliemann: ''Thema: Gott''. Erlangen 2007; ISBN 978-3-7668-3957-2

== Siehe auch ==
{{Portal|Bibel}}
* [[Bibelübersetzung]]
* [[Bibelausgabe]]
* [[Bibelstudium]]

== Weblinks ==
=== Allgemein ===
* [http://www.volxbibel.de Volxbibel.de] Homepage des Projektes
* [http://at.volxbibel.com/ Volxbibel AT] Die Übersetzung des Alten Testaments
* [http://wiki.volxbibel.com/ Volxbibel-Wiki] Jeder angemeldete Nutzer kann sich am Übersetzungsprozess beteiligen
* [http://volxbibel.blogspot.com Volxbibel-Blog] Aktuelle Informationen
* [http://volxbibel-verlag.de/ Volxbibel-Verlag]

=== Pro ===
* [http://www.kepnet.info/livecms/index.php?id=50&tx_ttnews%5Btt_news%5D=310&tx_ttnews%5BbackPid%5D=58&cHash=ce7710a8e9 Meldung] des ''christlichen Medienmagazins pro''
* [http://glaube24.de/index.php?node=18-542-700 Dr. Heinrich von Siebenthal, FTA Gießen] äußert sich positiv über die Volxbibel als „Zielgruppenbibel”
* [http://www.jfrs.de/storch/blog/wordpress/2005/06/23/stellungnahme-volxbibel/ Stellungnahme von ''Storch''], einem leitendem Mitglied der [[Jesusfreaks]] (auch als [http://www.jfrs.de/storch/blog/volxbibel.pdf PDF]).

=== Kontra ===
* [http://www.volxbibel.de.vu/ Protestseite] der Apostolischen Pfingstgemeinde International (Leipzig)
* [http://clv.dyndns.info/pdf/fut/405/08.pdf Kritik] des Verlags CLV - Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld (Zeitschrift „fest & treu”; PDF)
* [http://www.das-wort-der-wahrheit.de/volxbibel2-A4-2.rtf Kritik und Unterschriftensammlung] (rtf-Dokument) des „ESRA-Schriftendienst” von Rudolf Ebertshäuser

=== Pressestimmen ===
* Hermann Unterstöger: ''[http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/266/71195/ Krasse Geschichte. Voll verständnisvoll: Eine neue Bibel-Übersetzung versucht sich im Jargon der Jugend]''. In: [[Süddeutsche Zeitung]], 3.&nbsp;März 2006
* Jens Schröter: ''[http://www.welt.de/kultur/article1315624/Die_Volxbibel_ein_fettes_Comeback_fuer_Jesus.html Die Volxbibel - ein fettes Comeback für Jesus]''. In: [[Die Welt]], 31.&nbsp;Oktober 2007
* Patrick Bauer: ''[http://www.neon.de/kat/sehen/gesellschaft/religion/137765.html Voll die Bibel. Eine neue Übersetzung der Heiligen Schrift ist »krass anders«]''. In: [[Neon (Zeitschrift)|Neon]], 8.&nbsp;April 2006
* Heike Vowinkel: ''[http://www.wams.de/data/2006/02/12/844652.html Wenn Jesus mit Gott labert und brüllt: „Hör auf mit dem Mist!“ Aufregung um eine Bibel in Jugendsprache]''. In: [[Welt am Sonntag]], 12.&nbsp;Februar 2006
* Philipp Gessler: ''[http://www.taz.de/pt/2006/01/19/a0129.1/text „Jesus' fettes Comeback“]''. In: [[die tageszeitung]], 19.&nbsp;Januar 2006
* Harald Jähner: ''[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/1213/feuilleton/0047/index.html Jugendbibel. Voll die Ranschmeiße]''. In: [[Berliner Zeitung]], 13.&nbsp;Dezember 2005
* Philip Volkmann-Schluck: ''[http://www.abendblatt.de/daten/2005/12/17/514664.html Bibel in Jugendsprache - Kirchenkreise üben Kritik]''. In: [[Hamburger Abendblatt]], 17.&nbsp;Dezember 2005
* Sven Lachhein: ''[http://www.jf-archiv.de/archiv06/200623060267.htm Jesus' „fettes Comeback”. Von der Volxküche zur Volxbibel: Am Anfang war das Wort - jetzt ist es am Ende]''. In: [[Junge Freiheit]], 2.&nbsp;Juni 2006

