Benutzer:Christian Rößler/Baustelle

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Der Bergbau im Schwarzwald auf Feuerstein, Eisen, Blei, Silber, Kupfer, Kobalt und Industrieminerale wie Schwerspat war vom Mittelalter bis zum Beginn der Industrialisierung ein bedeutender Wirtschaftszweig, der jedoch im 19. Jahrhundert stark an Wichtigkeit verlor.

Bergbau in vorindustrieller Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bergbau in vorgeschichtlicher, keltischer und römischer Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anfänge des Bergbaus, nicht nur am und im Schwarzwald, sind vermutlich im Jungneolithikum zu suchen. Einerseits erfolgte Abbau von Hämatit zu Kultzwecken nachgewiesenermaßen bereits um ca. 5000 vor Christus bei Sulzburg sowie etwa um 3000 vor Christua im Münstertal am Belchen, andererseits konnte Abbau des damals sehr begehrten Materials Feuerstein am Isteiner Klotz belegt werden.

Die möglicherweise durchaus umfangreiche Gewinnung von Eisenerzen (wohl zu gutem Teil Bohneisenerzen) in der (keltischen) Latenezeit kann neben diversen anderen Schlackefunden durch die Rekonstruktion eines Rennofens bei Liel angenommen werden.

Aus der Bleiverarbeitung stammende römische Schlacken konnten bei Bad Krozingen nachgewiesen werden


Der Bergbau im Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archäologisch lässt sich der Erzbergbau bis mindestens ins frühe Mittelalter belegen. In Ramsbeck belegen erste Radiokohlenstoffdatierung untertägigen Abbau um das Jahr 1000, die These römischen Bergbaus in Ramsbeck lässt sich derzeit noch nicht sicher beweisen. In der Gegend von Plettenberg soll der Bergbau auf Kupfer seit 1338 in den Bärenberger Stollen umgegangen sein. Für Endorf lässt eine urkundliche Erwähnung eines Eisenwerkes aus dem Jahr 1348 bergbauliche Aktivitäten vermuten. Vor allem im 16. Jahrhundert und frühen 17. Jahrhundert war der Bergbau im kölnischen Sauerland von erheblicher Bedeutung. Davon zeugen unter anderem auch die zwischen 1533 und 1669 erlassenen Bergordnungen. Diese beschäftigten sich v.a. mit dem Stollenbergbau, der im Sauerland etwa ab 1530 betrieben wurde. Zahlreiche schriftliche Quellen geben Auskunft über diese Zeit. Bekannt war etwa der seit Mitte des 15.Jahrhunderts nachweisbare Blei- und Silberbergbau in Endorf (heute Stadt Sundern). Ende des 16. Jahrhunderts wurde der Ort zur „Bergfreiheit“ erhoben. Ausgebeutet wurden auch (teilweise) silberhaltige Bleierzvorkommen bei Silbach oder Ramsbeck. Kupferbergbau fand in Hagen und auf dem Kupferberg bei Meinkenbracht [1] (beide heute Stadt Sundern) und vor allem in der Rhonard bei Olpe statt.

Auch der Eisenerzbergbau gewann während des 16. Jahrhunderts an Bedeutung. Erzgewinnung bei Endorf, Olpe, Obermarsberg oder am „Eisenberg“ bei Brilon waren Grundlage für die Verhüttung. Allein im Gogericht Brilon gab es 1596 16 Bergwerke und 23 Hütten. Ein Großteil der Produktion wurde als Halbfertigwaren vertrieben, aber teilweise wurde das Eisen von hausindustriellen Kleinschmieden weiterverarbeitet. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden etwa in Bruchhausen und Silbach Nägel produziert und von Wanderhändlern des oberen Sauerlandes vertrieben. Auch Gusswaren wie Ofenplatten wurden bereits in dieser Zeit hergestellt.

Während des Dreißigjährigen Krieges investierten holländische Kaufleute in den Bergbau und die Verhüttung im Sauerland. So entstand eine Hütte bei Stadtberge (später Marsberg genannt), die sich vor allem auf Kanonen und Kanonenkugeln spezialisierte.

Bergbau im 17. und 18. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spätestens Mitte des 17. Jahrhunderts endete die Blütezeit des Bergbaus im Sauerland und dem benachbarten Waldecker Revier. Die meisten Bergwerke wurden aufgegeben und die Verhüttung eingestellt. Inwieweit dabei die Folgen des dreißigjährigen Krieges eine Rolle spielen, ist noch nicht endgültig geklärt. Nur zaghaft kam es am Ende des Jahrhunderts zu einer Wiederbelebung. Von erheblicher wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung waren der Bergbau und die Verhüttung erst wieder im 18. Jahrhundert. In dieser Zeit waren einige Reviere von erheblicher Bedeutung. Dazu zählt die Gegend um Drolshagen, Attendorn und Olpe im Biggetal. Hinzu kommt das heutige Gebiet der Stadt Sundern, der Raum Balve, Brilon, Marsberg und Ramsbeck.

