Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel (2011)

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Film
Titel Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 107 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Oliver Dieckmann
Drehbuch Benjamin Biehn,
Robin Getrost,
Uschi Reich
Produktion Uschi Reich
Musik Peter Wolf
Kamera Alexander Fischerkoesen
Schnitt Christian Nauheimer
Besetzung

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel ist ein deutscher Kinder- und Weihnachtsfilm von Oliver Dieckmann aus dem Jahr 2011. Neben Alexander Scheer als Weihnachtsmann Niklas Julebukk sind Noah Joel Kraus als Ben, Mercedes Jadea Diaz als seine Freundin Charlotte, Jessica Schwarz und Fritz Karl als seine Eltern sowie Volker Lechtenbrink als Widersacher des echten Weihnachtsmanns besetzt. Die Filmhandlung basiert auf dem gleichnamigen Buch von Cornelia Funke.

Der von Constantin Film vertriebene Familienfilm kam am 24. November 2011 in die deutschen und österreichischen Kinos.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waldemar Wilhelm Wichteltod, ein Weihnachtsmann und Herrscher über die Weihnachtswelt, verbietet den anderen Weihnachtsmännern, an Weihnachten Kinderwünsche zu erfüllen und in Geschenke zu verwandeln, da er es auf das Geld ihrer Eltern abgesehen hat, die für die Geschenke bezahlen sollen. Niklas Julebukk jedoch stellt sich dem entgegen und leistet mit sechs weiteren Weihnachtsmännern Widerstand, wobei diesen bereits ihre Stiefel abgenommen worden sind, was bedeutet, dass sie innerhalb von 24 Sekunden zu klarem Eis erstarren, das in der Weihnachtswelt „Weihnachtsfeldeis“ genannt wird. Auch Niklas Julebukk, dem letzten „wahren“ Weihnachtsmann, soll dieses Schicksal widerfahren; er schafft es jedoch zu entkommen. Alle Rentiere, bis auf Julebukks Sternschnuppe, wurden inzwischen zu Salami verarbeitet und die Kobolde verjagt. Lediglich zwei der Kobolde, nämlich Fliegenbart und Kleckerbart, konnten mit Julebukk fliehen.

Die Handlung setzt am 12. Dezember im darauffolgenden Jahr in der Weihnachtswelt ein. Dabei versucht Julebukk mit den Kobolden vor sich nahenden Nussknackern, langsamen roboterartigen Wesen, zu fliehen, was eine Verfolgungsjagd zwischen ihm und den grauen Männern, Anhänger von Wichteltod, nach sich zieht. Julebukk gelingt es, in seinem von Sternschnuppe gezogenen Weihnachtswagen vor Wichteltods Anhängern, die auf Motorschlitten unterwegs sind, zu entkommen, wobei sich auch die Engel Emanuel und Matilda zu ihm gesellen. Die Verfolgungsjagd endet an der Grenze der Weihnachtswelt, wo Sternschnuppe unsichtbar mit dem Weihnachtswagen über der Erde fliegen kann, die grauen Männer jedoch zurückbleiben müssen.

In einem von Wichteltod heraufbeschworenen Gewitter wird der Wagen von Julebukk von Sternschnuppe getrennt und der Weihnachtsmann stürzt vom Himmel auf die Erde. In der Nähe der Absturzstelle lebt Ben mit seinen Eltern im Haus seines Großvaters. Wegen finanzieller Schwierigkeiten musste die Familie aus München wegziehen. Bens Mutter hat in der neuen Wohngegend eine Konditorei eröffnet. Vor seinem Schulantritt in der neuen Schule sieht Ben den Absturz des Weihnachtsmanns. Am nächsten Morgen geht er statt zur Schule zum Absturzort und wird von den hinzukommenden Kindern Chris, Mike und Jonas dazu provoziert, am Wagen des Weihnachtsmanns anzuklopfen. Im selben Moment rennen die Kinder weg, nur Ben bleibt zurück.

