Benutzer:Dragonlord73/ Partei der Arbeit Österreichs

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Partei der Arbeit Österreichs
Parteivorsitzender Tibor Zenker
Zeitung Zeitung der Arbeit
Gründung 12. Oktober 2013
Gründungsort Wien
Hauptsitz Drorygasse 21
1030 Wien
Jugendorganisation Jugendfront
Nationalratsmandate
0/183
Sitze in Landtagen
0/440
Ausrichtung Kommunismus
Marxismus-Leninismus
Euroskeptizismus
Internationale Verbindungen Internationales Treffen Kommunistischer und Arbeiterparteien
Europapartei Europäische Kommunistische Aktion
Farbe Rot
Website parteiderarbeit.at

Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) ist eine 2013 gegründete marxistisch-leninistische Partei in der Österreich. Die PdA wurde am 12. Oktober 2013 von der Kommunistischen Initiative (KI), einer marxistisch-leninistischen Abspaltungsfraktion der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), gegründet, die mit der ideologischen Ausrichtung der Partei unzufrieden war.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strukturell ist die PdA hauptsächlich aus der Kommunistischen Initiative (KI) hervorgegangen. Diese Organisation war am 20. Jänner 2005 in Wien vorrangig von ehemaligen KPÖ-Mitgliedern, darunter ihr ehemaliger Bundessprecher Otto Bruckner, gegründet worden, die eine weitere Tätigkeit als marxistische Linksopposition innerhalb der KPÖ für nicht mehr sinnvoll erachteten. Zentrale Meinungsunterschiede zur Parteiführung waren die Einschätzung des historischen Sozialismus, der EU und des Imperialismus insgesamt sowie die Teilnahme der KPÖ in der Partei der Europäischen Linken (siehe die entsprechenden Abschnitte im Artikel über die KPÖ). Die Gründungsversammlung der KI definierte es als ihr Ziel, „eine auf den Grundlagen von Marx, Engels und Lenin aufbauende Organisation entwickeln [zu] wollen“, also letztlich die Schaffung einer marxistisch-leninistischen Partei, was die KPÖ zu diesem Zeitpunkt nicht mehr sein wollte. Die steirische Landesorganisation der KPÖ, die zuvor ebenfalls zur parteiinternen Linksopposition gehört hatte, entschied sich jedoch für den Verbleib in der KPÖ, wodurch die KI zunächst hauptsächlich auf Wien konzentriert war. Die KI war nicht als politische Partei, sondern als Verein konstituiert, war also von vornherein als vorübergehende Sammlungsbewegung gedacht.

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genau acht Jahre nach der Gründung der KI sah man die Sammlungs- und Aufbauarbeit offenbar weit genug gediehen und es wurde beschlossen, konkrete Schritte in Richtung Gründung einer neuen Partei zu unternehmen. In den folgenden eineinhalb Jahren wurden Entwürfe für eine Gründungs- und Grundsatzerklärung sowie ein Parteistatut erarbeitet, die schließlich dem Gründungsparteitag vorzulegen waren. Dieser wurde für den 12. Oktober 2013 angesetzt und sollte im Haus der Begegnung Rudolfsheim-Fünfhaus in Wien stattfinden. Schon einige Monate zuvor, am 12. Februar 2013, wurde die Gründung der PdA unter Hinterlegung eines vorläufigen Statuts beim österreichischen Innenministerium angemeldet, womit die Partei juristisch gesehen bereits existierte.

Am Gründungsparteitag der PdA nahmen laut Eigenangaben über 100 Menschen teil, womit die direkt aus der KI stammenden Mitglieder und vor allem ehemalige KPÖ-Mitglieder nur noch eine Minderheit stellten. Die Delegierten wählten Otto Bruckner zum Vorsitzenden sowie die Arbeiterkammer-Rätin Selma Schacht und den Autor Tibor Zenker zu stellvertretenden Vorsitzenden. Gründungserklärung, programmatische Grundsätze und Statut wurden diskutiert und angenommen. Außerdem wurden einige Anträge zur internationalen Politik, zur Gewerkschaftsarbeit sowie zur Beziehung zu den Jugendorganisationen Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) und Kommunistischer StudentInnenverband (KSV) beschlossen. Als internationale Gäste wohnten dem Parteitag Delegationen der Ungarischen Arbeiterpartei (mit ihrem Vorsitzenden Gyula Thürmer), der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE), der Kommunistischen Partei der Türkei (TKP), der Kommunistischen Partei der Völker Spaniens (PCPE), der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) sowie der Botschaft der Republik Kuba in Wien bei. Aus Österreich waren Vertreter der Arbeiterkammer-Fraktion Kommunistische Gewerkschaftsinitiative – International (KOMintern), der Kommunistischen Jugend Österreichs, des Kommunistischen StudentInnenverbandes und der KPÖ-Landesorganisation Steiermark als Beobachter anwesend.

Seit April 2020 bringt die PdA die Zeitung der Arbeit heraus, die sowohl online als auch in gedruckter Form erscheint. Sie ersetzt die bisherige parteieigene Arbeiterzeitung.

Politische Ausrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Grundsatzerklärung definiert sich die PdA als sozialistische und kommunistische, ideologisch als marxistisch-leninistische Partei. Sie versteht sich als Partei der Arbeiterklasse, als klassenkämpferische, internationalistische und antiimperialistische Partei. Weitere Bekenntnisse der Grundsätze betreffen die Bejahung des Klassenkampfes der arbeitenden Menschen für ihre sozialen und demokratischen Rechte, des Antifaschismus und Antirassismus, der Frauenemanzipation, der Ökologie und des Antimilitarismus. Als Hauptziele der PdA sind die Überwindung des Kapitalismus, die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft und die Verwirklichung der klassenlosen Gesellschaft genannt.

