Bahnhof Westerburg

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Westerburg
Empfangsgebäude (2015)
Empfangsgebäude (2015)
Daten
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung FWBG
IBNR 8000245
Preisklasse 6
Eröffnung 1. Oktober 1886
Lage
Stadt/Gemeinde Westerburg
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 33′ 28″ N, 7° 58′ 2″ OKoordinaten: 50° 33′ 28″ N, 7° 58′ 2″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Westerburg
Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz
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Der Bahnhof Westerburg war der Kreuzungsbahnhof der heute stillgelegten Bahnstrecke Herborn–Montabaur (auch Westerwaldquerbahn genannt) und der heute noch betriebenen Bahnstrecke Limburg–Altenkirchen (Oberwesterwaldbahn) in Westerburg im Westerwaldkreis.

Geschichte

Deutz KS 230 B im Bahntechnischen Museum am Bahnhof (2008)

Der Bahnhof nahm zusammen mit dem entsprechenden Abschnitt der Oberwesterwaldbahn am 1. Oktober 1886 den Betrieb auf. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs wurde erst 1887 fertiggestellt.[1] Am 16. Juli 1907 ging der Streckenast der Westerwaldquerbahn von Westerburg nach Herborn in Betrieb, zum 1. Juni 1910 der in Richtung Montabaur. Der Bahnhof war damals ein Inselbahnhof. Es bestanden eine Reihe von Anschlüssen zu örtlichen Industriebetrieben.[2]

Zum 31. Mai 1981 wurde der Personenverkehr auf beiden in Westerburg abgehenden Streckenästen der Westerwaldquerbahn eingestellt. Seit dieser Zeit wurde auch der Service für Reisende am Bahnhof zunehmend eingeschränkt, später auch die Güterabfertigung aufgegeben und die Gleisanlagen östlich des Empfangsgebäudes beseitigt, so dass es in Randlage zu den verbleibenden Gleisanlagen kam und der Bahnhof seinen Status als Inselbahnhof verlor. Der Güterverkehr Richtung Montabaur wurde 1985 eingestellt, Richtung Rennerod 1995. Im Zuge der Bahnreform wurde das Empfangsgebäude privatisiert.[1]

Aktueller Zustand

Der Bahnhof hat noch vier Gleise, davon zwei Bahnsteiggleise. Gleis 2 ist der Hausbahnsteig am Empfangsgebäude, Gleis 3 hat einen Zwischenbahnsteig, der nur ebenerdig erreicht werden kann. Das Empfangsgebäude beherbergt das Eisenbahnplakat-Museum. Die beiden zweigleisigen ehemaligen Lokschuppen im Norden des Bahnhofs werden seit 2003 von den Westerwälder Eisenbahnfreunden genutzt.[1]

Verkehr

Vier HLB-Triebwagen im Bahnhof Westerburg

Der Bahnhof wird heute von Zügen der Hessischen Landesbahn GmbH (HLB), Betriebsbereich Dreiländerbahn in Richtung Limburg (Lahn) und Siegen durch die Linie RB90 (Westerwald-Sieg-Bahn) bedient. Darüber hinaus verkehren von hier aus Busse in die Region, u. a. die Rhein-Mosel-Bus-Linie 116 (Montabaur Bahnhof/FOM – Westerburg – Rennerod Busbf. / Bad Marienberg, welche teilweise auch entlang der stillgelegten Westerwaldquerbahn verläuft. Vor dem Bahnhof befindet sich eine Park and Ride-Anlage und eine Bike and ride-Anlage. Die Verkehrsleistungen erfolgen im Auftrag des Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV Nord) und werden nach dem Rheinland-Pfalz-Takt durchgeführt. Auf dem größtenteils in Rheinland-Pfalz verlaufenden Abschnitt zwischen Westerburg und Siegen besteht seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 von Montag bis Sonntag ein genereller Stundentakt, zu den Hauptverkehrszeiten teilweise noch dichtere Intervalle. Um in den Bahnhöfen Au (Sieg) und Limburg die Anschlüsse in Richtung Köln und Frankfurt gewährleisten zu können, enden die meisten Züge vorerst in Westerburg, es gibt nur noch wenige durchgehende Fahrten zwischen Limburg und Au (Sieg). Seit dem 1. Januar 2017 gilt auch im Westerwaldkreis der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM).

Linie Zuglauf Takt
RB 90 Siegen – Betzdorf – Wissen (Sieg) – Au (Sieg) – Altenkirchen (Westerw) – Hachenburg – Nistertal-Bad Marienberg – Westerburg – Dornburg  – Hadamar – Elz – Staffel – Diez Ost – Limburg (Lahn) Stundentakt

Verstärkerzüge zwischen Betzdorf und Altenkirchen

Literatur

  • Andreas Böttger: Vom Sammler zum Museumsdirektor. In: Brexposé 11. September 2015, S. 35–37.
  • Thomé: Führer über die Linien des Bezirks der Reichsbahndirektion Frankfurt (Main). Hrsg.: Reichsbahndirektion Frankfurt am Main. Frankfurt 1926, S. 121.
Commons: Bahnhof Westerburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Andreas Böttger: Vom Sammler zum Museumsdirektor. In: Brexposé 11. September 2015, S. 35–37.
  2. Thomé: Führer über die Linien des Bezirks der Reichsbahndirektion Frankfurt (Main). Hrsg.: Reichsbahndirektion Frankfurt am Main. Frankfurt 1926, S. 121.