In der Schule wird Ben von dem Mitschüler Mike verspottet, lernt aber auch Charlotte kennen, die im Nachbarhaus wohnt. Ihr Vater hat seine Familie im Jahr zuvor in der Weihnachtszeit verlassen und seitdem nichts mehr von sich hören lassen. Ben geht nach dem Unterricht in der Schule zurück zum als Bauwagen getarnten Weihnachtswagen und macht mit Julebukk und seinen Helfern Bekanntschaft. Julebukk klärt ihn darüber auf, was geschehen ist und wie es ihn auf die Erde verschlagen hat und Ben glaubt ihm. Auch erfährt Ben, dass sich hinter der weißen Tür des Bauwagens die Weihnachtswelt befindet.

Als Ben am Abend nach Hause kommt, wird er damit konfrontiert, dass sein Vater eine Reise nach Mallorca gewonnen hat, die ausgerechnet an Heiligabend angetreten werden soll. Ben gefällt dieser Plan ganz und gar nicht, da er eine andere Vorstellung davon hat, wie Weihnachten sein sollte.

Am nächsten Tag ist Charlotte mit ihrem Hund Wutz unterwegs und kommt dabei an dem getarnten Bauwagen von Julebukk vorbei, in den der Hund hineinrennt, woraufhin Charlotte ihm folgt. Der Weihnachtsmann erzählt auch ihr seine Geschichte, sie schenkt ihm jedoch keinen Glauben und entfernt sich, als Ben erscheint. Der Junge erhält vom Weihnachtsmann den Auftrag, sein unsichtbares Rentier aufzuspüren und zu ihm zurückzubringen. Um die Fährte aufnehmen zu können, muss Ben Charlotte dazu überreden, mit ihrem Hund Wutz, der Sternschnuppe riechen kann, auf Suche zu gehen. Die Kinder und Wutz spüren das Rentier im Einkaufszentrum auf, fliegen mit ihm davon und bringen es zu Julebukk. Unmittelbar nachdem Julebukk sich bei den Kindern und Wutz bedankt hat, nimmt er die grauen Männer wahr, die in silbernen Limousinen auf der Erde unterwegs sind, um nach ihm zu suchen. Es gelingt ihm gerade noch mit seinem Bauwagen in den Wald zu fliehen. Für Ben und Charlotte hinterlässt er jedoch eine Spur, die zu ihm führt, zudem hat er noch schnell in der Konditorei von Bens Mutter alles weihnachtlich dekoriert.

In der Schule geht Ben mit Mike eine Wette ein, dass es den Weihnachtsmann wirklich gibt. Als Beweis soll es am nächsten Tag schneien. Aus diesem Grund gehen Ben und Charlotte zu Julebukk, den sie gemäß der gelegten Spur im Wald wiederfinden. Da Julebukk will, dass man den Glauben an ihn nicht verliert, lässt er die Kinder trotz Protestes der Engel die weiße Tür passieren. Von dort aus können Ben und Charlotte über einen Schlauch Schnee aufsaugen, der auf die Erde herunterschneien wird. Dabei werden sie jedoch von Nussknackern entdeckt, die Ben und Charlotte gefangen nehmen wollen. Allerdings können sie mit Hilfe von Julebukk zurück in seinen Wohnwagen fliehen und haben genug Schnee gesammelt, sodass es am nächsten Tag auf der Erde schneien kann.

Da Mike sein Wort gegeben hat, dass ein Beweis ihn dazu bringen werde, an den Weihnachtsmann zu glauben, steht er nun auch dazu. Niklas Julebukk hat die Konditorei von Bens Mutter in der Nacht weiter verzaubert, und zusätzlich dafür gesorgt, dass ein Baum vor dem Gebäude Äpfel trägt. Die Einwohner der kleinen Stadt sind begeistert von der weihnachtlichen Ausstrahlung des in der Vergangenheit nur schlecht laufenden Geschäftes. Unter den Gästen befindet sich allerdings auch Wichteltod, der sich Ben und Charlotte gegenüber als „wahrer“ Weihnachtsmann ausgibt und ihnen viele Fragen zu Julebukk stellt. Um ihn zu warnen, laufen Charlotte und Ben zu ihm und erzählen ihm, dass Wichteltod in der Nähe sei und sich nach ihm erkundige. Von den Kindern unbemerkt sind ihnen jedoch die grauen Männer gefolgt, sodass Wichteltod kurz darauf vor dem Bauwagen steht. Er will Julebukk im Wald die Stiefel ausziehen, sodass er zu Eis erstarrt. Allerdings greifen Ben und Charlotte ein und können Wichteltod, nachdem Sternschnuppe ihm umgeschubst hat, die Stiefel ausziehen. Er verlangt seine Stiefel zurück und will die Rückgabe mit Hilfe der grauen Männer gewaltsam durchsetzen, was aber misslingt. Als Wichteltod von den grauen Männern verlangt, ihr Leben für das seine zu opfern, fliehen sie. Die sich nähernden Nussknacker können durch Schneebälle zu Fall gebracht werden. Nachdem Wichteltod 24 Sekunden ohne seine Stiefel ist, verwandelt er sich zu Eis und ist endgültig besiegt. Somit ist Weihnachten gerettet. Und das erst recht, als Ben erfährt, dass die geplante Reise der Familie nach Mallorca nicht stattfinden wird, da Bens Vater auf der Treppe der Konditorei ausgerutscht ist und sich ein Bein gebrochen hat.

