Alnatura

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Ladenansicht "Super Natur Markt"
Regal mit Eigenmarken

Alnatura ist der Name eines Unternehmens der Biolebensmittelbranche mit Sitz in Bickenbach (Bergstraße). Unter dem Markennamen AlnaturA vertreibt das 1984 gegründete Unternehmen nach ökologischen Gesichtspunkten produzierte Lebensmittel und Textilien, die sowohl von verschiedenen Drogerie- und Einzelhandesketten als auch in den unternehmenseigenen Alnatura-Supermärkten verkauft werden.

Geschichte

AlnaturA Lebensmittel und Supermärkte

Die Alnatura Produktions- und Handels GmbH wurde 1984 von dem anthroposophisch orientierten Wirtschaftswissenschaftler Götz E. Rehn als Konzeption und Vertrieb natürlicher Lebensmittel Dr. Rehn in Fulda gegründet. Bereits in seiner Promotion über „Modelle der Organisationsentwicklung“ hatte Rehn ein „Gegenstrommodell“ beschrieben, das einen neuen sozialorganischen Ansatz propagierte. Nach siebenjähriger Tätigkeit als Produktmanager im Nestlé-Konzern entschloss sich Rehn zur Gründung von Alnatura[1]. Bis heute ist er dort als Geschäftsführer tätig.

Bereits zwei Jahre später, 1986, begann Alnatura mit dem Verkauf von Bio-Produkten in den Lebensmittelmärkten von tegut und den dm-Drogeriemärkten, zunächst mit einem „shop-in-shop“-Angebot. 1987 wurde dann der erste „Alnatura Super Natur Markt“ in Mannheim eröffnet. Das Unternehmen ist seither kontinuierlich gewachsen und umfasst inzwischen 24 Alnatura-Supermärkte, mit je 500 bis 800 Quadratmetern Verkaufsfläche. 1989 zog die Firma von Fulda an ihren jetzigen Standort in Bickenbach um. Von 1993 bis 2003 gehörte auch das vegetarische Restaurant mit Cateringservice "Viva Vegan" in Karlsruhe zum Unternehmen.

Im Geschäftsjahr 2004 erwirtschaftete das Unternehmen einen Nettoumsatz von 117 Millionen Euro, im Jahr 2000 hatte dieser noch bei 45 Millionen Euro gelegen. Der Vorsteuergewinn stieg im selben Zeitraum von 1,4 auf 5,5 Millionen Euro. 16 von 25 Führungspositionen sind mit Frauen besetzt (Stand 2005) [2].

2005 erhielt das Unternehmen den mit 5000 € dotierten ersten Preis „Nachhaltiger Mittelstand 2004“ von der EthikBank[3]. Außerdem wurde an Götz Rehn der Preis „Entrepreneur des Jahres 2005“ vergeben. Derzeit betreibt Alnatura 24 Supermärkte in Deutschland, schwerpunktmäßig in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz, und wird als Branchenführer angesehen. Alnatura beschäftigt 650 Mitarbeiter, darunter 30 Auszubildende (Stand: 2006). Die Eröffnung weiterer Filialen ist geplant, Ziel der Expansion sind rund 40 Märkte in Deutschland[4].

Die AlnaturA-Produkte sind an der einheitlich beigefarbigen Verpackung mit dem grünem AlnaturA-Logo (einer stilisierten Sonne), wie es auch die Alnatura-Supermärkte verwenden, zu erkennen.

Altnatura Naturtextilien

Seit 1993 kooperiert Alnatura mit der biologisch-dynamisch bewirtschafteten Sekem-Farm bei Kairo zur Herstellung von Naturtextilien. Daraus ist seither ein eigener Geschäftszweig der Alnatura GmbH entstanden, der an zwei Produktionsorten in Ägypten und Indien Naturtextilien herstellen lässt. Das Unternehmen hat sich dem Gedanken des fairen Handels verpflichtet und unterhält verschiedene soziale Einrichtungen für die Mitarbeiter und deren Familien vor Ort. Das Sortiment umfasst ca. 300 Artikel, vorwiegend Baby- und Kinderkleidung, die von etwa 360 Mitarbeitern an den Produktionsorten angefertigt werden. Alle Textilien entsprechen dem Ökotex Standard 100 und den Richtlinien des Internationalen Verbandes der Naturtextil-Wirtschaft (IVN). Neben dem Vertrieb über die eigenen Supermärkte beliefert Alnatura Naturtextil auch andere große Drogeriemarkt-Ketten als Systemlieferant[5].

