Anton Günther (Volksdichter)
Anton Günther, bekannt auch als Tholer-Hans-Tonl, (* 5. Juni 1876 in Gottesgab, Böhmen; † 29. April 1937 ebenda) war ein deutscher Volksdichter, Sänger und Komponist von Volks- und Mundart-Liedern im Erzgebirge.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen Drham is’ drham (1895), Da Uf’nbank (1899), Feieromd (1903), Bleib’n mr noch a weng do (ebenfalls 1903), Wu da Wälder hamlich rausch’n (1905) und O selicha Weihnachtszeit (1907). Günther gilt zudem als Erfinder der Liedpostkarte.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft und Kindheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anton Günthers Familie stammte väterlicherseits aus Gottesgab an der böhmisch-sächsischen Grenze, doch war sein Vater Johann Günther seinerzeit in das nahegelegene St. Joachimsthal gezogen, um dort als Bergmann zu arbeiten. Nach einem verheerenden Stadtbrand gab er diesen Beruf auf und ließ sich als Weißwarensticker und Zeichner wieder in seinem Heimatdorf nieder. Wie in vielen ländlichen Gebieten üblich, waren die verschiedenen Familien hier besser unter ihrem Beinamen bekannt, zumal die gehäuft vorkommenden Familiennamen kaum als Unterscheidungsmerkmal taugten. Johann Günther galt daher (nach seinem zwischenzeitlichen Wohnort Joachimsthal) als der „Tholer-Hans“. Seinen Vornamen erhielt Anton Günther nach seinem Großvater, und demzufolge war er in Gottesgab als der „Tholer-Hans-Tonl“ bekannt. Er verbrachte seine Kindheit in Gottesgab. Da sein Vater durch Musizieren Geld zu seinem kargen Gehalt dazuverdiente, wurde auch Anton Günther schon früh an den Gesang und das Liedgut seiner Heimat herangeführt. Seine Schulbildung erhielt er in der Bürgerschule in St. Joachimsthal.
Anton Günther stammte aus einer kinderreichen Familie, er hatte sechs Geschwister. Als er zwölf Jahre alt war, starb seine Mutter. Der Vater heiratete erneut und es kam 1891 ein weiterer Sohn namens Hans († 1982 in Dellach/Österreich) hinzu. Nach dem Tod seines Vaters 1901 kehrte Günther nach sechs Jahren in Prag in sein Elternhaus in Gottesgab zurück und musste sich um seine Familie und vor allem die Geschwister kümmern. Die geerbte kleine Landwirtschaft reichte nicht zum Unterhalt. Darum ergänzte Anton Günther seine Einkünfte, ähnlich wie zuvor sein Vater, mit Auftritten als Sänger und Musiker.
Privates und Tod
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anton Günther heiratete am 9. Juli 1908 Marie Zettl (1886–1958), die Tochter des beim Keilberghausbau federführenden Zimmermanns in seinem Heimatort Gottesgab. Der Ehe entstammen drei in Gottesgab geborene Kinder, nämlich die Töchter Maria und Irmgard sowie ihr älterer Bruder Erwin (1909–1974), ein späterer Mundartsprecher.
Günther litt unter schweren Depressionen. Am 29. April 1937 starb er in Gottesgab durch Suizid.[1] Die Beisetzung fand am 2. Mai 1937 auf dem Friedhof in Gottesgab statt.
