Benutzer:Concord/Franz Schück

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Gedenktafel Dieffenbachstraße 1, Krankenhaus Am Urban

Franz Schück, auch Franz Breslauer-Schück ursprünglich Franz Breslauer, in den USA Franz Schuck (* 24. Oktober 1888 in Breslau; 19. Januar 1958 in New York City) war ein deutsch-amerikanischer Neurochirurg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Breslauer stammte aus einer jüdischen Familie. Er studierte Humanmedizin und wurde 1912 an der Universität Breslau mit einer Dissertation über Experimentelle Untersuchungen über die rückläufige Durchströmung parenchymatöser Organe zum Dr. med. promoviert. 1913 kam er als Assistent an die Chirurgische Universitätsklinik der Charité nach Berlin, wo er später Oberarzt und 1918 Privatdozent wurde. Ab 1921/22 lehrte er als außerordentlicher Professor für Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität. Er arbeitete insbesondere auf dem Gebiet der Neurochirurgie. 1923 wurde er zum Ärztlichen Direktor und Leiter der Chirurgischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses am Urban berufen.

Als am 11. März 1933 die nationalsozialistische SA unter Leitung des späteren Berliner Polizeipräsidenten Wolf-Heinrich Graf von Helldorff das Krankenhaus Am Urban gestürmt und besetzt hatte, wurde er ebenso wie mehrere andere jüdische Ober- und Assistenzärzte verhaftet, entlassen und vertrieben. Seit 1988 erinnert eine Gedenktafel am Haupteingang Dieffenbachstraße 1 daran.[1]

Er flüchtete zuerst nach Kanada und 1934 über Rouses Point in die USA. Ab 1935 führte er eine Privatpraxis in New York City. Er forschte und lehrte am mit der Columbia University verbundenen Bellevue Hospital. Ab 1939 war er für die National Institutes of Health tätig, ab 1947 für die Veterans Administration. Zuletzt war er Senior Physician für den Bezirk New York der Veterans Administration.[2] Seine Wohnung befand sich in der 100 West 55th Street nahe der 6th Avenue. Seine 1930 geschlossene Ehe mit Eva, geb. ?, wurde schon 1931 geschieden. 1953 heiratete er Marjorie Massey (1921–2001), die nach seinem Tod nach Saint Petersburg, Florida zog und dort kulturell engagiert war.[3]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Experimentelle Untersuchungen über die rückläufige Durchströmung parenchymatöser Organe. In: Archiv für die gesamte Physiolologie der Menschen und der Tiere 147 (1912), zugl. Breslau, Univ., Diss., 1912
  • Die Gehirnerschütterung. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift 1919, S. 900f. doi:10.1055/s-0028-1137940
  • Funktionelle Beeinflussung des Gehirns mittels direkt eingespritzter Substanzen. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift 1920, S. 1295f doi:10.1055/s-0029-1192996
  • Diagnostik und Indikation in der Neurochirurgie mit therapeutischen Hinweisen. Berlin & Leipzig: de Gruyter 1934

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrike Eisenberg, Hartmut Collmann, Daniel Dubinski: Verraten – Vertrieben – Vergessen. Werk und Schicksal nach 1933 verfolgter deutscher Hirnchirurgen. Berlin: Hentrich & Hentrich 2017 ISBN 978-3-95565-142-8, S. 138–161

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag in der Datenbank Verfolgte Ärzte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag in der Datenbank Gedenktafeln in Berlin, abgerufen am 27. August 2019
  2. Dr. Franz Schuck, V.A. Neurologist, Nachruf in der New York Times vom 20. Januar 1958, abgerufen am 27. August 2019
  3. Marjorie Massey Schuck, abgerufen am 27. August 2019