Des Teufels Bad

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Film
Titel Des Teufels Bad
Produktionsland Österreich, Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 121 Minuten
Produktions­unternehmen
Stab
Regie
Drehbuch
  • Veronika Franz
  • Severin Fiala
Produktion
Musik Soap&Skin
Kamera Martin Gschlacht
Schnitt Michael Palm
Besetzung

Des Teufels Bad[1][2] ist ein österreichisch-deutscher Spielfilm von Veronika Franz und Severin Fiala aus dem Jahr 2024 mit Anja Plaschg, Maria Hofstätter und David Scheid.[1] Die Premiere erfolgte am 20. Februar 2024 im Rahmen der 74. Berlinale, wo der Film in den Wettbewerb um den Goldenen Bären eingeladen wurde.[3] Der Kinostart ist in Österreich für den 8. März 2024 vorgesehen.[2][4]

Handlung

Oberösterreich im Jahr 1750: Agnes, jung verheiratet, findet in der fremden Welt ihres Mannes keinen Platz. Immer mehr zieht sich die tief religiöse und hochsensible Frau in sich selbst zurück, weg von der bäuerlichen Welt der Arbeit und des Alltags. Ein erschütternder Gewaltakt scheint ihr schließlich der einzige Ausweg aus dem inneren Gefängnis. Das abgründige Psychogramm einer Hoffenden, Suchenden, Fliehenden basiert auf historischen Protokollen und einem wahren, bisher unbeleuchteten Kapitel europäischer (Frauen)Geschichte.

Produktion und Hintergrund

Die Dreharbeiten fanden an 40 Drehtagen von November 2020 bis Jänner 2022 in Litschau in Niederösterreich und in Nordrhein-Westfalen statt.[1][2][5] Gedreht wurde unter anderem im Januar 2022 auf der Burgruine Neuenberg in der Nähe der Ortschaft Scheel in der Gemeinde Lindlar im Oberbergischen Land.[6] Für eine Hinrichtungsszene wurden im Dezember 2021 über 400 Komparsen und Kleindarsteller gesucht.[7]

Produziert wurde der Film von der österreichischen Ulrich Seidl Film Produktion GmbH (Produzent Ulrich Seidl) in Koproduktion mit der deutschen Heimatfilm (Produzentin Bettina Brokemper). Den Vertrieb übernahm in Österreich Filmladen.[1][2][5] Unterstützt wurde die Produktion vom Österreichischen Filminstitut, vom Filmfonds Wien, von Filmstandort Austria (FISA) und vom Land Niederösterreich, dem Deutschen Filmförderfonds, der Film- und Medienstiftung NRW sowie Eurimages. Beteiligt waren der Österreichische Rundfunk, der Bayerische Rundfunk und Arte.[1][2][5][8]

Hauptdarstellerin Anja Plaschg schrieb auch die Filmmusik.[9] Die Kamera führte Martin Gschlacht, die Montage verantwortete Michael Palm und das Casting Henri Steinmetz. Den Ton gestaltete Andreas Hildebrandt, das Sound Design Matz Müller, das Kostümbild Tanja Hausner, das Szenenbild Andreas Donhauser und Renate Martin und die Maske Judith Kröher Falch und Tünde Kiss-Benke.[5][1][2]

Auf das Thema des mittelbaren Selbstmords kam das Regieduo über einen Podcast, in dem die Historikerin Kathy Stuart den mittelbaren Selbstmord als Weg anführte, das Kirchendogma zu umgehen, später stellte sie ihr Archiv für Recherchen zur Verfügung.[10][11] Die Handlung orientiert sich an damaligen Gerichtsprotokollen und den Recherchen zweier Historikerinnen,[11][12] der Titel bezieht sich auf die Melancholie als „Bad des Teufels“.[13][14]