Günthers Familie wurde nach Kriegsende 1945 vertrieben, ließ fast alles zurück – auch Noten und Zeichnungen – und siedelte sich im nahen Oberwiesenthal an. Dort starb seine Frau Maria 1958, ohne jemals wieder nach Gottesgab gekommen zu sein. Sohn Erwin Günther war während der Vertreibung im Kriegsdienst, trat später in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Mundartsprecher im Volkskunst-Ensemble „Heiteres Erzgebirge“ um Joachim Süß und die Geschwister Caldarelli. Er war maßgeblich an der Zusammenstellung des Lebenswerkes seines Vaters beteiligt, das Gerhard Heilfurth bereits 1937 herausgab.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich wollte Anton Günther Förster werden, weil er eine besondere Liebe zur Natur und zum Wald mitbrachte. Aber sein Zeichentalent und die Sorge um die Familie führten ihn zur Lehre zum Lithografen Ed. Schmidt ins sächsische Buchholz. Nach nur drei Jahren wurde er schon von der Lehre freigesprochen. Weiter zog es ihn ab 1895 nach Prag an die k. und k. Hoflithographie-Anstalt A. Haase. Das Heimweh nach den Bergen und Wäldern macht ihn dort zum Dichter. Mit anderen Gottesgabern und böhmischen Erzgebirgern, die wie er in Prag lebten, traf er sich regelmäßig zum „Guttsgewer Obnd“ (Gottesgaber Abend). Für eines dieser Prager Treffen, bei dem auch zur Gitarre Lieder aus der Heimat gesungen wurden, verfasste Anton Günther 1895 eines seiner bekanntesten Lieder, Drham is’ drham („Daheim ist daheim“). Die große Resonanz auf dieses Lied veranlasste ihn zu einer neuen Idee. Statt den Text zum Weitergeben immer wieder abzuschreiben, zeichnete er ihn 1895 auf Lithographie-Stein und ließ ihn als Postkarte drucken. Die zunächst von Günther im Selbstverlag veröffentlichten Lieder auf Postkarten mit Zeichnungen wurden laut Zuth später von H. Scherrer und Theodor Salzmann (1854–1928) mit Gitarrensatz versehen und beim Leipziger Verlag Hofmeister in sechs Sammlungen gedruckt.
Das Erzgebirge wurde damals zunehmend beliebt als Urlaubs- und Kurregion. Gaststätten und Vereine luden Günther zu Unterhaltungsabenden für Einheimische und Gäste vor allem ins sächsische Erzgebirge ein (Fichtelberg, Neues Haus in Oberwiesenthal, Dreckschänke im böhmischen Breitenbach). Einen nicht unwesentlichen Teil der Einnahmen brachte Günther 1911 in eine Stiftung ein, die Kranke, Alte und Arme in seinem Heimatort unterstützte und an seinem Erfolg teilhaben ließ. Sie hieß Tholerhans-Tonl-Stiftung.
Den Ersten Weltkrieg erlebte Anton Günther als österreichischer Soldat an der serbischen Front von Anfang an. Durch eine Verletzung am Fuß verbrachte er einige Zeit in einem Lazarett in Komotau. Anschließend wurde er zum Kriegshilfsdienst abkommandiert. Im Herbst des Jahres 1918 kehrte Günther nach Gottesgab zurück. Einer seiner Brüder, Julius, hatte den Krieg nicht überlebt, und Anton Günther unterstützte fortan auch die Familie seines Bruders.
Ein Ergebnis des Ersten Weltkrieges war die Entstehung der Tschechoslowakei, in deren Gefolge die nationalen Minderheiten, darunter Millionen Sudetendeutsche, im Vergleich zu den Tschechen und Slowaken gesetzlich benachteiligt wurden.[2][3][4] Dies verletzte den heimatverbundenen Künstler sehr und wurde auch Gegenstand seiner Lieder. Schon 1908 hatte er auf die sich schon damals abzeichnenden nationalen Spannungen mit dem Liedtext Deitsch on frei wolln mer sei! geantwortet.
Auch nach dem Krieg blieb der Sänger und Unterhalter Anton Günther beliebt, ebenso seine Lieder, insbesondere Drham is’ drham (1895), Da Uf’nbank (1899), Feieromd (1903), Bleib’n mr noch a weng do (ebenfalls 1903), Wu da Wälder hamlich rausch’n (1905) und O selicha Weihnachtszeit (1907). Es folgten Gesangs-Engagements in Berlin, Wien und Dresden. Sehr erfolgreich waren Schellack-Schallplatten mit Aufnahmen des Sängers Anton Günther, der sich selbst mit der Gitarre begleitete.