Betrieben wurden die Gruben vielfach von „Gewerkschaften“ d.h. Kapitalgesellschaften, die als Anteilsscheine sogenannte Kuxe ausgaben. In diese Gesellschaften investierten wohlhabene Landbesitzer und Bürger der Städte. Bei einigen nahm das bergbauliche Engagement bereits modern anmutende Züge an. Die Unternehmerfamilie Ulrich besaß etwa im östlichen Teil des Sauerlandes große Anteile an den Gruben und zur Weiterverarbeitung eine ganze Reihe von Hütten und Hämmern. Auch in anderen Teilen der Region dienten die Gruben zur Rohstoffversorgung von nahegelegenen Hüttenwerken. Im Raum Sundern etwa gehörte die Endorfer Hütte der Familie Lentze.

Bemerkenswert aber ist der beträchtliche Anteil von Adeligen, die sich entweder an Gewerkschaften beteiligten oder auf ihrem Grundbesitz eigene Gruben betrieben. Zu diesen adeligen „Unternehmern“ zählten etwa die Häuser v. Fürstenberg (Ramsbeck), v. Wrede („Julianenhütte“ bei Amecke), v. Landsberg-Velen („Luisenhütte“ bei Balve). Selbst geistliche Einrichtungen wie die Klöster in Bredelar oder Grafschaft beteiligten sich an bergbaulichen Aktivitäten. Daneben waren es aber auch Kaufleute, die in Bergwerken investierten.

Die Bedeutung des Bergbaus war am Ende des 18. Jahrhunderts so groß, dass der Landdrost Franz Wilhelm von Spiegel die Errichtung einer Bergakademie in Brilon plante.

Bergbau im 19. und 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bergreviere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegliedert war das ehemals kurkölnische Sauerland in preußischer Zeit in die Bergreviere Arnsberg, Brilon und Olpe. Dabei umfasste das Revier Arnsberg den Kreis Arnsberg mit Ausnahme des Amtes Warstein. Hinzu kamen einige Ämter im Kreis Meschede, einige Gebiete in den Kreisen Iserlohn, Soest und Olpe. Zeitweise hatte auch die Antimonförderung bei Arnsberg (Caspari-Zeche) eine gewisse Bedeutung. Von wirtschaftlicher Bedeutung waren außer dem ebenfalls unter das Bergrecht fallenden Schieferabbau in der Gegend von Fredeburg (Verbundbergwerk Magog-Gomer-Bierkeller)im Kreis Meschede vor allem der Schwefelkiesabbau bei Meggen und Halberbracht im Kreis Olpe. Das Revier Olpe deckte sich weitgehend mit dem Kreis Olpe. Hinzu kamen einzelne Ämter des Kreises Meschede. Die größte Bedeutung hatte der Bergbau im Revier Brilon. Dazu zählten neben dem Gebiet um Warstein im Kreis Arnsberg die meisten Ämter des Kreises Meschede und der Kreis Brilon. Dieses Revier war nicht nur das Zentrum des Schieferabbaus vor allem rund um Nuttlar, sondern dort befanden sich auch die größten Metall- und Eisenerzgruben insbesondere im Ramsbecker Gebiet und in der Nähe von Niedermarsberg.

Bergrecht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bergrechtlich galt bis zur Einführung des allgemeinen preußischen Berggesetzes im Jahr 1865 im Wesentlichen die alte kurkölnische Bergordnung aus dem 17. Jahrhundert, ergänzt um verschiedene Einzelvorschriften. Kennzeichnend war, dass auch in preußischer Zeit im Sauerland die Einführung des Direktionsprinzips ausblieb. Von Relikten wie dem Knappschaftswesen abgesehen, unterschieden sich die Bergleute bereits im 18. Jahrhundert nur unwesentlich von normalen Lohnarbeitern. Die nur schwach obrigkeitliche Reglementierung des Bergwesens erleichterte auf der anderen Seite unternehmerisches Handeln und den Zufluss von auswärtigem Kapital durch die Gründung von Aktiengesellschaften. Diese relativ günstigen Bedingungen wirkten sich wirtschaftlich durchaus positiv auf den Bergbau der Region aus.

Entwicklung einzelner Gruben und Reviere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kupferbergbau Marsberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dies zeigt sich etwa am Beispiel des Marsberger Kupferbergbaus. Dieser konnte zwar auf eine lange Tradition zurückblicken, wurde aber zu Beginn des 19. Jahrhunderts nur in geringem Umfang betrieben. In den 1830er Jahren investierten dann auswärtige Unternehmer in den Betrieb. Ein weiterer Aufschwung war mit der Umwandlung der alten Gewerkschaft in eine Aktiengesellschaft seit dem Jahr 1856 verbunden. Das Unternehmen legte neue Gruben an, fasste die im Streubesitz befindlichen bestehenden Abbaustellen in einem Grubenfeld zusammen und führte neue chemische Techniken der Scheidung von Erz und Gestein ein. Bezogen auf die Belegschaftsentwicklung und die Förderleistung lagen die Hauptexpansionsphasen des Unternehmens in den 1840er und den frühen 1860er Jahren. Insbesondere als Folge sinkender Erzpreise stagnierte die Entwicklung des Betriebes in den folgenden Jahrzehnten. Am Ende des 19. Jahrhunderts waren die Belegschaftszahlen nur wenig höher als in den 1870er Jahren. Nach dem Ersten Weltkrieg ließ die Bedeutung des Unternehmens immer mehr nach. Zunächst wurde der Erzabbau eingestellt, bis während der Weltwirtschaftskrise auch die Verhüttung aufgegeben wurde. Im Zuge der Kriegsvorbeitungen während des Nationalsozialismus wurde der Kupferbergbau in Marsberg noch einmal reaktiviert und nach dem Ende des 2. Weltkriegs endgültig aufgegeben.

