Bahnstrecke Stahringen–Friedrichshafen

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Stahringen–Friedrichshafen Stadt
Streckennummer (DB):4331
Kursbuchstrecke (DB):731 (Radolfzell–Friedrichshafen)
Streckenlänge:51,780 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
von Radolfzell
0,000 Stahringen 439 m
nach Mengen
5,400 Espasingen
8,515 Ludwigshafen (Bodensee) 399 m
12,584 Sipplingen 398 m
14,800 Süßenmühle
17,525 Überlingen Therme 400 m
17,866 Überlinger West-Tunnel (948 m)
18,910 Überlingen 404 m
18,972 Überlinger Ost-Tunnel (615 m)
19,600 Überlingen Ost
21,410 Überlingen-Nußdorf 404 m
24,200 Birnau-Maurach
25,800 von Unteruhldingen
25,700 Bundesstraße 31 (45 m)[1]
26,455 Uhldingen-Mühlhofen 415 m
27,500 Mühlhofen Ort
29,600 Grasbeuren
32,304 Salem (ehemals Mimmenhausen-Neufrach) 435 m
nach Frickingen
34,500 Mittelstenweiler
37,452 Bermatingen-Ahausen 435 m
41,147 Markdorf (Baden) 435 m
44,820 Friedrichshafen-Kluftern
46,700 Anschlussgleis Dornier-Werke
46,783 Friedrichshafen-Fischbach (Hp & Anst) 413 m
48,009 Friedrichshafen-Manzell
49,100 Seemoos
50,109 Friedrichshafen Landratsamt 410 m
50,600 Friedrichshafen Strandbad
51,780 Friedrichshafen Stadt 404 m
nach Friedrichshafen Hafen
nach Oberteuringen
nach Ulm
nach Lindau

Quellen: [2][3]

Die Bahnstrecke Stahringen–Friedrichshafen ist eine durchgehend eingleisige und nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Baden-Württemberg, die von Stahringen nach Friedrichshafen führt. Die 51,780 Kilometer lange Hauptbahn verläuft überwiegend entlang des nördlichen Bodenseeufers und ist Teil der Verbindung RadolfzellFriedrichshafen Stadt (KBS 731), die im Kursbuch der Deutschen Bahn als Bodenseegürtelbahn bezeichnet wird.

Geschichte

Die einst grenzüberschreitende Strecke entstand als Lückenschluss zwischen dem Netz der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen und dem der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Nachdem Stahringen bereits am 20. Juli 1867 durch die Bahnstrecke Radolfzell–Mengen an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, ging der Abschnitt von Stahringen nach Überlingen erst am 18. August 1895 in Betrieb. Am 2. Oktober 1901 wurde schließlich der Friedrichshafener Stadtbahnhof erreicht. Friedrichshafen war schon seit 1847 von Ulm aus mit der Südbahn zu erreichen.

Am 22. Dezember 1939 kam es auf der Strecke zu einem großen Zugunglück, als zwischen Markdorf und Kluftern ein Personen- und ein Güterzug kollidierten, was zum Tod von 102 Menschen führte. Da früher am selben Tag bereits in Genthin zwei D-Züge miteinander kollidiert waren, wobei 186 Tote zu beklagen waren, gilt dieser 22. Dezember als schlimmster Tag der deutschen Eisenbahngeschichte.[4]

Im Dezember 2021 beantragte die Deutsche Bahn den Rückbau der Ausweichanschlussstelle Friedrichshafen-Fischbach. Der zugehörige Gleisanschluss der Firma Airbus wurde 2019 gekündigt.[5]

Betrieb

Im Schienenpersonennahverkehr wird die Bahnstrecke Stahringen–Friedrichshafen seit 2003 im Stundentakt von der als Seehänsele[6] bezeichneten Linie Radolfzell–Friedrichshafen Stadt befahren, die nicht in Stahringen hält. Seit September 2019 werden hierfür Züge der SWEG der Baureihe 622 eingesetzt, zuvor kamen Triebwagen vom Typ Stadler Regio-Shuttle RS1 zum Einsatz. Einige Züge in Tagesrandlage fahren bis Singen und bis Lindau. Außerdem verkehrt zweistündlich der Interregio-Express Sprinter Ulm–Basel, der unterwegs nur in Überlingen hält und mit Neigetechnikzügen der Baureihe 612 betrieben wird. Diese Verbindung wird ab Dezember 2021 auf den Abschnitt Friedrichshafen–Basel verkürzt, auf Züge mit Doppelstockwagen umgestellt und wird auch regelmäßig in Markdorf halten.

Geplante Elektrifizierung

Die Elektrifizierung der Strecke wurde vom Land Baden-Württemberg erfolglos für den Bundesverkehrswegeplan 2030 im Rahmen der Ausbaustrecke Basel–Schaffhausen–Singen–Friedrichshafen angemeldet.[7] Stattdessen soll sie möglicherweise über ein 2018 vom Land Baden-Württemberg geplantes Elektrifizierungsprogramm bis Ende des Jahrzehnts elektrifiziert werden.[8] Seit 2019 laufen Planungsarbeiten für den Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke Stahringen–Friedrichshafen einschließlich der westlich anschließenden Strecke bis Radolfzell. Die Kosten der Vorplanung betragen 3,8 Millionen Euro, davon übernimmt das Land Baden-Württemberg ein Viertel.[9]

Literatur

  • Gösta Niedderer: Potential-, Kosten- und Erlösschätzung für eine elektrifizierte Bodenseegürtelbahn. In: Eisenbahn-Revue International 11/2017, S. 577–581.
Commons: Bodenseegürtelbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://eisenbahn-tunnelportale.de/lb/inhalt/tunnelportale/4331.html#b31
  2. DB Netze – Infrastrukturregister
  3. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  4. Albert Kuntzemüller: Die badischen Eisenbahnen. G. Braun, Karlsruhe 1953, S. 163 ff.
  5. Feststellung über das Nichtbestehen der Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung bei vorprüfungspflichtigen Änderungsvorhaben gemäß § 5 Abs. 1 i. V. m. § 9 Abs. 3 und 4 Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung für das Vorhaben „Friedrichshafen-Fischbach, Rückbau der Weichen 901, 902 und des Gleises 902 im Hp Awanst “, Bahn-km 46,580 bis 46,808 der Strecke 4331 Stahringen - Friedrichshafen in Friedrichshafen-Fischbach. (PDF) In: eba.bund.de. Eisenbahn-Bundesamt, 29. Dezember 2021, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  6. Seehänsele – Ihre RegionalBahn am Bodensee
  7. Anmeldungen des Landes Baden-Württembergfür den Bundesverkehrswegeplan 2015 (BVWP 2015) (PDF; 39 KiB)
  8. baden-wuerttemberg.de
  9. Nächster Schritt für den Ausbau der Bodenseegürtelbahn. Landkreise und Interessenverband unterzeichnen Verträge. 11. April 2019, abgerufen am 1. März 2020.