Eine besondere Würdigung seines Schaffens zu Lebzeiten erfuhr er am 5. Juni 1936 zu seinem 60. Geburtstag. Höhepunkt war die Einweihung des noch heute erhaltenen Gedenksteins auf dem Marktplatz von Gottesgab. In dieser Zeit ließ sich der Volkssänger von den aufstrebenden deutschen Nationalsozialisten und der NSDAP trotz deren Werbens nicht vereinnahmen.
Ehrungen und Nachwirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grab, Geburts- und Wohnhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sein Grab samt der 1937 angebrachten Grabplatte ist im Gegensatz zu den Gräbern vieler anderer ehemaliger deutscher Einwohner erhalten geblieben, nur wenige Meter entfernt befindet sich auch die Grabstätte seiner Großmutter.
Sein Geburtshaus („Vaterhaus“) ist eingefallen und in seinem stark veränderten Wohnhaus ist heute ein Prager Skiverein ansässig – eine Gedenktafel erinnert jedoch an ihn.
Straßen, Plätze und Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Erzgebirge und auch im Vogtland wurden zahlreiche Plätze und Straßen nach Anton Günther benannt. 1995 wurde der grenzüberschreitende Anton-Günther-Weg – ein Wanderweg – eingeweiht und auch in seinem Geburtsort Gottesgab lebt die Erinnerung an den Volksdichter weiter (Museum, Grabstätte, Gedenktafel am Wohnhaus, Restaurierung des Denkmals am Marktplatz). In Annaberg wurde 1934 die Oberschule in der Münzgasse nach ihm benannt, die 1952 in EOS Johannes R. Becher (und später nochmals in St.-Annen-Gymnasium) umbenannt wurde (inzwischen geschlossen).[5][6]
Gedenksteine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Teil des Nachlasses von Anton Günther befindet sich seit 2011 im Museum für Sächsische Volkskunst.[7][8] Ein weiterer Nachlassteil wird seit 2014 im Wiesenthaler K3, dem Museum der Stadt Oberwiesenthal gezeigt.[9]
Vereinnahmung für politische Ziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Inzwischen wird er erneut von Nationalisten für deren politischen Ziele vereinnahmt.[10] Weiterhin ist es sein Lied „Deitsch on frei wolln mer sei!“, das zu kontroversen Diskussionen um Günthers Position führt.[11]
Liedpostkarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anton Günther gilt als Begründer der Liedpostkarte, einer Postkarte mit einfachen Notenbildern, Texten und eigenen Lithografien. Er war der Erste, der 1895 ein komplettes Lied (da aber noch ohne Noten) auf eine Postkarte bannte. Wie viele dieser Karten er unter die Menschen brachte, bleibt unklar. Es gibt keine genaue Aufstellung. Immer wieder tauchen bisher unbekannte Versionen mit Liedern, Gedichten, Sinnsprüchen oder Landsturm-Liedern auf. Zwar sind die Karten fast durchweg nummeriert, allerdings geriet die Ziffernvergabe oftmals durcheinander, was für Sammelfreunde eine besondere Herausforderung ist, einen detaillierten Katalog aber nahezu unmöglich macht. Es ist davon auszugehen, dass es um die 160 Karten mit Liedern, Gedichten und Sprüchen von ihm gibt. 134 sind in verschiedenen Versionen bekannt. 86 sind nach Irmgard Major geb. Günther (* 21. August 1918), der am 25. Januar 2012 in Frankfurt am Main verstorbenen Tochter Anton Günthers, als geschlossene Einheit zu sehen, weil sie neben einer eigenen Zeichnung auch Text- und Notenbild aufweisen. Inzwischen muss von mindestens 89 Karten ausgegangen werden, da inzwischen weitere Liedkarten aufgetaucht sind.
Die erste Liedpostkarte Anton Günthers ist Drham is’ drham, eine einfarbige grüne Lithographie ohne Nummer oder Verlagsangabe, nur einem „Ged. v. A. G.“. Die Karte entstand während Günthers Ausbildung zum Lithographen in Prag 1895. Drham is’ drham war aber nicht Günthers erstes Lied. Ebenfalls 1895 dichtete er De Guttsgoh, versah dieses von ihm selbst in einem seiner Notenhefte als sein erstes Lied bezeichnete Werk aber nicht mit einer eigenen Melodie und bis heute ist davon auch keine Postkarte bekannt.