Blei- und Zinkbergbau Ramsbeck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzbergwerk Ramsbeck Übertage

Im Kern vergleichbar war auch die Entwicklung im Ramsbecker Blei- und Zinkbergbau. In diesem Gebiet setzte nach 1815, zunächst vom Arnsberger Gewerken Cosack vorangetrieben und dem Neheimer Unternehmer Friedrich Wilhelm Brökelmann zu einem Gutteil finanziert, der Ausbau der Gruben, die Konsolidierung des zersplitterten Besitzes und die Rationalisierung der Abbaumethoden ein. Dies machte die Ramsbecker Gewerkschaft in den 1830er und 1840er Jahren zum größten Unternehmen im Kreis Meschede mit mindestens 220 Beschäftigten. In den Folgejahren geriet die Gewerkschaft in eine Krise, die zum Stilllegen einzelner Betriebsteile und zum drastischen Sinken der Beschäftigtenzahlen führte. Ein erneuter Aufschwung war verbunden mit dem Übergang des Betriebes in den Besitz des „Rheinisch-Westfälischen Bergwerksvereins“ zu Beginn der 1850er Jahre. Unter der Leitung des angesehenen Bergbaufachmanns v. Beust entwickelte sich der Betrieb bereits in dieser Phase zu dem mit Abstand größten Unternehmen des Sauerlandes. Bereits 1853 hat das Unternehmen 317 Grubenarbeiter und 455 Haldenarbeiter beschäftigt.

Statuten der AG für Bergbau in Stolberg und Westphalen von 1854

Im Jahr 1854 fusionierte das Unternehmen mit der „Stolberger Aktiengesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation.“ Die nun einsetzende Epoche der Betriebsentwicklung war geprägt von einer für das Sauerland bis dahin beispiellosen Expansion. Mit dem Ziel, den Standort Ramsbeck zu einem europäischen Zentrum der Erzförderung und -verarbeitung zu machen, wurde mit einem enormen Kapitalaufwand begonnen, eine Reihe von Aufbereitungsanstalten und eine neue große Verhüttungsanlage bei Ostwig zu bauen. Vorgesehen war eine Belegschaftsstärke von 2.000 bis 3.000 Mann, die man vor allem in den traditionellen Bergbaugebieten des Harzes und in Sachsen anwarb. Zu ihrer Unterbringung wurde eine Reihe von Arbeiterkolonien gebaut. Der Traum von einem europäischen Bergbauzentrum endete in einem ebenfalls für die Region beispiellosen wirtschaftlichen Skandal und mit hohen finanziellen Verlusten für die Aktionäre. Auf einer realistischen Grundlage wurde der Betrieb in den folgenden Jahren saniert. Eine Folge der Sanierung war eine erhebliche Reduzierung der Belegschaftsgröße von etwa 1800 Mann auf eine durchschnittliche Stärke von etwa 1.300 Mann in den 1860er bis 1880er Jahren. Aber auch mit dieser reduzierten Belegschaft waren die Ramsbecker Gruben über Jahrzehnte der größte Arbeitgeber in der Region. Auf längere Sicht wirkte sich auch in diesem Betrieb das Sinken der Erzpreise negativ aus. Die Grubenleitung in Ramsbeck reagierte auf die veränderten Marktbedingungen mit weitreichenden Rationalisierungsmaßnahmen. Bereits seit dem Ende der 1870er Jahre kam es zur Einführung von Bohrmaschinen auf den vier Hauptgruben. Außerdem wurden ältere Aufbereitungsanlagen durch leistungsfähigere Betriebsteile ersetzt. Darüber hinaus wurden einige nicht mehr rentable Gruben und die noch vorhandenen Verhüttungsbetriebe geschlossen. Diese Maßnahmen wirkten sich auch auf die Belegschaftszahl aus. Die Zahl der Arbeiter ging seit Mitte der 1880er Jahre kontinuierlich zurück. In den 1890er Jahren unterschritt die Beschäftigtenzahl erstmals die Marke von tausend Arbeitern. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges ging dieser Personalabbau fast ununterbrochen weiter. Im Jahr 1913 zählte man gerade noch 500 Beschäftigte im Ramsbecker Revier. Als Folge des Krieges und der Verwerfungen der Nachkriegszeit sanken die Arbeiterzahlen weiter ab und erreichten 1920 mit nicht einmal 300 Beschäftigten ihren Tiefpunkt, um erst 1926 wieder den Vorkriegsstand zu erreichen. Trotz großer Probleme hatte der Betrieb immerhin die Inflationszeit und die Weltwirtschaftskrise überstanden, ehe mit der Autarkiepolitik des Nationalsozialismus ein gewisser Aufschwung einsetzte. 1974 wurde das Erzbergwerk in Ramsbeck in ein Bergbaumuseum mit Besucherbergwerk umgewandelt.

