Bartnelke

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Bartnelke

Bartnelke (Dianthus barbatus), Habitus im Blütenstand

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Caryophylloideae
Tribus: Caryophylleae
Gattung: Nelken (Dianthus)
Art: Bartnelke
Wissenschaftlicher Name
Dianthus barbatus
L.

Die Bartnelke (Dianthus barbatus) ist eine Pflanzenart aus der Pflanzengattung der Nelken (Dianthus) in der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Die Heimat der Bartnelke sind die Pyrenäen, die Ostkarpaten, der Balkan, die Mandschurei, Russland und die Volksrepublik China. Sorten, die aus dieser Art gezüchtet wurden, werden als Zierpflanzen verwendet und verwildern manchmal.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration aus Dictionnaire universel d'histoire naturelle (Dicotyledones Tafel 10)

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bartnelke ist eine kahle, zweijährige bis ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 30 bis 50 (20 bis 70) cm erreicht. Im ersten Jahr wird nur eine Blattrosette gebildet. Im zweiten Jahr werden die Blütenstände gebildet. An den meist einfachen, manchmal oben verzweigten, kahlen Stängeln befinden sich gegenständige, sitzende bis selten kurz gestielte, einfache, dunkelgrüne, eilanzettliche, spitzen und ganzrandige Laubblätter, die 5 bis 18 Millimeter breit sind.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Juni bis September. In endständigen, zymösen Blütenständen stehen 5 bis 30 Blüten dicht zusammen. Bei der Wildform sind die Blüten rot auf weißem Grund; die Farben bei Kulturpflanzen reichen von weiß, rosa, rot und lila bis zu gemischten Varianten. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind zwei bis drei Paare langer, spitz zulaufender, granniger, hautrandiger Außenkelchblätter vorhanden. Die fünf, kahlen, rippigen und zugespitzten Kelchblätter sind basal röhrig verwachsen und etwa 1,5 bis 1,8 cm lang. Die fünf Kronblätter sind lang genagelt und gefranst. Es sind zwei Kreise mit je fünf, kurzen, basal verwachsenen Staubblättern und zwei lange, schlanke Griffel am oberständigen, zylindrischen, kurz gestielten Fruchtknoten vorhanden. Die Narbe ist papillös und weit herablaufend. Es sind an der Staubblattbasis innen Nektarien vorhanden.

Die etwa 1 cm lange und oben vierklappige Kapselfrucht enthält viele Samen. Die schwarzen, eiförmigen Samen sind flach und bis 2–3 Millimeter groß.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.[1]

Krankheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bartnelke wird vom Rostpilz Puccinia arenariae mit Telien befallen.[2]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung von Dianthus barbatus erfolgte 1753 durch Carl von Linné.

Folgende Unterarten und Varietäten werden unterschieden:[3]

  • Dianthus barbatus L. subsp. barbatus: Sie kommt ursprünglich in Spanien, Andorra, Frankreich, Italien, Slowenien, Österreich, Ungarn, Polen, Slowakei, Bulgarien, Rumänien, in der Ukraine und in der Türkei vor.[3]
    • Dianthus barbatus L. var. barbatus: Die Heimat ist Europa.
    • Dianthus barbatus var. asiaticus Nakai: Die Heimat ist in China nur das östliche und südliche Jilin und das nördliche Korea.[4]
  • Dianthus barbatus subsp. compactus (Kit.) Heuff. (Syn.: Dianthus compactus Kit.): Sie kommt in Polen, in der Slowakei, in Österreich, Ungarn, Italien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Rumänien, Bulgarien und in der Ukraine vor.[3][4]

Trivialnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Bartnelke bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Büschelifriesli (Bern), Büschelinägeli (Bern), Buschnägeli, Buschnägali (St. Gallen im Rheintal), Dreuwnägelken (Pommern), Druwnägelk (Altmark), Fläschnägeli (Appenzell), schöner Hans, Nosegigger (Franken)[5], Karthäusernelke (Thüringen und Sachsen), Klusternagelk (Holstein), Klusternelke (Weser), Plusternelke (Norddeutschland), tirkesch Nagelbleamen (Schässburg), Schuppanägeli (St. Gallen bei Sargans) und Tschuppanägeli (St. Gallen bei Werdenberg).[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Bartnelke – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Bartnelke (Dianthus barbatus) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 369.
  2. Peter Zwetko: Die Rostpilze Österreichs. Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil, Heft 1, Uredinales. (PDF; 1,8 MB).
  3. a b c Karol Marhold, 2011: Caryophyllaceae: Datenblatt Dianthus In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  4. a b Dianthus barbatus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Oktober 2018.
  5. Wir in Bayern, Bayerisches Fernsehen, 24. März 2016.
  6. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 133.(online).