Bahnhof Bensheim-Auerbach

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Bensheim-Auerbach
Das Bahnhofsgebäude von Bensheim-Auerbach
Das Bahnhofsgebäude von Bensheim-Auerbach
Das Bahnhofsgebäude von Bensheim-Auerbach
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung FBAU
IBNR 8000877
Preisklasse 5
Eröffnung 1850
Architektonische Daten
Architekt vmtl.: Georg Moller
Lage
Stadt/Gemeinde Bensheim
Ort/Ortsteil Auerbach
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 42′ 7″ N, 8° 36′ 48″ OKoordinaten: 49° 42′ 7″ N, 8° 36′ 48″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bensheim-Auerbach
Bahnhöfe in Hessen
i16i16i18

Der Bahnhof Bensheim-Auerbach ist ein unter Denkmalschutz stehendes Kulturdenkmal im Bensheimer Stadtteil Auerbach. Auf den drei Gleisen, von denen nur Gleis 1 und 2 regelmäßig im Personenverkehr benutzt werden, haben nur Regionalbahnen planmäßige Verkehrshalte.

Geschichtliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnsteige des Bahnhofs Bensheim-Auerbach vor der Sanierung
Die Bahnsteige des Bahnhofs Bensheim-Auerbach (2018)

Der Bahnhof Bensheim-Auerbach wurde 1850 an der Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg im Personenverkehr in Betrieb genommen.[1] Der Entwurf zum Empfangsgebäude soll von dem Darmstädter Stadtbaumeister Georg Moller stammen.[2] Güterverkehr fand hier erst ab 1865 statt.[3]

Ursprünglich trug er die Bezeichnung Auerbach, später Auerbach (Hess). Zum 22. Mai 1932 – zum Beginn des Sommerfahrplans – wurde er in Auerbach (Bergstr) umbenannt[4], zum Winterfahrplan 1939 in Bensheim-Auerbach.[5]

Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Bensheim-Auerbach ist eine Haltestelle der Preisklasse 5.[6]

Im Dezember 2007 wurden Pläne der Deutschen Bahn AG bekannt, dass man den Verkauf des Empfangsgebäudes beabsichtigt.[7] Kurz danach gab die Bahn den Verkauf an einen Investor bekannt.[8]

Als zunehmend wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Region war der Bahnhof Teil des Gesamtkonzepts für den Hessentag 2014 in Bensheim sowie des S-Bahn-Konzepts im Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Er wurde daher seit April 2012 umfassend saniert und umgebaut.[9][10]

Die Modernisierungsarbeiten[11] am Bahnhof Bensheim-Auerbach haben Anfang 2016 mit der Erneuerung der Gleise 1 und 2 begonnen. Diese endeten Mitte 2016. Der Hausbahnsteig an Gleis 1 und der Mittelbahnsteig an Gleis 2 und 3 wurden von Anfang 2017 bis Ende 2017 erneuert. Dabei wurden die Bahnsteige von 35 auf 76 Zentimeter erhöht (Schienenoberkante) sowie auf einer Länge von 210 m umgebaut. Beide Bahnsteige erhielten während der Modernisierung je einen Aufzug.

Bahnverbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regionalbahn im Bensheim-Auerbacher Bahnhof auf dem Weg nach Heidelberg Hauptbahnhof

Bensheim-Auerbach besitzt mit der RB 67/68 eine stündliche Verbindung nach Frankfurt (Main) und Mannheim/Schwetzingen bzw. Heidelberg, wobei in der Hauptverkehrszeit montags bis freitags Züge bis Wiesloch-Walldorf verlängert werden.