In Prager Heimatabenden trug Anton Günther die Lieder vor, Drham is’ drham mit besonders großem Erfolg. Statt es auf Nachfrage Dutzende Male abzuschreiben, brachte er das Lied noch ohne Noten, aber mit einer eigenen Zeichnung vermutlich Ende 1895 selbst auf Lithographie-Stein und ließ es auf 100 Karten in der ersten Auflage drucken.
Da die Familie in Gottesgab gegen die Armut ankämpfte, schickte Günther eine weitere Auflage seiner – wie er sie selbst nannte – „Liederpostkarten“ in die Heimat, die dort sein Vater Johann Günther im Selbstverlag und gemeinsam mit Sohn Julius in dessen Reiseandenkenladen in Gottesgab und auch von Tür zu Tür vertrieb. Die zweite Auflage umfasste 1897 500 Stück. 1898 folgten mit Groshaner. (II) und Schwåmmagieher. (Nummer III) zwei weitere Karten, 1900 fünf und ab 1901 auch die ersten Farblithographien mit dem ab da obligatorischen Notenbild.
Nach dem Tod des Vaters, Ende November 1901, kehrte Anton Günther in die Heimat zurück und brachte seine „Liederpostkarten“ schrittweise auch unter seinem Namen „Anton Günther’s Selbstverlag, Gottesgab, Böhmen“ heraus. 1937 erschien die letzte Karte mit der Nummer 87 und dem Titel „Ben Ahfang on ben End“ (auch „Bild dir nischt ei“). Insgesamt erschienen jedoch mehr als 150 verschiedene Karten.[12][13][14][15]
Werkverzeichnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lieder (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgezählt in Zeitfolge und vornehmlich originaler Schreibweise Anton Günthers.
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Sprüche
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Heil när zu, heil när zu, E bissel Sonneschein, e bissel Regn, Kartenspiel on Branntewei Dos Rauschen in Wald hot mir’sch ageta, Erscht musst dich schinden, kümmern un plogn, Wenn ich be menn Haisl stieh De Haamit braucht Männer,
die uverfälscht sei, Waar sei Volk verlässt, daar is net wert, |
Mog’s Schicksal aah sei Spiel mit uns treibn, Ich bi kaa Politiker, Gelerter kaich aah net sei, Därfst net när deitsch reden, ’s schracklichste Lus is arbitslus. Gottesgab su haaßt mei Haamit, Treideitschen Gruß mit Herz un Hand |
Im Zeitraum von 1904 bis 1930 schrieb Anton Günther 42 Erzählungen in Mundart u. a.: Ven Vugelstelln (1904), Der Schatten (1905), Ze ball geschossen (1907), Ven Paschn (1908), Der Stiefelabsatz (1910), Der Kolander (1912), Ve der Wogner Nann (1920), Judensklaven (1922), Der Wendelie (1923), Aus der Hongerzeit (1924) Guten Obnd (1925), In Cranzahl (1926), Ve der Mode (1928), Mognkatarrh (1929), E gute Antwort (1930), Anton Günther (1930).
Tonträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kassetten und Musik-CDs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Auswahl der Tonträger seit 1990 (LC = Musikkassette; CD = CD)
- Anton Günther: Drham is drham. Mit bisher unveröffentlichten Originalaufnahmen. LC 5543
- Anton Günther: Grüß dich Gott, mei Arzgebirg, LC 9611 B.T.M. GmbH
- Anton Günther: Lieder, die das Leben schrieb. Historische Originalaufnahmen, LC 5543
- Anton Günther: Sänger des Erzgebirges. Originalaufnahmen 1921–1931, LC 9611
- Anton Günther: Die Schönsten Lieder Vol. 1 (Grüß Dich Gott, Mei Arzgebirg).
- Anton Günther: Die Schönsten Lieder Vol. 2 (Es Laabn Is E Büchel).
- Anton Günther: O Selige Weihnachtszeit.