An Heiligabend entscheiden Charlottes und Bens Familie spontan, Weihnachten gemeinsam zu feiern. Ben und Charlotte erwarten dabei Julebukk zu Besuch, der sich nun auch den Erwachsenen gegenüber als letzter „echter“ Weihnachtsmann zu erkennen gibt und alle beschenkt. Für Charlotte erfüllt sich zudem ein Herzenswunsch, nämlich der, mit ihrem Vater reden zu können. Als Julebukk sich verabschiedet, gibt er den Kindern das Versprechen, sie kommende Weihnachten wieder zu besuchen.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden mit einer Unterbrechung zwischen dem 6. Dezember 2010 und dem 8. März 2011 statt. Gedreht wurde mit einer digitalen Kinokamera Red One in Altomünster (als Hauptdrehort), Köln, in den Bavaria-Studios in München, in Himmelreich (das Einkaufszentrum ist das Designer Outlet Salzburg) und Kolm-Saigurn, Gemeinde Rauris (die Weihnachtswelt, der im Hintergrund zu sehende Berg ist der Sonnblick). Im Schlussbild des Films fliegt Julebukk mit seinem Wagen über die nächtlich beleuchtete Stadt Salzburg.

Produziert wurde der Film von der Bavaria Filmverleih- und Produktions GmbH, Wega Film, Ackermann Filmproduktion, Kiddinx Filmproduction und dem ZDF.[3]

Unterschiede zwischen Film und Buch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film weist einige Unterschiede zur Buchvorlage auf:

  • Im Buch muss Ben keinen Umzug durchmachen, dafür wird erwähnt, dass Charlotte vor einem Jahr umgezogen ist, weshalb im Buch Charlotte anfangs keine Freunde hat, im Film ist es Ben.
  • Bens Vater hat im Buch nicht mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen und seine Mutter muss keine Bäckerei eröffnen.
  • Im Film hat Ben anfangs keine Freunde, im Buch jedoch hat Ben einen Freund namens Willi, der im Film keinen Auftritt hat und auch nicht erwähnt wird.
  • Charlotte ist im Buch kein leicht zickiges Mädchen und ihre Eltern sind auch nicht getrennt.
  • Im Buch beschreibt Ben Charlotte als Mausgesicht mit kurzen Haaren, im Film hat Charlotte lange Haare und die Beschreibung Mausgesicht bleibt unerwähnt.
  • Im Buch verwandelt sich ein Weihnachtsmann nach Verlust seiner Stiefel nach 24 Sekunden in Schokolade und nicht in Eis. Produzentin Uschi Reich erklärte diese Änderung damit, dass Kinder eventuell nicht mehr unbeschwert hätten in einen Schoko-Nikolaus beißen können, auch sei die Verwandlung in Eisfiguren stärker.[3]
  • Im Buch hat Niklas Julebukk noch viele weitere Weihnachtskobolde auf seiner Seite.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung FBW bescheinigte dem Film Phantasie, bei der die ganze Familie auf ihre Kosten komme. Weiter hieß es: „Entzückende Einfälle, liebenwerte Figuren und eine spritzige Romanvorlage von Cornelia Funke sorgen für gute Stimmung pünktlich zur Adventszeit. Und Alexander Scheer als der etwas andere Weihnachtsmann ist ein Spaß für Jung und Alt.“ Den Kinderdarstellern wurde bescheinigt, dass sie in ihren Rollen „überzeugen“ können. Zu den „fantasievollen und -anregenden Stärken des Films zähl[e] sicherlich die Trickgestaltung, insbesondere die der Engel und Kobolde, des Bauwagens und des letzten Rentieres“. Abschließend befand man: „Der Betrachter mit einer gewissen Literatur- und Filmerfahrung fühlt sich partiell an ‚Hänsel und Gretel‘ oder ‚Die Schneekönigin‘, sicher auch ein wenig an MOMO erinnert. All dies macht den Film für jüngere Schulkinder zu einem Erlebnis, des Ansehens wert.“[4]