Eisenerzförderung Raum Marsberg-Giershagen-Adorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Metallerzförderung erlebte auch der Eisenerzbergbau seit den 1860er Jahren im Bergrevier Brilon und im benachbarten Gebiet bei Adorf (Grube „Martenberg“) in Waldeck einen beachtlichen Aufschwung. Die Gründe lagen in einem völligen Strukturwandel der Besitzverhältnisse der Gruben im Raum Marsberg-Bredelar-Giershagen und im Anschluss der Region an die Eisenbahn. An die Stelle regionaler Gewerkschaften und Unternehmer wurden die Gruben von einigen Ruhrgebietskonzernen übernommen, die so ihre Rohstoffbasis sichern wollten. Die neue Entwicklung kündigte sich bereits 1848 an, als ein Vorläuferunternehmen der Aplerbecker Hütte die Grube Eckefeld bei Giershagen erwarb. Mit dem Übergang der Gruben der Familie Ullrich an die Dortmunder Union waren schließlich alle bedeutenden Eisenerzgruben des Kreises Brilon in der Hand von Ruhrgebietskonzernen. Die direkte Eisenbahnverbindung mit dem Kohlerevier schuf seit Anfang der 1870er Jahre die Voraussetzung für die Ausbeutung der Erzvorkommen im großen Stil. Diese Veränderungen leiteten einen bisher nicht gekannten Aufschwung des Eisenerzbergbaus ein. Die Eisenerzförderung lag im gesamten Revier im Jahr 1840 nur bei etwa 13.000 Tonnen und stieg bis in die 1880er Jahre auf 125.000 Tonnen an. Diese gerade für den abgelegenen Kreis Brilon äußerst positive wirtschaftliche Entwicklung erwies sich allerdings als eine kurze Episode. Bereits gegen Ende der 1880er Jahre sanken die Fördermengen rasch ab. Mit der Grube Eckefeld stellte dann 1897 ein erster bedeutender Betrieb den Abbau ganz ein. Bereits um die Jahrhundertwende spielte die Eisenerzförderung in diesem Gebiet keine Rolle mehr. Dieser rapide Bedeutungsverlust hing zusammen mit technischen Innovationen in der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets. Die chemische Zusammensetzung machte das Sauerländer Erz nur noch bedingt nutzbar.

Eisenerzbergbau Raum Sundern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch in den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts war der Bergbau und die Verhüttung im Raum Sundern von einer erheblichen wirtschaftlichen Bedeutung. In der zweiten Hälfte spielte er allerdings nur noch eine geringe Rolle, auch wenn immer wieder versucht wurde, an die vorindustriellen Traditionen anzuknüpfen. 1848 wurden im Raum Sundern alle Eisenerzvorkommen in 2 Districtsfeldern konzentriert. Diese Verleihungen waren der Startschuss für erneute Schürfungen in diesem Gebiet. Verhüttungsfähige Erze wurden jedoch weiterhin nur in den schon bewährten Gruben Hermannszeche, Rotloh, Rosengarten und in der Michaelszeche gefördert. Um weitere Aufschlüsse zu finden, wurden einzelne Stollenprojekte in Angriff genommen. Die Belegschaft schwankte sehr stark. In einem Quartal waren es nur 2 Mann, in einem anderen Jahr arbeiteten 25 Mann in der Grube. 1874 kamen die Arbeiten zum Erliegen, und 1889–94 war das Grubenfeld verpachtet. Um die Jahrhundertwende wurde an neuen Aufschlussprojekten gearbeitet.

Das letzte große Stollenprojekt war 1903 der Vortrieb des Grillostollens. 1905 konsolidierten die beiden Gewerkschaften unter dem Namen „Consolidierten Eisen- und Manganerzbergwerke Bracht-Wildewiese“. Im Bereich Wildewiese wurde 1910 aller Bergbau eingestellt, lediglich in der Hermannszeche war noch Betrieb. Das Bergwerk wechselte in den nächsten Jahren den Besitzer und wurde 1932 Bestandteil der Gewerkschaft Christianenglück II. Zwischenzeitlich war 1935 eine Wiederaufnahme der Förderung beschlossen, sie wurde aber aufgrund der wenig vorteilhaften Erzanalyse wieder aufgegeben. 1941 wurden alle Arbeiten an den Grubenbauten der Hermannszeche endgültig eingestellt.