[[Kategorie:Bibelausgabe]]
[[Kategorie:Jugendsprache]]
[[Kategorie:Urheberrecht]]
[[Kategorie:Wikiprojekt]]

Version vom 26. Januar 2009, 14:28 Uhr

Datei:Volxbibel2.jpg
Volxbibelcover

Die Volxbibel ist eine Bibel-Bearbeitung des Neuen Testaments in einer Sprache, die von Jugendlichen verstanden werden soll. Sie ist das erste Bibelbearbeitungsprojekt der Welt, das unter gleichen Bedingungen im Internet von Benutzern weiter bearbeitet werden kann und auch veröffentlicht wird. Sie steht unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung - NichtKommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Deutschland“ (BY-NC-SA). Die aktuelle Ausgabe ist die Volxbibel 3.0.

Entstehungsgeschichte

Inspiriert durch die Arbeit mit Jugendlichen in einem Kölner Jugendzentrum, begann Martin Dreyer, der Gründer der Jesus Freaks, einige Bibeltexte in die Alltagssprache der Jugendlichen zu übertragen. Im Laufe des Jahres 2004 wurde daraus die Volxbibel als ganzes Neues Testament verfasst.

Die Volxbibel wurde zuerst, insbesondere von ihrem Autor, als Bibelübersetzung bezeichnet. Nach starker Kritik wird jetzt meistens die Bezeichnung freie Übersetzung oder Bibelübertragung verwendet. Ursprünglich sollte die Volxbibel im R. Brockhaus Verlag veröffentlicht werden. Wegen der Proteste wurde schließlich dafür ein eigener Verlag in der Stiftung Christliche Medien (SCM) gegründet, der Volxbibel-Verlag.

Die erste Ausgabe, „Version 1.0“, mit einer Auflage von 5.000 Stück, ist am 5. Dezember 2005 erschienen und war nach 15 Tagen vergriffen. Im Januar 2006 wurden 35.000 Exemplare nachgedruckt. Die derzeitige Gesamtauflage hat die 100.000 Grenze im Mai 2007 durchbrochen. Die Volxbibel rangierte in der Spiegel-Bestsellerliste der religiösen Bücher im März 2006 auf Rang zwei. Auf der vom evangelischen Nachrichtenmagazin Idea geführten Bestsellerliste vom Mai 2006 war die Volxbibel unter den christlichen Büchern auf Platz 1.[1]

In der offiziellen deutschen Bestsellerliste der Kategorie Taschenbuch Sachbuch schaffte es die Volxbibel im Mai 2006 auf Platz 17.

Im März 2006 ist ein Bibel-Hörbuch als CD im selben Verlag erschienen. Ein „Anwenderhandbuch“ für den Gebrauch im Religionsunterricht wurde im April 2006 nachgereicht.

Seit 5. August 2006 ist das Volxbibel-Wiki online, eine Arbeitsplattform, um gemeinsam die Texte weiter zu bearbeiten.

Im März 2007 ist das erste Update „Volxbibel 2.0“ erschienen, in dem Textbearbeitungen von Nutzern eingeflossen sind. Seit Oktober 2008 ist die Fassung 3.0 auf dem Markt.

Ebenso arbeitet Dreyer mit Jugendlichen über ein zweites Wiki an dem Alten Testament, das in zwei Bänden in 2008/2009 bei Droemer/Knauer/Pattloch erscheinen soll.

Konzept

Die Volxbibel orientiert sich am allgemeinen Sprachwandel. Das Hauptziel ist, dass die Sprache der Volxbibel der Umgangssprache von Jugendlichen entspricht, die keine christliche Sozialisation erfahren haben. Darum werden alle religiösen Fachbegriffe umschrieben.

Dazu sollen alle Texte in Form eines Wikis laufend überarbeitet und aktualisiert werden. An diesem „Work in Progress” darf sich jeder beteiligen, der sich für die Übertragungsarbeit interessiert. Sprachliche, historische oder theologische Kenntnisse werden genau so wenig vorausgesetzt wie genaue Kenntnis der Bibel. In der Regel entstehen die Texte durch Neuformulierungen vorhandener deutscher Übersetzungen.

Die im Volxbibel-Wiki gemachten Vorschläge werden so lange bearbeitet, bis in der Diskussion eine Einigung erzielt wurde. Vor dem Druck werden die gemachten Änderungen noch einmal von Theologen und dem Initiator Martin Dreyer in letzter Instanz geprüft und fließen gegebenenfalls in die nächste Print-Ausgabe ein. Einem Missbrauch soll durch namentliche Anmeldung und Überwachung durch Administratoren mit theologischem „Know How” begegnet werden.

