Bahnhof Hamburg Holstenstraße

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Hamburg Holstenstraße
Bahnsteig bei Betrachtung vom östlichen Ende, links die durchführenden Fernbahngleise.
Bahnsteig bei Betrachtung vom östlichen Ende,
links die durchführenden Fernbahngleise.
Bahnsteig bei Betrachtung vom östlichen Ende,
links die durchführenden Fernbahngleise.
Daten
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung AHST
IBNR 8002550
Preisklasse 4
Eröffnung 1. Mai 1893
Webadresse bahnhof.de
Lage
Ort/Ortsteil Altona-Altstadt
Land Hamburg
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 33′ 43″ N, 9° 56′ 56″ OKoordinaten: 53° 33′ 43″ N, 9° 56′ 56″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Hamburg Holstenstraße

Bahnhöfe im Raum Hamburg
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Der Bahnhof Hamburg Holstenstraße ist eine Station der S-Bahn Hamburg an der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn. Hier zweigt die S-Bahn-Strecke in Richtung Elbgaustraße und Pinneberg ab. Bis 1967 bestand dort zudem ein Bahnsteig an den parallel laufenden Ferngleisen der Verbindungsbahn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof wurde im Zuge des Umbaus der genannten Verbindungsbahn als Haltepunkt für den Personenverkehr und Ersatz für den Bahnhof Schulterblatt errichtet. Grund für den Neubau waren die bis dahin auf Straßenniveau verlaufenden Gleise, die Bahnübergänge notwendig machten, die den zunehmenden Straßenverkehr behinderten. Mit dem Bau des neuen Bahnhofs erfolgte daher eine Hochlegung der Gleise. Der Bahnhof Holstenstraße wurde am 1. Mai 1893 eröffnet. Da von hier bis 1912 ein Übergang zum nahegelegenen Bramstedter Bahnhof bzw. "Kaltenkirchener Bahnhof" der Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn-Gesellschaft möglich war, wurde der Bahnhof gut angenommen.[1] Bis 1938 trug er den Namen Altona Holstenstraße, seit dem 1. April 1938 die heutige Bezeichnung.[2]

Der Bahnhof hatte seinerzeit jeweils einen Bahnsteig für die Fernbahn und einen für die Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn, die Vorgängerin der heutigen S-Bahn. Die Bahnsteige und die dazugehörigen Gleise waren von einer zweischiffigen Halle überdacht. Der Bahnhof hatte ein mittelgroßes, im Jugendstil gestaltetes Empfangsgebäude, das 1943 während der Operation Gomorrha nahezu vollständig zerstört wurde. Auch die Halle wurde dabei stark beschädigt und bestand bei Ende des Zweiten Weltkriegs nur aus einem Eisengerippe über dem Bahnsteig der S-Bahn. Dieses wurde anschließend notdürftig verglast. Da weitere Investitionen unterblieben, wurden die Reste der Hallen und Empfangsgebäude Ende der 1980er Jahre abgerissen.[3]

Aufgrund großer Fahrgastzahlen begannen Mitte der 1950er Jahre Planungen für den Bau einer Bahnstrecke, die vom Bahnhof Holstenstraße über Elbgaustraße Richtung Pinneberg verkehren und gleichzeitig das Hamburger S-Bahn-Netz mit der AKN verbinden sollte. Durch die Umgehung der bisherigen Streckenführung über den Bahnhof Altona konnte dieser entlastet und zugleich die Fahrzeit von Pendlern deutlich reduziert werden. Züge der S-Bahn sollten am Bahnhof Holstenstraße ausgefädelt und dann zur Strecke bis Langenfelde weitergeführt werden. Die Bauarbeiten begannen am 26. September 1958. Als besonders kompliziert erwies sich der Bau des notwendigen Ausfädelungswerks unmittelbar westlich des Bahnhofs Holstenstraße sowie der Neubau zweier 90 Meter langer Brücken zur Überquerung der Stresemannstraße. Die Strecke bis Langenfelde wurde am 22. Februar 1962 in Betrieb genommen.[4] Heute wird sie von den S-Bahnen in Richtung Elbgaustraße befahren.