Schwefelkiesbergbau in Meggen und Halberbracht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit den frühen 1850er Jahren wurde in der Gegend von Meggen Schwefelkies bergmännisch gewonnen, der vor allem zur Produktion von Schwefelsäure gebraucht wurde. Es war damit eines der am frühesten aufgeschlossenen und bedeutendsten Vorkommen dieser Art in Deutschland. Aufschwung erfuhr der Betrieb vor allem mit dem Bau der Lennetalbahn in den 1860er Jahren. Nicht nur die chemische Industrie in Deutschland war auf diesen Rohstoff angewiesen, vielmehr gingen zeitweise fast 2/3 der Produktion in den Export. Einige englische Bergbauunternehmen erwarben sogar Gruben im Meggener Revier. Die Erschließung von billigeren portugiesischen Schwefelkiesvorkommen beendete den Exportboom und führte den Bergbau in Meggen und Halberbracht in eine erste Krise. Die englischen Gruben gingen in eine Gesellschaft über, die 1879 unter dem Namen „Gewerkschaft Siegena“ neu gegründet wurde. Der Name weist auf Siegen hin, dem Wohnort der Hauptanteilseigner. Daneben entstand als Zusammenschluss kleinerer Gewerkschaften in den 1850er Jahren die „Gewerkschaft Sicilia“. Beide Unternehmen standen dabei in einer ständigen Konkurrenz miteinander, ehe sie 1880 begannen, in verschiedenen Punkten zusammenzuarbeiten.

Förderturm des Siciliaschachts bei Meggen

Mit dem Aufschwung der chemischen Industrie während der Gründerjahre in Deutschland verbesserten sich die Absatzmöglichkeiten deutlich. Im Jahr 1871 gab es insgesamt 175 Gruben und 6 Erbstollen in der Gegend. Die große Depression seit Mitte der 1870er Jahre bedeutete einen erneuten wirtschaftlichen Rückschlag, auch wenn man zusätzlich begann, Schwerspat zu fördern. Erst nach 1900 war eine Stabilisierung des Schwefelkiesabsatzes festzustellen.

In dieser Zeit entwickelte die Firma des Chemikers Rudolf Sachtleben ein Verfahren zur Verwendung von bislang nicht nutzbaren Überresten der Schwefelkiesgewinnung zur Herstellung von Lithopone. Für die späteren Fabriken der Sachtleben Chemie wurden die Gruben im Sauerland zur wichtigsten Rohstoffquelle. Zunächst schloss Sachtleben nur einen Kooperationsvertrag mit den bestehenden Gewerkschaften. Im Jahr 1906 kam es zur Verschmelzung mit der Gewerkschaft Siegena unter der Firma „Gewerkschaft Sachtleben“ mit Sitz in Homburg. Im Jahr 1913 erwarb Sachtleben die Mehrheit der Kuxe der Gewerkschaft Sicilia von dem Grafen Landsberg von Velen und Gemen und weiteren Anteilseignern. Beide Gewerkschaften blieben zwar eigenständige Rechtskörper, sie wurden aber faktisch als ein Unternehmen betrieben. In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg lag die Jahresförderung bei 150.000-200.000 t.

Der Schwefelkies- und Schwerspatbergbau rund um Meggen und Halberbracht erlebte gerade auch wegen seiner kriegswichtigen Bedeutung (im Gegensatz zu fast allen anderen Sauerländer Bergbaubetrieben) im ersten Weltkrieg einen erheblichen Aufschwung. Die Belegschaft stieg von 1500 Mann 1915 auf fast 3000 Arbeiter im Jahr 1918 an, die Produktionsmenge lag bei 700.000 t. Während der Weimarer Republik erwarb die Frankfurter Metallgesellschaft AG einen Teil der Anteile an beiden Gewerkschaften. Diese konnten mit dieser finanziellen Unterstützung durch den Erwerb kleinerer Gruben den gesamten Abbau in einer Hand vereinen. Am Ende der 1920er Jahre waren die Gruben bei Meggen die führenden Schwerspat- und Schwefelkiesgruben der Welt. Der Anteil an der Weltproduktion von Schwerspat lag bei 22%, und der Anteil an der deutschen Schwefelkiesproduktion bei 25%. Während des zweiten Weltkrieges waren die Gruben ebenfalls kriegswichtig und erlebten einen weiteren Aufschwung. 1943 wurden insgesamt über 4000 Arbeiter beschäftigt, darunter viele Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, und eine Jahresförderung von über 1 Million t erreicht.

Nach dem zweiten Weltkrieg kam es mit Rationalisierungsmaßnahmen zwar zu einem massiven Personalabbau, aber der Bergbau blieb leistungsfähig. Seit den späten 1980er Jahren wurde schließlich deutlich, dass die wirtschaftlich gewinnbaren Lagerstätten weitgehend erschöpft waren. Die endgültige Einstellung der Produktion erfolgte 1992. Die bergbaulichen Einrichtungen wie Bergehalden und Absetzteiche sind auch heute noch an vielen Stellen in der Umgebung von Meggen sichtbar.

Bergbau im Warsteiner Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausführliche und wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Untersuchungen zum Warsteiner Bergbau fehlen bislang. Deshalb kann hier nur ein erster Überblick gegeben werden.

Die Anfänge des Warsteiner Bergbaus sind derzeit weder archäologisch noch historisch sicher greifbar. Auffällig ist aber, wie auch in anderen Bereichen des Sauerlandes, ein deutlicher Fundniederschlag der vorrömischen Eisenzeit in verschiedenen Höhlen rund um Warstein (Bilsteinhöhle, Eppenloch, Hohler Stein), sowie die Anlage mindestens einer Wallburg (auf den Schafsköppen bei Kallenhardt, auch für die Wallburg auf dem Loermund in Warstein-Sichtigvor wird eine bereits eisenzeitliche Phase diskutiert). Es liegt nahe, die Besiedelung des eher unwirtlichen Berglandes mit dem relativen Reichtum an Eisenerz in einen Zusammenhang zu bringen - sichere Spuren eisenzeitlichen Bergbaus oder eisenzeitlicher Verhüttung fehlen bisher. Die Datierung von in den 30er Jahren im Lörmecketal ausgegrabenen Rennöfen ist unklar, die damals publizierte eisenzeitliche Datierung muss als nicht gesichert gelten.