Alnavit

Im Jahr 2000 gründete Rehn die Alnavit GmbH, die Nahrungsergänzungsmittel aus natürlichen Substanzen herstellt und vertreibt [6]. Alnavit firmiert unter derselben Adresse wie Alnatura und dürfte trotz formaler Unabhängigkeit eng mit dem Unternehmen Alnatura GmbH verbunden sein. Zum Sortiment von Alnavit zählen Mineralstoffe, Vitamine, Säfte und Snacks, die über verschiedene Supermarkt- und Drogerieketten sowie die Alnatura-Supermärkte vertrieben werden.

Optisch setzen sich die meist bunt verpackten Alnavit-Produkte deutlich von der Marke AlnaturA ab. Während AlnaturA eher ein "grünes" Image vermittelt, orientiert sich Alnavit an der anthroposphischen Farben- und Formenlehre mit einem schlichten Schriftzug als Logo.

Konzept

Alle AlnaturA-Produkte tragen das staatliche Bio-Siegel

Unter der Eigenmarke AlnaturA vertreibt das Unternehmen rund 600 biologische Produkte, diese werden im Gegensatz zu klassischen Handelsmarken nicht nur in den eigenen Filialen, sondern auch in anderen Drogerie- und Lebensmittel-Märkten (z. B. dm, tegut, BUDNI, Combi, Cactus, Famila, Feneberg, Kaufmarkt, und MARKANT) angeboten.

Die AlnaturA-Produkte werden gemäß der EG-Verordnung Öko-Landbau produziert und kontrolliert. Die Kontrolle durch die Öko-Kontrollstellen wird durch die EG-Kontrollnummer auf den Produkten dokumentiert, die zudem das staatliche Bio-Siegel tragen. Alnatura ist Vertragspartner der Bio-Landbau-Verbände Demeter, Bioland und Naturland, deren Richtlinien teilweise über die Anforderungen der EG-Öko-Verordnung hinausgehen. Viele der verarbeiteten Rohstoffe sind von einem dieser Verbände zertifiziert. Aber auch alle anderen Zutaten stammen aus kontrolloiert-biologischem Anbau, gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere werden nicht verwendet. Damit geht Alnatura über die gesetzlich vorgeschriebenen 95% biologisch produzierter Inhaltsstoffe hinaus.

Neben den Produkten der eigenen Marke bietet Alnatura in seinen Supermärkten etwa 5000 weitere Artikel an. Zum Sortiment zählen neben Lebensmitteln auch Kosmetik- und Drogerieprodukte und Babybedarf.

Alnatura gehört der International Federation of Organic Agricultural Movements (IFOAM), dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und dem Verband der Bio-Supermärkte an. Das Unternehmen unterstützt die wissenschaftliche Erforschung ökologischer Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft. Es hat sich deshalb an den Stiftungsprofessuren Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur und Biologisch-dynamische Landwirtschaft im Rahmen des Studiengangs Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel an deren Nebenstandort in Witzenhausen als Mitstifter beteiligt. Alnatura wirkt auch an der Entwicklung eines ganzheitlichen und praxisorientierten Wirtschaftsstudiums an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn mit; der praktische Teil dieses Studiums kann bei Alnatura absolviert werden. Auch den Studenten der Berufsakademie Karlsruhe steht diese Möglichkeit für den Fachbereich Handel offen.

Quellen

  1. http://www.info3.de/ycms/printartikel_1590.shtml
  2. http://www.manager-magazin.de/unternehmen/entrepreneur/0,2828,376254-3,00.html
  3. http://www.naturkost.de/meldungen/2005/050124ev2.htm
  4. http://www.ey.com/Global/content.nsf/Germany_EoY/Sieger_und_Finalisten_-_Die_Sieger_-_Alnatura
  5. http://www.alnatura-naturtextil.de
  6. http://www.ey.com/Global/content.nsf/Germany_EoY/Sieger_und_Finalisten_-_Die_Sieger_-_Alnatura
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