- Anton Günther: Toler Hans Tonl
Schellack-Platten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Schellackplatten mit Liedern Anton Günthers erschienen ab 1907.[16] Sie wurden beim Leipziger Label Kalliope aufgelegt. Die fünf Lieder (drei Platten) „Da Uf’nbank“, „Bleib’n mr noch a weng do“, „De Drackschenk“, „Wu da Wälder hamlich rausch’n“ und „Grüß dich Gott, mei Arzgebirg!“ wurden vermutlich vom Leipziger Kristallpalast-Orchester aufgenommen. Auf den Platten war aber nur „Herrengesang mit Orchester“ vermerkt. Bis 1914 erschienen weitere Platten mit dieser Formation.
Ab 1921 spielte Anton Günther seine Lieder auch selbst ein. Zwischen 1921 und 1930 kam es zu insgesamt 27 Original-Aufnahmen Günthers und 45 Schellackplatten bei sechs Plattenfirmen, die in Berlin ansässig waren, sowie weiteren 25 Platten bei Nebenlabels. VOX stellte drei Platten ein Trompetensolo voran, bei zwei Platten hielt Anton Günther zudem eine kurze Ansprache. Auf einer VOX-Platte wurde ein Autogramm in den Schellack gepresst (Nr. 3654).
- POLYPHON, Berlin, 1921
Insgesamt 8 Platten mit 16 Titeln
- Mei Vaterhaus / Da Uf’nbank (23940) – Bestellnummer: 30542
- Feieromd (23943) / Mei Großmütterle (23947) – Bestellnummer: 30545
- Wu da Wälder hamlich rausch’n (23941) / Vergaß dei Hamit net (23946) – Bestellnummer: 30546
- Da Draakschenk (23948) / Da falischa Politik (23951) – Bestellnummer: 30547
- HOMOCORD, Berlin, 1925
Insgesamt 5 Platten mit 10 Titeln
- VOX, Berlin, 1927
Insgesamt 6 Platten mit 10 Titeln; (Kristall – 1 Platte)
- Lindström, Berlin, 1928
Insgesamt 5 Platten mit 10 Titeln (Beka – 5 Platten; Odeon – 5 Platten; Gloria – 1 Platte)
- Da Uf’nbank (M14309) / Ven alt’n Schlog (M14326) Beka Bestellnummer B.5142
- HOMOCORD, Berlin, 1929
Insgesamt 7 Platten mit 13 Titeln
- Mei Vaterhaus (M17864) / Da Ufnbank (M17866) – Bestellnummer: B. 1836
- Feieromd (M 17867)/Ven alt’n Schlog (M 17873) – Bestellnummer: B. 1838
- Da Draackschänk/Dr alta Musikant (M 17870) – Bestellnummer: B. 1839
- HOMOCORD ELECTRO, Berlin, 1929
- Dr Kuckuck (C667D) / Da zwa Fink’n (C663D) Nummer: 4-3082 / 193290
- GRAMMOPHON, Berlin „Serie Polyfar“, 1929
Insgesamt 10 Platten mit 18 Titeln: (Synopse/Bestellnummer damals)
- Mei Vaterhaus/Da Uf’nbank (P1/22158) – Katalognummer 46110/46111
- Da Draakschänk/Es Laab’n is e Büchel (P2/22159)
- Feieromd/Wu da Wälder hamlich rausch’n (P3/22160)
- Deitsch on frei wolln mer sei/Grüß dich Gott, mei Arzgebirch (P4/22161)
- Schneeschuhfahrermarsch/Bleib’n mer noch aweng do (P5/22162)
- D’r alte Hannelsmah/Mei Großmütterla (P6/22163)
- Da fallische Politik/Da neie Mode (P7/22164)
- Wenn’s Frühgahr kömmt/D’r alte Musikant (P8/22165)
- Arzgebirch, wie bist du schie/Mei Zäsichla (P9/22166)
- Institut für Lautforschung, Berlin, 1931
Insgesamt 10 Platten mit 18 Titeln – (Audiophon – 4 Platten; Adler – 4 Platten; Rot-Gold – 3 Platten; Elton – 2 Platten)
- AUDIOPHON blau Electro
- Es Annel mit’n Kannel/De zwaa Finken – Best.Nr: 6081
- Da Droakschänk/Da Uf’nbank – Best.Nr: 6083
Übersicht der Tonträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gedruckte Belege
- L = Anton Günther: Eine Auswahl seiner Gedichte, Lieder, Sprüche und Geschichten. Herausgegeben von Günther Hermann. Leipzig: VEB Friedrich Hofmeister, 1956.