Karte von 1630, zu erkennen: Der Bereich Oberhagen mit Stollenmundloch und Eisenhütte

Im Bilsteintal (wenige hundert Meter von der Bilsteinhöhle entfernt) wurden um 1900 Eisenhüttenplätze ausgegraben, deren Datierung ins Mittelalter eventuell vertretbar ist. Über diese Grabungen sind derzeit keine schriftlichen Aufzeichnungen bekannt, nicht einmal die genaue Lage der Öfen lässt sich ermitteln. Im Herbst 2006 gab es in diesem Bereich die Neuauffindung eines Rennofen-Standortes, sowie weitere Befunde, die auf Eisenproduktion hinweisen. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Bergbaubezirk, nur 150 m oberhalb des Ofen-Standortes. Hier einen direkten Zusammenhang anzunehmen, liegt nahe - aber noch fehlen datierbare Funde. Dieser Abbau-Bereich (in der Waldflur „Gössel“, im 19. Jahrhundert als Schießstand genutzt, heute teilweise Luchs-Gehege des Warsteiner Wildparks) hat eine Größe von mindestens 1,5 ha und macht einen mehrperiodigen Eindruck. Benachbart liegt ein heute verfüllter Bergbau-Standort, die „Winterkuhle“. Diese erscheint bereits in einer Urkunde von 1489, was für mittelalterliche Zeitstellung von Bergbau und Eisenproduktion im Bilsteintal spricht.

Flurnamen in Urkunden des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit weisen auf eine „Kupferkuhle“ und eine „Bleikuhle“ hin. Die genauen Standorte dieser Abbauflächen sind nur schwer zu lokalisieren. Der Bereich „Kupferkuhle“ ist vom modernen Kalkstein-Abbau weitgehend zerstört, die „Bleikuhle“, von der Urkunde im Bereich „Dahlborn“ lokalisiert, lässt sich im Gelände bisher nicht finden.

Ein erster sicherer Hinweis auf untertägigen Abbau findet sich auf einer Karte aus dem Jahr 1630, wo im Bereich „Oberhagen“ ein Stollen eingetragen ist, in direkter Nachbarschaft zu einem eingezeichneten Eisenhammer und einer Eisenhütte. Im Bereich Oberhagen lassen sich noch heute zahlreiche Spuren des Bergbaus finden: Pingen, eingestürzte Grubenbauten, verstürzte Stollenmundbereiche, Halden, Verkehrswege. Zusammenhängende Bergbauspuren im Oberhagen lassen sich auf einer Fläche von ca. 3 ha finden. Untertägig sind noch heute einige Bereiche der Grube „Rom“ zugänglich, dabei auch ein mindestens 200 m langer Entwässerungsstollen. Auch in diesem Bereich ist Bergbau über einige Jahrhunderte betrieben worden. Möglicherweise reicht der Abbau bis ins späte Mittelalter zurück. Ein 1364 erwähntes „smedewerk“ (Eisenhütte mit angeschlossenem Hammer) kann im Bereich der späteren Eisenhütte am Fuße des Oberhagens gelegen haben.

Große Pinge der aufgelassenen Eisenerzgrube „Rom“ im NSG Oberhagen, Warstein. Knapp rechts der Bildmitte ist ein angeschnittener Schacht zu erkennen, der in den tiefer liegenden Stollen führt.

Urkundlich gibt es direkte und indirekte Hinweise auf den Warsteiner Bergbau und vor allem auf die Warsteiner Eisenerzeugung seit dem ausgehenden Mittelalter / der frühen Neuzeit.

Derzeit erscheint es so, dass es bis zur Mitte des Dreißigjährigen Krieges einen relativen Aufschwung der Warsteiner Montanindustrie gab, der dann allerdings endete. Erst im frühen 18. Jahrhundert wurde der Bergbau und die Eisenverarbeitung in Warstein in größerem Maße wieder aufgenommen (Konzessionierung einer Eisenhütte durch Erzbischof Clemens August im Jahr 1739). Im 19. Jahrhundert führte die Verknappung und Verteuerung der Holzkohle (bei gleichzeitigem Aufkommen der Koks-Verhüttung im Ruhrgebiet) zur Einstellung der Roheisengewinnung in Warstein. Der Bergbau kam zum Erliegen, alle Bergwerke wurden geschlossen. Der Anschluss Warsteins an das Eisenbahnnetz der „Warstein-Lippstädter Eisenbahn Gesellschaft“, der späteren WLE, im Jahr 1883 ermöglichte den Erztransport ins relativ nahe liegende Ruhrgebiet, was zur Wiederaufnahme des Bergbaus in einigen Bereichen führte: Grube David, Grube Suttbruch, Grube Rom, Grube Hirschfeld.