Verbündete Organisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Vorfeld der Arbeiterkammer-Wahlen 2009 gründeten die KI und die Föderation der Arbeiter und Jugendlichen aus der Türkei in Österreich (ATIGF) gemeinsam die Organisation Kommunistische Gewerkschaftsinitiative – International (KOMintern) als gewerkschaftliches Bündnis. Die KOMintern kandidierte bei der AK-Wahl in Wien und erreichte auf Anhieb ein Mandat. Zunächst fungierte Otto Bruckner als AK-Rat, 2011 übernahm Selma Schacht das Mandat. Für die AK-Wahlen 2014 wurde das Bündnis, nun von der PdA maßgeblich mitgetragen, vor allem im migrantischen Bereich verbreitert, wodurch es auch in drei Bundesländern antrat. In Wien konnte die KOMintern mit deutlichen Stimmengewinnen das Mandat absichern, in Niederösterreich gelang ebenfalls der Einzug in die AK-Vollversammlung, in Tirol wurde das Mandat knapp verfehlt.

Zudem betrachtet die PdA die Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) und den Kommunistischen StudentInnenverband (KSV), die sich ihrerseits von der KPÖ losgesagt hatten, als enge Bündnispartner. Ungeachtet ihrer organisatorischen Unabhängigkeit beabsichtigt die PdA, die beiden Jugendorganisationen „in ihrer Entwicklung weiterhin solidarisch [zu] unterstützen“.

Auf internationaler Ebene war die PdA Mitglied der Initiative kommunistischer und Arbeiterparteien Europas, einer insbesondere von der KP Griechenlands angestoßenen und am 1. Oktober 2013 gegründeten, neuen Koordinierungsgruppe kommunistischer Parteien in Europa. Außerdem gehört die PdA zum Teilnehmerfeld des jährlichen Internationalen Kommunistischen Seminars (IKS) in Brüssel bzw. Louvain-la-Neuve, das die Partei der Arbeit Belgiens ausrichtet.Ebenso ist die PdA jedes Jahr bei der Theoretisch-politischen Konferenz der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens in Prag vertreten. Beim 17. „Internationalen Treffen Kommunistischer und Arbeiterparteien“ der Welt, das von 30. Oktober bis 1. November 2015 in Istanbul stattfand, wurde die PdA in den Kreis der teilnehmenden Parteien („SolidNet-Gruppe“) aufgenommen.

Am 18. November 2023 gründeten die PdA und 11 weitere Parteien in Athen auf Einladung der Kommunistischen Partei Griechenlands die Europäische Kommunistische Aktion (EKA).[1]

Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunistischen Initiative[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bezirksvertretungswahl in Wien 2005 trat die KI unter der Bezeichnung „Ottakringer Kommunisten – Kommunistische Initiative“ nur im Bezirk Ottakring an und erhielt 135 Stimmen (0,39 %).

Bei der Bezirksvertretungswahl in Wien 2010 trat die KI im Bezirk Leopoldstadt und Bezirk Ottakring an und erhielt 122 Stimmen sowie Stimmenanteile zwischen 0,14 und 0,17 Prozent.

Partei der Arbeit Österreichs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bezirksvertretungswahl in Wien 2015, die am 11. Oktober 2015 zeitgleich mit der Landtags- und Gemeinderatswahl stattfand, kandidierte die PdA unter der Bezeichnung „Partei der Arbeit – Solidaritätsplattform“ in sechs Wiener Gemeindebezirken. In den Bezirken Leopoldstadt, Favoriten, Simmering, Meidling, Ottakring und Donaustadt erreichten die PdA-Listen insgesamt 441 Stimmen sowie Stimmenanteile zwischen 0,10 und 0,18 Prozent, nach der Wahlwiederholung in der Leopoldstadt waren es 416 Stimmen. Damit konnte kein Mandat gewonnen werden.

Zur Nationalratswahl 2017 und Nationalratswahl 2019 trat die PdA nicht an.

Bei den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 trat die PdA als Liste Kollarik - Partei der Arbeit nur in der Marktgemeinde Neusiedl an der Zaya an und erhielt 49 Stimmen (5,39 %) und einen Sitz im Gemeinderat.[2]

Bei der Bezirksvertretungswahl in Wien 2020 trat die PdA nur im Bezirk Ottakring an und erhielt 79 Stimmen (0,21 %).[3]

Parteivorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Amtszeit
(Beginn)
Amtszeit
(Ende)
Otto Bruckner 2013 2019
Tibor Zenker 2019 amtierend

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Redaktion der Zeitung der Arbeit: Europäische Kommunistische Aktion gegründet. In: Zeitung der Arbeit. Partei der Arbeit Österreichs, 20. November 2023, abgerufen am 28. Dezember 2023 (deutsch).
  2. Gemeinderatswahl 2020. Gemeinde Neusiedl an der Zaya, abgerufen am 28. Dezember 2023 (österreichisches Deutsch).
  3. 16., Ottakring. Stadt Wien, abgerufen am 28. Dezember 2023 (österreichisches Deutsch).

Kategorie:Partei (Österreich) Kategorie:EU-skeptische Partei Osterreich Osterreich Kategorie:Gegründet 2013