- F = Gerhard Heilfurth. Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther: Leben und Werk. 6. veränderte Auflage. Frankfurt am Main: Wolfgang Weidlich, 61962.
Die hinzugefügten Zahlen nennen die Seitenzahl.
- Compact Discs
- D = Drham is drham. (AVATON 921 482; Saxoniamusik Plauen)
- L = Lieder, die das Leben schrieb (AVATON 920 892; Saxoniamusik Plauen)
- S = Sänger des Erzgebirges (GLÜCK AUF 2501 – 2; B.T.M. Berlin)
Die hinzugefügten Zahlen nennen die Nummer im Inhaltsverzeichnis.
- Synopse Lieder
Historische Originalaufnahmen: Anton Günther singt und begleitet sich mit der Gitarre, außer 2006 (Sänger Andreas Beck, Gitarre Robin Hermann). Die Zusätze A und B bedeuten Vorder- oder Rückseite der Schellackplatten (P).
Es Annel mit’n Kannel | L 89 | F 149 | − | − | − | S 12 |
Der alte Fatzer (2006) | L 94 | F 88 | − | D 16 | − | − |
D’r alte Hannelsmah | L 92 | F 95 | P6A | − | L 12 | − |
D’r alte Musikant | L 90 | F93 | P8B | − | L 5 | − |
Arzgebirch, wie bist du schie | L 18 | F116 | P9A | D 4 | − | − |
Bleib’n mer noch aweng do | L 121 | F 150 | P5B | − | L 16 | − |
Deitsch on frei wolln mer sei | − | F 114 | P4A | − | − | S 8 |
Da Draakschank | L 129 | F 190 | P2A | − | − | S 3 |
Drham is drham | L 15 | F 106 | − | D 2 | − | − |
Da fallische Politik | – | – | P7A | − | − | S 6 |
Feieromd | L 97 | F 74 | P3A | D 12 | − | S 15 |
Feierwehrmarsch (2006) | L 119 | – | − | D 15 | − | − |
Der Grenzschutz | – | – | − | D 9 | − | − |
Grooshaanerlied (2006) | L79 | F 75 | – | D 14 | − | − |
Grüß dich Gott, mei Arzgebirch | L 9 | F 99 | P4B | − | − | S 10 |
Der Kuckuck | L 23 | F 154 | – | − | L 6 | − |
Es Laab’n is e Büchel | L 68 | F 211 | P2B | − | L 9 | − |
Mei Großmütterla | L 87 | F 86 | P6B | − | − | S 13 |
Mei Vaterhaus | L 13 | F 110 | P1A | D 3 | − | S 9 |
Mei Zäsichla | L 58 | F 66 | P9B | − | L 10 | − |
Da neie Mode | L 131 | F 203 | P7B | − | L 7 | − |
Schneeschuhfahrermarsch | L 27 | – | P5A | − | L 15 | S 17 |
Da Ufnbank | L 119 | F 141 | P1B | − | L 14 | − |
Ven alten Schlog | – | F 160 | − | – | − | S 5 |
Vergaß dei Haamit net | L 8 | F 98 | − | D 6 | − | − |
Weihnachtsfrieden | − | − | − | D 10 | − | − |
Wenn’s Frühgahr kömmt | − L 39 | F 42 | P8A | − | L 2 | − |
Wu da Wälder haamlich rauschn | L 10 | F 100 | P3B | D 7 | − | S 1 |
De zwaa Finken | L 111 | F 122 | – | − | L 3 | − |
- Synopse der Texte
De Guttsgoh is doch überol | L 30 | F 180 | − | − | − | S 16 |
Der alte Seff hot Bier gefahrn | – | F 234 | − | − | − | S 4 |
Es Beste in ganzen Staat | – | F 211 | − | D 13 | − | − |
Kaa Lüftel weht su frisch un raa | L 137 | F 120 | − | D 5 | − | − |
Es Labn is när e Hutzengieh | L 140 | F 211 | − | D 11 | − | − |
Es liebste Flackel | L 7 | F 105 | − | − | L 11 | − |
