Bahnstrecke Dortmund–Soest
Die Bahnstrecke Dortmund–Soest ist eine Eisenbahnstrecke in Nordrhein-Westfalen. Sie führt vom Dortmunder Hauptbahnhof durch die südlichen Dortmunder Stadtteile über Holzwickede nach Unna und von dort durch die Hellwegbörde parallel zum Haarstrang am Südrand der Westfälischen Bucht weiter über Werl nach Soest.
Die Strecke ist durchgehend zweigleisig, mit Oberleitung elektrifiziert und als Hauptstrecke klassifiziert. Sie wird auf kompletter Länge von der Regionalbahn RB 59 „Hellweg-Bahn“ des Hellweg-Netzes bedient.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits um 1833 gab es konkrete Bemühungen um eine Trassenführung der Rhein-Weser-Bahn über Unna, Werl, Soest nach Lippstadt. Nachdem die Strecke der Köln-Mindener-Eisenbahn trotz hohem Einsatz und Werben der Städte Soest und Lippstadt über Hamm geführt wurde, gab es einen weiteren Anlauf. Nach erneuten Bemühungen um den Bau einer Eisenbahnstrecke von Dortmund nach Soest ab 1850 genehmigte am 3. Juni 1852 der preußische König Friedrich Wilhelm IV. per Kabinettsorder den Bau der Strecke von Hörde nach Soest. Die Bauarbeiten begannen am 15. September 1853 in Werl. Nach einer ersten Probefahrt am 7. Juni 1855 und der Inbetriebnahme der Strecke am 1. Juli 1855 durch die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft verkehrte am 9. Juli 1855 der erste fahrplanmäßige Zug von Dortmund nach Soest. 1866 wurde die Strecke zweigleisig ausgebaut und bis Ende 1970 elektrifiziert.
Bedienung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedient wird die Strecke Dortmund–Soest im Schienenpersonennahverkehr montags bis samstags im Halbstundentakt und sonntags stündlich von der Regionalbahn Hellweg-Bahn (RB 59).
Durch eine Ausschreibung ging am 14. Dezember 2008 der Betrieb des Hellweg-Netzes an das Unternehmen Eurobahn. Für die Transportleistungen werden Triebwagen des Typs Stadler Flirt für Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h eingesetzt.
Es gelten die Tarife des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) und der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (VRL). Im August 2017 wurde der Tarif des VRL durch den Westfalentarif abgelöst.
Planungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Streckenabschnitt Dortmund Hbf – Dortmund-Hörde werden kapazitäts- und qualitätssteigernde Maßnahmen gefordert.[1] So wird der knapp zwei Kilometer lange Streckenabschnitt im Vorfeld des Dortmunder Hauptbahnhofes, parallel zur Strecke nach Witten, von derzeit 12 Zügen (RB 52, RB 53, RE 57, RB 59) pro Stunde betrieblich nur eingleisig genutzt. Zusätzlich fordert der SPNV-Beirat des Landes NRW eine Blockverdichtung in diesem Streckenabschnitt.[2]
Zusätzliche Halte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) führte 2023 eine Potentialuntersuchung zur Neueinrichtung von Stationen in seinem Verbandsgebiet durch. Dabei wurden entlang der Strecke die Stationen Unna-Massen Süd, Werl-Büderich/Turflon und Soest-Ostönnen untersucht. Den Stationen wurde ein mittleres bis niedriges Potential zugesprochen. Für den Halt Unna-Massen Süd werden Kosten von 11 Millionen Euro und 733 Fahrgastwechsel pro Tag prognostiziert. Bei Investitionskosten von 5,7 Millionen Euro werden 223 Fahrgastwechsel pro Tag in Werl-Büderich prognostiziert. In Soest-Ostönnen werden bei Kosten von 4,7 Millionen Euro 109 Fahrgastwechsel pro Tag prognostiziert. Beide Stationen sollen in den Zielfahrplan integrierbar sein.[3]
Bildergalerie
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Flirt der eurobahn auf Präsentationsfahrt am 29. Juli 2008 in Dortmund.
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eurobahn ET 5.09 auf der Hellwegbahn in Westönnen
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eurobahn ET 5.06 im Bahnhof Dortmund-Aplerbeck vor dessen Umbau
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Krause: Die Hellweg Bahn. Vom Revier aufs Land. 150 Jahre Dortmund–Soest. Eisenbahn Geschichte Nr. 11/2005, S. 42–50.
- Axel Heimsoth: Die Wiederentdeckung des Hellwegs – Regionale Identität im Spiegel verkehrspolitischer Diskussionen bis zum Bau der Dortmund-Soester-Eisenbahn. Klartext Verlag, Essen 2006, ISBN 3-89861-591-X.
- Bernd Franco Hoffmann: Die Bergisch-Märkische Eisenbahn. Durch die Täler von Wupper, Ruhr und Volme; Sutton-Verlag, Erfurt, 2015, ISBN 978-3-95400-580-2
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung der Strecke 2103 im NRWbahnarchiv von André Joost
- Geschichte des Bahnhofes Holzwickede
- Beschreibung der Linie RB 59
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ NWL Nahverkehrsplan ( des vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , S. 260
- ↑ Schlussbericht des SPNV Beirates ( des vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , S. 7
- ↑ https://sessionnet.owl-it.de/zvm/bi/getfile.asp?id=1182&type=do