„Die fantastische Welt einer Cornelia Funke weiß Regisseur Oliver Dieckmann geschickt umzusetzen. Besonders pittoresk ist die Weihnachtswerkstatt, die sich im Inneren des Bauwagens eröffnet. Auch verfügt Dieckmann mit Schauspielern wie Fritz Karl und (einer zwangsläufig biederen) Jessica Schwarz über ein solides Ensemble. Allein der dandyhafte, schnoddrige Hauptdarsteller Alexander Scheer […] ist etwas gewöhnungsbedürftig.“

Heidi Reutter, teleschau – der mediendienst[5]

„Glücklicherweise haben die Filmemacher Cornelia Funkes Buchvorlage nicht mit Zuckerguss überzogen. Während das unsichtbare Rentier Sternschnuppe, die Weihnachtsengel und -kobolde jede Menge Märchenzauber verbreiten, scheint in den Familienszenen […] immer wieder die soziale Realität durch. Fazit: Gelungene Mixtur aus Weihnachtsmärchen, Fantasy und Familiendrama“

„[Uschi Reich] macht aus der fantasievollen Vorlage der Bestsellerautorin Cornelia Funke ein spektakuläres Weihnachtswunderland. […] Der von Alexander Scheer anarchisch-lässig und ultracool verkörperte, mit norddeutschem Dialekt, Struppelhaaren und wenig Bart ausstaffierte Anti-Nikolaus gibt dabei dieser Story Witz, Tempo und Originalität. Um jedoch nicht komplett in einen Mix aus Kinderkrimi […] und schön altmodischem Fantasyabenteuer […] abzudriften, wird mit Szenen aus einem Familienscheidungssozialdrama entgegengesteuert. […] Auch wenn man in einem an Einfällen nahezu überbordenden Film auf die eine oder andere Nebenfigur hätte verzichten können, steht dem Entertainment-Vergnügen für die ganze Familie nichts im Wege.“

Erfolg, Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film startete auf Platz zwölf der deutschen Kinocharts und konnte sich bis zur dritten Woche bis auf Platz sieben steigern.[8] Bis Januar 2012 sahen sich in Deutschland mehr als 272.000 Zuschauer den Film im Kino an.[9]

Der Film bekam von der FBW das Prädikat „wertvoll“.[4]
Auf dem Kinofest Lünen wurde er mit dem Kinder- und Jugendfilmpreis, Schülerfilmpreis 10+ Rakete ausgezeichnet.

DVD-Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel erschien am 2. November 2012 auf Blu-Ray und DVD.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2011 (PDF; Prüf­nummer: 129 756 K).
  2. Alterskennzeichnung für Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel. Jugendmedien­kommission.
  3. a b Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel (Memento vom 6. Dezember 2017 im Internet Archive) News, Fakten & Hintergründe kino.de
  4. a b Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel fbw-filmbewertung.com. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  5. Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel – Filmkritik (Memento vom 21. Januar 2012 im Internet Archive) (25. Dezember 2011)
  6. Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel. In: cinema. Abgerufen am 15. Dezember 2011.
  7. „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“: Trickreicher Mix aus turbulentem Fantasy-Abenteuer und warmherzigem Familien-Drama von Kinderfilmpäpstin Uschi Reich nach einer Vorlage von Cornelia Funke produziert. kino.de, 25. Dezember 2011
  8. Kino-Charts Deutschland im Dezember 2011 auf filmstarts.de
  9. Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel bei Blickpunkt:Film, abgerufen am 16. Januar 2012
  10. Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel DVD-Hülle, Trailer und Filmdetails videobuster.de