Genutzt wird das MediaWiki 1.7.0, in welchem (im Gegensatz zu Wikipedia) mehrere Fassungen des gleichen Textes übereinander liegen und bearbeitet werden können (aktuelle Druckversion, aktuelle Arbeitsversion, zukünftige Druckversion). Änderungen sollen erst in der Arbeitsversion diskutiert und verändert werden. Erst dann kommen die Vorschläge mit breiter Zustimmung in die zukünftige Druckversion, wo sie immer noch veränderbar sind. Die aktuelle, von Theologen abgesegnete Druckversion kann nur von Administratoren mit gesonderten Schreibrechten verändert werden.

Das Volxbibel-Wiki steht unter der Open Source-Lizenz von Creative-Commons „Namensnennung - Nichtkommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Deutschland“.

Weitere Besonderheiten

  • Es ist die erste deutsche Bibeladaption, bei der die Anreden „Du“ und „Sie“, wie sie im deutschen Sprachgebrauch üblich sind, verwendet wurden.
  • Teilweise wird versucht, Gleichnisse und Gegenstände, die im Neuen Testament erwähnt werden, in die heutige Zeit zu übertragen. Daher kommen im Text auch Mopeds, Rollstühle und McDonald's vor.
  • Einige Gleichnisse wurden doppelt übersetzt. In einer Fassung wurde das ursprüngliche Bild beibehalten, aber in eine junge Sprache gesetzt. In der anderen Fassung wurde auch das Bild durch einen Vergleich aus der heutigen Zeit übertragen. Die unterschiedlichen Fassungen wurden durch eine andere Schriftweise hervorgehoben (z.B. Gleichnis vom Sämann und dem Acker wurde zum Gleichnis von der guten Software und der schlechten Hardware).

Beispiele aus der Volxbibel

Volxbibel Version 1.0 Luther 1984
Matthäus Kapitel 5, Verse 13-16
Kühlschränke und Licht - wie Christen in der Welt abgehen sollen Salz und Licht
13 Ihr seid wie Kühlschränke für diese Welt, ohne euch würde alles Gute vergammeln. Wenn dieser Kühlschrank aber nicht mehr funktioniert, gehört er auf den Schrott, wo er verrotten soll. 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.
14 Auch sehe ich euch wie einen 1000-Watt-Halogenstrahler, der es hell macht in der Welt. Wenn eine Stadt oben auf dem Berg liegt, kann man ihre Beleuchtung nachts ja auch kilometerweit sehen. 14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.
15 Wenn Du dir eine Lampe für dein Zimmer besorgst und nachts anmachst, dann stellst du sie dir ja auch nicht unters Bett. Ganz im Gegenteil, du hängst sie oben irgendwo auf, damit es im ganzen Zimmer hell wird. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.
16 Genau so soll auch euer Licht für alle Menschen sichtbar sein. So wie ihr lebt und drauf seid, daran sollen sie euren Papa im Himmel erkennen und von ihm begeistert sein. 16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Auslegungshinweis: Kühlschrank hält frisch, konserviert - Salz wurde damals überwiegend zu Konservierungszwecken genutzt. Andere Aspekte gehen bei der Übertragung auf den Kühlschrank hingegen verloren, z. B. Würzen (s. a. Mk 9,50), Schärfe/Brennen, ist lebensnotwendig, war damals sehr kostbar usw. Diese Textstelle wurde durch eine Bearbeitung im Volxbibel Wiki von Lesern ab der aktuellen Ausgabe 2.0 in Salz verändert.


Weitere Beispiele

  • Das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lukas Kapitel 15, Verse 4-7), bei dem jemandem eines von einhundert Schafen davonläuft, wird in der Volxbibel übersetzt als die Geschichte von der Katze, die verschwunden war, wo eines von zwanzig Kätzchen weggelaufen ist.
  • Im Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas Kapitel 15, Verse 11-32) verdingt sich der weggelaufene Sohn nach Verlust seiner Habe als Schweinehirte und möchte vor Hunger das Schweinefutter essen, aber sogar dies wird ihm verwehrt. In der Volxbibel wird dies so übersetzt, dass der weggelaufene Sohn als Toilettenmann bei McDonald’s arbeitet und vor Hunger die Abfälle der Restaurantbesucher essen möchte, aber sogar dies wird ihm verboten.