Bergbau ging in Warstein an zahlreichen Standorten um. Wahrscheinlich gehen die meisten der heute noch ermittelbaren Standorte auf den neuzeitlichen Bergbau des 18. und 19. Jahrhunderts zurück, dennoch ist für einzelne Standorte eine frühere Datierung nicht ausgeschlossen. Mitten in der heutigen Bebauung lag die Grube Hirschfeld. Ein größeres, zusammenhängendes Abbau-Gebiet stellte der Stillenberg in Warstein dar. Hier lassen sich noch heute viele Spuren von Pingen, Schächten, Stollen und Halden ausmachen. Bis ins späte 19. Jahrhundert wurde in der Grube Martinus abgebaut. Der Abbau-Bereich dieser Grube wurde seit dem frühen 20. Jahrhundert dann als Freilichtbühne der Psychiatrischen Klinik genutzt. Die Grube Suttbruch lag am Abhang des Lörmecketals, sie förderte bis 1923. Im Schorental lassen sich Bergbauspuren ausmachen, die auf die im 19. Jahrhundert belegte Grube „St. Christoph“ zurückgehen (konsolidiert aus vier kleineren Bergwerken), aber auch ältere Abbauten umfassen. Mindestens zwei Abbauten lassen sich im anschließenden Bermecketal nachweisen - eine davon die Grube „Georg“. Ein größerer Tagebau im Kahlenberg war die Grube „Siebenstern“. Von besonderer Bedeutung ist die Grube „David“ in der Nähe der Bilsteinhöhle. Ihre Schließung im Jahr 1949 beendete den Eisenerz-Bergbau im Warsteiner Raum.

Wirtschaftliche Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt erlebte der Sauerländer Bergbau vor allem in den Jahrzehnten nach der Jahrhundertmitte einen beachtlichen Aufschwung. Lag die Gesamtzahl der Beschäftigten im Bergrevier Brilon in den 1840er Jahren bei durchschnittlich gerade einmal 500 Mann, stiegen die Arbeiterzahlen in den 1850er Jahren zunächst vor allem durch den Ausbau des Ramsbecker Bergbaus erheblich an. Im Jahr 1857 zählte man 1819 Bergleute. In den 1860er bis 1880er Jahren waren durchschnittlich mehr als 2000 Personen im Bergbau dieses Reviers beschäftigt. Den absoluten Höhepunkt erreichten die Bergarbeiterzahlen zu Beginn der 1880er Jahre, als fast 3000 Mann in diesem Bereich beschäftigt waren. Mit dem Niedergang der Eisenerzförderung und der Stagnation im Bereich der Nichteisenmetalle gingen auch die Bergarbeiterzahlen deutlich zurück. Im Jahr 1899 zählte das Oberbergamt in Bonn im Bergrevier Brilon unter Einschluss des benachbarten Fürstentums Waldeck noch über 2000 Arbeiter. Nur vier Jahre später waren es im Jahr 1903 nicht einmal mehr 1600 Beschäftigte. Nach einer Neueinteilung der Bergreviere zählte man 1908 im neuen Revier Arnsberg, zu dem die Kreise Arnsberg, Brilon und Meschede, nicht aber mehr die Gruben im Kreis Olpegehörten, nur noch etwas mehr als 1400 Arbeiter. Im Jahr 1921 zählte das Oberbergamt im Revier Arnsberg nur noch knapp 900 Bergarbeiter. Dieser langfristige Bedeutungsverlust zeigt sich auch auf der Ebene der Kreise. Noch in den ersten Jahrzehnten des Kaiserreichs war der Bergbau im Kreis Meschede der wichtigste nichtlandwirtschaftliche Beschäftigungsbereich. Im Bergbau und dem eng mit ihm verbundenen Hüttenwesen waren 1882 immerhin mehr als 1000 Personen beschäftigt. Insgesamt machten die in Bergbau und Verhüttung Beschäftigten etwa 20% aller in Handwerk, Industrie und Bergbau Tätigen aus. Mit über 1700 Beschäftigten und einem Anteil von 30% der im Bergbau und produzierenden Gewerbe Berufstätigen war die Bedeutung des Berg- und Hüttenwesens im Kreis Brilon noch höher als im Nachbarkreis. Ähnliches gilt auch für den Kreis Olpe, wo im Berg- und Hüttenwesen ebenfalls etwa ein Drittel aller im Bergbau und produzierenden Sektor Tätigen beschäftigt war. Mit einem Anteil von nicht einmal 3% spielte das Berg- und Hüttenwesen im Kreis Arnsberg dagegen kaum noch eine Rolle. Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich der Schwerpunkt des regionalen Bergbaus vor allem als Folge des Aufschwungs im Schwefelkiesabbau immer mehr in den Kreis Olpe verlagert. Dort waren 1907 mehr als 1200 und 1925 immerhin noch über 900 Personen in diesem Bereich beschäftigt. Im Kreis Meschede hatte sich die Zahl der Beschäftigten bereits bis 1907 auf nicht einmal 700 etwa halbiert und erreichte 1925 nicht einmal die Zahl von 500 Beschäftigten. Völlig bedeutungslos war der Bergbau 1907 mit 67 Beschäftigten im Kreis Brilon. Diese Zahl stieg bis 1925 nur geringfügig auf 172 an.