Öb arm oder reich | – | F 96 | − | − | L 8 | − |
Of’n Barg bi ich gange | – | F 72 | − | − | − | S 14 |
Schafft in Sommer | – | F 48 | − | − | L 13 | − |
Ve all die Liedle | L 142 | F 101 | − | − | L 4 | − |
Wenn ich bei men Haisel stieh | L 136 | F 119 | − | D1 | − | − |
Wie ich e klaaner Gong noch war | L 96 | F 158 | − | − | − | S 11 |
Zieht aa durch onner Arzgebirch | – | F 189 | − | D 8 | − | − |
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Günther (Hrsg.): A baar Gedichtla vom Tolerhans-Tonl. (= Erzgebirgische Mundart. Heft 1). 2. Auflage. Ant. Günthers Verlag, Gottesgab 1909, OCLC 699704004.
- Anton Günther (Hrsg.): Vergaß dei Hamit net! – Ant. Günthers Lieder aus dem Erzgebirge. Selbstverlag, Gottesgab 1911, OCLC 250669499.
- Anton Günther (Hrsg.): Vergaß dei Hamit net! – Zweites Heft. Leipzig: Verlag Friedrich Hofmeister, 1921.
- Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Anton Günther. Gesamtausgabe der Liedertexte, Gedichte, Sprüche und Erzählungen. Glückauf, Schwarzenberg/Erzgebirge 1937.
- Günther Hermann (Hrsg.): Anton Günther: Eine Auswahl seiner Gedichte, Lieder, Sprüche und Geschichten. VEB Friedrich Hofmeister, Leipzig 1956.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stefan Göbel (Hrsg.): Drham is drham. Lieder aus dem Erzgebirge von Anton Günther. Verlagsbuchhandlung S. Göbel, Leipzig 2007, ISBN 978-3-940203-00-7 (mit seiner Autobiografie „Wie ich zu meinen Liedern kam“).
- Manfred Günther, Lutz Walther: Anton Günther – Freiheit zwischen Grenzen. Altis-Verlag, Friedrichsthal 2011, ISBN 978-3-910195-64-6.
- Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther. Leben und Werk. Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1962.
- Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther: Leben und Werk. Sachsenbuch, Leipzig 1994, ISBN 3-910148-89-1.
- Hartmut Leitner (Hrsg.): Vergaß dei Hamit net – Ein Beitrag zum 70. Todestag des erzgebirgischen Volksängers Anton Günther. Druckerei & Verlag Mike Rockstroh, Aue 2007.
- Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 2737. online
- Gotthard B. Schicker: Die ‚Todsünde‘ des Anton Günther – Einige Bemerkungen zum Suizid des bekanntesten Liedermachers des Erzgebirges. In: Dicknischl – Erzgebirgsleute von damals und heute. Druck- und Verlagsgesellschaft Marienberg, 2008, ISBN 978-3-931770-76-1, S. 105–117.
- Franz Schmidl (Hrsg.) D’r Tolerhans-Tonl – Der Schöpfer des Erzgebirgsliedes in Wort und Bild. Druck und Verlag Josef A. Endler, Weipert 1938.
- Max Wenzel (Hrsg.): Anton Günther, der Sänger des Erzgebirges – Sein Leben und Werk. Landesverein Sächsischer Heimatschutz und Erzgebirgsverein, 1937 (ohne Jahreszahl im Werk), Druck: Liepsch & Reichhardt, Dresden.
