Proterozoikum

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Äonothem Ärathem System ≈ Alter
(mya)
später später später jünger
P
r
o
t
e
r
o
z
o
i
k
u
m


Dauer:

1959
Ma
Neoprote­rozoikum
Jungprote­rozoikum
Dauer: 459 Ma
Ediacarium 541

635
Cryogenium 635

720
Tonium 720

1000
Mesoprote­rozoikum
Mittelprote­rozoikum
Dauer: 600 Ma
Stenium 1000

1200
Ectasium 1200

1400
Calymmium 1400

1600
Paläoprote­rozoikum
Altprote­rozoikum
Dauer: 900 Ma
Statherium 1600

1800
Orosirium 1800

2050
Rhyacium 2050

2300
Siderium 2300

2500
früher früher früher älter

Das Proterozoikum (latinisiertes abgeleitetes Kompositum aus den griechischen Wörtern πρότερος próteros, deutsch ‚vorherig‘, ‚früh‘ und ζῶον zôon, deutsch ‚Lebewesen‘), früher auch Algonkium oder Eozoikum genannt, ist ein Äon der Geologischen Zeitskala. Es ist das jüngste Äon des Präkambriums und reicht vom Ende des Archaikums von vor etwa 2500 Millionen Jahren bis zum Beginn des Phanerozoikums vor ungefähr 541 Millionen Jahren.

Geschichte und Namensgebung

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Der Begriff Proterozoikum wurde erstmals 1887 in seiner englischen Form als Proterozoic von Samuel Franklin Emmons auf dem 5. internationalen Geologenkongress vorgeschlagen.[1] Er bezeichnete damit die zeitliche Stellung klastischer Formationen die zwischen dem Archaikum und dem Kambrium liegen. Der Name sollte andeuten, dass die in diesen Formationen nachgewiesene Lebenswelt früher auftritt als die des Paläozoikums ohne sich darauf festlegen zu müssen, dass dies die ersten Lebensspuren überhaupt seien.

Kennzeichen des Proterozoikums ist das Vorhandensein einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre. Schon gegen Ende des Archaikums, vor 2500 mya, begann der Sauerstoffgehalt in der Erdatmosphäre zu steigen. Obwohl die Produktion von Sauerstoff durch photosynthetisierende Lebewesen schon rund eine Milliarde Jahre zuvor begonnen hatte, wurde erst ab diesem Zeitpunkt Sauerstoff in die Atmosphäre abgegeben. Zuvor wurde dieser Prozess durch die Sauerstoffaufnahme bei der Oxidation der im Meerwasser gelösten anorganischen Stoffe, insbesondere Eisen-Ionen und Ionen anderer Schwermetalle, verhindert. Diese im reduzierten Zustand vorliegenden Metall-Ionen wurden im Lauf der Zeit zu Metalloxiden oxidiert, erst dann konnte freier Sauerstoff in die Atmosphäre gelangen. Mit steigender Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre konnte sich auch Ozon bilden, das in der Lage war, das für Lebewesen schädliche UV-Licht zu filtern. Erst der Sauerstoff ermöglichte die Entwicklung tierischen Lebens.

Auch das Klima war zeitweise bedeutend anders als heute, es gibt Hinweise auf globale Vereisungen (Schneeball Erde, Snowball Earth).

Entwicklung des Lebens

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Unter dem Namen Grypania spiralis beschriebene Fossilien (Länge zwischen 1 und 3 cm) aus dem Paläo- und Mesoproterozoikum werden unter anderem als Überreste mehrzelliger Eukaryonten („Algen“ im weiteren Sinne) interpretiert. Die ältesten, rund 2,1 Mrd. Jahre alten Vorkommen in der Negaunee-Iron-Formation von Michigan (USA), zu denen die Exemplare in der Abbildung gehören, wären somit die ältesten bekannten Makrofossilien.

Der Name Proterozoikum zeigt an, dass es sich um die Zeit des beginnenden tierischen Lebens handelt. Fossile Reste von Lebewesen, die allerdings den heute bekannten Tierstämmen schwer zuzuordnen sind, wurden gefunden. Da diese ersten tierischen Formen kaum Skelette oder harte Schalen besaßen, sind viele morphologische Strukturen nicht erhalten geblieben, ihre Formen sind schwer zu rekonstruieren. Dazu kommt, dass die fossilführenden Schichten im Laufe der Zeit geologischen Veränderungen ausgesetzt waren. Eigentümliche Lebensgemeinschaften, wie sie in den Fossilien der bekannten Ediacara-Fauna erhalten sind, bildeten sich in den flachen, warmen Meeren in Küstennähe heraus. Mit Abschluss des Proterozoikums an der Wende zum Kambrium scheinen die meisten Stämme des Tierreichs als Ausgang für die folgende kambrische Explosion bereits vorhanden gewesen zu sein.

Untergliederung des Proterozoikums

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Es wird in folgende Äratheme und Systeme unterteilt:

  • Äon: Proterozoikum (2500–541 mya)
Commons: Proterozoikum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. S. F. Emmons: Letter to Persifor Frazer, dated May 25, 1887. In: International Geology Congress, American Committee Reports. Philadelphia 1988, S. A58 (englisch).