Ariane Labed

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Dezember 2022 um 22:38 Uhr durch Albrecht 2 (Diskussion | Beiträge) (Halbgeviertstrich, Ergänzung um einen Originaltitel). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ariane Labed (2015)

Ariane Labed (* 8. Mai 1984 in Athen)[1] ist eine französische Theater- und Filmschauspielerin.

Leben

Die Tochter französischer Eltern wurde in Griechenland geboren, wo sie auch Teile ihrer Kindheit verbrachte. Ariane Labed lebte in ihrer Jugend ebenfalls in Deutschland und Frankreich, wo sie zehn Jahre lang Tanz studierte. Ein Kunststudium führte sie an die Universität der Provence in Marseille.[2]

In Frankreich arbeitete Labed u. a. als Tänzerin für das Theaterensemble Les gens d’enface und in Avignon als Marionettenspielerin. 2005 gründete sie gemeinsam mit französischen, griechischen und mexikanischen Künstlern die internationale Theatergruppe Vasistas, die ihren Sitz in Athen und Marseille hat und sich dem experimentellen Theater widmete.[3] Als Schauspielerin stand Labed ab Mitte der 2000er Jahre in einigen Aufführungen des Ensembles auf der Bühne. Auch führten sie Engagements an das Athener Nationaltheater (Faust, 2008/09; Alkistis, 2009).[2]

Einem internationalen Publikum wurde die Französin durch ihre erste Filmrolle in Athina Rachel Tsangaris griechischsprachigem Spielfilm Attenberg (2010) bekannt. In dem von Giorgos Lanthimos koproduzierten Drama übernahm sie die Hauptrolle einer jungen Griechin, die in einer gesichtslosen Arbeiterstadt an der Küste lebt und mit der Krebskrankheit ihres Vaters und ersten sexuellen Erfahrungen konfrontiert wird. Der Part der Marina brachte Labed 2010 bei den 67. Internationalen Filmfestspielen von Venedig die Coppa Volpi als beste Darstellerin ein, wo sie sich u. a. gegen die spätere Oscar-Preisträgerin Natalie Portman (Black Swan) und die Österreicherin Sophie Rois (Drei) durchsetzen konnte. Ihren griechischsprachigen Text hatte sie phonetisch erlernt.[4] Monate nach dem Triumph in Venedig erhielt Labed 2011 mit dem Hellenic Film Academy Award auch den wichtigsten griechischen Filmpreis als beste Darstellerin zugesprochen.[5]

Nach dem Erfolg im griechischen Kino arbeitete Labed mit Giorgos Lanthimos an dem Film Alpis zusammen, der 2011 ebenfalls eine Einladung in den Wettbewerb von Venedig erhielt. Alpis erzählt von einer Gruppe Menschen, die als Doubles für Verstorbene bezahlt wird.[6] Drei Jahre später erhielt Labed für ihre Darstellung der Schiffsingenieurin Alice in Lucie Borleteaus dokumentarisch anmutendem Spielfilm Alice und das Meer den Darstellerpreis des Internationalen Filmfestivals von Locarno zugesprochen. Mit dem ebenfalls im Rahmen des Festival gezeigten Film Love Island von Jasmila Žbanić bekleidete Labed erstmals eine Hauptrolle in einer Filmkomödie.

Den internationalen Durchbruch schaffte sie 2016 an der Seite von Michael Fassbender in der Videospiele-Verfilmung Assassin’s Creed. Im selben Jahr wurde bekannt gegeben, dass Labed 2017 erstmals bei den Salzburger Festspielen in einer Inszenierung von Athina Rachel Tsangari (Lulu) zu sehen sein wird.[7]

Ariane Labed lebt in Paris.[4] Sie ist mit dem griechischen Regisseur Yorgos Lanthimos verheiratet.

Theaterstücke

  • 2006: Get Over It (Produktion: Vasistas)
  • 2007: Little Red and Her Riding Hood – Me and my Wolf (Vasistas)
  • 2008/2009: Silence (Vasistas)
  • 2008/09: Faust – Regie: Argyro Chioti (Nationaltheater, Athen)
  • 2009: Alkistis – Regie: Thomas Moschopoulos (Nationaltheater, Athen)
  • 2009: Cassandre – Regie: Benedetto Marcello (Vasistas/Phormigx Concert Agency)

Filmografie

Auszeichnungen

Commons: Ariane Labed – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Ariane Labed. allocine.fr, abgerufen am 8. Mai 2017.
  2. a b Biografie bei vas.eu.com (PDF-Datei, englisch, 63,8 kB; abgerufen am 3. September 2011).
  3. Beschreibung bei vas.eu.com (englisch; abgerufen am 3. September 2011).
  4. a b Clarke, Cath: First sight Ariane Labed. In: The Guardian, 19. August 2011, S. 16 (korrigiert am 22. August 2011).
  5. Preisträger (Memento vom 4. Januar 2014 im Internet Archive) bei hellenicfilmacademy (griechisch; abgerufen am 3. September 2011).
  6. "Alpis" im Kino: Der griechische Albtraum. In: diepresse.com. 18. April 2012, abgerufen am 26. September 2018.
  7. Salzburger Festspiele: Lulu, abgerufen am 18. November 2016.
  8. Palmarès 2011 bei premiersplans.org (PDF-Datei, französisch, 687 kB; abgerufen am 3. September 2011).