Seit 1967 halten am Bahnhof Holstenstraße keine Züge mehr am Bahnsteig der Fernbahngleise. Der Fernbahnsteig wurde entfernt.

Der heutige S-Bahnsteig erhielt bei den Umbauarbeiten Ende der 1980er Jahre ein Dach mit einem dem historischen Jugendstil nachempfundenen, mittig aufgeständerten Tonnengewölbe, das jedoch nicht mehr die Gleise mit überdeckt.[3]

Lage und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof liegt zwischen den Bahnhöfen Sternschanze und Altona nahe dem nördlichen Ende der Holstenstraße am Holstenplatz in etwa 100 Metern Entfernung von der namensgebenden Straße. Nördlich des Bahnhofs befindet sich die Stresemannstraße und die Neue Flora, südwestlich davon der Holstenplatz und daran anschließend die Holsten-Brauerei. Die postalische Anschrift des Bahnhofs ist Stresemannstraße 156.[5]

Der Aufgang zum Mittelbahnsteig erfolgt vom westlichen Bahnsteigende über den Holstenplatz. Ein stufenloser Zugang zum Bahnsteig ist möglich.

Betrieblich war Holstenstraße früher sowohl ein Bahnhof an den Fern- als auch an den S-Bahn-Gleisen.[6] Heute ist die Station ein Haltepunkt und Abzweigstelle an den Gleisen der S-Bahn, an den Fernbahngleisen gibt es in diesem Bereich keine Betriebsstelle mehr.

Im Umfeld des Bahnhofs befinden sich mehrere Bushaltestellen, die von Linien des HVV bedient werden.

Linien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linie Verlauf
S 2 Altona – Holstenstraße – Sternschanze – Dammtor – Hauptbahnhof – Berliner Tor – Rothenburgsort – Tiefstack – Billwerder-Moorfleet – Mittlerer Landweg – Allermöhe – Nettelnburg – Bergedorf – Reinbek – Wohltorf – Aumühle
S 5 Elbgaustraße – Eidelstedt – Stellingen (Arenen) – Langenfelde – Diebsteich – Holstenstraße – Sternschanze – Dammtor – Hauptbahnhof \ Hauptstrecke – Hammerbrook (City Süd) – Elbbrücken – Veddel (BallinStadt) – Wilhelmsburg – Harburg – Harburg Rathaus – Heimfeld (TU Hamburg) – Neuwiedenthal – Neugraben – Fischbek  – Neu Wulmstorf – Buxtehude – Neukloster – Horneburg – Dollern – Agathenburg – Stade / in Tagesrandzeiten – Berliner Tor

2018 gab es täglich (Mo–Fr) durchschnittlich etwa 34.500 ein- oder aussteigende S-Bahn-Fahrgäste pro Tag.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Hamburg Holstenstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erich Staisch (Hrsg.): Die Hamburger S-Bahn. Geschichte und Zukunft. Hamburg 1996, S. 26 und 28
  2. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 14. April 1938, Nr. 19. Bekanntmachung Nr. 262, S. 110.
  3. a b Wolfgang Pischek, Jan Borchers, Martin Heimann: Die Hamburger S-Bahn. Mit Gleichstrom durch die Hansestadt. GeraMond, München 2002. ISBN 3-7654-7191-7, S. 22.
  4. Erich Staisch (Hrsg.): Die Hamburger S-Bahn. Geschichte und Zukunft. Hamburg 1996, S. 106 und 112.
  5. Holstenstraße. In: bahnhof.de. Abgerufen am 15. Februar 2019.
  6. Übersichtskarte des Reichsbahndirektions-Bezirkes Altona. Zustand 1. Januar 1935.
  7. Antwort des Hamburger Verkehrsverbunds auf eine Anfrage bei FragDenStaat am 25. September 2019, abgerufen am 23. September 2020