Nicht einmal 6 % der in den Handwerks-, Industrie- und Bergbaubetrieben des Kreises Meschede Beschäftigten entfiel noch auf den Bergbau, im Kreis Brilon waren es nicht einmal mehr 3%. Innerhalb nur weniger Jahrzehnte hatte der Bergbau in den Kreisen Brilon und Meschede damit seine Bedeutung als ein zentraler Beschäftigungsbereich verloren.

Der Arbeitskreis "Bergbau im Sauerland"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2001 wurde der Arbeitskreis "Bergbau im Sauerland" gegründet, getragen von der Historischen Kommission für Westfalen und dem Westfälischen Heimatbund. Dieser Arbeitskreis setzte sich zur Aufgabe, das Wissen über den historischen Bergbau im Sauerland zu erweitern und darüber hinaus auch in geeigneter Form zu veröffentlichen. Öffentliche Tagungen und kleinere Expertengespräche fanden zunehmend Anklang. Der Arbeitskreis sorgt für eine bessere Verzahnung von wissenschaftlicher Forschung in Ämtern und Archiven und den Forschungen der verschiedenen Städte und Gemeinden.

Die Ergebnisse der öffentlichen Tagung 2005 in Ramsbeck wurden in einem Tagungsband publiziert (vgl. Literatur "Bergbau im Sauerland. Westfälischer Bergbau in der Römerzeit und im Frühmittelalter. Tagungsband "). Eine erste Gesamtübersicht über den Stand der Montanforschung erschien im Frühjahr 2008 (Literatur: "Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit"). Darüber hinaus wird im Internetportal "Westfälische Geschichte" eine ausführliche Datensammlung mit Quellen, Regesten, Fundpunkten unterhalten, die Berg-, Hütten- und Hammerwerke in großer Zahl recherchierbar macht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Peter Ellerbrock, Tanja Bessler-Worbs (Hrsg.): Wirtschaft und Gesellschaft im südöstlichen Westfalen. Gesellschaft für Westfälische Wirtschaftsgeschichte, Dortmund 2001, ISBN 3-925227-42-3. Darin:
    • Stefan Gorißen: Ein vergessenes Revier. Eisenerzbergbau und Eisenhüttenwesen im Herzogtum Westfalen im 18. Jahrhundert. S. 27–47;
    • Jens Hahnwald: Schwarze Brüder in rotem Unterzeug ... Arbeiter und Arbeiterbewegung in den Kreisen Arnsberg, Brilon und Meschede. In: Ebd., S. 224–275.
    • Wilfried Reininghaus/Georg Korte: Gewerbe und Handel in den Kreisen Arnsberg, Meschede, Brilon, Soest und Lippstadt 1889–1914. In: Ebd., S. 132 - 173.
  • Heinz Wilhelm Hänisch: Der Kalkspatbergbau auf der Briloner Hochfläche. 1996, Eigenverlag.
  • Heinz Wilhelm Hänisch: Der Metall-, Schiefer-, Baryt- und Marmorbergbau von 1200 bis 1951 auf der Briloner Hochfläche. 2003, Hrsg.: Heinz Wilhelm Hänisch
  • Miriam Hufnagel: Beiträge zur Geschichte des Bergbaus im Kreis Olpe. Teil2: Bergbau in Meggen und Halberbracht und seine Auswirkungen auf die Siedlungsstruktur beider Orte. Schriftenreihe des Kreises Olpe Nr. 26, Herausgeber: Der Oberkreisdirektor des Kreises Olpe, Olpe, 1995, ISSN 0177-8153.
  • Ludwig Hermann Wilhelm Jacobi: Berg-, Hütten- und Gewerbewesen des Regierungsbezirks Arnsberg in statistischer Darstellung. Iserlohn, 1857.
  • Reinhard Köhne (Hrsg.): Bergbau im Sauerland. Westfälischer Bergbau in der Römerzeit und im Frühmittelalter. Tagungsband. Westfälischer Heimatbund, Münster 2006, ISBN 3-928052-12-8.
  • Oberbergamt Bonn (Hrsg.): Beschreibung der Bergreviere Arnsberg, Brilon und Olpe sowie der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont. Bonn, 1890.
  • Reininghaus, Wilfried; Köhne, Reinhard: Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XXIIA Bd.18. Aschendorff Verlag, Münster, 2008, ISBN 3-402-15161-8.
  • Michael Senger (Redaktion): Bergbau im Sauerland. Herausgeber: Westfälisches Schieferbergbaumuseum Schmallenberg-Holthausen, Schmallenberg-Holthausen 1996, ISBN 3-930271-42-7.
  • Martin Vormberg und Fritz Müller: Beiträge zur Geschichte des Bergbaus im Kreis Olpe. Teil 1: Der Bergbau in der Gemeinde Kirchhundem. Schriftenreihe des Kreises Olpe Nr. 11, Olpe 1985, ISSN 0177-8153.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Göbel und andere: Das obere Sauerland. Land und Leute, Bigge 1966, Seite 63.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]