Affalterthal
Affalterthal Markt Egloffstein
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Koordinaten: | 49° 42′ N, 11° 17′ O |
Höhe: | 443–501 m ü. NHN |
Einwohner: | 298 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91349 |
Vorwahl: | 09197 |
Ortsansicht
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Affalterthal (Af(f)terthal[2] oder im Volksmund Aftertool genannt) ist ein Gemeindeteil des Marktes Egloffstein im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst im oberfränkischen Landkreis Forchheim.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Pfarrdorf Affalterthal liegt naturräumlich in der südlichen Fränkischen Schweiz am Beginn der Talsenke des Mostvieler Tales am Rande eines Hochplateaus zwischen Bieberbach und Egloffstein und ist eingerahmt von Wäldern. Östlich liegt Geschwand. Die Umgebung ist von vielen Kirschbäumen geprägt. Der im Brunnleitental entspringende Affterbach ist rechtsseitiger Zufluss der Trubach, die bei Pretzfeld in die Wiesent mündet.
Das zentral in der Metropolregion Nürnberg gelegene Dorf ist etwa 32 Kilometer (Luftlinie) von Nürnberg entfernt. Weitere nächstgelegene Städte sind Bayreuth, 34 km nordöstlich, Pegnitz, 20 km östlich, Bamberg, 34 km nordöstlich und Forchheim, 15 km westlich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum 19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Wäldern um Affalterthal befinden sich viele Hügelgräber aus der Hallstattzeit. Ob in der Flur mit der Bezeichnung Altes Schloss früher tatsächlich ein Adelssitz derer von Egloffstein existierte, konnte bis jetzt nicht geklärt werden. Im Gelände befinden sich noch Wälle und Erdaufschüttungen.
Der Name stammt von afaltere (Apfelanbau) ab. Im Jahr 1133 wurde „Otto von Affaltert“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort wurde bereits 1290 im Besitz der Egloffstein genannt, wo er bis zum Ende des Alten Reichs (Säkularisation, Anfang 1800) blieb. Noch bis kurz vorher hatte die Familie das Patronat der dortigen Pfarrkirche inne. Die hohe Gerichtsbarkeit stand immer dem Hochstift Bamberg zu.
20. und 21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegebietsreform bestand die Gemeinde Affalterthal, zu der die Orte Affalterthal, Äpfelbach, Bärenthal, Hammerbühl, Hammermühle, Hammerthoos und Schlehenmühle gehörten.[3] Sie hatte 1964 ein Gemeindegebiet von 965,29 Hektar.[3]
Zum 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Affalterthal in die Marktgemeinde Egloffstein eingemeindet.[4] An diesem Tag wurde der Bürgerverein Die Affalterthaler (seit 2007 Heimatverein Affalterthal e. V.) gegründet.[5]
Einwohnerentwicklung | |||
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Jahr | Pfarrdorf | Gemeinde | Quelle |
1840 | 485 | [6] | |
1871 | 539 | [6] | |
1900 | 477 | [6] | |
1925 | 361 | 478 | [7] |
1961 | 280 | 389 | [3] |
1970 | 293 | 424 | [8] |
1987 | 298 | [9] |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ortskern befindet sich die evangelische Pfarrkirche. Sie ist wie das Pfarrhaus als ein Baudenkmal ausgewiesen.
Etwa 1,3 km nordwestlich liegt oberhalb von Mostviel der Spiegelfelsen, der einen schönen Blick über einen Teil des Trubachtals, auf Burg Egloffstein sowie bis hin zu Burg Feuerstein ermöglicht. Daneben gibt es weitere Aussichtsfelsen wie den Pfarrfelsen und den Balkenstein.
Kultur und Brauchtum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alljährlich wird am (vor-)letzten Wochenende im Oktober die Herbstkirchweih gefeiert.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Farben im Schildhaupt des neuen Wappens von Affalterthal (seit 1971) sind dem Familienwappen der Egloffstein entnommen (Schwarz und Silber). Während die Farben Silber und Rot auf das Hochstift Bamberg hinweisen, sollen die beiden Äpfel den Ortsnamen symbolisieren, der als Tal, in dem es viele Apfelbäume gibt, gedeutet wird.
Sport und Freizeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt mitten im Klettergebiet Nördlicher Frankenjura. Es gibt zahlreiche Wanderwege. Der Frankenweg führt knapp am Dorf vorbei. Vom Signalstein aus führt eine Alternativroute über Affalterthal zum Etappenziel Egloffstein.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kreisstraße FO 23 verbindet den Ort mit Bieberbach und über die Staatsstraße 2191 mit Geschwand und Egloffstein.
Der Öffentliche Personennahverkehr bedient Affalterthal wochentags mit der Buslinie 226 (Gößweinstein – Gräfenberg) und Buslinie 222 von Forchheim nach Gößweinstein. Am Wochenende kann ein Anruf-Sammeltaxi angefordert werden.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Affalterthal ist kirchliche Heimatgemeinde eines der ältesten Posaunenchöre in Bayern (gegründet 1892 von Pastor Kuhlo).
Die Affalterthaler Rathausmusik wurde 1993[10] gegründet und spielte mit der Besetzung Tuba, Horn, Trompete, Klarinette und Akkordeon verstärkerlos fränkische Volksmusik, hauptsächlich bei Tanzabenden, Musikantentreffen und anderen öffentlichen Veranstaltungen wie Kirchweihen. 2001 wurde eine eigene CD Fränkisch aufg'spield[11] (vor allem Schottisch, Walzer, Dreher) aufgenommen und veröffentlicht. Die Gruppe löste sich im Jahr 2014 auf.
Seit 2005 findet jedes zweite Jahr ein Eichertreffen statt, das von den Eicherfreunden Affalterthal organisiert wird. Im Dorf gibt es noch 30 Eicher-Traktoren (Stand 2017).[12]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Reich (* 1891 in Affalterthal; † 1976 in Göttingen), Geophysiker, Geologe und Hochschullehrer
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Affalterthal in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 17. Juli 2022.
- Homepage des Heimatvereins Affalterthal e. V. ( vom 4. Januar 2019 im Internet Archive) (wurde 2019 deaktiviert)
- Private Homepage zu Affalterthal ( vom 3. September 2011 im Internet Archive) (wurde 2011 deaktiviert)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 301 (Digitalisat).
- ↑ Kartierung der Bayerischen Uraufnahme (1808–1864), siehe BayernAtlas
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 673 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 684 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Chronik des Heimatvereins. Abgerufen am 5. Oktober 2018.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 144, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 301 (Digitalisat).
- ↑ Affalterthaler Rathausmusik ( vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
- ↑ Fränkisch aufg'spield | volXmusik.de. Abgerufen am 17. Juli 2022.
- ↑ Herzlich Willkommen bei den Eicherfreunden Affalterthal. Abgerufen am 17. Juli 2022.