Kritik

Pro

Der Leitungskreis der Jesus-Freaks befürwortet das Projekt [2]. Zitat: „...wir sind nicht berufen, die Sprache zu retten, sondern Menschen. Wir können aber nur Menschen retten, die uns und Gottes Wort auch verstehen.”

Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Peter Strauch, wird in dem evangelischen Nachrichtenblatt Idea zitiert. Seiner Ansicht nach, wende sich Volxbibel ausschließlich einer bestimmten Zielgruppe zu. Das sei auch bei Kinderbibeln oder bei Übertragungen in eine Mundart der Fall. „Ich hätte ein Problem, wenn Menschen ein Leben lang keine andere Bibel als die Volxbibel benutzten“, sagte Strauch. Als evangelistisches Instrument halte er die Übertragung aber für akzeptabel. [3].

Gerhard Sellin, Professor für Neues Testament an der Universität Hamburg, äußerte sich zur Volxbibel, dass sie inhaltlich weitestgehend korrekt sei [4].

Ähnlich positiv meldete sich auch Dr. Heinrich von Siebenthal von der FTA Gießen zu Wort. In einem Interview sagte er, einen Grund für die Aufregung sähe er nicht, da diese Bibel für eine ganz bestimmte Zielgruppe mit einem besonderen sprachlichen Code gedacht sei. [5].

Christian Linker, Kölner Diözesanvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, urteilt in einem Interview für den WDR über die Volxbibel, sie wäre auch theologisch sehr begrüßenswert. Zitat: „Das Evangelium hat auch etwas sehr diesseitiges. (...) Wenn man das schafft mit Mitteln von Sprache deutlich zu machen, ist das auch theologisch sehr begrüßenswert.” [6].

Stadtjugendpfarrerin Christine Thiel (Leipzig) äußerte in einem Interview für den MDR „Wo soll das Problem sein? ... Das Problem ist, das viele Leute die Bibel nicht mehr lesen, weil ihre Sprache altmodisch ist... Es ist ein Versuch die Bibel eingängig zu machen, darum finde ich diesen Versuch legitim und erfreulich.” Sie könne die Aufregung um die Volxbibel nicht nachvollziehen.[7]

Papst Benedikt XVI. sprach sich zwar in einem Brief des Vatikanischen Staatssekretariats an Dreyer gegen eine Verwendung der Volxbibel in Liturgie und Katechese der katholischen Kirche aus, erkannte aber ausdrücklich Dreyers „Engagement für die Verbreitung der Frohen Botschaft Jesu Christi unter den Menschen von heute“ an.[8]

Die Heilsarmee Deutschland widmet das Titelblatt ihres Magazins der Volxbibel (Jahrgang 116., Nr. 12). Dort schreibt Kaptain Alfred Preuß: „Brauchen wir eine Volxbibel? Ich denke ja! Wir brauchen einen unverkrampften Umgang mit der Botschaft, die Gott den Menschen nahe bringen möchte!”

Theologiedozent Prof. Dr. Werner Kahl (Studienleiter an der Missionsakademie der Universität Hamburg) schreibt in der Quartalszeitschrift „Transparent” (Duisburg), die Nachfrage nach der Volxbibel zeige, daß Dreyer den Nerv der Jugendlichen getroffen habe. Sein eigener Sohn finde die Übersetzung „echt geil”. Dreyer habe „die konkrete Lebensrelevanz biblischer Botschaften für Menschen der Gegenwart kommuniziert”. Die Kritiker der Volxbibel bezeichnet er als selbsternannte „Hüter der wahren biblischen Übersetzungstradition”. [9] Kahl weist darauf hin, dass die Texte des Neuen Testaments als Gebrauchsliteratur für Menschen mit meist geringer Bildung verfasst worden sind. [10]

Bezirksjugendreferentin vom Evangelischen Jugendwerk Ursula Braun urteilt: „Für Menschen, die keine christliche Sozialisation haben, ist die Volxbibel eine Chance”. Braun hält es für durchaus wichtig, „dass man auch mal grinsen kann, wenn man die Bibel liest. Das pustet den Staub von diesem Buch” (Heilbronner Stimme, 11. Juli 2006, S. 21)[11]