Rezeption

Christoph Petersen vergab auf filmstarts.de vier von fünf Sternen. Das Regieduo mische niederschmetterndes Depressions-Drama und horrorhafte Mittelalter-Ikonografie zu einem hammerharten Brett von einem Film.[15]

Maria Engler bewertete den Film auf cineman.ch mit zwei von fünf Sternen. Der Film sei vorhersehbar erzählt und biete außer einigen wenigen Schockmomenten wenig Spannung. Interessant werde es erst ganz zum Schluss. Obwohl die Hintergründe und verhandelten Themen hochinteressant seien, gelinge es nicht, die Aufmerksamkeit über die volle Laufzeit des Films zu fesseln. Die Charakterstudie sei einerseits schwer zu ertragen, gleichzeitig aber auch schnell redundant und dröge, die Hauptfigur bliebe zu blass.[16]

Im internationalen Kritikerspiegel des Branchenmagazins Screen International erhielt Des Teufels Bad 3,1 von 4 möglichen Sternen und belegte nach Aufführung von 17 der 20 Wettbewerbsfilme gemeinsam mit My Favourite Cake einen geteilten ersten Platz.[17]

Auszeichnungen und Nominierungen

Berlinale 2024

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Des Teufels Bad bei crew united, abgerufen am 16. Januar 2024.
  2. a b c d e f Des Teufels Bad. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  3. a b Der Bayerische Rundfunk bei der Berlinale 2024. In: br.de. 22. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.
  4. Des Teufels Bad. In: film.at. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  5. a b c d Des Teufels Bad. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 16. Januar 2024.
  6. Geheimer Filmdreh auf Burg Neuenberg in Lindlar. In: rundschau-online.de. 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
  7. Hunderte Komparsen für große Hinrichtungsszene gesucht. In: zeit.de/dpa. 14. Dezember 2021, abgerufen am 17. Januar 2024.
  8. Des Teufels Bad. In: br.de. 25. April 2023, abgerufen am 16. Januar 2024.
  9. Des Teufels Bad. In: Gartenbaukino. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  10. Martin Fichter-Wöß: Regieduo Franz/Fiala: "Grauslichkeiten im Film nicht ausgedacht!" In: film.at/APA. 20. Februar 2024, abgerufen am 18. Februar 2024.
  11. a b Martin Fichter-Wöß: Regieduo Franz und Fiala: "Unser Ideal wäre ein Stummfilm". In: VOL.at/APA. 20. Februar 2024, abgerufen am 18. Februar 2024.
  12. Frauen, Religion und Ritualmorde in OÖ: Film: Des Teufels Bad. In: meinbezirk.at. 16. Januar 2024, abgerufen am 16. Januar 2024.
  13. Alexandra Seibel: Horrorspezialisten im Interview: Durchs Fegefeuer in den Himmel. In: Kurier.at. 4. Januar 2021, abgerufen am 16. Januar 2024.
  14. Im Bad des Teufels. In: Frankfurter Rundschau. 30. Januar 2019, abgerufen am 16. Januar 2024.
  15. Christoph Petersen: Des Teufels Bad. In: filmstarts.de. Abgerufen am 21. Februar 2024.
  16. Maria Engler: Berlinale 2024: «Des Teufels Bad»: Die Ausweglosigkeit des Dogmas. In: cineman.ch. 24. Februar 2023, abgerufen am 24. Februar 2024.
  17. Ellie Calnan: ‘The Devil’s Bath’ takes joint lead on Screen’s 2024 Berlin jury grid; middling scores for ‘Pepe’, ‘Gloria!’. In: screendaily.com, 22. Februar 2024 (abgerufen am 23. Februar 2024).
  18. Berlinale: Silberner Bär für BR-Koproduktion "Des Teufels Bad". In: br.de/dpa. 24. Februar 2024, abgerufen am 25. Februar 2024.
  19. Les films en compétition pour le Teddy Award 2024. In: lepolyester.com. 3. Februar 2022, abgerufen am 9. Februar 2024 (französisch).