Benutzer:Über-Blick/Konservativ-Subversiven Aktion

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Götz Kubitschek[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kubitschek adaptiert traditionell linke Strategien[1] und Terminologie.[2] 2007 initiierte er zusammen mit Felix Menzel dem führenden Kopf des Medienprojekts Blaue Narzisse[3][4][5][6] die „Konservativ-Subversive Aktion“ (KSA), welche die eigenen Positionen offensiv und durch spektakuläre Aktionen verbreiten sollte.[7] Neben Kubitschek und Mentzel waren als bekannte Aktivisten Martin Lichtmesz, der Künstler Benjamin Jahn Zschocke und weitere Mitglieder der Blauen Narzisse dabei.[8][9][10][11] Der Name lehne sich an die Gruppe Subversive Aktion der 1960er Jahre an, aus der die Kommune I hervorgegangen war.[12] Öffentlichkeitswirksame, provokante Aktionen der KSA waren unter anderem die Störung eines Berliner Kongresses[13] der Linken.SDS im Mai 2008, einer Rede von Egon Krenz, ehemaliger SED-Generalsekretär und Staatsratsvorsitzender der DDR, in Chemnitz im Juni und einer Lesung des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass in Hamburg im August 2008,[14] die Demonstration in „schwarze[n] Hemden“ in Berlin gegen die Teilnahme der Bundeskanzlerin an den Gedenkfeiern zum Ende des Ersten Weltkriegs in Frankreich,[15] sowie einer Diskussionsveranstaltung mit Daniel Cohn-Bendit (Bündnis 90/Die Grünen) und Armin Laschet (CDU) in Frankfurt im November 2009.[16][17] Bernd Rabehl ehemaliges Mitglied der Gruppe Subversive Aktion, mittlerweile kurzzeitiger Bundespräsidenten Kandidat der NPD, zollte ihnen dafür unter der Überschrift "Nicht von schlechten Eltern" am 3. Mai 2009 auf seinem blog Respekt.[18]

Nach Gideon Botsch (2012) war Kubitschek vor Gründung der KSA „fasziniert vom Aktivismus und Voluntarismus linksradikaler Strömungen“.[6] Karin Priester (2015) resümierte, dass es sich bei den Aktivitäten der im Wesentlichen „Ein-Mann-Kaserne“ Kubitschek um einen „folgenlose[n] Tatendrang mit dem Charme studentischer Happenings“ gehandelt habe. Sie seien „weit entfernt vom subkulturell geprägten, nationalrevolutionären Aktivismus des neofaschistischen CasaPound-Netzwerks in Italien“ geblieben.[19]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helga Druxes: Manipulating the Media. The German New Right's Virtual and Violent Identities. In: Patricia Anne Simpson, Helga Druxes (Hrsg.): Digital Media Strategies of the Far Right in Europe and the United States. Lexington Books, London 2015, ISBN 978-0-7391-9881-0, S. 132.
  2. Helga Druxes: Manipulating the Media. The German New Right's Virtual and Violent Identities. In: Patricia Anne Simpson, Helga Druxes (Hrsg.): Digital Media Strategies of the Far Right in Europe and the United States. Lexington Books, London 2015, ISBN 978-0-7391-9881-0, S. 131.
  3. Provokation gegen ’68 erhält ungebetene Gesichter: Kubitschek und Menzel Störungsmelder Zeit online 2. Mai 2008
  4. „Es geht darum, Bilder zu schaffen“ Junge Freiheit 50/09 04. Dezember 2009 von Hinrich Rohbohm
  5. „Konservativ-subversive Aktion“ protestiert gegen Egon Krenz Junge Freiheit 14. Juni 2008
  6. a b Gideon Botsch: Die extreme Rechte in der Bundesrepublik Deutschland. 1949 bis heute (= Geschichte kompakt). WBG, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-534-23832-3, S. 135.
  7. Helmut Kellershohn: Widerstand und Provokation. Strategische Optionen im Umkreis des „Instituts für Staatspolitik“. In: Stephan Braun, Alexander Geisler, Martin Gerster (Hrsg.): Strategien der extremen Rechten. Hintergründe - Analysen - Antworten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-15911-9, S. 261.
  8. Subversives aus Chemnitz
  9. Verlängerung in Chemnitz
  10. http://www.blauenarzisse.de/index.php/gesichtet/item/1131-konservativ-subversive-aktion-die-neue-rechte-wacht-auf
  11. Konservativ-subversive Aktion in Chemnitz Eigentümlich frei 3. Mai 2009 von André F. Lichtschlag
  12. Helmut Kellershohn: Provokationselite von rechts: Die Konservativ-subversive Aktion. In: Regina Wamper, Helmut Kellershohn, Martin Dietzsch (Hrsg.): Rechte Diskurspiraterien. Strategien der Aneignung linker Codes, Symbole und Aktionsformen (= Edition DISS. Band 28). Unrast, Münster 2010, ISBN 978-3-89771-757-2, S. 224.
  13. Franka Nagel: Pop-Rudi im Beutel. „40 Jahre 1968. Die letzte Schlacht gewinnen wir“ – ein Kongress der Linken.SDS. In: Berliner Zeitung. 6. Mai 2008, abgerufen am 19. Juni 2015.
  14. Eckhard Fuhr: Günter Grass und die konservativen Spontis. In: Die Welt. 2. September 2008, Nr. 206, S. 27.
  15. Volker Weiß: Die „Konservative Revolution“. Geistiger Erinnerungsort der „Neuen Rechten“. In: Martin Langebach, Michael Sturm (Hrsg.): Erinnerungsorte der extremen Rechten (= Edition Rechtsextremismus). Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-00130-8, S. 113.
  16. Robert Scholz: Schlag auf Schlag: 6. „konservativ-subversive aktion“ (ksa) stört Veranstaltung mit Cohn-Bendit und Laschet. Endstation Rechts, 20. November 2009.
  17. Kampf um die “Identität” – Nazis wollen “Identitäre Bewegung” Publikative von Roland Sieber 16. Dezember 2012
  18. https://rabehl.wordpress.com/2009/05/03/erstes-meisterstuck-der-konservativ-subversiven-aktion/
  19. Karin Priester: »Erkenne die Lage!« Über die rechtspopulistische Versuchung des bundesdeutschen Konservatismus. In: INDES – Zeitschrift für Politik und Gesellschaft 3/2015, S. 84–92, hier: S. 87. doi:10.13109/inde.2015.4.3.84