Der überkonfessionelle Jugendverein für Randgruppen und Subkulturen „Jesus-Gang e.V.“ erklärt die „Volxbibel“ zu einem längst überfälligen Projekt. Es sei ein „Sprachschlüssel zu den Herzen der heutigen Jugend“. [12]

Auf der Künstlermesse Promikon im März 2006 wurde Dreyer für die Volxbibel von einer ausgewählten Jury mit dem Award für „Initiative und Vision” ausgezeichnet.[13]

Kontra

Die 31 Filialen der Christlichen Bücherstuben GmbH (Dillenburg), die zur Brüderbewegung gehören, werden die Volxbibel nicht verkaufen. In einem Informationsblatt heißt es zur Begründung, dieses „Machwerk” rede „unflätig und ungebührlich” von Gott, die Kunden werden gebeten, vom Kauf und der Verbreitung der Volxbibel abzusehen und anderen vom Erwerb abzuraten.

Aus Teilen des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT) (s. u.) und dem Arbeitskreis bibeltreuer Publizisten (AbP)[14] kommt ebenso heftiger Widerspruch. Mitglieder des AfeT schreiben in einer Stellungnahme: „Diese gotteslästerliche ‚Bibel’ entspricht in keiner Weise dem, was von der Schrift als Orientierung für Christen und Nichtchristen zu erwarten ist”.

Auf Nachfrage erklärten das katholische Bibelwerk und die evangelische Bibelgesellschaft, dass sie dieses Projekt nicht gutheißen können. Im Gegenteil, dies sei offensichtlich einer der Versuche, „die Bibel, koste es, was es wolle, modern zu machen”, hieß es beim Bibelwerk.[15]

Papst Benedikt XVI. sprach sich in einem Brief des Vatikanischen Staatssekretariats an Dreyer gegen eine Verwendung der Volxbibel in Liturgie und Katechese der katholischen Kirche aus, erkannte aber ausdrücklich Dreyers „Engagement für die Verbreitung der Frohen Botschaft Jesu Christi unter den Menschen von heute“ an.[16]

Der Verlag Christliche Literatur-Verbreitung (CLV) distanziert sich in seiner Zeitschrift „fest&treu” von diesem Projekt. Zitat: „Eine Bibel, an der jeder mitschreiben kann, ist eine respektlose Verfälschung des Wortes Gottes und stellt die vermeintlichen Bedürfnisse einer Gruppe von Menschen in den Mittelpunkt und über die Autorität Gottes.” Eine derart verfremdete, profanisierte Bibel sei kein Zeugnis der Wertschätzung und des Respektes vor dem Autor der Heiligen Schrift, sondern folge dem Grundsatz „Der Zweck heiligt die Mittel,” schreibt der CLV.

Ebenso rät die Christliche Schriftenverbreitung Hückeswagen in ihrer Zeitschrift „Folge mir nach” (Heft 2/2006) vom Lesen oder gar Verbreiten der Volxbibel ab, „um sich selbst und anderen den Blick auf das unverfälschte Worte Gottes zu erhalten.”

Der ERF Schweiz, der der Stiftung Christliche Medien angeschlossen ist, distanzierte sich offiziell von der Volxbibel. Er verstehe das Anliegen des Autors Martin Dreyer, lehne aber die Volxbibel als Gesamtwerk einer neuen Bibel ab. „Wir legen daher Wert darauf, dass der ERF Schweiz mit der Volxbibel nichts zu tun hat.”[17]

Die „Apostolische Pfingstgemeinde International (Leipzig)” ruft auf ihrer Webseite dazu auf, die Volxbibel nicht zu kaufen und auch die Verlage und Händler zu boykottieren, die diese Bibel vertreiben. In ihrer Stellungnahme heißt es unter anderem: „Aus einem inspirierten, geläuterten, bewährten Wort Gottes ist ein Menschenwort mit Ausdrücken geworden, die alles andere als geläutert sind.” Dieses Buch sei in einem „Deutsch” geschrieben, was der Bibel weder angemessen sei noch die nötige Ehrerbietung gegenüber Gottes Wort auch nur im Ansatz erkennen lasse, schreibt die Apostolische Pfingstgemeinde.

Der „ESRA Schriftendienst” des Textus receptus-Verfechters Rudolf Ebertshäuser kritisiert die Volxbibel als „das Werk eines irreführenden Geistes aus dem Abgrund” und schreibt, dass „diese lästerliche gefälschte Bibel einen anderen Jesus bezeugt als den, der sich in der echten Bibel offenbart hat (2Kor 11,4).” Mit einem Boykottaufruf gegen den Verlag und einer Unterschriftensammlung (s. u.) solle man sich „gegen die Verbreitung dieses gotteslästerlichen Werkes durch die 'Stiftung Christliche Medien' und den Buchhandel” wenden.

