Hermsdorfer Kreuz

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Hermsdorfer Kreuz
A4 A9 E40 E49 E51
Karte
Übersichtskarte Hermsdorfer Kreuz
Übersichtskarte Hermsdorfer Kreuz
Lage
Land: Deutschland
Bundesland: Thüringen
Koordinaten: 50° 52′ 49″ N, 11° 50′ 47″ OKoordinaten: 50° 52′ 49″ N, 11° 50′ 47″ O
Höhe: 340 m ü. NN
Basisdaten
Bauart: Kleeblatt
Brücken: 1 (Autobahn) / 3 (Sonstige)
Baujahr: 1938
Letzter Umbau: 1992, ab 2011
Blick von der A 9 aus Richtung Norden
Blick von der A 9 aus Richtung Norden
Blick von der A 9 aus Richtung Norden
Das Hermsdorfer Kreuz aus der Vogelperspektive 2008
Das Autobahnkreuz als Element des Hermsdorfer Wappens

Das Hermsdorfer Kreuz ist ein Autobahnkreuz im Osten Thüringens, das sich bei Gera befindet. Hier kreuzen sich die Bundesautobahnen A 4 (AachenEisenachGörlitz) (E 40) und A 9 (BerlinLeipzigMünchen) (E 49, E 51).[1]

Das Kreuz befindet sich auf dem Gebiet von Schleifreisen im Saale-Holzland-Kreis. Die umliegenden Städte und Gemeinden sind Hermsdorf und Reichenbach. Es befindet sich etwa 60 km südwestlich von Leipzig, etwa 60 km östlich von Erfurt und etwa 75 km westlich von Chemnitz.

Es stellt einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt dar, da es wichtige Nord-Süd- (Berlin – München – Österreich/Innsbruck, A 9) bzw. West-Ost- (Belgien/LöwenNiederlande/MaastrichtKölnPolen/Breslau, A 4) Achsen miteinander verbindet.

Das Hermsdorfer Kreuz trägt auf der A 4 die Nummer 56a, auf der A 9 die Nummer 24.

Das Hermsdorfer Kreuz stellte von jeher einen transeuropäischen Knotenpunkt dar. Seit Jahrhunderten führten Handelswege von Norddeutschland über Hermsdorf, Regensburg und Tyrnau (Trnava) bis nach Rom und weiter in das Osmanische Reich.

Es besteht in seiner heutigen Grundform bereits seit dem Dezember 1936. Gebaut wurde es im Zuge der Herstellung der durchgängigen Autobahnverbindung zwischen der Reichshauptstadt Berlin und München. Damit ist das Hermsdorfer Kreuz nach dem Schkeuditzer Kreuz das zweitälteste Autobahnkreuz Deutschlands.[2][3] Zwei Kilometer westlich des Hermsdorfer Kreuzes wurde ebenfalls 1938 mit der Teufelstalbrücke eine der zu jener Zeit größten Stahlbetonbogenbrücken Europas gebaut. In der näheren Umgebung befinden sich historisch bedeutsame Handelsgasthöfe.

Das Rasthaus von 1938, 1971

Im Jahr 1989 wurde das Kreuz von rund 15.000 Fahrzeugen täglich befahren, nach der Wiedervereinigung Deutschlands verdreifachte sich diese Zahl.[2]

Umbau in den 1990er Jahren

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Von 1989 bis 1992 wurde das Hermsdorfer Kreuz umgebaut, damit es den damaligen Anforderungen an einen europäischen Verkehrsknotenpunkt entsprach. Die Umbauarbeiten kosteten 190 Mio. Deutsche Mark und wurden ein Jahr vor der ursprünglich geplanten Fertigstellung für beendet erklärt. Drei neue Autobahnbrücken und eine 2,5 Kilometer lange Lärmschutzwand wurden errichtet, eine insgesamt 24 Kilometer lange Autobahnstrecke wurde modernisiert.[2] Am 15. Dezember 1992 erfolgte die Verkehrsübergabe des umgebauten Hermsdorfer Kreuzes.[4]

Geplanter Um- und Ausbau

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Schon nach dem Umbau 1992 wurde mit einem weiteren Umbau ab dem Jahr 2010 gerechnet.[2] Ab 2010 sollten weitere Baumaßnahmen folgen, die neben einer Anpassung der Verbindungsrampen auch einen Ausbau der Hauptfahrbahnen auf jeweils drei Fahrstreifen pro Richtung vorsehen. Außerdem war vorgesehen, die Verkehrsführung aus Richtung Erfurt nach Berlin und München zu entlasten, da hier des Öfteren größere Rückstauungen auf der A 4 wegen starken Verkehrs auf der A 9 zu beobachten sind. Dazu wird das neue Kreuz mit einer neuen halbdirekten Rampe, die zweistreifig ausgeführt werden soll, aus Richtung Erfurt in Richtung Berlin überspannt werden.

Im Dezember 2010 wurde bekanntgegeben, dass sich der Ausbau bis Ende 2014/Anfang 2015 verzögern werde. Grund dafür war eine zusätzlich in die Umbaumaßnahmen aufgenommene Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Die Gesamtkosten sollten sich auf 43 Mio. Euro belaufen.[5] Anfang 2016 wurde bekannt, dass der Bau frühestens 2026 beginnen wird.[6] Es wird mit einer dreijährigen Bauzeit gerechnet.[7]

Verkehrsaufkommen

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Das Kreuz wurde 2015 täglich von etwa 113.000 Fahrzeugen befahren.

Von Nach Durchschnittliche
tägliche Verkehrsstärke
Anteil Schwerlastverkehr[8]
AS Stadtroda (A 4) Hermsdorfer Kreuz 60.100 16,3 %
Hermsdorfer Kreuz AS Hermsdorf-Ost (A 4) 46.400 16,8 %
AS Bad Klosterlausnitz (A 9) Hermsdorfer Kreuz 66.600 19,2 %
Hermsdorfer Kreuz AS Hermsdorf-Süd (A 9) 51.900 19,7 %
Commons: Hermsdorfer Kreuz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Hermsdorfer Kreuz. Autobahnkreuze & Autobahndreiecke in Deutschland, 2011, archiviert vom Original am 24. Oktober 2014; abgerufen am 15. Dezember 2022.
  2. a b c d Verkehr kann nun zügig über das Hermsdorfer Kreuz rollen (OTZ, 16. Dezember 1992) (abgerufen am 7. Oktober 2011)
  3. Rund um das Hermsdorfer Kreuz. (PDF; 5,7 MB) Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte, abgerufen am 15. Dezember 2022.
  4. Chronik der Autobahnen sowie der Rasthöfe und Brücken im Bereich ab 1989
  5. Hermsdorfer Kreuz wird später ausgebaut
  6. Hermsdorfer Kreuz wird nicht vor 2026 ausgebaut
  7. Hermsdorf klagt gegen Ausbau des Hermsdorfer Kreuzes. In: dvz.de. 15. Februar 2011, abgerufen am 15. Dezember 2022.
  8. Manuelle Verkehrszählung BAB 2015. BASt Statistik, 2015, abgerufen am 22. August 2017. (PDF-Datei)