Bahnstrecke Lollar–Wetzlar

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Bahnstrecke Lollar–Wetzlar
Strecke der Bahnstrecke Lollar–Wetzlar
Streckennummer:3706
Streckenlänge:18,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
von Kassel Hbf (Main-Weser-Bahn)
von Grünberg (Lumdatalbahn)
0,0 Lollar
0,4 Lumdabrücke
nach Gießen (Main-Weser-Bahn)
Lahnbrücke
2,4 Wißmar
4,4 Launsbach
5,7 Krofdorf-Gleiberg
7,9 Kreuzung mit der Biebertalbahn
8,0 Abendstern
9,0 Kinzenbach-Ost
9,9 Kinzenbach
11,9 Atzbach
12,9 Dorlar
Lahnbrücke
von Gießen (Dillstrecke)
16,5 Wetzlar Gbf früher: Wetzlar-Garbenheim
Lahnbrücke
18,0 Wetzlar
nach Koblenz Hbf (Lahntalbahn)
nach Siegen (Dillstrecke)

Die Bahnstrecke Lollar–Wetzlar war eine Bahnstrecke in Hessen, die die Städte Lollar und Wetzlar über Lahnau verband. Sie war Teil der Kanonenbahn Berlin–Metz.

Geschichte

Der 18,04 km lange Streckenabschnitt Lollar–Wetzlar wurde als Umfahrung von Gießen gebaut. Von der Main-Weser-Bahn von Norden kommend zweigte die Kanonenbahn in Lollar auf eine eigene Trasse ab und traf in Wetzlar auf die Lahntalbahn, auf der sie weiter nach Westen führte. Die Arbeiten standen unter der Leitung von Julius Lehwald.

Die ersten Vermessungsarbeiten für die Strecke wurden 1872 durchgeführt, die Bauarbeiten begannen am 1. Juli 1875 und wurden im Juli 1878 beendet. Offiziell eröffnet wurde die Strecke am 15. Oktober 1878. Mit diesem Abschnitt der Kanonenbahn sollte der Knotenpunkt Gießen umfahren werden. Wegen der strategischen Bedeutung wurden zunächst auch keine der an der Strecke liegenden Ortschaften bedient. Die Linie zeichnet sich durch recht großzügige Radien und geringe Steigungen aus. Einige der Fundamente der Brückenbauwerke sind gar für zweigleisigen Betrieb ausgelegt.

Der Personenverkehr und der Gesamtverkehr Lollar–Abendstern auf dieser Strecke wurden am 30. Mai 1980 beendet, um einer Umgehungsstraße Platz zu schaffen. Auch der restliche Güterverkehr zwischen Wetzlar und Abendstern wurde bis etwa 1995 eingestellt.

Zustand heute

Die Strecke ist abgebaut und in ihrem westlichen Abschnitt, in den Gemarkungen Dorlar und Atzbach, auch gemäß § 23 Allgemeines Eisenbahngesetz von Eisenbahnbetriebszwecken freigestellt, rechtlich also keine Eisenbahnanlage mehr.

Es wird versucht, die Bauwerke der stillgelegten Abschnitte des Kanonenbahnnetzes zu erhalten. Einige sind Kulturdenkmäler nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Das stattliche Empfangsgebäude in Kinzenbach dient als Heimatmuseum. Vor dem Gebäude sind zwei Schienenbusse (VS 998 850 und VB 998 170) im Gleis abgestellt, die ebenso museal betreut werden.

Gleich mehrere Bahnbrücken sind erhalten geblieben, die z.T. als Füßgängerbrücken dienen

Literatur

  • Eisenbahnatlas Deutschland – Ausgabe 2005/2006. Vlg. Schweers + Wall, o.O. 2005. ISBN 3-89494-134-0
  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnenbauten- und strecken 1839–1939. 1. Auflage. Theiss Verlag, Stuttgart 2005. ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 546ff (Strecke 035).