Korgom

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Landgemeinde Korgom
Landgemeinde Korgom (Niger)
Landgemeinde Korgom (Niger)
Landgemeinde Korgom
Koordinaten 13° 27′ N, 8° 15′ OKoordinaten: 13° 27′ N, 8° 15′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Maradi
Departement Tessaoua
Einwohner 68.057 (2012)

Korgom ist eine Landgemeinde im Departement Tessaoua in Niger.

Geographie

Korgom liegt am Übergang der Sahelzone zur Großlandschaft Sudan. Die Nachbargemeinden sind Baoudetta, Koona und Maïjirgui im Nordwesten, Garagoumsa und Kantché im Nordosten, Daouché im Südosten, Hawandawaki im Süden und Gazaoua im Südwesten.

Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 39 Dörfer, 137 Weiler und zwei Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Korgom.[2] Es liegt auf einer Höhe von 474 m.[3]

Durch die Gemeinde verläuft das Trockental Goulbi May Farou.

Geschichte

Korgom gehörte Anfang des 19. Jahrhunderts zum Reich Katsina, das 1812 von den Fulbe erobert wurde. Im Jahr 1819 wurden die Fulbe aus dem Norden Katsinas zurückgedrängt, wo mit Maradi ein neuer Staat geschaffen wurde. Der Herrscher von Maradi verschenkte Korgom und Kantché an das Sultanat Zinder zum Dank dafür, dass ihm der Sultan von Zinder in der Kriegszeit Asyl gewährt hatte.[4] Die Mission du Haut-Soudan, eine unter der Leitung des Offiziers Marius Gabriel Cazemajou stehende französische Militärexpedition zur Erforschung der Gebiete zwischen dem Fluss Niger und dem Tschadsee, erreichte Korgom am 6. April 1898. Abgesandte des Sultans Amadou dan Ténimoun begleiteten die Mission von hier aus nach Zinder.[5] Die französische Kolonialverwaltung richtete Anfang des 20. Jahrhunderts einen Kanton in Korgom ein, dem 1923 der aufgelöste Kanton Koona angeschlossen wurde.[6] Im Jahr 2002 wurden im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform die Landgemeinden Baoudetta, Hawandawaki und Koona aus dem Kanton Korgom herausgelöst. Aus dem verbliebenen Gebiet des Kantons ging die Landgemeinde Korgom hervor.

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 68.057 Einwohner, die in 8.966 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 36.563 in 5.058 Haushalten.[7]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 2.917 Einwohner in 502 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 2.508 in 347 Haushalten[7] und bei der Volkszählung 1988 3.313 in 578 Haushalten.[8]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Daurawa, Katsinawa, Iklan, Fulbe und Azna.[9] Für letztere ist Korgom traditionell von besonderer Bedeutung.[10]

Politik

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 18 Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 8 PNDS-Tarayya, 2 MDEN-Falala, 2 RDR-Tchanji, 2 RPP-Farilla, 1 CPR-Inganci, 1 MNSD-Nassara, 1 PPN-RDA und 1 RSD-Gaskiya.[11]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 37 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeinde liegt am Übergang der Zone des Regenfeldbaus des Nordens zur Zone der Bewässerungsfeldwirtschaft des Südens.[12] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Dorf Gabaouri.[13] Die Niederschlagsmessstation im Hauptort liegt auf 370 m Höhe und wurde 1959 in Betrieb genommen.[14]

Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Agama, Romaza und Toki vorhanden.[15] Der CEG Korgom ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[16] Beim Centre de Formation aux Métiers de Korgom (CFM Korgom) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[17]

Durch Korgom verläuft die Nationalstraße 20, die Richtung Süden über Hawandawaki bis zur Staatsgrenze mit Nigeria führt.

Partnergemeinde

Literatur

  • Yves Arbel: Etude géophysique du canton de Korgom (Département de Maradi, Niger). Travail de diplôme de géologie. Université de Neuchâtel, Neuchâtel 1998.

Einzelnachweise

  1. a b c d Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 293–296, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. Julien Rechenmann: Catalogue des stations gravimétriques réoccupables en Afrique Occidentale. Mesures effectuées de 1953 à 1965. ORSTOM, Bondy 1966, S. 79 (core.ac.uk [PDF; abgerufen am 9. Oktober 2022]).
  4. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 148.
  5. André Salifou: Malan Yaroh, un grand négociant du Soudan central à la fin du XIXe siècle. In: Journal des Africanistes. Vol. 42, Nr. 1, 1972, S. 14 (persee.fr [abgerufen am 20. Januar 2023]).
  6. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 248.
  7. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  8. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 201 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  9. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  10. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 50.
  11. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  12. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  13. CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
  14. Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 8 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).
  15. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  16. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  17. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 91, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
  18. État des lieux et détail des coopérations décentralisées et actions extérieures entre la France et le Niger. (PDF) Ministère des Affaires étrangères et européennes, République française, 27. Juli 2009, archiviert vom Original am 24. Dezember 2013; abgerufen am 20. Februar 2021 (französisch).