Linie Verlauf Takt
RB 67 Main-Neckar-Bahn:
Frankfurt (Main) Hbf – Langen (Hess) – Darmstadt Hbf – Darmstadt Süd – Darmstadt-Eberstadt – Bickenbach (Bergstr) – Hähnlein-Alsbach – Zwingenberg (Bergstr) – Bensheim-Auerbach – Bensheim – Heppenheim (Bergstr) – Laudenbach (Bergstr) – Hemsbach – Weinheim (Bergstr) Hbf – Weinheim-Lützelsachsen – Heddesheim/Hirschberg – Ladenburg – Neu-Edingen/Friedrichsfeld – (Mannheim-Seckenheim – Mannheim ARENA/Maimarkt – Mannheim Hbf(einzelne Züge in Tagesrandlage) / Schwetzingen (– Hockenheim(HVZ)
Flügelung in Neu-Edingen/Friedrichsfeld. Zugteil nach Heidelberg als RB 68.
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
RB 68 Main-Neckar-Bahn:
Frankfurt (Main) Hbf – Langen (Hess) – Darmstadt Hbf – Darmstadt Süd – Darmstadt-Eberstadt – Bickenbach (Bergstr) – Hähnlein-Alsbach – Zwingenberg (Bergstr) – Bensheim-Auerbach – Bensheim – Heppenheim (Bergstr) – Laudenbach (Bergstr) – Hemsbach – Weinheim (Bergstr) Hbf – Weinheim-Lützelsachsen – Heddesheim/Hirschberg – Ladenburg – Neu-Edingen/Friedrichsfeld – Heidelberg-Pfaffengrund/Wieblingen – Heidelberg Hbf (– Heidelberg-Kirchheim/Rohrbach – St Ilgen-Sandhausen – Wiesloch-Walldorf(wochentags)
Flügelung in Neu-Edingen/Friedrichsfeld. Zugteil nach Schwetzingen/Mannheim als RB 67.
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof ist ein zweigeschossiger Wohn- beziehungsweise Verwaltungsbau. Er ist mit einem Satteldach mit geringer Dachneigung gedeckt. Unterhalb der Traufe befinden sich kleine Mezzaninfenster. Der Bahnhof ist dreiachsig mit gelbem Sandstein gebaut. Der südliche Giebel ist in Fachwerk ausgeführt. Zu den Gleisen hin steht die Überdachung auf gusseisernen Säulen, die vermutlich noch von 1846 stammen. An der Südwestseite wurde um 1920 ein kleines Stellwerkhaus eingebaut. Es gibt architektonische Hinweise, dass dieser Anbau von Heinrich Metzendorf stammt.[2]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am frühen Morgen des 27. Oktober 2014 war im leerstehenden Gebäude in der Otto-Beck-Str., Ecke Schillerstraße, ein Feuer ausgebrochen. Der dabei entstandene Sachschaden wurde auf mindestens 50.000 Euro geschätzt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.[12]

In der Nacht auf den 25. April 2021 wurde ein flüchtender Einbrecher im Bahnhof beim Überqueren der Gleise von einem Güterzug erfasst und verstarb.[13]

Von hier startet der neue Pilgerweg Camino Incluso, der über den Staatspark Fürstenlager durch Bergstraße, Vorderer Odenwald und Neckartal auf 84 Kilometern bis Heidelberg führt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ferdinand Scheyrer: Geschichte der Main-Neckar-Bahn. Denkschrift zum fünfzigsten Jahrestag der Eröffnung des Betriebs der Main-Neckar-Bahn am 1. August 1846. Darmstadt 1896. Reprint: Verlag Wolfgang Bleiweis, Schweinfurt 1996. ISBN 3-928786-46-6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Bensheim-Auerbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Scheyrer, S. 80.
  2. a b Kulturdenkmäler in Hessen: Bahnhof Auerbach, abgerufen am 18. April 2008
  3. Scheyrer, S. 84.
  4. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 9. April 1932, Nr. 15. Bekanntmachung Nr. 210, S. 82.
  5. Deutsche Reichsbahn (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 28. Oktober 1939, Nr. 59. Bekanntmachung Nr. 675, S. 345.
  6. Bahnhofskategorieübersicht 2012. (PDF; 240 kB) Deutsche Bahn AG, 1. Januar 2012, archiviert vom Original am 21. Oktober 2012; abgerufen am 7. Januar 2018.
  7. Manfred Köhler: Bahn verkauft 50 Bahnhöfe in Hessen In: faz.net 11. Dezember 2007. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2014; abgerufen am 4. Mai 2013.
  8. Mit der Bahnhofs-Romantik hat es wohl endgültig ein Ende. In: Bergsträßer Anzeiger Ausgabe vom 13. Dezember 2007. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. Mai 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/www.morgenweb.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Pressemeldung Hessen: Bensheim: Auch der Auerbacher Bahnhof wird S-Bahn-gerecht umgebaut (Memento vom 5. April 2013 im Internet Archive), abgerufen am 26. April 2012
  10. Pressemeldung Hessen: Bensheim: Erste öffentliche E-Tankstelle auf dem neuen P & R-Parkplatz (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 26. April 2012
  11. Bahnhof Bensheim-Auerbach wird barrierefrei. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. März 2018; abgerufen am 19. März 2018.
  12. POL-DA: Bensheim-Auerbach: Brand in Bahnhofsgebäude / Polizei geht von Brandstiftung aus., Pressemeldung Polizeipräsidium Südhessen vom 27. Oktober 2014
  13. POL-DA: Bensheim: Tragischer Unfall bei Fluchtversuch / Einbrecher von Zug erfasst. Abgerufen am 25. April 2021.