Arsenopalladinit

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Arsenopalladinit
Arsenopalladinit-Kristall aus Itabira, Minas Gerais, Brasilien
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1973-002a[1]

IMA-Symbol

Apdn[2]

Chemische Formel Pd8(As,Sb)3
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/A.05
II/A.05-040

2.AC.10
02.16.05.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem triklin
Kristallklasse; Symbol triklin-pedial 1 oder -pinakoidal 1
Raumgruppe (Nr.) P1 oder P1[3] (Nr. 1 oder 2)
Gitterparameter a = 7,43 Å; b = 13,95 Å; c = 7,35 Å
α = 92,9°; β = 119,5°; γ = 87,8°[3]
Formeleinheiten Z = 6[3]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 10,4
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe weiß mit gelblichen Farbstich
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz opak
Glanz metallisch

Arsenopalladinit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd8(As,Sb)3 und bildet runde, bis zu 1,8 mm große Körner von weißer Farbe.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral wurde 1974 von A. M. Clark, A. J. Criddle und E. E. Fejer in seiner Typlokalität Itabira im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais entdeckt. Sie benannten das neue Mineral nach den enthaltenen Elementen Arsen und Palladium.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Systematik nach Strunz wird Arsenopalladinit zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet er dabei zusammen mit Atheneit, Genkinit, Itoigawait, Majakit, Menshikovit, Mertieit-I, Mertieit-II, Palladoarsenid, Palladobismutoarsenid, Palladodymit, Polkanovit, Rhodarsenid, Stibiopalladinit, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet er mit Mertieit-II, Palarstanid und Stillwaterit eine Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE).

In der Systematik nach Dana bildet Arsenopalladinit eine eigene Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit verschiedenen Formeln.[4]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arsenopalladinit bildet sich in Goldkonzentraten. Es ist je nach Fundort vergesellschaftet mit Hämatit, Atheneit, Stillwaterit, Palladseit, Isomertieit und Quarz; Gold, Palladium und Palladesit beziehungsweise Stillwaterit, Braggit, Vysotskit, Sperrylit und Hollingworthit.

Von dem sehr selten vorkommenden Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben seiner Typlokalität fand man Arsenopalladinit in Midu in der chinesischen Provinz Yunnan, Lappland (Finnland), Teshio in Japan, Porsanger in Norwegen, Norilsk und Montschegorsk in Russland, dem Bushveld-Komplex in Südafrika und dem Stillwater-Komplex im US-Bundesstaat Montana.

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arsenopalladinit kristallisiert im triklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P1 (Raumgruppen-Nr. 1)Vorlage:Raumgruppe/1 oder P1 (Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2 mit den Gitterparametern a = 7,43 Å, b = 13,95 Å und c = 7,35 Å; α = 92,9°, β = 119,5° und γ = 87,8° sowie sechs Formeleinheiten pro Elementarzelle.[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. a b Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 60.
  4. New Dana Classification of Sulfide Minerals
  5. Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 60.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arsenopalladinit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (PDF; 62 kB).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]