Der Referent für Theologie, Bildung und Jugendsoziologie der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej), Michael Freitag (52) übt scharfe Kritik an der „Volxbibel”. Sie sei „leider ein ziemlich gruseliges und peinliches Elaborat – sprachlich, theologisch und geistlich”. Es gebe kaum eine Seite dieser Bibel, „die nicht Elemente einer hingerotzten Gossensprache enthielte, mit oft geschmackloser Wortwahl”. Die Volxbibel nehme Jugendliche nicht wirklich ernst. Sie habe phasenweise den Charakter einer „Denunziation von Jugendlichen als ziemlich blöde und intelligenzfrei”. Freitag ist Mitherausgeber für die neue Bibelübersetzung BasisBibel, die ebenfalls Jugendliche ansprechen soll. [18][19]

Quellen

  1. Bestsellerliste vom Mai 2006
  2. Offizielle Stellungnahme von JFI
  3. Idea vom 02.10.2006
  4. Hamburg Abendblatt
  5. Interview Glaube24.de
  6. WDR Sendung vom 16. Februar 2006
  7. MDR Sendung vom 30. März 2006
  8. Meldung auf kath.net
  9. Idea Spektrum vom 29. Juni 2006
  10. W.Kahl, Rezension für Transparent
  11. Heilbronner Stimme vom 11. Juli 2006
  12. Jesus-Gang Webseite
  13. Katholische Internetzeitung
  14. ERF
  15. katholische Wochenzeitschrift Bildpost - Schlagzeile der Woche vom 19. Dezember 2005]
  16. Meldung auf kath.net
  17. ERF Schweiz
  18. Idea - Bericht über die Ablehnung der Volxbibel durch einen Leiter der evangelischen Jugend
  19. PDF-Originaltext von Michael Freitag

Ausgaben

  • Martin Dreyer (Hrsg.): Die Volxbibel: Neues Testament; ein neuer Vertrag zwischen Gott und den Menschen / frei übers. von Martin Dreyer. Witten, Volxbibel-Verlag, 2. Auflage 2006, ISBN 3981065603
  • Martin Dreyer (Hrsg.): Die Volxbibel 2.0: Neues Testament; ein neuer Vertrag zwischen Gott und den Menschen / frei übers. von Martin Dreyer.Witten, Volxbibel-Verlag, überarb. Neuausg. März 2007, ISBN 3981065638
  • Martin Dreyer (Hrsg.): Die Volxbibel 3.0: Neues Testament; ein neuer Vertrag zwischen Gott und den Menschen / frei übers. von Martin Dreyer.Witten, Volxbibel-Verlag, überarb. Neuausg. März 2007, ISBN 978-3-940041-00-5
  • Martin Dreyer: Die Volxbibel. Das Hörbuch. Witten, Volxbibel-Verlag, ISBN 398106562X

Literatur

  • Martin Dreyer: Die Volxbibel - Das Anwenderhandbuch. Was dahinter steckt - und was du mit ihr machen kannst. Witten, Volxbibel-Verlag, 2006, ISBN 3-9810656-1-1
  • Rudolf Ebertshäuser: Gottes Wort oder Menschenwort? - Moderne Bibelübersetzungen auf dem Prüfstand. Oerlinghausen, Betanien, 2006, ISBN 3-93555-872-4
  • Hartmut Dieter / Jörg Heinz: Das Kursbuch Religion 3. Stuttgart 2007; ISBN 3-7668-3985-3
  • Gymnasialpädagogische Materialstelle: Jahresband 2006. Erlangen 2007; ISBN 978-3-929225-15-0
  • Peter Kliemann: Thema: Gott. Erlangen 2007; ISBN 978-3-7668-3957-2

Siehe auch

Portal: Bibel – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bibel

Allgemein

Pro

Kontra

  • Protestseite der Apostolischen Pfingstgemeinde International (Leipzig)
  • Kritik des Verlags CLV - Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld (Zeitschrift „fest & treu”; PDF)
  • Kritik und Unterschriftensammlung (rtf-Dokument) des „ESRA-Schriftendienst” von Rudolf Ebertshäuser

Pressestimmen