- Josef Zuth: Handbuch der Laute und Gitarre. Verlag der Zeitschrift für die Gitarre, Wien 1926 (1928), S. 129 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Anton Günther im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Anton Günther in der Sächsischen Bibliografie
- Website der Erben von Anton Günther
- Dieter Herz: Günther, Anton. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
- Verzeichnis aller Liedpostkarten von Anton Günther der Stammbaum Anton Günthers und alles über die Dreckschänke
- Anton Günther auf den Seiten der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Was trieb Anton Guenther in den Tod. Freie Presse, 20. April 2012, archiviert vom am 20. Januar 2013; abgerufen am 20. Dezember 2012.
- ↑ Missachtung ihres Selbstbestimmungsrechtes - Die Tragik der Sudetendeutschen. Sudetendeutsche Landsmannschaft, 17. Juli 2014, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2014; abgerufen am 25. Juli 2023.
- ↑ Jaromír Balcar: Instrument im Volkstumskampf? In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte. Band 46, Nr. 3, 1998, S. 391–428 (ifz-muenchen.de [PDF]).
- ↑ Walli Richter, Horst Theml: Die Sudetendeutschen in der 1. CSR. Abgerufen am 25. Juli 2023.
- ↑ Lichtblicke & Schandflecken IV im Annaberger Anzeiger
- ↑ EOS Johannes-R.-Becher in Annaberg-Buchholz auf AbiTreff.de (Mitgliederdatenbank). Abgerufen am 25. Juli 2023.
- ↑ Staatliche Kunstsammlungen Dresden – Weihnachten im Jägerhof. In: www.skd.museum. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Januar 2017; abgerufen am 6. Januar 2017.
- ↑ 13 Jaegerhof Dresden. In: www.annaberger.info. Abgerufen am 6. Januar 2017.
- ↑ Dauer- und Sonderausstellungen im Wiesenthaler K3. In: www.oberwiesenthal.de. Abgerufen am 3. Juni 2020.
- ↑ Wie die NPD mit Anton Günther auf Stimmenfang geht. Freie Presse, 6. September 2013, archiviert vom am 10. Dezember 2019; abgerufen am 27. März 2022.
- ↑ Benedikt Niessen: Deitsch un frei wolln mer sei”—was sollte diese Choreo der Aue-Fans? Vice, 25. November 2015, abgerufen am 5. April 2022.
- ↑ Anton Günther: Wie ich zu meinen Liedern kam. Gottesgab 1911.
- ↑ Hartmut Leitner, Vergaß dei Hamit net! 2007.
- ↑ Anton Günthers Liedpostkarten, René Röder, 2009
- ↑ „Die Anzahl … Wieviele Liedpostkarten Anton Günther insgesamt bis 1937 herausbrachte, bleibt genau wie die Anzahl der vertonten Texte, also Lieder, unklar … Bis heute sind 136 Lieder nachweisbar, obwohl unterschiedlichste Zahlen – bis 250 – kursieren … Immer wieder tauchen bis heute bisher unbekannte Versionen mit Liedern, Gedichten, Sinnsprüchen oder Landsturm-Liedern auf. 170 sind www.liedpostkarte.de bekannt … Es muss, auch durch die Nummerierungen, davon ausgegangen werden, dass es um 180 Karten-Titel einschließlich seiner Spruch- und Landsturmlied-Karten gibt.“ (http://www.liedpostkarte.de/agl_Liedpostkarten-Verzeichnis.html)
- ↑ Da Uf'nbank. In: mediathek.slub-dresden.de. SLUB Mediathek, abgerufen am 17. Dezember 2021.
- ↑ D. Gebhardt, München (Hrsg.): Discographie der Schellackplatten mit erzgeb. Aufnahmen, Die Deutsche National-Discographie, Serie 1, Discographie der deutschen Kleinkunst, Band 5, Bonn: Verlag B. Lotz, 1998.
- ↑ Hartmut Leitner: Vergaß dei Hamit net. Verlag Mike Rockstroh, Aue 2007, S. 28–30.
Personendaten | |
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NAME | Günther, Anton |
ALTERNATIVNAMEN | Toler Hans Tonl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Volksdichter und Sänger des Erzgebirges |
GEBURTSDATUM | 5. Juni 1876 |
GEBURTSORT | Gottesgab |
STERBEDATUM | 29. April 1937 |
STERBEORT | Gottesgab |